Abbruch wegen Behinderung

Hi,
Ich hab mich hier mal durch gelesen und mir ist aufgefallen, dass spätestens, wenn eine Frau sich letzten Endes für eine Abtreibung entscheidet, hier null Verständnis rüber kommt.
Da fallen Wörter wie Mörderin, der Frau wird vorgeworfen, zu blöd zum Verhüten zu sein und die Männer, die sich für eine Abtreibung aussprechen, kommen hier zu 100% als verantwortungslose, hartherzige Monster vor.
Ich selbst habe die Wahlfreiheit, die ich hatte, mich für oder gegen ein Kind zu entscheiden, immer als gute Sache gesehen.
Ich habe selbst zwei mal abgetrieben, einmal war meine Lebenssituation eine Katastrophe, ich hatte keine Wohnung, kein Geld, war drogensüchtig und schwer krank.

Das andere mal war es ein Wunschkind mit schweren Behinderungen, Organe waten fehlgebildet, Teile des Gehirns fehlten usw.
Ich habe meine Entscheidungen nie bereut und bin froh, dass ich in einem Land lebe, wo ich verdammt bin, eine Schwangerschaft auszutragen.
Ich habe eine Tochter, die mittlerweile fast erwachsen ist und bin sehr glücklich darüber .
Meine Mutter hatte auch zwei Abbrüche, da war ich verwundert, als die mir das erzählte.
Sie wird ihre Gründe gehabt haben.
Genau wie alle anderen Frauen die sich dazu entschließen.

Keiner sollte ein Kind bekommen müssen, was ungewollt ist.
Mein Bruder ist ungewollt Vater geworden, auch seine Freundin wollte das Kind nicht.
Da ist überhaupt keine Liebe, das Kind wird verprügelt, vernachlässigt und eingesperrt.

Warum hat sie es überhaupt bekommen?

Ich habe den Jungen oft bei mir, ich hoffe, er darf irgendwann für immer bleiben.

Eine Frau die abtreibt, hat weder eine falsche Moral noch ist sie emotional gestört oder sonstwie minderwertig.

Jeder darf drüber denken wie er will, aber eine Anti Abtreibungshaltung verleiht niemand einen Heiligenschein.

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Hallo,

Anstatt hier Frauen zu verurteilen,die noch Respekt vor ungeborenem Leben haben, solltest du deine Energie dafür aufbringen deinen Neffen da raus zu holen

Kein Kind,das nachweislich misshandelt wird bleibt noch länger in der Familie wenn es gemeldet wird.Da geht mir die Hutschnur.

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Gute und wahre Worte! So ein Thema ist eben wesentlich komplexer als nur schwarz und weiß...

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hmm eigentlich hast du recht.
Ich glaube viele(auch ich schon)antworten hier so "böse" weil man sich bei einer Abtreibung ein armes baby vorstellt,welches starke Schmerzen dabei erleidet.....Man stellt sich ja schon beim positiven Schwangerschaftstest irgendwie ein fertiges baby vor,obwohl man Weiss ,dass es nicht so ist.

Aber ja....Eigentlich hast du recht ht mit dem was du schreibst....

Ich hoffe dein Neffe darf schnell zu dir.

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Ich bin eigentlich schon gegen Abtreibung, aber ich weiß, dass es einfach Gründe gibt, die solch eine Entscheidung beeinflussen können. Es gibt bei diesem Thema einfach kein Richtig und Falsch. Es gibt kein Schwarz oder Weiß. Es gibt so viele Grauzonen und niemand hat das Recht wirklich über eine Frau zu urteilen, die diese Entscheidung trifft, denn wir werden nie wissen was wirklich in ihr vorgeht und was die Gründe sind. Ich glaube die wenigsten Frauen treffen so eine Entscheidung leichtfertig, sondern es wird sehr schwer für sie sein.

Allerdings gibt es auch ein großes ABER. Denn es gibt eine Sache für die ich einfach kein Verständnis aufbringen kann und was ich auch niemals Gutheißen könnte. Und zwar die Frauen, die einfach wirklich ohne Sinn und Verstand mit einem Kerl nach dem anderen ins Bett gehen. Frauen bei denen Verhütung ein Fremdwort ist. Frauen die dann einfach eine Abtreibung nach der nächsten haben. Quasi Abtreibung als Verhütung. Das kann ich einfach nicht nachvollziehen und das verurteile ich auch.

Man kann in Situationen geraten in denen man einfach weiß eine Abtreibung ist der richtige Weg. Aber unverantwortlich ohne Verhütung sich durch die Gegend "poppen", das ist für mich einfach zu viel.

