Hallo,
ich war im letzten Jahr ungeplant schwanger, aber habe mich gemeinsam mit meinem Partner für das Kind entschieden.
Es war zwar schwer für mich, dieses Kind zu akzeptieren, aber ich habe es versucht.
Die Zweifel blieben allerdings und Freude kam auch nicht auf.
Mein Partner dagegen freute sind sehr bald auf das Kind.
In der 22. Woche hatte ich aber eine Fehlgeburt.
Es war schlimm, aber ich war irgendwie auch erleichtert... hört sich sicher total herzlos an.
Mein Partner hat sehr getrauert, ich habe mich eher zurück gezogen weil mich meine Gefühle verwirrt haben.
Das Ganze ist jetzt 18 Monate her.
Ich lese auch im Forum Frühes Ende mit, und da werden alle Frauen direkt wieder schwanger oder wollen es zumindest werden.
Für mich kam da überhaupt nicht in Frage und das Thema Kind blieb tabu.
Seit einigen Monaten kommt mein Partner jetzt damit , dass er doch schon gerne ein Kind hätte... ich aber nicht.
Er hat wohl auch viel im Internet gelesen und sagte mir, er hatte gehofft dass nach dieser Erfahrung auch bei mir der Wunsch nach einem Kind aufkommt.
Das muss ich aber verneinen.
Jetzt steht das zwischen uns und außerdem wirft er mir vor, gar nicht getrauert zu haben und unser Kind... und unrecht hat er ja nicht..
Im Gegensatz zu den meisten anderen Frauen kann ich auch gut mit dieser Fehlgeburt leben ohne danach noch mal schwanger zu werden.
Bin ich unnormal?
späte Fehlgeburt- ungeplante SS
Korrektur: das war vorletztes Jahr... Ende 2014.. die Zeit rast....
Guten Morgen Du,
nein unnormal bist Du nicht. Es gibt viele Frauen die keine Kinder wollen und das Kind 2014 wolltest Du nur Deinem Partner zu Liebe austragen.
(Für mich unverständlich, denn ich wollte immer Kinder)
Aber, und das ist jetzt ganz entscheidend, Deine Beziehung wird in die Brüche gehen, da Dein Freund Kinder (oder wenigstens eins) will.
Du musst ihn klipp und klar sagen dass Du keine Kinder willst. Das zu erfahren, dazu hat er ein Recht.
Alles Gute!
Charlotte
Normal hätte ich es gefunden, wenn jemand keine Kinder will oder eine solch ungewollte Ss früh abzubrechen, aber nicht über den Tod seines Kindes erleichtert zu sein. Obwohl, eigentlich kannst du dich glücklich schätzen, dass du nie weisst, wie es sich anfühlt, wenn man sein sterbendes bzw. totes Kind in den Armen hält und vor seinem Grab steht. Sag deinem freund schnellstens, dass es mit dir keine Kinder gibt, darauf hat er ein recht. So, jetzt können von mir aus gerne die Steine fliegen. Ich muss nicht in jeder Situation Empathie heucheln, auch wenn das heutzutage ständig gefordert wird.
Icherwarte gar keine Empathie.
Aber ich denke, jeder fühlt halt anders, du so und ich eben so.
Und ich liebe meinen Mann, warum sollte ich ein Kind abtreiben, was er gerne behalten wollte?
Das hätte ich nicht fertig gebracht.
Und ich habe mein Kind nach der Geburt gesehen, gehalten und wir haben es auch beerdigt.
Aber ich habe den Verlust als nicht so gravierend empfunden wie mein Mann, das ist doch nicht verwunderlich, denn er hat sich das Kind gewünscht, ich nicht.
Und warum ist es so ein Problem zu zugeben, dass ich neben der Trauer über den Tod auch erleichtert war?
ich finde ,diese Normierung was jemand in einer bestimmten Situation empfinden soll, macht Menschen krank.
Und nur weil ich kein Kind will ,muss ich mich nicht trennen.
