Tochter ist mit 19 schwanger und will abtreiben

Hallo zusammen,

meine Tochter ist mit 19 ungeplant schwanger in der 9. Woche.
Sie hat gleich gesagt sie will das Kind nicht, weil sie das jetzt noch nicht kann und es sich so falsch anfühlt und sie ihre Ausbildung erst fertig machen will.

Sie wohnt noch zuhause und ist mitten in der Ausbildung zur Gärtnerin. Sie hat einen Freund den sie sehr liebt, der von uns aber nur schwer akzeptiert werden kann, weil er sehr viel Lügengeschichten erzählt. Unsere Tochter will das nicht sehen bzw. hören, trotz vieler "Beweise" die wir versuchen ihr zu liefern, dass auch sie belogen wird von ihm. Und jetzt haben die beiden auch noch durch Nicht-Verhüten (wie sie selbst bestätigt hat) riskiert schwanger zu werden, was auch prompt so passiert ist.

Wir haben 4 Töchter und unsere jüngste Tochter ist erst 3 Jahre alt, ich bin also auch noch "mittendrin" und wir haben für unsere jüngste Tochter kein eigenes Zimmer. Was ich damit sagen will, es ist recht schnuggelig eng bei uns, aber wir haben unserer Großen immer wieder zu Verstehen gegeben, dass das alles kein Grund sein kann und wir natürlich hinter ihr stehen und ihr helfen so gut wir können und es für alles eine Lösung geben wird.

Bei dem Gedanken, dass Sie das Kind abtreiben lassen will, könnte ich nur heulen.

Es ist so schwer, richtig zu reagieren. Ich will ihr das Gefühl geben, dass wir für sie da sind, sie aber nicht unter Druck setzen und auf der anderen Seite, sollte sie sich tatsächlich für die Abtreibung entscheiden ihr kein schlechtes Gewissen machen und versuchen auch das mit ihr durchzustehen.

Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass eine Abtreibung spurlos an einem vorüber geht und das kann sie bestimmt noch nicht einschätzen und hält es im Moment einfach für die "sauberste" Lösung.

Was kann ich nur tun um sie umzustimmen? Was hat euch dazu bewogen einen evtl. ersten Entschluss doch über den Haufen zu werfen?

Danke schon mal für eure Gedanken

C

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Hallo,

das ist ein heikles Thema. Aber ich glaube nicht das es richtig wäre deine Tocher zu überreden was sie machen soll. Vielleicht könnt Ihr euch nochmals gemeinsam zusammen setzten und darüber sprechen? Wo Sie einfach mal Ihre Srogen und so weiter sagen kann.. einfach nur zu hören und nicht hinein sprechen. Ansonsten wenn das Schwierig, vielleicht mit einem Brief?

Ich habe dies selbst schon mal hinter mir. Da war ich gerade 16 Jahre alt, und ich muss sagen das dies sicherlich (bei mir) dir richtige Entscheidung war. Keinen Abschluss, den Freund von damals gibt's auch nicht mehr.. und vieles mehr.. ich war einfach zu jung.

Und nun warte ich auf meinen Wunschkind mit 28 Jahren.

Versuch doch nochmal mir Ihr zu sprechen und findet gemeinsam die beste Lösung.. sorry das ich das sage.. aber ohne Egoistisch zu sein #nanana #schein .

Toi Toi .. ihr wird eine Lösung finden =)

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Ich danke dir recht herzlich für deine Gedanken und deine Mühe zu antworten!
Viel Glück und Spaß mit deinem Zwerg

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Ich finde es schön, dass ihr sie unterstützen wollt. Aber ich finde nicht, dass du versuchen solltest, sie umzustimmen. Es ist ihre Entscheidung, ihre allein. Es ist nicht dein Körper und nicht deine Schwangerschaft.
Daarum geht es hier doch immer wieder: Dass jede Frau ihre eigene Entscheidung treffen soll, egal, was die Familie sagt oder der Partner. Weil sie damit leben muss.
Und was die psychische Belastung angeht, etwas zu deiner Beruhigung: Ein einmaliger, freiwilliger Abbruch im ersten Trimester ist psychisch genauso belastend wie Geburt und Pflege eines Säuglings.
Wenn du wirklich sie unterstützen willst - und nicht nur das Idealbild, das du hast - dann frag sie, was sie möchte und wie du ihr helfen kannst. Sie ist in der 9. Woche. Möglich, dass sie sich noch umentscheidet. Aber die Entscheidung muss von ihr kommen.

