Zum 2. Mal ungewollt schwanger - wie sag ich es ihm?

Guten Abend.
Bin total verzweifelt. Habe gerade vom FA meine Schwangerschaft bestätigt bekommen. Ist ungeplant und von Seiten meines Partners auch ungewollt.
Vor etwa 3 Jahren waren wir schon einmal in der gleichen Situation. Damals meinte er "Das Baby oder ich. Hab das Kind dann nicht bekommen. Das haben wir zusammen durchgestanden und dann nie wieder darüber geredet. Das hat er immer sofort abgeblockt.
Nun bin ich wieder genauso weit und weiß nicht, ob und wie ich es ihm beichten soll.

P.S. Bin total durcheinander, also erspart mir blöde Kommentare und Vorwürfe. Die mach ich mir selbst.

1

Huhu...
Wer von euch übernimmt denn die Verantwortung in Sachen Verhütung?
Wahrscheinlich wälzt er die Verantwortung ganz auf dich ab und tut selbst nix um kinderlos zu bleiben, oder?
Und dich dann zur Abtreibung zwingen, weil er keine Verantwortung übernehmen möchte... Und dann nicht mal dazu stehen und dich emotional alleine damit stehen lassen. Das find ich schon mal grundsätzlich keine gesunde Basis für eine gesunde Beziehung.
Also, wenn ich du wäre, würde ich mir jetzt zu allererst Gedanken darüber machen, was bzw. WEN ICH möchte - diesen Partner oder diese kleine Seele.

Und bevor ich selbst diese Antwort nicht kenne, würde ich erst mal noch nichts sagen..

Die Wahrscheinlichkeit, dass du nur ihm zuliebe entscheidest ohne dabei auf deine Gefühle zu achten, scheint ja doch sehr groß zu sein. Kannst du damit glücklich und gesund leben?
Schwierig, deine Situation, aber ich wünsche dir alles Gute. Liebe Grüße

3

Danke für Deine Meinung.
Mit Deiner Vermitung liegst Du richtig: ich kümmere mich um die Verhütung. Das interessiert ihn alles nicht wirklich. Im Gegenteil: seit Neustem meckert er über die Kondome. Ergebnis bekannt.

Danke, dass Du mich in meiner Meinung bestärkst. Ich wollte es eigentlich auch erst dann sagen, wenn ich selbst weiß, was ich will.
Aber meine Freundin meinte jetzt gerade, ich solle ihn nicht so einfach davon kommen lassen. Immerhin sei er ja auch beteiligt gewesen und da könne er ruhig wissen, wie verzweifelt ich bin. Sie meint, ich würde ihn zu sehr schonen.

5

Naja....du schonst ihn ja nicht, nur weil du dur Zeit für deine Entscheidung lässt. Abgesehen davon, lässt er dich doch eh mit deiner Entscheidung hängen in dem er sich der Verantwortung entzieht, dich unter Druck setzt und dich zur Abtreibung zwingt, nur weil er keine Verantwortung übernehmen möchte.
Wenn DU dieses kleine Wesen möchtest, egal ob mit oder ohne diesen unreifen Mann, dann wird er früher oder später seine Lehre daraus ziehen und Konsequenzen für sein (nicht-)handeln ziehen MÜSSEN. Also so ohne Weiteres kommt er so nicht in den Genuss ewig geschont zu werden..
Wenn DU diese Schwangerschaft beenden willst, weil es DEINE Entscheidung ist, dann ist das dein Recht dazu. Wenn du diesen Schritt nochmal gehen würdest NUR um die Beziehung am laufen zu halten, würde ich mich selbst ernsthaft fragen, ob du nicht was ...bzw. jemanden besseren verdient hast.
Es ist so pauschal nicht zu beantworten... Aber ICH würde erst mal für MICH Klarheit haben wollen. Es ist dein Körper, dein Leben, deine Entscheidung, mit der DU für immer leben wirst. Du kannst dich leider nicht selbst anschweigen..so wie er es die letzten 3 Jahre getan hat.

2

Hi,

geht es dir genau so wie dein Partner? Ich meine, ist diese Schwangerschaft auch deinerseits ungewollt? Deine Situation hört sich echt durcheinander an :/ hoffe, dass er diesmal vllt die dafür ist

4

Wenn ich das wüsste... Zur Zeit bin ich einfach geschockt und weiß selbst nicht so Recht, was ich will. Würde er ja zum Kind sagen, würde ich es bestimmt bekommen. Aber als Single Mum?! Hab eine bipolare Störung (manische Depressionen) und Angst, wenn ich mit Baby alleine bin und wieder mal in ein Loch falle, dass ich das Kind dann nicht anständig versorgen kann.

