Hallo ihr Lieben,
ich schreibe Euch heute an, in der Hoffnung eventuell Gleichgesinnte zu finden oder zumindest auf ein offenes Ohr zu stoßen.
Jetzt kurz zu meiner Person: ich bin 31 Jahre alt und wir haben bereits zwei Kinder im Alter von 4,5 und bald 2 Jahren. Im Sommer waren wir mit Haus-Bauen beschäftigt und wie es immer ist, einmal nicht aufgepasst und ich wurde völlig ungeplant schwanger. Ich habe nach dem Stillen einen sehr unregelmäßigen Zyklus und somit das Ausbleiben der Regelblutung nicht beachtet. Erst als es mir morgens immer schlechter wurde und ich mich fast jeden Morgen übergeben musste, kaufte ich einen Test und der war natürlich fett positiv! Daraufhin bin ich zum Arzt, welcher mir die Schwangerschaft in der 7 Woche bestätigt hat. Ich bin heim. Wir haben uns sehr sehr lange unterhalten und gemeinsam beschlossen, es nicht zu bekommen ? Zu diesem Zeitpunkt waren wir pleite und ich musste zum September wieder arbeiten, denn sonst wäre meine Stelle weg und der Umzug musste verschoben werden. Aber das tut ja wenig zu Sache.
Ich bin zur Abtreibung gegangen mit einem festen Gefühl dass das richtig ist. Der Eingriff ist normal verlaufen. Mir ging es den Umständen entsprechend OK.
Seitdem sind 6 Monate vergangen und ich kann nicht aufhören, an mein von mir getötetes Baby zu denken. Es zerreißt mich innerlich. Der ET wäre am 01.04. und je näher dieses Datum rückt, umso schlimmer geht’s mir. Zum Glück habe ich einen sehr verständnisvollen Ehemann, mit dem kann ich immer reden. Ich bereue diese Tat so sehr, ich kann das kaum beschreiben. Wie konnte ich es nur tun???? Was war nur los mit mir???Wir haben auf jeden Fall beschlossen irgendwann es wieder „gut“ zu machen und einem dritten Würmchen ein Leben zu schenken. Ich weiß, dass nichts auf dieser Welt diese Tat je wieder gut machen wird. Dennoch gibt mir dieser Gedanke an ein drittes Kind etwas Kraft.
Ich schreibe es, weil ich hoffe, mit meiner Geschichte Frauen Mut zu zusprechen, die vielleicht in einer ähnlichen Situation sind. Wenn ich bloß die Zeit zurück drehen konnte, würde ich niemals einen Abbruch durchführen lassen.
So…jetzt ist es raus! Also überlegt es euch gut!
Abtreibung die ich so tiefst bereue!!!!!
Hallo,
ich habe auch eine Abtreibung hinter mir. Andere Gründe, selbe Gefühle und gott sei Dank einen Partner an der Seite.
Es ist nun einige Jahre her und ich muss zugeben, es steckte bei mir auch ein versteckter Kinderwunsch dahinter. Ich bin in tiefe Depression gefallen (es wäre mein erstes Kind gewesen), ich habe allerdings gemerkt, dass der Hauptgrund für die schlechten Gefühle war, dass ich durch die Schwangerschaft gemerkt habe, dass ich eigentlich einen Kinderwunsch habe. Etwas was ich zuvor nicht wusste.
Lange Geschichte kurz: irgendwann haben wir es dann geplant und auch ein Kind bekommen. Ich muss zugeben, seitdem geht es mir VIEL besser. Klar ich denke noch an die Abtreibung aber die Depressionen sind weg. Mittlerweile erwarten wir unser zweites Kind.
Versteh mich nicht falsch, ich will keine Abtreibung gutreden oder sagen, dass man "einfach ein neues Kind machen knann und alles wird gut", aber ich denke du solltest versuchen zu trennen, ob Du wirklich traurig über die Abtreibung in der Situation warst oder ob Du Dir vielmehr noch ein weiteres Kind wünschst...
ich wünsche Dir viel Glück bei der Heilung!