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Danke für deinen Beitrag.

Ich weiß dass es ihre Entscheidung ist.

Ein großer und entscheidender Unterschied ist meiner Meinung nach aber durchaus was die psychische Belastung angeht. Eine Abtreibung ist nicht mehr rückgängig zu machen und bei einem Kind ist es aber durchaus so, dass es bei allen Tiefen, Krisen, Zweifeln, Belastungen die schönen Seiten überwiegen. Zumindest hab ich es so empfunden. Und ich kann ja nur über meine Gefühle reden.

Wir sind eine Familie, die unter einem Dach lebt und in der wir es bisher immer ganz gut geschafft haben, dass jeder seine Gefühle äußern darf und man sich nicht dafür schämen muss. Ebenso versuchen wir das jetzt in dieser Situation. Mich stimmt es einfach unendlich traurig wenn ich daran denke, dass sie es abtreiben will, was ich ihr auch gesagt habe. Ohne sie unter Druck zu setzen, ich hab ihr nur von meinen Gefühlen erzählt.

Und irgendwie hab ich jetzt einfach für mich einen weiteren "Kanal" gesucht, damit umzugehen bzw. fertig zu werden, sollte sie sich dazu entschließen und hab mich deshalb an dieses Forum gewandt.

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Du wirst nicht viel tun können. Mir würde es in so einer Situation als Mama und dann eventuelle zukünftige Oma auch das Herz zerreißen, aber es ist die Entscheidung deiner Tochter. Du kannst nur für sie da sein. Das einzige, was ich schauen würde, dass sie die Abtreibung in den nächsten Tagen sehr schnell macht, mit jedem Tag entwickelt sich der Embryo weiter und 9. Woche finde ich persönlich schon sehr spät.

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Danke erstmal für deine Gedanken.
Irgendwie bin ich jetzt eher so auf dem Standpunkt es so lange als möglich raus zu zögern, damit sie noch mehr Zeit hat es sich wirklich gründlich zu überlegen und keine voreilige Entscheidung zu treffen. Sie weiß es ja gerade mal 1,5 Wochen.

Sie hat am Dienstag jetzt nochmal einen Termin bei der Frauenärztin und dann muss sie erstmal auch noch zu einer Beratung.

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Das finde ich ziemlich unfair Deiner Tochter gegenüber!
Das kommt mir so vor, als wolltest Du Deinen Enkelwunsch(Kinderwunsch?) durchdrücken. Ich habe zu meiner Tochter schon ab der Pubertät gesagt, sag es mir bitte gleich, wenn du schwanger bist, dass ich dich unterstützen kann, und zwar, egal, in welche Richtung....
DAS sollte Deine Intension sein - und nichts anderes.
LG Moni

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Ich glaube, dass es Dir gar nicht um deine Tochter geht.

Wenn du dein Kind lieben würdest, würdest du dir eingestehen, dass es sich als Mutter zutiefst verletzt. Du würdest dir deine Ohnmacht und deine Ängste eingestehen. Vielleicht auch Wut.

Du würdest sie aber nicht versuchen umzustimmen und hier so fragen - so spüre ich es.

Es ist ihr Leben. Wenn du sie liebst, hört sie von Dir - egal wie du dich entscheidest, ich stehe hinter dir.

#herzlich

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Da redet die richtige! Wenn DU DEIN Kind lieben würdest, würdest DU ihm nicht reindrücken, dass es unerwünscht war und du sogar ein Frühchen, durch frühzeitige beendigung der Ss in kauf genommen hast. Du bist denke ich, nicht wirklich in der Position, über andere Mütter und deren Liebe zum Kind zu urteilen!

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Also dich finde ich ja mal echt krass. Pöbelst hier oft andere Leute an, machst ihnen noch ein schlechtes Gewissen. Aber nun weiß ich ja, wie du tickst! !!!

