hallo an alle,
ich war seit Ende August bis zum 08.10 schwanger. ich habe das Baby abtreiben lassen und fühle mich damit elend. weil ich es eigentlich haben wollte. meine Lebensumstände haben mich dazu getrieben. die Familie meines Freundes ist sehr schwierig. seine Eltern sehr konservativ. sie hätten den Kontakt zu ihm abgebrochen.
meine Familie war weit weg. sie ist weit weg. ich hatte keine Arbeit, nur ein kleines beschissenes wg Zimmer,, keine finanziellen Rücklagen oder überhaupt irgendwas. ich bin mit 25€ in der Tasche zum Amt gefahren um harzt4 zu beantragen. die Selbstzweifel und die Ängste stiegen mir über den Kopf. es einfach nicht zu schaffen. unterzugehen und mein Kind mitzureißen. ich habe wochenlang geheult. hatte Angst das er mich verlässt, habe bis auf einige wenige Momente, nur noch das schlechte gesehen.
deswegen traf ich den folgenschweren Entschluss in der 8. Woche einen Abbruch zu machen. ich zog das Ganze durch wie eine Maschine. habe versucht so wenig wie möglich zu denken. Augen zu und durch.
das bereue ich zutiefst.
ich vermisse etwas was nie zurück kommen wird. diese Trauer bricht über mich hinein wie ein Tornado der mich einfach mitreißt.
es fühlt sich an wie ein klaffendes schwarzes Loch.
ich bekomme das Bild nicht aus meinem Kopf. diese kleine Bohne. dieses sich bewegende kleine Dingsda was friedlich in mir vor sich hin schaukelte und wuchs. dieser flackernde Punkt, das Herz was ich endlich beim dritten termin sehen konnte.
ich habe es getötet weil ich zu feige war mich der Herausforderung zu stellen. es hatte nie eine Chance.
ich habe ihm nach dem Eingriff schon erzählt wie schlecht es mir geht. er hat gesagt ihm geht es auch schlecht deswegen. er hat seine eigene Art damit umzugehen. Verdrängen. keine Frage er war die ganze Zeit an meiner Seite. hat getan was man(n) tun kann. wir haben stundenlang geredet ich habe zig mal in seinen Armen geweint. er war immer bei mir.
aber wenn ich ihm von meiner Trauer erzähle sagt er ich soll damit aufhören weil er sich immer schuldig fühlt. das ich es nur seinetwegen abgetrieben hätte. aber das denke ich gar nicht.
eine seiner Aussagen, von der er nicht mal ansatzweise erahnt wie sehr es mich verletzt, ist die "es hat noch gar nicht gelebt-Theorie" ich könnte ihn jedes mal eine feuern wenn er das sagt. trotzdem haut er es nicht einfach raus. ich weiß das er mich irgendwie trösten will, er nur möchte das es mir gut geht, es aber irgendwie meistens verkackt. nur ablenken hilft im Moment.
es war unseres. Seins und meins. ein Produkt unserer Liebe. und wir haben es hergegeben. für immer verloren. aus Angst vor seiner Familie aus Geldnot aus, ja man kann es wirklich so nennen, Verzweiflung.
ich habe seit kurzem wieder Arbeit.
das ist meine einzige Ablenkung. vergangene und diese Woche arbeite ich 6 Tage und habe nur einen Tag frei. anders komm ich auch gar nicht durch die Woche.
die restliche Zeit bin ich nur am grübeln, sehe überall Babies und glückliche Schwangere und denke ständig an mein Kind das nie leben durfte. wie es wohl ausgesehen hätte und das der Geburtstermin an meinem Geburtstag gewesen wäre.
es ist echt schlimm
ich hasse mich dafür das ich diese Entscheidung getroffen habe und ich weiß nicht wie ich es schaffen soll mit diesem Fehler zu leben
schlaflose verschneite Grüße
Sandy
nach Abbruch-Trauer, Leere, Hilflosigkeit
Hallo Sandy ,
als ich deinen Beitrag gelesen habe liefen mir die Tränen. Der Bericht hätte von mir sein können. Auch ich war damals (vor 12 Jahren) in der gleichen Situation und habe abgetrieben - als den gleichen Gründen wie Du.
Ich sehe heute noch das Bild vor mir auf dem Monitor der kleine Punkt und ich war zu feige mich der Herrausvorderung zu stellen und hatte angst es alleine mit 2 Kindern nicht zu schaffen. Ich wusste entscheide ich mich für das Baby stehe ich komplett alleine da. und Freunde hatte ich keine . Ich bereue diesen Schritt bis heute das ich ihn getan habe und würde so gerne nochmal die Zeit zurückdrehen.
