Dem Vater sagen dass ich schwanger bin?

ich überlege, ob ich den beiden möglichen Vätern überhaupt sagen soll, dass ich schwanger bin.

Ich habe mit meinem Ex Mann solche Probleme durch das geteilte Sorgerecht und den Umgang. Noch einmal halte ich parallel so einen Zirkus nicht aus.

Wie ist das, wenn ich alleinerziehend bin, dann liegt das alleinige Sorgerecht und Aufenthaltsbestimmungsrecht bei mir oder? Aber er bekommt Umgangsrecht? Das finanzielle interessiert mich nicht, ich bin die wirtschaftlich stärkere von beiden Männern. Auf die paar Euro kann ich verzichten.

Wie könnte ich meinem Kind erklären, dass es keinen Papa hat? Gibt es da Literatur dazu?

Ich werde verrückt. So viele Optionen. Wie verhalte ich mich am besten?

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Hallo,
zum einen wirst du ja gefragt wer der Vater ist.Wenn du den Vater angibst dann hat er auch ein Umgangsrecht. Ein geteiltes Sorgerecht kann er sich einklagen.
Wenn du sagst du weißt es nicht wer der Vater ist dann hat er natürlich auch keinen Umgang (wenn du es aber weißt und lügst ist das Personenstandsfälschung)
Auf den Unterhalt für dein Kind darfst du offiziell nicht verzichten denn es ist das Geld deines Kindes, auf deinen darfst du verzichten.
Wenn der Vater ahnt, dass das Kind von ihm ist kann er natürlich auch per Gericht einen Vaterschaftstest einklagen wenn er das möchte.
Aus meiner Sicht hat das Kind ein Recht auf den Vater, ich weiß es ist manchmal echt ätzend (mein ex ist auch nicht ohne) aber dennoch tut es dem Kind gut einen Vater zu haben.
Grüße

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Ach so und nur weil du geteiltes Sorgerecht hast kann das Aufenthaltsbestimmungsrecht dennoch bei dir liegen. Das hat nichts miteinander zu tun.

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Das Aufenthaltsbestimmungsrecht ist Teil des gemeinsamen Sorgerechts. Bekommt er das GSR, bekommt er auch automatisch das ABR.

Das ändert aber nichts daran, dass das Kind bei ihr leben wird. Das alleinige ABR müsste sie dann aber beantragen. Und das wird im Normalfall nicht grundlos einem Elternteil übertragen.

Grüße Küstenkönigin

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Du musst deinem Kind nicht erklären, dass es keinen Vater hat, denn es hat ja einen. Vermutlich wird es diesen auch eines Tages kennenlernen wollen. Ist natürlich für alle Beteiligten nicht so schön, wenn in 20 oder 30 Jahren rauskommt, dass du das Kind verheimlicht hast. Vor allem für dein Kind ist es nicht schön.

Der Vater meiner Tochter ist auch "schwierig", trotzdem hat meine inzwischen 17jährige Tochter mir schon gesagt, dass sie sehr dankbar ist, dass ich immer den Umgang mit ihm ermöglicht habe. Es ist trotz "schwieriger" Momente schön für ein Kind zu spüren, dass es auch vom Vater geliebt wird. Die Nerven musst du halt aufbringen, ist ja nicht für irgendjemanden, sondern für dein Kind. Außerdem wird es besser und entspannter mit den Jahren.

Juristisch ist die Sachlage eindeutig, dein Kind hat ein Recht auf seinen Vater, auch auf einen unbequemen, wirtschaftlich schwachen ;)

Meine Verhaltensempfehlung: Sag beiden, dass du schwanger bist und nach der Geburt ein Vaterschaftstest ansteht. Über den Rest kannst du dir nach der Geburt den Kopf zerbrechen, wenn du in hormonell ruhigerem Fahrwasser unterwegs bist.

Alles Gute

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Solange ihr verheiratet seid wird er automatisch als Vater angesehen.