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Hallo,

das ist ohne Zweifel eine sehr schwierige Situation.

Ich würde wohl mit meiner Tochter ganz viel reden, auch Beratungstermine wahrnehmen, die von Personen durchgeführt werden, die emotional nicht verstrickt sind. Seit wann weiß sie denn von der Schwangerschaft? Ich finde mit am schwierigsten, dass man im Fall einer ungewollten Schwangerschaft sofort handeln muss und keine Zeit hat, ein wenig abzuwarten und zu schauen, ob sich der erste Schock doch nicht bald setzt.

Ich werde es nie vergessen, wie verzweifelt ich war, als ich den positiven SST meines dritten Kindes in den Händen hielt. Das warf mich vollkommen aus der Bahn, obwohl alles in meinem Leben stimmte: Partner, Finanzen, Gesundheit. Und trotzdem. Es fühlte sich an wie die größte Katastrophe auf der Welt. 4 Wochen später konnte ich all diese Gefühle überhaupt nicht mehr nachvollziehen. Plötzlich passte alles einfach nur perfekt.

Ein 19jähriges Mädchen ist diesem Gefühlswirrwarr noch viel stärker ausgesetzt. Sei einfach für sie da, signalisiere ihr, dass du sie beim Baby unterstützen möchtest (so lese ich es heraus). Sprich mit ihr auch offen über deine Ängste, darüber, dass du Angst hast, welche Langzeitfolgen ein Abbruch haben könnte.

Entscheiden und die Konsequenzen tragen, muss sie alleine. Ich weiß, dass man seinem Kind (in dieser frühen Lebensphase) diesen Kummer am liebsten ersparen möchte, aber man hat es eben nicht in der Hand.

Liebe Grüße
Luka

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Vielen lieben Dank für deine wohlwollende Antwort.....
Sie weiß es erst 1,5 Wochen und irgendwie hoffe ich eben darauf, dass so ähnlich wie bei dir, das nach dem ersten Schock, sich für sie auch anders anfühlen könnte.
Momentan hab ich das Gefühl, dass mit allen Mitteln versucht, das gar nicht zuzulassen. Und das finde ich sehr schade und das ärgert mich auch ziemlich, weil ich finde, dass schon beide Wege einer genauen Prüfung bedürfen und sie aber den einen gar nicht anschaun will, vielleicht auch aus Angst sich doch anders zu entscheiden.

Irgendwie hoffe ich auch noch ein bisschen auf den Beratungstermin. Hab von zwei aus meinem näheren Umkreis erfahren, die auch mit festen Abtreibungsabsichten da hin gegangen sind und mit einer ganz anderen Absicht wieder raus gekommen sind.
Es ist vielleicht ungerecht oder egoistisch das zu hoffen, aber für meine Gefühle kann ich halt leider nichts.

Und mit 19 ist man natürlich mit sich selber so beschäftigt, dass es einen an vielen Tagen schon überfordert. Und es ist uns auch klar, dass viel da an uns "hängen" bleiben wird, aber wir würden das gern tun und nicht weil wir müssen.

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Liebe Clara,

lass dich erst mal ganz lieb drücken! Ich kann mir vorstellen, wie schwer dir gerade zumute ist. Und ich finde, du bist keine schlechte Mutter, wenn du dein Kind (auch wenn es schon erwachsen ist) am liebsten vor etwas bewahren würdest, von dem du denkst, dass es sie noch lange beschäftigen und vielleicht auch ziemlich fertig machen würde. Gerade, wo du auch in widrigen Umständen dich offenbar deiner Verantwortung gegenüber den dir anvertrauten Menschen gestellt hast, fällt es dir wahrscheinlich schwer zu sehen, dass deine Tochter nun ganz anders zu entscheiden scheint.
Trotzdem bleibt der Fakt: sie ist erwachsen, es ist ihr Leben. Das weißt du auch, und dennoch blutet dein Herz.