Ich werde meinem Mann meine Einstellung, die er eh schon kennt, noch mal mit teilen. Wir hatten vor Jahren gemeinsam entschieden keine Kinder zu wollen.
Wenn er das jetzt anders sieht, muss ich das akzeptieren, Menschen dürfen und sollen sich ja weiter entwickeln.
Es ist aber seine Entscheidung, ob er die Beziehung weiter führen will oder nicht.
Er muss ganz für sich entscheiden, wie wichtig ihm ein eigenes Kind ist.
Ich habe ihm mitgeteilt dass ich mich in wenigen Tagen sterilisieren lasse, ich bin 38 und werde mir das sicher nicht anders überlegen. Mein Mann ist 48 und wollte nie Kinder, ich finde das auch reichlich spät, da jetzt noch umzuschwenken, aber das ist seine Sache.
Wir sind seit 15 Jahren verheiratet und es würde mich sehr traurig machen wenn unsere Beziehung jetzt zu Ende geht.
Aber ich kann nur ehrlich sein und meine Gedanken klar äußern. Dann habe ich mir nichts vorzuwerfen.
Ich habe nicht geschrieben, dass du dich trennen sollst, sondern dein Mann das Recht hat, zu wissen, dass es mit dir keine weiteren Kinder gibt. Ich sag auch nicht, dass nicht jeder das Recht auf eigene Gefühle hat, oder das man etwas gefühlstechnisch erzwingen soll oder kann. Ich denke halt, wenn mir eine ss bzw. ein Kind so zuwider ist, dass ich erleichtert bin, wenn das Kind stirbt, dann läuft da etwas falsch. Was hätte das kind dann von Dir erwarten dürfen, wenn es gesund und munter zur Welt gekommen wäre? Im besten Fall nur immer etwas, was so nebenbei mitläuft und lieblos behandelt wird, im schlechtesten Fall...ne, das will ich gar nicht schreiben. Aber egal, wie es ist, ich wünsch dir alles gute und dass ihr beide eine lösung findet, mit der ihr gut leben könnt.
"Bin ich unnormal?"
Ja.
Du hast dein totes Kind in den Armen gehalten, zu Grabe getragen- aber ist ja alles nicht so schlimm!?
Mehr schreibe ich dazu nicht.
Hallo!
Ich finde deine gefühlswelt nachvollziehbar und logisch.
Ich habe selbst mal bei einer jungen mutti eine schwangerenkonfliktberatung gemacht, die eas kind nicht wollte. Sie hatte erst in der 16. Ssw von der schwangerschaft erfahren und war so nett, das kind auszutragen. Sie hat es nach der geburt bei einer offenen adoption weggegeben. Sie suchte gute eltern für das kind und vermied risiken, wie rauchen oder alkohol, aber zuneigung oder gar liebe kam in ihrer gefühlswelt für das kind nicht vor.
Sie trug schwangerenuntypische kleidung. Die hände waren nicht am bauch, die ganze haltung war einfach nicht typisch schwanger. Von den bewegungen war sie genervt.
Wegen einer alten unfallverletzung durfte sie ihr kind in vollnarkose mit einem geplanten kaiserschnitt entbinden.
Da entstand nie eine bindung und in der berufsschule erzählte sie, dass kind sei bei der geburt gestorben.
Ist in Ordnung so. Sie hat doch getan, was zu tun war. Sie war eben noch nicht so weit um Mutter zu werden. Wenn das bei Männern so ist, dann wird das akzeptiert, aber Frauen haben gefälligst auf ner rosaroten wolke zu schweben. Ist doch Käse.
Du willst nicht. Fertig. Daran ist nichts unnormal. Ich habe inzwischen einige Frauen kennengelernt, die absolut liebenswerte und interessante Personen sind - in deren Gedankenwelt aber ein Kind nie vorkam.
Wir haben in deutschland ne geburtenrate, die unter 2 kindern pro frau liegt. Das hat doch seine gründe!
