Hallo,
ich muss einfach mal meine Sorgen runterschreiben und hoffe jemand hat einen guten Tipp.
Ich bin verheiratet und alles ist "so wie es sein soll". Zu mindest schien es mir so. Wir haben eine fast 2-jährige Tochter und sind dieses Jahr in unser neues Haus gezogen. Zwar war es nach der Geburt nicht immer einfach, aber wir haben es gemeistert und nun beschlossen, dass wir noch ein Kind möchten. Dies hat auch schnell geklappt bzw. ich bin wieder schwanger.
Leider fühlt es sich für mich sehr schlecht an. Mir geht es in dieser Schwangerschaft VIEL schlechter als in der ersten. Dauerübelkeit mit Übergeben etc. Ich möchte mich gerne so viel es geht ausruhen (was mit Job und Kind natürlich nicht so einfach ist) und somit kommt auf meinen mann natürlich extra Belastung zu. Ich fühle mich von ihm allein gelassen. Er fragt nie wie es mir geht, becshwert sich nur über die Dinge, die nicht gemacht sind. Sagt das Haus sei ja so unordentlich, ich sei zu ungeduldig mit unserer Tochter etc etc. Ich bin total deprimiert und fühle mich absolut allein gelassen.
Natürlich habe ich ihm dies auch schon gesagt. Er sagt aber nur "ist klar, ich bin schlecht und du bist gut, da kann ich ja eh nichts machen". ich finde damit macht er es sich zu einfach.
Ich habe Angst, dass es in der Schwangerschaft immer schwerer wird. Ich hatte letztes mal eine schwere Geburt und brauche ihn. Wir wohnen weit weg von unserer Familie und ich brauche jemanden, der für mich da ist und mir hilft. Ich verstehe nicht warum er so egoistisch ist.
Vielleicht bin ich auch nur überempfindlich, aber das ist ja auch normal in der Schwangerschaft und da frag ich mich warum er nicht ab und zu etwas einfühlsam sein kann.
Manchmal fühl ich mich so alleine, dass ich denke, ich sollte vielleicht lieber abtreiben. Ich habe angst es alleine aber in der Familie nicht zu schaffen. Ich denke "noch geht es ja". Ich bin traurig über diesen Gedanken. Er tut mir weh. So habe ich in der ersten Schwangerschaft nie gedacht. Da ging es mir aber auch körperlich besser.
Sorry für den langen Text. Geht es vielleicht noch jemandem so? Hat jemand einen guten, konstruktiven Tipp?
Geplant schwanger aber alles fühlt sich falsch an
Hallo!
Wenn man mit dem ersten Kind schwanger ist, kann man sich natürlich viel mehr ausruhen.
Jetzt hast Du schon ein Kind und mit 2 Jahren sind sie natürlich auch noch sehr anstrengend.
Du musst mit Deinem Partner darüber reden und ihm sagen, dass Du ihn brauchst.
Abtreiben, obwohl man geplant schwanger geworden ist (nur weil man sich alleine gelassen fühlt...), finde ich ganz schrecklich!!!
Hallo, du liebe Traurige!
Ich kann das gut nachvollziehen, wie es dir geht, da ich in all meinen Schwangerschaften mit unstillbarem Schwangerschaftserbrechen zu tun hatte (und ich hatte vier Schwangerschaften ...), und da war auch nicht immer alles einfach. Selbst wenn mein Mann mich einerseits total unterstützt hat (aufgrund der Medikamente, die ich dagegen nahm, war ich müder als sonst, so dass er z.B. morgens sich um das bereits vorhandene Kind bzw. die Kinder gekümmert hat und sie z.B. auf dem Weg zu seiner Arbeit in den Kindergarten gebracht hat o.ä.), hatte er durchaus auch dieselben Probleme mit dem unordentlichen Haushalt, wie du sie schilderst, und konnte da auch nicht immer großzügig drüber weg sehen ...
Natürlich wäre es schöner, dein Mann könnte dich ganz unterstützen ... aber wer weiß, was bei ihm momentan auf Arbeit oder wo auch immer so belastend ist, dass er das eben nicht so kann und sich dann von deinem verständlichen Wunsch nach Unterstützung erschlagen fühlt. Wenn ihr nicht grundsätzlich sowieso schon ziemliche Probleme in eurer Beziehung habt, wird das vielleicht eine schwierige Zeit, aber ein Ende ist absehbar, sobald es dir wieder besser gehen wird. Mach dich nicht fertig für deine Gedanken, sie kommen aus deiner Belastung, aus den körperlichen Problemen und von den Hormonturbulenzen ... Wenn ihr das Kind eigentlich geplant hattet, wirst du dich spätestens wieder freuen können, wenn es dir körperlich besser geht.
