Hallo!
Ich bin neu hier und hoffe, ihr könnt mir ein paar brauchbare Tipps geben oder von euren Erfahrungen berichten.
Ich bin in der 6. SSW. Das war leider nicht geplant, sondern ein Unfall der klassischen Sorte - geplatztes Kondom in der Zeit zwischen zwei verschiedenen Verhütungsmitteln. Nun bin ich verzweifelt.
Ich bin 28 Jahre alt, und habe gerade meinen Masterabschluss gemacht. Nebenbei arbeite ich als Servicekraft, um mein Studium zu finanzieren. Mein Partner ist selbst noch Student mit Nebenjob. Nun wollte ich mich eigentlich auf die Suche nach einer Arbeitsstelle machen. Da kommt diese SS leider sehr ungelesen.
Ich bin mir bewusst, dass ich an meiner Lage selbst schuld bin. Ich weiß nur nicht, wie ich sie lösen soll. Für ein Baby fehlt es an finanziellen Mitteln und an Wohnraum. Eine Abtreibung liegt für mich im Bereich des Denkbaren, auch mein Partner wäre damit einverstanden. Ein Baby wollten wir erst bei finanzieller Sicherheit erwägen. Für eine finanzielle Übernahme durch die Kasse liege ich aber knapp über der Einkommensgrenze. Hier werden ja abzuzahlende Studienkredite etc. nicht bedacht... Ich kann auch keinerlei Unterstützung meiner Familie erwarten. Dies macht die Situation für mich sehr schwer.
Wie seid Ihr mit der finanziellen Belastung umgegangen? War das für Euch ein Grund zur Abtreibung? Oder habt ihr euch für das Baby entschieden und später einen Job gesucht (und gefunden)?
Abtreibung wegen finanzieller Unsicherheit?
Hallo ich war damals in der gleichen Situation wie du jetzt allerdings erst 21 gerade fertig mit der Ausbildung noch kein job dann schwanger.
Ich habe mir die Frage auch gestellt wie soll ich meinem Kind was bieten? Ohne job....
Mein Mann hat gearbeitet aber auch nur nebenbei.
Ich habe mich dann bei pro familia erkundigt was es für Möglichkeiten gibt vielleicht wäre das mal noch eine Anlaufstelle für dich?!
Ich habe mich für mein Kind entschieden und mittlerweile ist er fast elf Jahre alt und ich weiß es war die richtige Entscheidung auch wenn nicht immer alles ganz einfach war da ich auch keine große Unterstützung von meinen Eltern hatte auf Grund der Entfernung aber aus finanzieller Sicht gesehen gibt es einige Möglichkeiten Hilfe zu bekommen.
Nach dem mein Sohn zwei Jahre war bin ich dann vollzeit arbeiten gegangen.
Ich hoffe ich konnte dir einweing helfen.
Hör auf dein Herz....
Liebe grüße
Hallo henni-ti,
als ich 20 Jahre alt war, wurde ich durch einen One night stand schwanger. Ich war gerade fertig mit meiner Ausbildung und hatte einen befristeten Arbeitsvertrag. Ich wusste das ich keinen Job mehr haben würde wenn ich das Kind behalte.
Die Ausgangslage war auch echt schlecht und der Erzeuger des Kindes wollte natürlich von allem nichts wissen.
Meine Eltern, bei denen ich damals noch wohnte, waren natürlich nicht begeistert, aber meine Mutter sagte mir dass wir das alles schon schaffen werden.
Ich hab mich für das Baby entschieden. Heute ist meine Tochter 14 Jahre alt und ich bin froh dass ich sie habe.
In den meisten Fällen kommen Kinder nicht zum richtigen Zeitpunkt. Es gibt bestimmt immer Gründe warum es nicht passt.
Die Entscheidung ob man damit leben kann egal für was man sich entscheidet muss jeder selbst treffen.
Ich würde auch zu einer Beratungsstelle gehen und mich erkundigen was man für Möglichkeiten bezüglich finanzieller Unterstützung hat. Da gibt es bestimmt einiges.
Liebe Grüße
Melanie
Hallo,
ich kann dir jetzt aus keiner persönlichen Erfahrung berichten nur, dass es den richtigen Zeitpunkt nicht geben wird. Finanzielle Sicherheit wirst du jedoch nie haben...