Hallo,
wenn wir aber ehrlich sind, womit machst du Mut? Mut macht mir jemand, der sich trotz wiederlichste Vergältnisse entscheidet ein Kind zu bekommen und kämpft.
Du beschreibst ein Gefühl. Ein Gefühl mit dem du nicht klar kommst. Exakt das gleiche Gefühl aus dem ich damals eben solche Sache, obwohl sie richtig gewesen wöre, nicht getan hätte.
Und da ich mich diesem Gefühl nicht stellen muss, ist es für mich einfach zu sagen - es war nicht richtig, ksch nicht zu entscheiden.
Es existieren Situationen und wir sollten sie nicht beweren, in denen es für einen einzelnen tstsöchlich besser ist, nicht ein Kind in die Welt zu setzen.
Die Frauen dieses Forum sollten nach bestem Gewissen entscheiden, welche Eichtung sie gehen wollen.
Und bei euch? Wenn ein neues Kind, dann meiner Meinjng nach njcht aus schlechtem Gewissen aber aus tiefster Überzeugung noch ein Kind haben zu wollen.
Ich wünsche Dir dass du es angemessen aufarbeiten kannst.
Alles Gute
Liebe Lotta,
Ich möchte nur mal sagen, dass ich es sehr gut finde, dass Du diese Erfahrung hier mit anderen teilst. Nicht weil ich möchte, dass auch andere Frauen ihre Abtreibungen bereuhen und auch nicht, damit Frauen, die dabei sind, sich dafür zu entscheiden, abgeschreckt werden. Ich finde, obwohl ich für mich selbst Abtreibungen zutiefst ablehne, es ist die freie Entscheidung jeder Frau und für ihre Entscheidung verdient keine irgendwelche Vorwürfe.
Allerdings hoffe ich, dass dies einigen Frauen bewusst macht, dass man mit dem Thema nicht leichtfertig umgehen darf.
Ich habe leider oft sehr schockiert festgestellt, von Mädchen und Jungen in meiner Umgebung, dass eine Abtreibung als normale Verhütungsmaßnahme betrachtet wird und davon geredet wird, als sei das etwas, was man jeden Monat wiedermacht und was man in zwei Minuten beschließt, und das tut mir im Herzen weh. Noch mehr natürlich, seit ich selbst schwanger bin und zu mir so viele gesagt haben: "Du solltest eigentlich besser abtreiben" (Ich bin erst 18 und mitten in meiner Ausbildung schwanger geworden).
Ich hoffe einfach, dass mehr Leute darüber nachdenken, was sie selbst mit sich vereinbaren können und was eine Entscheidung alles ändern kann.
Ich finde, viel mehr Frauen sollten sich bewusst machen, dass diese Entscheidung sie betrifft und ihr weiteres Leben.
Ich halte weder etwas davon, ein Kind zu bekommen, weil man Angst davor hat die Abtreibung nicht zu überstehen, noch etwas davon sich zu einer Abtreibung drängen zu lassen. Man sollte bewusst entscheiden, was man möchte.
Ein Kind sollte nicht das Ergebnis einer Wahl zwischen Pest und Cholera sein.
Wenn man sich für ein Kind entscheidet, dann weil man festgestellt hat, dass man ein Kind großziehen möchte, auch wenn es nicht geplant war.
Es gibt dabei sicherlich Methoden, wie man eine Abtreibung besser übersteht. Keine Romantisierung der Schwangerschaft und nicht dem Müttermythos aufsitzen.
Ein Embryo ist noch kein Baby. Es ist die Anlage zu einem Baby.
Ehrlich zu sicher selber sein. Kann ich das schaffen? Auch wenn ich Opfer bringen muss? Wirklich? Sind andere Familienmitglieder betroffen? Weitere Kinder?
Die größte Gefahr für Kinder zu Misshandlung und Missbrauch droht in der eigenen Familie. Die wenigsten Eltern planen ihr Kind schlecht zu behandeln. Es passiert, wenn Überlastung und Enttäuschung aufeinander treffen, weil ein simples Tschakka halt doch nicht reicht.