Ich würde an deiner Stelle dennoch nicht mit dem Vorsatz an die Sache herangehen, deine Tochter "umstimmen" zu wollen. Was sie letztendlich tun wird, ist ihre Entscheidung - und eigentlich signalisierst du ja auch deine Bereitschaft, in jedem Fall für sie da sein zu wollen. Wohl aber kannst du mit ihr gemeinsam gucken, dass sie wirklich umfassend beraten wird (Profamilia stellt anscheinend oft sehr schnell einfach nur einen Schein aus - mach dich vor Ort schlau, welche anderen Beratungsstellen sich wirklich Zeit nehmen für Beratung) und dass sie sich eben ein realistisches Bild davon machen kann, was es für sie heißen könnte, sich für oder gegen das Kind zu entscheiden. Dass das Leben mit einem kleinen Kind nicht immer eitel Sonnenschein ist, wird sie von ihren kleineren Geschwistern wissen, das musst du ihr nicht erst vermitteln. Auf der anderen Seite würde für mich aber auch dazugehören zu wissen, dass auch eine Abtreibung Folgen (vor allem seelischer Art) haben kann, damit sie zumindest nicht bloß einfach eine Abtreibung will, damit alles so bleibt, wie es ist. Es wird in jedem Fall anders für sie weitergehen, egal, wie sie sich entscheidet. Und es gibt auch positive Beispiele von jungen Müttern, die ein Jahr mit der Ausbildung pausiert haben und dann ihre Ausbildung trotz Kind beenden konnten. Da du ja noch im "Erziehungsgeschäft" drin bist, würdest du ihr da ja sicher beistehen können.

Es ist bestimmt eine Gratwanderung, aber ich glaube, du kannst das schaffen - wie gesagt, nicht mit dem Anspruch, sie "umzustimmen", sondern mit dem Willen, ihr beizustehen, dass sie für sich eine Entscheidung treffen kann, mit der sie leben kann. Bestimmt tut es ihr gut, wenn sie weiß, dass sie auf dich zählen kann. Versuch sie nicht zu bedrängen, aber biete deinen Beistand an, wo sie ihn will.

Ich drück dir die Daumen und wünsch dir viel Kraft,

Eulichen

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Hallo Eulichen,
vielen vielen Dank für deinen herzlichen Beitrag.
Ich hatte beim Lesen sehr das Gefühl, dass du verstehst wie es mir zumute ist.

Immer wenn ich das Gespräch mit ihr suche, geh ich mit besten Vorsätzen hin um mich dann während des Gespräches immer wieder dabei ertappe, wie ich doch missioniere.
Aber wir sind im Gespräch und sie lässt den ein oder anderen Zweifel durchscheinen und somit habe ich die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben.

Das mit der Ausbildung haben wir schon geklärt, die könnte sie zu Ende bringen. Genaueres muss noch besprochen werden, aber ihre Chefin, die eine Freundin von mir ist (und ebenfalls mit 19 vor über 20 Jahren ungeplant das erste Kind bekommen hat), hat ihr bereits gesagt, dass sie ihr auf alle Fälle ermöglichen wird, ihre Ausbildung zu Ende zu machen.

Ich gebe mein Bestes um ihr beizustehen, wohin der Weg auch immer gehen wird, aber wenn die Abtreibung passiert ist, gibt es keinen anderen Weg mehr sondern nur noch ein akzeptieren. Und solange das noch nicht soweit ist, werde ich versuchen mit meinem Beistand ihr hoffentlich das Gefühl zu geben, dass wir sie unterstützen werden wo es nur geht.

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Liebe Clara,

ja, ich denke, dass es mir ähnlich wie dir gehen könnte, in so einer Lage ... da kann ich mich schon sehr reinversetzen. Ich weiß aber auch aus anderen Zusammenhängen (unsere große Tochter - fast 18 - war vor einigen Jahren psychisch erkrankt), wie wichtig es ist, den erwachsen werdenden und natürlich erst recht erwachsenen Kindern "ihrs" zu lassen, ohne aus guter Absicht heraus ihnen die eigene Position aufstülpen zu wollen ... und ich weiß, wie schwer das ist. Einfach zu wissen: es ist IHR Leben, ich kann weder für sie entscheiden noch für sie leben, und selbst wenn mir manche ihrer Entscheidungen schwer fallen, hab ich sie doch unendlich lieb und will ihr DAS zeigen, und sie nicht mit meinen Gefühlen belasten, wohl aber ihr gegenüber ehrlich sein und manchmal zumindest auch einen Denkanstoß geben, auf den sie dann aber in Freiheit reagieren oder ihn verwerfen kann, und sich meiner Liebe und bedingungslosen Annahme trotzdem sicher sein kann. Der Weg von "ich sag ihr, was ich fühle" bis hin zu emotionaler Erpressung ("wenn du dich nicht so entscheidest, wie ich das gut finde, wird es mir schlecht gehen") ist nämlich nicht sehr weit ... da muss man schon auch vorsichtig sein, unsere Kinder haben meist recht sensible Antennen für Untertöne.