Freunde von mir haben ein Haus gekauft, beide haben gearbeitet. Sie wurde endlich schwanger. Vor 6 Monaten hat der Mann seinen Job verloren...
Für mich persönlich wäre Geld nie ein Grund zur Abtreibung. Obwohl mich das Thema sicherlich sehr belasten würde. Deswegen verstehe ich deine Gedanken und letztendlich musst du entscheiden. Ich kann dir lediglich meine Meinung mitteilen und dir alles Liebe wünschen.
LG
Hallo, liebe Henni-te,
dass Du Dir als vernatwortungsbewußte Mutter zunächst Gedanken um die Finanzen machst ist verständlich. Gehe von Beratungstelle zu Beratungstelle bis Du hast was Du brauchst um Dein Kleines bekommen zu können. Denn die Möglichkeiten und die Motivation von verschiedenen Beratungstellen kann sehr unterschiedlich sein.
Die Belastung einer Abtreibung kann weit höher sein, als die finanzielle Seite. Denn es kann für Dich zu einer Verlusterfahrung werden, die Dich über Jahre hinweg körperlich und psychisch belasten kann.
Sei ganz lieb gegrüßt von salida-del-sol
Hallo,
letztlich kann Dir keiner die Entscheidung abnehmen, aber für mich wären finanzielle Aspekte nie ein Anlass zur Abtreibung.
Es klingt für mich, als siehst Du die "Schuld" ausschliesslich bei Dir? Löse Dich bitte von dem Gedanken - Dein Partner trägt genauso die Verantwortung dafür.
Wohnst Du in Deutschland? Ich finde, wir sind hier doch recht gut abgesichert: notfalls könnte doch Dein Freund ein Urlaubssemester beantragen und währenddessen mehr arbeiten oder die Betreuung übernehmen und Du gehst arbeiten? Vielleicht würde es Dir helfen, einmal eine Beratungsstelle (profamilia) aufzusuchen oder ein unabhängiges Arbeitslosenzentrum, welches Dich über Möglichkeiten und Rechte berät? Das ist überhaupt nicht schlimm und hilft Dir, etwas klarer zu sehen.
Kurz zu meiner Situation: ich bin ungeplant - mittlerweile in der 29. Woche - schwanger und habe von der Schwangerschaft erst in der 15. Woche erfahren. Relativ frisch mit einem neuen Partner zusammen, trotz Verhütung schwanger und mein befristeter Arbeitsvertrag lief vor zwei Wochen aus....alles denkbar ungünstige Bedingungen, die in meinem Umfeld nicht gerade positive Reaktionen hervorrufen. Allerdings bin ich schon 36 und viel Zeit zum Kinderkriegen bleibt mir nicht mehr. Mir wurde quasi die Entscheidung abgenommen, eine Abtreibung wäre also gar nicht mehr möglich gewesen; mein Freund fragte in seinem ersten Schock gar nach Adoption. Obwohl ich immer Kinder wollte, wollte ich natürlich in so einer Situation keins, und es hat bei mir lange gedauert (4-6 Wochen), bis ich die Schwangerschaft auch emotional annehmen konnte und mich freuen konnte. Das Finanzielle ist/wird natürlich auch ein großer Kraftakt, aber mittlerweile bin ich optimistisch, dass alles gut wird. Seit ich im 6. Monat bin, habe ich auch immer noch regelmäßig Bewerbungen geschrieben und Vorstellungsgespräche gehabt, leider bisher ohne Erfolg. Es ist schon ziemlich blöd, sich schwanger zu bewerben und zu wissen, dass man höchstwahrscheinlich direkt aus dem Verfahren gekickt wird, sobald sie einen sehen, aber ich will nichts unversucht lassen. Dafür habe ich nicht 5 Jahre studiert.
Mein Vater war vor 37 Jahren, als ich unterwegs war, übrigens auch noch Student und hat später erfolgreich seinen Abschluss gemacht - das vielleicht auch noch zum Mutmachen.
Bei Dir wäre doch noch kein Bauch zu sehen, vielleicht hast Du Glück und findest noch eine Stelle, bei der Du nach der Geburt oder der Elternzeit wiedereinsteigen kannst? Ich verstehe Deine Verzweiflung und dass Du Dich sehr allein fühlst, aber ganz so schlimm wird es vielleicht gar nicht. Wenn Deine Schwangerschaft gut/normal verläuft, kannst Du noch einige Monate arbeiten, ehe Dein Kind geboren wird.