Und Kinder sollten niemals eine Erziehungsmethode für schlechte Verhütung sein. Jemand der verantwortungslos genug ist, mehrfach schwanger zu werden und abzutreiben ohne dabei zu kapieren, dass es da bessere Wege gibt, dem sollte man nicht zur Strafe ein Kind anhängen. Das arme Kind.
Und nein, Adoption ist auch keine Pauschallösung. Adoptivkinder leiden auch unter der Entwurzelung. Das lässt sich weder Pauschalisierung noch vorhersagen.
Insofern. Wissen, was man will, ist wohl der beste Schutz daegegen, seine Entscheidung zu bereuen. Keine Illusionen machen, Kräfte und Ressourcen (Finanzen, Beistand) genau einschätzen.
Da stimme ich Dir zu, von der Seite habe ich es auch noch nicht betrachtet. Ein ungewolltes Kind darf natürlich keine Erziehungsmaßnahme oder Strafe sein.
Lass mich meinen Gedanken anders formulieren: Über Verhütung an sich und den Umgang mit der eigenen Sexualität sollten einige mehr nachdenken, sowohl Männer, als auch Frauen. Und, so wie Du es auch geschrieben hast, sollte auch jeder wissen, was er will.
Ich wollte damit auch gar nicht zum Ausdruck bringen, dass man Abtreibungen grundsätzlich unterlassen sollte, denn wie ich schon erwähnt habe, muss diese Entscheidung jeder für sich selbst treffen. Aber der Verantwortung sollte man sich schon bewusst sein.
Nur finde ich, dass man es sich von außen nicht einreden lassen sollte, wenn man selbst weiß, dass man es eigentlich gar nicht will.
Deine Situation ist einfach nicht zu akzeptieren ich konnte meine beide Kinder nicht ins Gesicht mehr schauen
Sehr hilfreich dein Beitrag. Mal zur Info: Man KANN auf Beiträge antworten, man MUSS nicht!
Sehr feinfühliger Beitrag.... - und.... - völlig unnötig. Suche Dir einen anderen Nick, dieser passt nicht. Selbst ein Produkt aus Hirsch und Reh hätte einen höheren EQ
Guten Morgen zusammen,
ich danke euch allen für eure Beiträge und Meinungen.
Was ich mit meiner Geschichte eigentlich sagen wollte: Ich bin damals fest entschlossen zu allen Beratungsstellen und anschließend zur Abtreibung gegangen. Ich war mir zu keinem Zeitpunkt unsicher über unsere Entscheidung. Ich hatte nur nicht gedacht, dass mich das im Anschluss so fertig machen wird! Und wie sehr ich das im nach hinein bereuen werde.
Wie meine Vorrednerin bereits geschrieben hat, denken viele junge Menschen an Abtreibung als wäre es das normalste auf dieser Welt. Es ist aber nicht so! Ich bin sehr traurig über meine durchgeführte Abtreibung.
Der Wunsch nach einem dritten Kind ist denke ich dadurch entstanden. Es soll ja kein Ersatz für das andere Kind sein. Viel mehr ein Wunsch einem weiteren Baby das Leben zu schenken. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass wir noch nicht komplett sind. Ich werde mir jedoch noch 3-4 Jahre Zeit lassen..
Also ich danke euch nochmal für eure Worte und euch allen alles Gute in eurem Leben und bei euren Entscheidungen!!!!
Sehr schade.
Aber jetzt ist es so.
Warum wäre deine stelle weg?
Wenn du September wieder arbeiten musst und der ET im April ist,is es doch kein prob.
Du gehst einfach erneut in elternzeit.
Sobald du schwanger bist hast du kündigungsschutz .
Wäre also kein Problem gewesen.
Habe das schon ein paar mal durch (6. Ss)
Aber nun ist es zu spät.
Ihr hättet bei der caritas/awo/...was in deiner nähe ist,erstausstattung beantragen können...
Mensch :(
Finanzen wären für mich kein Grund gewesen.
Tut mir sehr leid das du es jetzt bereuhst.
Das doofe,es ist nicht rückgängig gig zu machen:(
Ich kann dir keinen Tipp geben wie du das verarbeiten sollst/kannst.
Vielleicht ärztliche Hilfe und gespräche?
Alles gute