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und hoffe das Du irgendwann wieder positiv in die Zukunft schauen kannst.
hi, danke für deine liebe Antwort. ich habe einen Therapie Platz weil ich letztes Jahr Oktober etwas ziemlich schlimmes erlebt habe. aber ich rede mit ihr nicht nur darüber.
ich war schon länger nicht mehr da und habe von ihr schon morgen einen termin bekommen. hab ihr letzte Nacht eine Mail geschrieben.
ich hoffe das sie mir helfen kann. ich tiger nachts stundenlang weinend durch die Wohnung und kann nur mit Hörbuch einschlafen.
das kann nicht mehr lange so weiter gehen.
wolkenlose Grüße aus Hamburg
Sandy
So wie es dir vor 12 Jahren erging,geht es mir jetzt!
Behalten oder Abbruch....ich will es eigentlich behalten,und freue mich schon auf den Wurm (es ist noch ganz frisch alles), aber dennoch ist Freude da!
Ich würde aber meine Eltern dadurch zB verlieren! Sie sagten mir gestern,ziemlich böse sogar, das ich für sie gestorben wäre dann und sie das Kind eh nie lieben könnten! Totaler Blödsinn...aber wenn sie meinen!
Sorry ich musste das loswerden
Liebe Sandy,
ich kann mich noch gut an deine vorherigen Beiträge erinnern. Es tut mir sehr leid dass du dich nun doch für den Abbruch entschieden hast und damit nicht klar kommst.
Es ist gut dass du bereits professionelle Hilfe in Anspruch nimmst. Ich kann dir auch keinen hilfreichen Rat geben, wie du am besten mit der Situation umgehen kannst. Ich möchte dir aber einige Gedanken zu deinem Freund mitteilen.
Ich kenne ihn natürlich nicht persönlich und kann nur auf das eingehen was ich in deinen Beiträgen gelesen habe.
Er hätte gerne die "starke Frau" wieder, in die er sich verliebt hat. Ich frage mich, wo er ein "starker Mann" ist. Er hatte nicht den Mut für seine Freundin und sein Kind vor seinen Eltern einzustehen. Hat er seinen Eltern jemals von euch erzählt? Haben sie jemals gesagt, sie verstoßen ihn, wenn er sich für euch entscheidet? Dazu hatte er doch gar nicht erst den Mut. Er war an eurem Kind genauso beteiligt wie du, hatte aber nicht mal im Ansatz über eine andere Lösung als Abtreibung nachgedacht. Das sieht für mich unglaublich schwach aus. Das dich seine Kommentare zur "Lebendigkeit" eures Kindes kränken, kann ich voll und ganz verstehen. Aber auch das hört sich für mich im Nachhinein wie eine Ausrede an. Jetzt ist es vorbei, du sollst nicht mehr darüber reden. Er ist kein schlechter Mensch, ein lebendes Kind hätte er nie abtreiben lassen. Du brauchst nicht um etwas trauern, das ja noch gar nicht da war. Auch hier zeigt er nur Schwäche. Anstatt deine Trauer auszuhalten und dir zur Seite zu stehen, redet er sich mit fadenscheinigen Ausreden raus, verletzt dich noch mehr und versucht dich obendrein noch zu manipulieren. Ich kann aus dem was du schreibst eigentlich nichts starkes an ihm erkennen.
Ich wünsche dir wirklich, dass du es irgendwann schaffst, mit dem Abbruch zu leben, damit umzugehen.
Alles Gute
Hallo ihr lieben !! Ich muss einfach jetzt antworten um viele da draußen. vllt noch vor so einer Entscheidung abhalten zu können ....Mir fällt es sehr schwer das zu schreiben aber vllt helfe ich ja jemanden damit ...Ich war auch in so einer unglaublichen schweren Situation und war auch in einen ziemlichen Chaos hatte meine Ausbildung angefangen und auf einmal schwanger alle anderen haben mich zur Abtreibung getrieben und immer auf mich eingeredet das es das beste wäre und ich Idiot habe mich überreden lassen ....Ich habe mehr als gelitten und leide heute noch sehr meine Ausbildung habe ich auch hingeschmissen weil ich einfach zu Depressiv geworden bin ich habe jeden tag alles vor den Augen wie es gezappelt hat usw ich trauere jeden abend und es macht mich kaputt nun sehne ich mich sehr nach einen Baby und will es auch wieder haben. ..Ich kann jeden raten niemals abzutreiben es reist so eine Lücke in eure Seele das könnt ihr euch nicht vorstellen das ist ein unbeschreiblicher Schmerz ich würde es nieeeeeeeee wieder tun egal wer auf mich einredet und in was für einer Lebens Situation ich bin ...Es ist die Hölle danach und man sollte es nicht unterschätzen ich wünsche jeden von euch alles gute und bitte macht diesen Schritt niemals ...Alles Gute Ps: tut mir leid wenn ich mich wiederholt habe aber es hat mir sehr viel Kraft gekostet darauf zu reagieren ich hoffe ich kann mit den Text helfen das noch viele tolle wunder geboren werden