Ich danke dir für deinem Beitrag.
Es hat mich einfach verunsichert was ich zum Verlust eines Kindes im Internet so gelesen habe .
Selbst Frauen die ungewollt schwanger waren, wünschten sich danach ein Kind.
Das ist bei mir halt nicht so und da fragt man sich dann schon ob etwas nicht stimmt.
Ich war traurig, aber nicht so dass es mich in meinem tiefsten Inneren erschüttert hätte.
Ich kannte das Kind ja noch nicht, es ist bestimmt auch wieder ein Unding wenn ich jetzt sage, dass es für mich noch keine richtige Person war, es war halt noch kein fertiges Kind.
Ich denke, ein Kind zu verlieren was schon einige Jahre alt ist, wäre für mich wesentlich einschneidender gewesen.
Nur weil ich nicht jahrelang von Trauer zerfressen bin, bin ich noch lange keine Person, die gefühllos ist.
Meine Freundin ist mir eine große Hilfe, sie hat vor 14 Jahren ihre Tochter verloren, während der Geburt.
Sie sagt,sie war lange Zeit wie betäubt, da dieses Kind ein Wunschkind war.
Aber ihr Mann ist damit noch viel schlechter zurecht gekommen und wollte nach zwei Jahren es nochmal versuchen.
Und das ist ja schon ungewöhnlich wenn man hier liest dass viele sofort wieder schwanger werden wollen.
Meine Freundin wollte aber kein Kind mehr.
Sie erzählt immer dass mit dem Tod ihrer Tochter auch ihr Kinderwunsch gestorben ist.
Also ist es ja wohl nicht bei allen Frauen so dass der Kinderwunsch dann um so stärker wird.
Sie sagt immer sie hatte ein Kind.
Und ist Mutter.
So sehe ich das auch.
Ich bin Mutter. Sie ist mittlerweile Ende 40 und kinderlos geblieben und ihr Mann hat sie nicht verlassen.
Das wird ja hier immer gern geraten und prophezeit, dass eine Beziehung dann keine Zukunft hat.
Auch er hat sich letzten Endes damit arrangiert und hat sich keine andere gesucht.
Aber sicher behaupten die Damen hier jetzt dass er unglücklich ist und nur aus Pflichtgefühl geblieben ist....daher lohnt es sich nicht mit Frauen zu diskutieren die meinen ein Kinderwunsch gehört zu jeder normalen Frau dazu und muss auch unbedingt in Erfüllung gehen weil man sonst auf jeden Fall unglücklich wird.
Meine Schwägerin hat vor Jahren mal einen Schwangerschaftsabbruch vornehmen lassen.
Auch sie hat bis heute kein Kind bekommen und so wie sie lebt: ohne feste Beziehung und immer auf Achse, scheint ihr ein Kind auch nicht wichtig zu sein....also auch :unnormal für eine Frau...aber ihr scheint es zu gefallen, sie macht zumindest einen zufriedenen Eindruck.
Ich kann nicht in einer einzigen Antwort hier rauslesen, dass hier irgendjemand behauptet, dass Kinderwunsch zu einer richtigen Frau dazugehört. Du bist jemand, der anscheinend gerne in alles etwas reininterpretiert und nur das rausliest, was ihm in den Kram passt.
Es ist eine Sache kein Kind zu wollen. Wobei man dann einfach nicht ungeplant schwanger wird. Warum hast du dich nicht vorher stiriliesiren lassen?
Aber über Tod erleichtert zu sein. Das ist etwas anderes. Das ist ein zweigen für ein psychisches Problem. Ich glaube dein Mann hat recht. Du hast ein Problem mit Trauer und dir einzugestehen, dass es nicht normal ist wie du nah dem Tod deines Kindes reagiert hast. Ich glaube du bist ein sehr ego-manischer Mensch der als Frau jeden Tag versucht seinen Mann zu stehen. Wahrscheinlich bist du eine Führungskraft und kannst dir "Weichheit" nicht erlauben, weil du denkst, die Männer würden das auch nicht zeigen. Ich denke da liegt der Hase begraben. Dein Leben ist dein Job und der ewige Kampf als Frau das doppelte eines Mannes geben zu müssen. Dabei hast du dein Frau-sein vergessen. Wie gesagt. Es sind für mich zwei verschiedene Dinge. Eine normale Reaktion wäre gewesen Über den Tod eines Menschen zu trauern. Nicht mehr und nicht weniger.