Du hast ja auch noch ein wenig Zeit, bis Du Dich endgültig entscheiden musst...lass Dir die Zeit, aber ich kann Dir raten, nicht nur finanzielle Gründe entscheiden zu lassen.
Liebe Grüße!
Hallo!
Bald ist es ein Jahr her dass ich hier geschrieben habe...fast die gleiche Situation, stehe 18 Monate vor dem Staatsexamen, Studium komplett eigenfinanziert, quasi keine finanziellen Rücklagen, sehr anstrengendes Studium.
Ich habe hier viele gute Tipps bekommen, war bei ProFamilia und auch bei der Beratung an der Uni - ich stand kurz vor der Abtreibung, aber ich konnte es nicht.
Und heute, 10 Monate später, habe ich meinen Sohn schlafend neben mir liegen. Mein größtes Glück! Es wird sicher nicht einfach, was kommt, aber gemeinsam schaffen wir es.
Schreib mich an, wenn du mehr wissen willst!
Voll schön, auf diesem Weg von dir zu Lesen.
Herzlichen Glückwunsch zu deinem Kleinen, auch wenn er nicht mehr ganz so "neu" ist :)
Ich habe auch einen Geburtsbericht geschrieben, falls es dich interessiert...."Nee, der ist hier geboren - die Geschichte unserer Hausgeburt".
Der Kleine konnte es kaum abwarten und kam schon einige Tage vor ET, noch im Juli, zu uns. Ich setze jetzt etwas aus an der Uni und habe sicher auch Angst, wie es weitergeht....aber es wird schon. Ich bin so froh ihn zu haben!!!
Hallo du Liebe,
ich kann verstehen dass ein Baby aktuell nicht in euren Zeitplan passt,
aber vielleicht ist es gar nicht so dramatisch oder auch ganz gut, dass es ausgerechnet jetzt zur unverhofften Schwangerschaft gekommen ist.
Das wirst du erst hinterher erfahren.
Es klingt so als hättet ihr eine stabile Partnerschaft und so als hättet ihr eine gemeinsame Zukunft geplant. Du bist fertig mit dem Studium, dein Freund bestimmt auch in absehbarer Zeit, oder?
Für mich wären Finanzen nicht höherwertig als ein ungeborenes Kind, aber das muss jeder letztlich selbst wissen.
Vielleicht klappt es zum Wunschzeitpunkt dann nicht oder du findest auch trotz des Abbruchs erstmal kein Job.
Ich würde mich egal wie die Entscheidung ausfällt bewerben und wenn du dich fürs Kind entscheidest mit offenen Karten spielen. Das zahlt sich zwar nicht immer aus, aber ist besser fürs Gewissen.
Ich finde es toll, dass ihr euch selbst finanziert und was das Wohnraumproblem angeht, brauchen Kinder, zumindest das erste Jahr nicht viel Platz.
Wenn ich dir noch eine gute Anlaufstelle empfehlen darf, wende dich mal an Pro femina.
Vielleicht gibt es da auch Hilfen für euch, von denen du noch gar nichts weißt.
LG
Hallo,
ich bin jetzt in der 26. Woche schwanger, gestern habe ich meine Bachelorarbeit abgegeben. Du kannst Dir vorstellen, dass es auch mein Plan mal war, eigentlich genau jetzt eine Arbeitsstelle zu haben und zu arbeiten, ggf. den Master zu machen. Es kam anders und jetzt erwarten wir unser erstes Kind und auch ich bin -nach anfänglichen Schwierigkeiten damit- super glücklich, wir wollten sowieso früh Kinder haben, aber aus Vernunftsgründen noch warten. Wir haben von einer Stiftung Unterstützung bekommen und mein Partner geht jetzt Vollzeit arbeiten, er ist auch gerade fertig mit dem Studium. Wenn das Kind ca. 9-12 Monate alt ist, gehe ich in Teilzeit arbeiten.
Manchmal, wenn ich alleine im Auto sitze, fange ich an zu weinen, weil ich so viel Liebe empfinde, für mein Kind und meinen Partner.
Ich wünsche Dir alles Liebe!