Bei so einer folgenschweren Entscheidung wie Abtreibung, die auch noch recht schnell gefällt werden muss, ist das natürlich total schwer ... ich finde, du machst dich gut, selbst wenn du vielleicht noch zu sehr "missionieren" willst, und es ist bestimmt richtig, dir Hilfe zum Austausch hier zu suchen, selbst wenn du natürlich auch Angriffe hier einstecken musst.
Ich glaub, je mehr du "missionierst", desto mehr wird sie dicht machen ... vielleicht kannst du dich selbst noch mehr zurücknehmen, wenn du mit ihr redest, und ihr mehr zuhören? Der Satz z.B., dass sie ihr Kind hasst - der klingt ja krass, aber was sie damit vielleicht meint ist gar nicht mal, dass sie das Kind hasst, sondern diese Situation, in der sie jetzt ist, und da steht das Kind halt als lebendiges Symbol für. Wenn du auf solche Sätze dann nicht abwehrend reagierst, sondern ihr vermittelst, dass du dieses Gefühl als solches verstehen kannst, führt euch das im Gespräch sicher weiter, und sie weiß dann auch, dass sie sowas einfach ungeschützt vor dir sagen darf, ohne dass du sie dafür verurteilst oder einen Schreck kriegst.

Sie wird ja demnächst bei der Beratung noch mal von neutraler Seite Informationen hören, und ich sehe das wie du, dass das schon wichtig ist, das nicht zu verdrängen, was bei einer Abtreibung auch schwer sein kann.

Vielleicht kannst du ihr ja vermitteln, dass du einfach willst, dass sie alles in Ruhe einmal für sich durchspielt, mit positiven und negativen Folgen bei beiden Entscheidungen, damit sie wirklich eine gute Entscheidung treffen kann? Dass du im Moment das Gefühl hast, sie versteift sich zu sehr auf "Abtreibung", ohne die andere Möglichkeit zuzulassen, aber dass du in jedem Fall voll hinter ihr stehen würdest, auch, wenn sie sich nach reiflicher Überlegung für Abtreibung entscheidet? Aber vielleicht hast du ihr das längst schon gesagt ...

Ich drück euch die Daumen und denk an euch,

Eulichen

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Hallo, liebe Clara1807,
vielen Dank, dass Du Dich um Deine Tochter sorgst, dies ist gerade in dieser Situation unendlich wichtig. Ich persönlich halte Deine Angst für berechtigt, dass eine Abtreibung nicht spurlos an Deiner Tochter vorübergeht. Denn auch wenn sie es jetzt für die sauberste Lösung hält, kann es für sie zu einer Verlusterfahrung werden, die sie über Jahre hinweg körperliche und psychisch belasten kann.
Finde heraus, was Deiner Tochter gerade die größte Hilfe wäre, das Kind zu bekommen.
Welche Ängste und Sorgen treiben sie diesbezüglich um, und was kannst Du dazu beitragen, diese zu lindern.Ihre Ausbildung kann sie auch mit Kind weitermachen, mit Hilfe von Euch ist dies tatsächlich machbar.
Sei ganz lieb gegrüßt von salida-del-sol

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Hallo salida-del-sol,

vielen Dank für deine Gedanken....

Gestern erst hat sie gesagt, dass sie das Kind wohl hassen würde und dass sie sich erstmal um sich selber kümmern muss und mit sich selbst einiges ins Reine bringen muss und wie soll sie sich da um ein Kind kümmern können....

Aber der Gedanke von dir, da noch mal genauer hin zu hören, was ihr eine Hilfe wäre, das Kind zu bekommen, ist auf alle Fälle eine gute Idee.