Hallo,
ob Du normal bist kann ich Dir nicht sagen. Während Du für Dich entschieden hast keine Kinder zu bekommen, haben mein Mann und ich uns bewusst dafür entschieden fremden Kindern ein Zuhause zu geben.
Was ich jedoch nicht gut finde, ist dass Du Deinem Mann nicht die Möglichkeit gibst sich zu entscheiden. Sag ihm dass Du nie Kinder haben wirst und dann sie weiter. Entweder ist Eure Wochenendehe stark genug oder nicht. Alles andere hast Du mit Deinem Gewissen zu vereinbaren. Da Du in einem Familienforum unterwegs bist solltest Du Dich aber nicht wundern dass hier mehr Frauen mit Kinderwunsch unterwegs sind als welche die sich gut dabei fühlen ein selbstbestimmtes Leben zu führen.
Die inzwischen Exfreundin des besten Freundes meines Mannes sagte ihm irgendwann mal dass sie keine Kinder bekommen wird, da ihr ein Kind (bekommen kurz nach der Schule) reicht. Sie war froh als der Bub zum Vater zog. Da der Freund meines Mannes noch Kinder haben möchte zog er seine Konsequenz daraus, beendete die Beziehung und hat eine neue Freundin die nix dagegen hat wenn eine Schwangerschaft zustande kommt.
VG
Hallo,
Ich finde nicht, dass du unnormal bist. Ich finde es im Gegenteil sehr gut, dass du dich damals überhaupt versucht hast darauf einzulassen! Und du hast den Abbruch ja nicht mal herbei geführt - ich finde du darfst da natürlich verwirrt sein. Aber jetzt denke ich auch, du solltest dir gut überlegen was du in deinem Leben willst. Und wenn du dir ein Leben mit Kind nicht vorstellen kannst, dann ist das eben so. Dann ist es vielleicht auch besser für dich UND ein eventuelles Kind.
Denn Frauen stehen mit Kind oft alleine da! Das Kind bekommen und dann den Löwenteil der Arbeit den Mann zu überlassen, klappt oft nicht. Nur andersrum ist es völlig normal...
Es hört auch nicht damit auf, dass andere Menschen JETZT meinen wie du dich zu fühlen hast, überspitzt: "Du hast gefälligst traurig zu sein. Und jetzt musst du bitte auch ein Kind wollen. Und wenn du dann schwanger bist, musst du dich bitte so und so verhalten. Und du dann hast dich gefälligst zu freuen! Immerhin erlebst du dann ein "Wunder" mit "Prinz" oder "Prinzessin". Stillen musst du eh - sonst hättest du kein Kind bekommen sollen. Und 3 Jahre zuhause bleiben nach der normalen Entbindung (natürlich ohne PDA). Bis das Kind von selbst abstillt. Sei gefälligst nicht so egoistisch und tu was für die Gesellschaft und deinen Mann. Du kannst froh sein, dass dein Mann Kinder will, viele Frauen schaffen das ja alles auch alleine."
Es ist nicht damit getan, ein Kind zu bekommen. Du musst diese ganzen Nachteile und Einschränkungen durch ein Kind wenigstens akzeptieren können, sonst wirst du sicher nicht glücklich. Lass es Dir egal sein, wie andere das finden. DU musst damit klar kommen und ich finde es furchtbar, dass dein Mann versucht dir ein schlechtes Gewissen einzureden. Als wenn das eine gute Grundlage für ein Kinde wäre..
Ich wünsche dir alles Gute!