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Ich habe nicht den Eindruck, dass hier in diesem Forum Frauen schreiben, die so drauf sind, wie du es im letzten Absatz beschreibst.
Ich denke, Frauen mit dieser Einstellung gibt es sicherlich, aber das sind wenige Ausnahmen.
Allerdings fällt mir auch auf, dass es hier auffallend viele Fälle gibt, die trotz Pille und Spirale schwanger werden. Das halte ich eher für unwahrscheinlich.

Diese Arzneimittel sind zugelassen und haben in klinischen Studien bewiesen, dass sie wirken.
Bei der Pille handelt es sich meist um Einnahmefehler oder Wechselwirkungen, die aus Unwissenheit nicht beachtet werden. Und einige Frauen " vergessen" die Pille sicher auch gerne mal, weil sie ihren Kinderwunsch durchdrücken wollen.
Das finde ich persönlich ganz schlimm. Und der Mann ist dann der Böse, wenn er eine Abtreibung will.
Ganz miese Nummer. Und dass es so war, weiß ja nur die Frau, beweisen kann der Mann nichts , er kann zahlen und ist auch noch ein blödes Schwein, wenn er deutlich einen Abbruch einfordert.
Ich habe diese Konstellation hautnah bei meiner ehemaligen besten Freundin miterlebt.
Das Kind ist der Verlierer, der Vater will es nicht sehen, die Eltern beschuldigen sich gegenseitig für die beschissene Lage.
Diese Frauen kann ich absolut nicht verstehen, wo ist da der Respekt vor dem Partner?

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Diese dräuen sind eben nicht die Ausnahme. Die sind ziemlich weit verbreitet glaub mir.
Ich hab mal ein Praktikum in einer Beratungsstelle gemacht und da kommen ungelogen ziemlich viele Frauen regelmäßig denen du den Schein in die Hand drücken musst leider. Wenn ihnen dann aber sogar angeboten wird die sterilisationskosten zu übernehmen wollen sie bloß nicht das jemand über ihren Körper bestimmt.
Und ja diese Frauen denen hab ich jedes mal gewünscht, dass sie wenn sie rausgehen von einem Auto angefahren werden und elendig verrecken, weil das sind Mörser und wir müssen es in unserem Land auch noch legal erlauben.

Die Gesetze müssten da ganz klar geändert werden, dass man nach 2 Abbrüchen sterilisiert werden muss, wenn diese nicht durch eine Vergewaltigung, Beeinträchtigung oder Lebensgefahr für die Mutter nötig waren.

Genauso hasse ich solche Menschen wie dich, die sich anmaßend zu wissen, wann ein Verhütungsmittel wirkt und wann nicht. Wegen so unterbelichteten Menschen musste ich mir auch immer blöde Sprüche anhören, da bei mir die Pille wirklich versagt hat. Ich hab mich aber trotzdem für mein Kind entschieden, obwohl ich mir auch Beleidigungen von seinem Vater anhören musste am Anfang und eben diese dämlichen Vorwürfe wie du sie auch von dir gibst. Dabei wollte ich eigentlich nie Kinder, aber hab dann zu meiner Verantwortung gestanden und liebe mein Kind. Und seit dem verhüte ich halt doppelt damit ich sicherer bin, da ich für eine Sterilisation zu jung bin laut den Ärzten.

Einmal Verhütungspanne und ein Abbruch aus welchen Gründen kann leider passieren, wenn man so naiv ist und sich auf die Mittel verlässt oder nicht aufgepasst hat. Aber ab dem zweiten Mal ist es nicht mehr normal und man sollte aus seinem Fehler gelernt haben.

Und zu deinem Neffen da hoffe ich von ganzem Herzen, dass er nicht zu dir muss sondern in eine liebevolle Pflegefamilie kommt. Nicht weil du mal abgetrieben hast, denn bei deinem zweiten Fall hab ich sogar Verständnis wenn man das nicht kann (beim ersten nicht, denn du hast dein Leben selber versaut zu der Zeit und ja da hast du wegen deiner eigenen Blödheit ein Kind umgebracht).

Ich hoffe es weil du ihm nicht hilfst. Denn kein Kind wäre mehr in der Familie, wenn die Zustände herrschen würden die du beschreibst. Da wäre das Kind nur wenn alle wegsehen und es keiner meldet.
So wie du es anscheinend machst und das zeigt das der Junge dir nichts bedeutet und er woanders besser dran wäre, als bei so einem kaltherzigen Menschen wie dir!!!