6

Vielleicht solltest du erst mal ..alleine und sehr bald, zu einer Beratungsstelle oder zum Psychologen, falls du eh bereits in Betreuung bist.
Alleine eine Antwort zu finden ist nicht einfach und der Blick von außen kann sehr hilfreich sein!

weitere Kommentare laden
7

Ich schreib jetzt mal was und hoffe, das ist nicht zu hart!

Ich kenn deinen Freund nicht, aber ganz ehrlich, ich find die Einstellung echt mies! Wenn DU das Kind willst, solltest du es auch bekommen! Und wenn er nach anfänglichem Schock seine negative Einstellung dazu nicht ändert, würde ich mir an deiner Stelle überlegen, ob du nicht "was anderes" verdient hast. Scheinbar willst du ja Kinder haben, sonst hättest du ja die Frage nicht gestellt. Du solltest dich erstmal entscheiden, ob du das Kind willst - und wenn ja, und dein Freund will da nicht mitziehen, dann ist es eben so. Dann habt ihr verschiedene Vorstellungen von eurer Zukunft und über die Beziehung und über die Konsequenzen solltest du auch nachdenken - klar, in Beziehungen muss man auch mal Kompromisse eingehen, aber nicht beim Thema "Kinder/keine Kinder". Da werdet ihr beide langfristig gesehen nicht glücklich.
Wie schaut es denn mit Freunden/Familie aus? Falls du das Kind bekommen willst, und er macht da nicht mist - hättest du dann Unterstützung vor Ort?

Und ich habe auch schon Männer erlebt, die total gegen Nachwuchs waren und sich da nie vorstellen konnten, aber mit Verlauf der Schwangerschaft ganz stolze werdende Papis und später dann auch ganz liebe und stolze tatsächliche Papis geworden sind. Männer sind ja da anders, denk ich. Die haben ja mit der Schwangerschaft erstmal nix zu tun und manchmal dauert es, bis sich die emotionale Beziehung aufbaut.

8

Zusatz: Ich weiß auch nicht, ob profamilia da auch zuständig ist, ansonsten würde ich einfach mal beim Frauenarzt die Situation schildern und vielleicht kann er/sie dir eine Beratungsstelle empfehlen. Reden mit geschulten Personen kann echt viel bringen, hab ich selber schon gemerkt. Manchmal kann "die richtige Frage" einem die Augen öffnen.

Wenn du mal einen ruhigen Moment hast und die neue Situation hast sacken lassen: Schließe deine Augen und stelle dir vor, was du in 2 Jahren machst. Wie soll dein Tag aussehen? Was willst du erreicht haben? Siehst du da ein Kind???

10

Bis zu dem Tag, als ich zum ersten Mal richtig realisiert habe, dass ich schwanger bin, habe ich mich selbst nie mit Kind gesehen. Selbst meine Mutter hielt mich schon als Teenager eher für den Karrieretyp. Aber wenn du erst einmal weißt, dass Du in Dir etwas wächst, ist das alles nicht mehr ganz so eindeutig.
Manchmal denke ich daran, wie es sein wird, wenn ich bzw. wir alt sind. Dann wird da niemand sein, der mal nach uns schaut. Den wir mal bitten können, uns den Rasen zu mähen, wenn wir wirklich kinderlos bleiben. Aber sind alles Gedanken, die ich erst entwickelt habe, seit ich zum ersten Mal schwanger war.

Und dass da in unserer Beziehung etwas nicht stimmt, trifft schon zu.
Aktuell ist er zum Beispiel arbeitslos. Er hat selbst gekündigt. Mich hat er darüber erst hinterher per SMS informiert. Bis dahin wusste ich zwar, dass er in seinem Job nicht glücklich ist, aber nicht, dass es so akut ist.
Aber für ihn ist das alles gar kein Problem, weil ich sowieso schon von Anfang an, die Miete und die Haushaltskosten zu 95% alleine getragen habe.

Ich weiß, dass die Beziehung sehr einseitig ist, aber trotzdem lässt sich die Liebe ja nicht so leicht ausknipsen.

weitere Kommentare laden
16

Ich finde die Konstellation "verantwortungsloser Vater" (Verhütung/finanziell) und "Mutter mit bipolarer Störung" ehrlich gesagt nicht geeignet, um ein Kind zu bekommen.

Da mir da auch das rosarote Baby-Gen fehlt, würde ich das Kind nicht bekommen und entweder die Beziehung beenden oder aber konsequent verhüten. Warum zum Teufel benutzt man bei eurer Vorgeschichte nur Kondome?