Es hängt einfach so viel daran, die komplizierte Situation mit ihrem Freund, dass sie selber vor 1,5 Jahren sehr krank war. Laut Arzt kein Problem wegen der Schwangerschaft aber psychisch nagt das halt auch noch an ihr.

Danke auf alle Fälle nochmal
Grüße
clara1807

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Hallo...

Ich möchte jetzt mal gar nicht darauf eingehen wie du dich als Mama fühlst, das kann man sich, wenn man selber Mama ist ganz gut vorstellen. Vielleicht möchte deine Tochter nicht das Gefühl haben, sie bekommt ein Kind und Oma und Opa kümmern sich darum, ich kann mir vorstellen, dass man sich selbst um sein Kind kümmern möchte und deine Aussage das ihr sie unterstützt vielleicht etwas falsch bei ihr angekommen ist. Sie denkt sich vielleicht auch, dass sie es zu nix bringt wenn sie es nicht mal schafft ihr eigenes Leben in den Griff zu bekommen und dann soll sie auf ein kleines Kind aufpassen und diese Verantwortung tragen.

Es wäre vielleicht eine Möglichkeit ihr zu erklären, dass sie die Dinge die sie jetzt noch quälen auch während einer Schwangerschaft aufarbeiten und auch nach der Schwangerschaft noch bearbeiten kann. Nimm mir das bitte nicht böse, es gäbe ja auch noch die Möglichkeit eines Mutter Kind Heimes wo sie ihr Leben schaffen kann und lernt mit ihrem Kind umzugehen. Nur falls es wirklich daran liegt das sie sich nicht gut damit fühlt wenn ihr sie unterstützen wollt. Generell ist so ein beratungstermin ja auch Pflicht, bevor man abtreiben kann und da wird ja auch genau erklärt wie eine Abtreibung abläuft und was das ganze für eine Tragweite hat. Ich denke du kannst deiner Tochter noch einmal das Gespräch anbieten und ihr sagen dass sie dir alle Ängste und sorgen sahen kann, dass es aber am Ende ihre Entscheidung ist.

Ich hoffe für euch das ihr eine gute Lösung findet. Würde mich auch freuen wenn sie sich doch für Ihr Kind entscheidet. Es gibt ja auch noch andere Möglichkeiten wie zum Beispiel zur Adoption frei geben. Soweit ich weiss hat eine Mutter ja nach der Geburt noch mal die Chance es sich anders zu überlegen und kann ihr Kind doch behalten.

Ich wünsche dir und deiner Familie alles Gute und toll das ihr immer so zusammen steht.

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Hallo,
du hast wahrscheinlich sogar recht mit deiner Einschätzung, dass sie es eben allein schaffen will und das Gefühl hat, das jetzt noch nicht hinzukriegen. Und sie sich so schon nirgends drein reden lassen will und dabei sicherlich noch viel weniger.

Das kann dann aber auch nicht der Preis dafür sein, aus eigener Eitelkeit ein Kind abzutreiben.
Ich werde also an mir arbeiten und nochmal versuchen das Gespräch anders anzufangen. Vielleicht finden wir ja eine Lösung mit der sie gut leben kann. Einen Preis wird sie in jedem Fall dafür zahlen müssen, egal wofür sie sich entscheidet, auch bei einer Adoption wie du vorgeschlagen hast. Es wird in jedem Fall irgendwas passieren was sie nachhaltig ihr Leben lang begleitet. Davor hätte ich sie gerne bewahrt, was aber trotz frühzeitiger Aufklärung, Frauenarztbesuch und Offenheit in der Familie bei diesen Themen irgendwie leider nicht geklappt hat.
Morgen hat sie nochmal einen Arzttermin... Mal schaun was dabei raus kommt....
Danke für deine netten Worte
Grüße