Und das alles kann ich hier so schreiben weil es meine Meinung ist so wie du deine hier geschrieben hast. Wem sowas nicht passt der sollte sich nicht in Foren aufhalten, denn da gibt es nunmal alle Menschen mit allen unterschiedlichen Ansichten die sie äußern können. Man wird nie alle Menschen von seiner Meinung überzeugen, genauso wie man selber manche Meinungen nicht in Ordnung findet.

Hör auf hier zu schreiben und mach nen Termin beim JA, damit der Junge endlich eine liebe Familie finden kann.

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Frauen, die gegen Abtreibung sind, wollen keinen Heiligenschein... Sie geben ihre Meinung wieder wie du hier deine. Das sollte beiden Seiten gestattet sein.

Alles Gute

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Hi, ich möchte mich hier einmal äußern.
Grundsätzlich bin ich in fast jedem Fall gegen einen Abbruch. Das es in wenigen Fällen besser wäre, streite ich nicht ab,zB wenn eine Frau durch eine Vergewaltigung schwanger geworden ist oder selbst Drogenabhängig und das Kind im Mutterleib Drogen aufnehmem muss. Anders gesehen kann man sich sehr stark ändern und so manchen hat eine Schwangerschaft auch von der schiefen Bahn geholt. Kein Kind sollte in schlechten Verhältnissen und ohne Liebe aufwachsen. Aber kann man es nicht einfach zur Adoption frei geben, direkt nach der Geburt anstatt die Chance auf Leben zu nehmen? Ich finde das hier viele über einen Abbruch nachdenken, die diese Entscheidung aus Egoismus fällen, zB weil die Wäsche zu viel wird oder man weniger Geld hat.

Das ist für mich persönlich einfach kein Grund.

FAZI

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FAZIT? in ganz wenigen Fällen evtl. meißt aber würde ich nach einer anderen Lösung FÜR das Baby suchen. Und Ja, es ist dann emotional gesehen schon ein Baby.

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Du hast schon völlig recht, dass es gut ist, wenn man nicht auf Gedeih und Verderb eine Schwangerschaft austragen muss oder, wie es zu meiner Omas Zeiten war mit einem Kleiderbügel oder Stricknadeln das "Problem" beseitigt hat.

Allerdings finde ich auch dass manche Frauen zu leichtfertig sagen, ok abtreiben und gut ist es.

Ich bin auch zur Zeit in der hibbel Phase ob ich ss bin, und sollte das Kind behindert sein, würde ich auch auf jeden Fall abtreiben. Deswegen habe ich auch in der ersten ss schon jede Möglichkeit der Untersuchung genutzt, die es ab.

Also insgesamt finde ich, es ist ein zwei seitiges Schwert. Segen und Fluch zugleich. Aber immernoch besser als ein geborenes Kind dann zu ermorden, weil man nicht den arsch in der Hose hatte zum abtreiben.

Lg

Fresst mich nicht :-)

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Ich denke, mit Pauschalisierungen wird man niemandem gerecht und was manchmal so einfach als "beste Lösung" scheint, ist oft bei weitem nicht so einfach. Beispiel: Wenn der Staat ein Kind nach seiner Geburt in Obhut nimmt (z.B. weil die Mutter drogenabhängig ist), kommt es bestenfalls in eine Bereitschafts-Pflegefamilie, falls denn ein Platz vorhanden ist. Eine Adoption ist nur möglich, wenn beide leiblichen Elternteile einverstanden sind, was seltenst vorkommt. Der Entzug des Sorgerechtes per Gericht wird kaum fristlos vorgenommen, nicht selten folgt ein Trauerspiel aus Pflegefamilie, Rückkehr zur Mutter, erneuter in Obhutnahme, Heim usw...

Und wer meint, dass es hierzulande in Familien keine vernachlässigten oder mißhandelten Kinder gibt, weil der Staat da ganz fix eingreift, sollte sich vielleicht mal näher mit dem Thema befassen. Die Praxis sieht leider anders aus.

Zwangssterilisationen sind nicht erlaubt und das ist grundsätzlich richtig so, auch wenn mancher Einzelfall daran zweifeln lassen mag - wo sollte denn wer die Grenze ziehen und diese Entscheidung treffen?

Meine Schwester hat einen Sohn mit Down-Syndrom, der Bursche ist jetzt 20 Jahre alt. Ein herzensguter Mensch, der unsere Familie bereichert. Wie oft hat sie sich dumme Komentare anhören müssen von wegen "sowas muß doch heute nicht mehr sein"...