Mir ist schon klar, dass meine Sicht für Abtreibungsgegner falsch ist. Ich vertrete aber die Ansicht, dass Kinder nicht nur ein Recht haben geboren zu werden, sondern auch danach unter gesunden Bedingungen aufzuwachsen. Dazu zählt weder ein Vater, der keinen Bock auf Kinder hat, noch eine Mutter, die ggf im Rahmen ihrer Krankheit dem Kind was antun könnte.

LG

17

Okay, da muss ich jetzt mal was zu sagen, damit der Eindruck nicht ganz so schief wird. Grundsätzlich waren genau das, was du schreibst, die Gründe für den ersten Abbruch. Er hat klipp und klar gesagt, dass er nicht will und ich traue es mir alleine nicht zu. Ich hab mal unsere Katze ganz übel vermöbelt, weil sie mir nen Faden am Pulli gezogen hatte. Was soll ich da bitte mit einem Kind?!

Ich hätte mich gerne schon vor Jahren sterilisieren lassen. Zwar habe ich insgeheim einen Kinderwunsch, aber der rationale Teil in mir sagt einfach, dass es besser ist, ich bekomme keine. Leider habe ich noch keinen Arzt gefunden, der es in meinem Alter und kinderlos, wie ich bin, machen würde.

Und dass er fast nichts zum Haushalt beiträgt ist auch der Vorgeschichte geschuldet: als wir uns kennen lernten, war er noch Azubi und ich hatten schon 2 Studienabschlüsse. Da war es für mich selbstverständlich, die Hauptlast zu tragen. Wenn man schon Emanzipation fordert, gehört das meiner Meinung nach auch dazu. Mittlerweile ist zwar fertig mit der Ausbildung, aber weil es ja auch so immer gepasst hat, habe ich auch nie finanziell mehr von ihm verlangt.
Mich ärgert nur diese Art, dass er mich scheinbar nie wirklich mitdenkt und einfach meint, ich würde schon alles mitmachen, was er so für sich entscheidet.

20

Hallo pepples,
was Du Eurer Katze angetan hast, ist wirklich heftig. Ich kann dann gut verstehen, daß Du Dir Sorgen machst, wie es mit einem Baby ablaufen könnte, welches auf Dich angewiesen ist und keinerlei Rücksicht auf Deine Stimmungen nehmen kann.
Andererseits wäre ein 2. Abbruch natürlich auch eine harte Nummer und vermutlich eine schwere Belastung. Kannst Du dies mit einem Arzt Deines Vertrauens besprechen? Gibt es womöglich eine Selbsthilfegruppe für Mütter mit Deiner Erkrankung?

Und ganz nebenbei: ich wurde auch von aller Welt als der ehrgeizige Karrieretyp angesehen. Auch bei mir war es so, daß erst nach meiner Abtreibung eine Saite in mir zum Klingen gebracht wurde, von der ich gar nichts wußte. Ich kann Deine Gedanken zum Thema "Zukunft" gut nachvollziehen. Ich habe inzwischen eine kleine Tochter. Es ist ein großes Wagnis und ein riesiges Abenteuer - aber auch eine wunderschöne gemeinsame Reise.
Nimm Dir etwas Zeit, um wirklich alle Möglichkeiten und Hilfestellungen auszuloten. Handle nicht überstürzt! Und halte Deinen Partner da raus, von seiner Seite ist wahrscheinlich nichtsKonstruktives zu erwarten.
Von Herzen alles Gute! tatzel #klee

weitere Kommentare laden
18

Hallo, liebe Pepples1982,
dass Du gerade total durcheinander bist ist verständlich.
Du hast nichts zu beichten. Denn Zwerge entstehen nicht im Selbstbaukasten.

Auch wenn er das Gespräch über die 1. Abtreibung abgeblockt hat, so hat diese Erfahrung doch Dich geprägt. Sie gehört zu Dir. Und in dieser Entscheidungsfindung geht es nur um Dich, denn das Baby wächst in Dir heran.
Sage es ihm nach der 26 Woche. Dann hat er immernoch 14 Wochen sein, sich auf sein Vatersein einzustellen.
Sei ganz lieb gegrüßt von salida-del-sol

21

Guten Morgen:-)
Hast du schon mal über betreutes Wohnen nachgedacht?
Hier im Ort gibt es z.b 3 Wgs, in einer davon mit Kind.
Dann hättest du immer einen Betreuer an deiner Seite, wenn du ihn brauchst.
Und da das eine freiwillig Betreuung ist, kannst du auch jederzeit kündigen.
Viele Grüsse

Marina

22

Hallo pepples,
ich bin gerade in einer ähnlichen Situation und mein Freund möchte das Kind nicht. Ich habe selber seit Jahren eine Angsterkrankung und mein Nervenkostüm ist nicht das Beste. Die Krankheit ist nach der Geburt meiner Tochter ausgebrochen und hat mich fast in die komplette Isolation gebracht. Sie war es aber die mich da auch wieder rausgeholt hat, denn als Alleinerziehende kann man nicht einfach rumsitzen und muss sich kümmern.