Wenn ihr geschieden seid kannst du auch sagen das du nicht weiß wer der Vater ist ;) ist nicht die netteste Lösung aber ich kann dich verstehen :)

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wir sind schon geschieden! Er kommt als Vater auch gar nicht in Frage. Nur kenne ich eben das Theater mit dem geteilten Sorgerecht mit ihm.

Ich habe heute 2 Stunden mit profemina telefoniert, das war echt super. Aber da wurde mir auch erklärt, dass Väter heutzutage nicht nur Umgangsrecht beommen sondern auch das gemeinsame Sorgerecht erstreiten können obwohl sie a) nicht in einer Beziehung mit der Mutter leben oder b) verheiratet sind.

das lässt mich wirklich über einen medikamentösen Schwangerschaftsabbruch nachdenken. Denn ich werde nicht einen zweiten Nebenkriegsschauplatz aufmachen. Das halten meine Nerven nicht durch. Wenn ich das enorme gesundheitliche Risiko für das Kind eingehe, dann ist das auch MEIN Kind. Ich will ja noch nicht mal Geld weder vom Kindsvater noch vom Jugendamt. Einfach nur Ruhe.

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Es ist eben nicht Dein Kind. Du hast es ja nicht allein gemacht. Und der Staat hat auch ein Interesse daran, dass der Vater bekannt ist, weil das Amt sonst Ersatzzahlungen leisten muss. Außerdem hat dein Kind bis zum Ende der Ausbildung, ggf sogar bis zum 27. Lebensjahr recht auf Unterhalt.

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"Alleinerziehend" bedeutet erstmal nur, dass du ein Kind im Wesentlichen allein erziehst, es also bei dir lebt, was gemeinsames Sorgerecht nicht ausschließt.
Wenn ich mich jetzt nicht vollkommen irre, musst du bei der Anmeldung des Kindes aber gar keinen Vater angeben und selbst wenn du einen Namen nennen würdest, müsste diese Person die Vaterschaft anerkennen. Erst dann hätte das Kind offiziell einen Vater, der auch unterhaltspflichtig wäre.

Nichtsdestotrotz blieben aber die moralischen Aspekte bei so einer Handlungsweise nicht außer Acht zu lassen. Dein Kind würde wissen wollen, wo seine Wurzeln sind. Es würde seinen Vater kennen wollen. Ich fände es egoistisch, in so einem Fall deine Interessen über die des Kindes zu stellen.

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Hallo!

Du solltest schon beide Männer informieren, aber das hat auch noch ein wenig Zeit. Und nach der Geburt sollte auch ein Vaterschaftstest gemacht werden.

Ich kann verstehen, dass Du sorgen vor Sorgerechtsstreitigkeiten etc. hast, aber es ist sehr unwahrscheinlich, dass jemand der keine Beziehung zu Dir hat und auch keine Bindung zu dem Kind sonderlich große Ambitionen ind er Hinsicht hat. Wahrscheinlich ist da gar nicht groß was - er erfährt, dass er der vater ist, will das Kind als Kleinkind ein paar mal besuchen, aber so richtig mit Kind übers Wochenende abholen, das dauert eeeeewig, wenn es keine Bindung gibt. So ein Kleinkind fremdelt da ja erst mal.

Es ist aber für das Kind wichtig, einen Vater zu haben, zu wissen, wer das ist, und auch der Unterhalt ist wichtig - weit über den 18. Gbeurtstag hinaus. Stell Dir vor, Dein Kind will studieren und braucht für den Bafög-Antrag die Gehaltszettel vom Vater, da wäre eine gewisse Beziehung schon sehr vorteilhaft.

es geht hier ja nicht um einen narzistisch veranlagten Kerl, der die ganzen Umgangs- und Sorgerechtssteitigkeiten als Möglichkeit nutzt, Macht über Dich auszuüben, sondern um jemanden den Du wohl eher nur oberflächlich kennst. warum sollte der sich so sehr rein hängen?