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Vielleicht entscheidet sie sich ja doch noch anders. Und du kannst es ihr bestimmt so erklären, dass sie versteht das ihr für sie da seid wenn sie eure Hilfe braucht und das ihr euch nur anbietet. Sie soll es ja auch alleine schaffen ihr hattet ja nie vor sie zu bevormunden, sie soll ja verantwortlich für Ihr Kind und ihr Leben sein, sie soll ja nur wissen das wenn sie mal überfordert oder mit ihrem Latein am Ende ist, ihr mit Rat und Tat zur Seite steht. Vielleicht bringt der Arzt Besuch sie noch mal zum nachdenken. Ich habe hier bei Urbia einen Artikel gelesen das die Beratungsstellen eigentlich fürs Kind raten und kompetent beraten was alles bei einem Abbruch passiert. Einige Frauen denken nach so einer Beratung anders. Entscheiden muss eine Frau das am Ende für sich alleine. Sicherlich wäre es ein hoher Preis den sie zahlt und das traurige ist ja dass sie im Grunde einiges aufarbeiten will, wenn ich richtig in Erinnerung habe war sie ja mal erkrankt woran sie noch zu nagen hat und sie hat dann noch etwas das sie zu verarbeiten und aufzuarbeiten hat wenn sie sich gegen das Kind entscheiden sollte. Naja aber gut sie ist ja nun mal erwachsen. Ich finde du bist eine tapfere Mutter die sicher das beste für Ihr Kind möchte und ich bin sicher das sie spürt das du dir sorgen um sie machst. Mir hat es immer geholfen, wenn ich mich schlecht fühlte weil meine mama sich sorgen machte, wenn diese mir sagte dass es ganz normal ist als Mama sich sorgen ums Kind zu machen, dass hat mein schlechtes gewissen doch etwas beruhigt. Nun ja heute als Mama weiss ich sehr genau was sie meinte.

Vielleicht magst du ja mal berichten wie deine Tochter sich entschieden hat und ob es eine Veränderung bei euch gegeben hat. Natürlich nur wenn du das möchtest.

Ansonsten bleibt mir nur noch dir alles gute und egal wie es ausgeht viel Kraft für die kommende Zeit zu wünschen.

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Hallo clara1807,

Ich verstehe deine Ängste und Sorgen. Deine Tochter verstehe ich auch, dennoch finde ich es nicht richtig. War sie schon beim Ultraschall? In der Woche schlägt das Herz und man erkennt schon ein kleines Gummiwürmchen.

Ich selbst war damals schwanger geworden und habe es sofort nach ausbleiben der Regel erkannt. Ich war auch noch sehr jung und mitten in der Ausbildung. Mein damaliger Freund hatte mich verlassen und ist zu seiner Ex. Ich war auch komplett überfordert und wollte "es" nur noch loswerden. Für mich stand aber fest, das es sofort passieren muss, bevor der Wurm Herzaktivitäten hat.

Im Nachhinein ist es nun so, das ich mit meinem Traummann zsm bin und eigentlich alles toll war. Wir planten Kinder zu bekommen, dann der Schock. Durch die Abtreibung entstanden bei mir verwachsungen (Endometriose) und ich konnte keine Kinder auf natürlichem Wege bekommen!

Wir haben nun lange lange lange versucht schwanger zu werden und nach Jahren klappte es durch künstliche Befruchtung.
Sie sollte sich wirklich alles genau anhören und sich versuchen sicher zu sein, das es nicht einfach nur eine Abtreibung ist ohne Folgen. Sie kann sehr wohl Folgen haben, seelisch so wie körperlich.

Ich wünsche Euch alles Liebe und Gute.

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Hallo,

ja sie war schon beim Ultraschall, man sieht sowohl das Würmchen als auch den Herzschlag schon, ist ja schon fast 10. Woche. Sie hat auch ein Bild mit nach Hause bekommen.
Ich hab momentan das Gefühl, dass sie es eher ignoriert, als sich großartig damit zu beschäftigen. Es ist sehr schwer ein Gespräch mit ihr zu führen. Ich bin sehr bemüht sie nicht zu bedrängen oder auf sie einzureden, sondern so verständnisvoll wie möglich zu sein. Ich streite nicht ab, dass es nicht ganz einfach ist und sie ja meinen eigentlichen Standpunkt natürlich kennt.

Sie will nichts darüber hören. Egal in welche Richtung. Deswegen habe ich noch große Hoffnung in das Beratungsgespräch, jemand neutralem hört sie vielleicht anders zu als mir.

Danke dir für deine Antwort.....