Derzeit bin ich in der 6 SSW und mein Körper bringt mich an meine Grenzen. Mein Freund ist zu sich geflohen und macht es sich ziemlich einfach und mein Kopf sagt mir ganz klar, dass er ein riesen A. ist. Natürlich schreit mein Herz aber auch nach ihm. Das pro und contra Beziehung versuche ich aber gerade unabhängig von meiner Entscheidung zu dem Kind oder einem Abbruch zu machen. Natürlich ist das nicht einfach und ich habe auch Angst vor einer falschen Entscheidung. Ich denke aber, dass das die einzige Lösung ist, um sich sicher sein zu können, dass man nichts für den Partner entscheidet sondern ganz für sich alleine.

Verschaffe Dir Luft zum atmen. Schau wie Du reagierst, wenn Du das Ultraschall siehst. Frag Dich, ob Deine Familie eine Stütze wäre. Und dann überlege, ob das alles reicht, um ein Kind auch alkeine groß zu ziehen. Denn auch mit dem besten Halt der Familie wird es momente geben wo Du alleine sein wirst, wenn Dein Partner weg ist.

23

Hi,

ich probiere jetzt auch nicht zu hart zu klingen... Aber was es das dir denn Wert?? Ich war noch nie in der Situation und kann mich da auch nur schwer reinversetzen. Aber so etwas vergisst man doch noch nicht oder?????

Könntest du es nochmal machen?? Nochmal den Schritt gehen, und sich dein Baby "entfernen" lassen?

Du musst wirklich in dich gehen und dir überlegen wie oft du es noch für ihn machen würdest und was er dir wert ist?? Ich glaube eine andere Möglichkeit gibt es nicht.

Kannst du ihm danach noch in die Augen sehen??

Ich hoffe, dass du für dich die richtige Entscheidung triffst, und nicht in ein paar Jahren weinst und grübelst,wenn du andere Kinder siehst :-(

25

Danke für Deine Meinung.

Eines muss ich hier noch einmal klarstellen: ich habe das 1. Kind nicht nur ihm zu liebe abgetrieben. Er hat mir zwar deutlich gemacht, dass ich das Kind alleine großziehen muss, wenn ich es bekommen möchte. Er hat aber zu keinem Zeitpunkt dahingehend Druck gemacht, dass ich abbrechen soll. Er meinte, das sei alleine meine Entscheidung. Er war sogar selbst für Austragen und zur Adoption freigeben.
ICH war es, die zum ersten Mal das Thema Abbruch aufbrachte. Er ist diesen Weg dann mit mir gegangen.

Für mich war meine psychische Erkrankung ausschlaggebend. Alleine großziehen traute ich mir nicht zu. Austragen und dann weggeben hätte ich emotional nicht geschafft. Ich hatte damals (noch) keinerlei Bezug zu dem werdenden Kind, so dass mir die Abtreibung zwar nicht leicht, aber das einzig richtige erschien.
Eigentlich wollte ich hinterher gehen. Das hatte ich mir selbst vorgenommen. Das Vetrtrauen war weg. Etwas war kaputt gegangen.
Nun - 3 Jahre später - bin ich noch immer bei ihm. Warum? Ich glaube, ich habe Angst vor ihm. Er ist sehr bestimmt und duldet keine Widerreden. Ich kann mich nicht durchsetzen.

Wenn ich das Kind bekomme, müsste ich das aber wohl. Schließlich wird es auch nicht einfach werden Unterhalt und Besuchszeiten für das Kind zu erstreiten.

Hätte ich Unterstützung, würde ich es vielleicht wagen. Aber meine Familie wird sich da raushalten. Ich hatte schon mehr üble Sachen wie gewalttätige Exfreunde am Bein und könnte auch nix von meinen Eltern erwarten. Freunde habe ich keine eigenen. Meine Erkrankung macht es mir ziemlich schwer, dauerhaft Kontakt zu Personen zu halten. Mein Freund ist der gesellige Netzwerker. Aber bei einer Trennung bleibt da wohl niemand übrig.

Es läuft also darauf raus, ob ich das Kind wirklich ganz alleine groß ziehen könnte. Und genau da bin ich noch immer unschlüssig.