Es darf alles sein, man darf sich sogar darüber aufregen, aber das Leben wird sich davon nicht von seiner Farbigkeit abbringen lassen. Zum Glück.

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Hallo

Zu einem Abbruch wegen ganz schlimmen fehlbildungen, dazu wage ich mich nichts zu sagen.
Dazu trau ich mich ehrlich gesagt, gar nicht darüber nachzudenken.
Gott sei Dank musste ich das nicht.
Ich stecke Gott sei Dank nicht in diesen Schuhen...
Aber hier hab ich auf jeden Fall Verständnis dafür, das muss brutal sein, hier eine Entscheidung zu treffen...

Auch bei einer Vergewaltigung hab ich vollstes Verständnis, wenn abgetrieben wird. Hier würde ich das sicher auch tun.
Und ich hoffe, dass ich niemals sowas erleben muss. Sowas wünsch ich niemanden...

Aber:
Bei ganz "normalen" ungewollten Schwangerschaften, die abgetrieben werden, hab ich überhaupt kein Verständnis.
Hier kann man vorbeugen. Warum verhütet man nicht gewissenhaft?
Warum lässt man es überhaupt so weit kommen?
Warum denkt man nicht vorher darüber nach?

Ganz ehrlich, sooo viele "Unfälle" trotz sicherer Verhütung? Wers glaubt...

Ich frag mich auch, warum dein Bruder und seine Freundin nicht anständig verhütet haben?
Oder du, als du kein Kind wolltest?
Oder all die anderen, die eigentlich kein Kind mehr wollten?

Nachdenkliche Grüße

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Ich hab nicht verhütet, weil mir alles egal war.
Ich bin auf den Strich gegangen, ich weiß nicht mal wer der Erzeuger war
Irgendein Freier halt. In einigermaßen gefestigten Phasen und wenn mein Leben geregelt war, wäre mir das sicher nicht passiert. Ich habe eine Tochter und bin danach nie mehr schwanger geworden. Hab mich schon mit 29 sterilisieren lassen.
Ich war damals aber total neben der Spur und auf der schiefen Bahn.
Mein damaliges Leben und ein Kind haben sich absolut ausgeschlossen.

Meine Schwägerin wollte ein Kind weil sie dachte, dass mein Bruder sie dann heiratet.
In Wirklichkeit ist ihr das Kind aber egal.
Es hat seinen Zweck nicht erfüllt, mein Bruder hat sie verlassen weil er kein Kind wollte.
Das Jugendamt ist längst involviert, aber sie sehen keine Veranlassung für eine Inobhutnahme.
Der Junge ist immer mal wieder in eine Beteitschaftspflege gekommen, aber meine Schwägerin hat geregeltes Einkommen und eine saubere, große Wohnung.
Die MA vom JA sagte, hier ( Berlin Neukölln ) gäbe es genug Kinder, die es schlechter hätten.
Ich sehe es ja selbst, wie viele verwahrloste Kinder hier rum laufen.

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Na du scheinst es ja auch ganz genau zu wissen....

Ausser Enthaltsamkeit gibt es kein einziges 100%iges verhütungsmittel!

Und die überlegung sollte nicht nur sein, OB man ausreichend) verhütet hat, sondern ob man damit Leben kann, wenn man zum geringen Prozentsatz gehört, bei dem es eben trotzdem passiert.

Selbst eine Steri hat ein Restrisiko.

Das geringste wäre wohl, bei jeder methode (ausser kondom) zusätzlich ein kondom zu verwenden.

Oder sich kastrieren zu lassen.... hoden raus, Eierstöcke raus.

Aber urteilt mal fleissig weiter darüber.... ist so schön einfach. .

Und möget ihr niemals in eine solche zwangslage geraten...

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Hallo,

das Thema ist ja an sich schon sehr heikel. Ich finde ja auch, dass Abtreibung Mord ist .Jedoch muss ich ehrlich zugeben- wenn mein Kind schwerst behindert wäre und überhaupt keine Chance auf Leben hätte, käme selbst ich ins Schwanken...ich verurteile auch keine Frau, würde ihr jedoch dringend davon abraten es zu tun, denn das Ganze wird sie ein Leben lang nicht mehr los.....und dass man keine Schuldgefühle hat, so wie du, dazu gehört denke ich eine ganz besonders starke Persönlichkeit, die man so in der Form wohl eher selten findet.

Alles Gute an Alle.