Nimmst du Medikamente gegen das Erbrechen, oder versuchst du nur irgendwie durchzukommen? Bei mir hat es beim ersten Kind zwei Krankenhausaufenthalte mit Tropf gebraucht, bis ich wusste, dass es ohne Medikamente bei mir nicht geht ... Das Medikament, das mir damals am besten geholfen hat (und weniger Müdigkeits-Nebenwirkungen als z.B. Vomex hatte), gibt es mittlerweile in Deutschland nicht mehr zu kaufen, man kann es aber wohl problemlos im Ausland bestellen, wenn du magst, schreib mir eine PN, dann kann ich dir gern noch mehr dazu schreiben.
Du schreibst von Job und Kind, d.h. du arbeitest und euer Kind geht in eine Einrichtung? Wäre es da nicht eine Möglichkeit, dass du vom Arzt wegen Schwangerschaftserbrechen krank geschrieben wirst, damit du dich besser schonen kannst?
Liebe Grüße und viel Kraft,
Eulichen
Hallo,
danke für die netten Antworten.
Ich denke es geht sehr in Phasen. Hab gestern nochmal konkret mit meinem Mann gesprochen und danach war es etwas besser. Natürlich will ich nicht abtreiben. Es sind halt diese Gedanken, dass ich es nicht schaffe etc. Das ich das nicht wirklich machen würde ist mir irgendwo klar. Trotzdem macht es mich traurig so zu denken. Das hatte ich in der ersten Schwangerschaft nicht.
ich bin aber froh es hier niederschreiben zu können. Die aufmuntrenden Worte haben mir geholfen. ich habe mit meinem Mann besprochen, dass wir auch noch einmal mit der Ärztin darüber sprechen werden.
Hallo Du Traurige,
wenn Dir der Gedanke einer Abtreibung weh tut, wie soll es dann nach der Abtreibung sein. Wenn die logischen Argumente des Verstandes nichts mehr zählen, sondern das Herz blutet?
Du erkennst es richtig, dass es einen tiefen Zusammenhang zwischen Deinem körperlichen Ergehen und deinen Gedanken gibt. Und das Erbrechen wird nach 3 Monaten erstaunlich schnell besser. Bis dahin hast Du es nicht mehr weit.
Sei ganz lieb gegrüßt von salida-del-sol
Hallo !
Als ich deinen Text gelesen habe, sah ich mich kurz darin wieder.
Ich wurde schnell wieder schwanger. Meine Tochter war gerade mal 6 Monate alt. Das es so schnell geht, damit haben wir nicht gerechnet,es war eine harte Zeit.
Ich habe auch nur das negative gesehen:
Mein Mann versteht mich nicht, beschwert sich nur, fragt nicht mal wies mir so geht...
Heute sind die Kids 3 und 2 und ich seh die Situation mit anderen Augen. Ich weiß, dass Hormone diese Auswirkung haben. Ich verstehe genau, wie du dich fühlst. Was ich damals aber noch nicht gesehen habe, war das mein Mann auch nur versuchte erstmal sich an den Gedanken zu gewöhnen. Es ist ne enorme Verantwortung, auch für die Männer Papa zu werden. Und nicht nur für mich eine Umstellung. Dein MANN macht sich jetzt natürlich auch Gedanken,wie alles wird und wie es auch für dich wird! Er sieht das es dir schlecht geht und kann nix tun,dass macht ihm auch zu schaffen!
Glaub mir: Dein Mann HAT Interesse und er liebt dich auch. Er kann er nur nicht so zeigen,wie du es jetzt gerne hättest. Diese negativen gEFÜHLE vergehen!! Es wird wieder schön!
Nach ein paar jahren, wenn man wieder mehr durchschläft und mehr Zeit für sich und für Freunde hat, sieht man alles nicht mehr so negativ und ich kann sogar drüber lachen.
Heute weiß ich echt nicht mehr, wie wir das alles geschafft haben, aber wir sind stolz drauf.
Du schaffst das. Die kids können bald super zusammen spielen und als Mama hat man einfach für alles kraft.
Alles Liebe