Ungeplantes Kind bekommen - wie sehr Ihr das heute

Hallo,
Ich hoffe ich bin hier richtig mit meinem Anliegen, mit meiner Familie und Freunden kann ich das Thema nicht besprechen.

Ich hab ein Kind bekommen, was ich nicht wollte.
Aus Angst vor negativen Reaktionen hab ich mich damals nicht getraut, das Thema Abtreibung auf den Tisch zu bringen.

Mein Mann hätte da niemals zugestimmt.

Ich hab hier oft gelesen dass Männer ihre Partnerin zu einem Abbruch drängen, hier war es umgekehrt, mein Mann hätte das niemals mit getragen.

Also hab ich so getan als würde ich mich freuen, hab die ganze Schwangerschaft verdrängt, nach der Geburt ging es weiter mit meiner Ablehnung, ich hatte wirklich gehofft dass ich nach der Geburt anfange, mein Kind zu lieben. ...aber : Nein.

Ich hab Mitleid empfunden und so etwas wie Verantwortung.
Das geht jetzt schon etliche Jahre so und uch bin an einem Punkt wo ich nicht mehr kann.
Als mein Manm schon vor längerer Zeit mit dem Wunsch nach einem weiteren Kind kam, bin ich zusammen gebrochen, hab geschrien dass ich unglücklich bin und was er da von mir verlangt wäre mein Untergang und lieber würde ich sterben.

Er war natürlich total schockiert über meine Reaktion da er ja nicht wusste was all die Jahre in mir vorgegangen ist.
Jetzt ist es so dass alles kaputt ist, ich kann so nicht weiter leben und auch mein Mann ist so enttäuscht von mir dass er die Trennung will, genau wie ich.
Unsere Tochter bleibt dabei auf der Strecke.

Sie ist jetzt bei den Großeltern so lange noch Ferien sind.
Ich schäme mich so, wir haben schon ein Beratungsgespräch bei pro familia gehabt und die Dame da sagte, dass ich das Recht gehabt hätte, zu entscheiden, dass ich das Kind nicht möchte und dass Männer weder in die eine noch die andere Richtung Druck machen dürfen.
Dann wäre uns allen viel Leid erspart geblieben.

Jetzt steht erst mal ein Termin mit dem Jugendamt an um zu schauen was das Beste für unser Kind ist...
Es wird dabei darum gehen ob mein Mann sich in der Lage sieht sie zu betreuen, er ist beruflich viel unterwegs und müsste da wohl erstmal beruflich kürzer treten.
Wer kann mir ein paar hilfreiche Antworten geben...

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Ich bin da jetzt vielleicht zu hart aber schmeißt ruhig Steine, ich sammel die für meinen Garten.

Wenn du bis jetzt noch immer keine tiefe Liebe für deine Tochter empfindest, solltest du auch wenn die Trennung möglichst wenig Kontakt zu ihr haben und sie nicht auf Zwang dir Hälfte der Zeit bei dir wohnen haben.
Vielleicht schaffst du es ja so irgendwie eine freundschaftliche Bindung zu ihr aufzubauen.
Es gibt viele Menschen, die verlassen ihre Familie wortlos, ihr könnt versuchen die beste Lösung besonders für das Kind zu finden.

Ich möchte mir nicht vorstellen wie schlimm es auch als Mutter sein muss, wenn man sein eigenes Kind nicht Lieben zu können.
Aber Kinder merken das eben auch wenn die Liebe nicht echt ist.
Und das sollte man ihr dann nicht antun.

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Hi,

Wir sind gerade am Überlegen wie es weiter geht.
Mein Mann ist selbständig und arbeitet viel.
Das lässt sich such nicht ändern. Es ist ein Zwei- Mann Betrieb und er kann nicht einfach weniger machen.

Das hat er jetzt klargestellt.
Ich arbeite auch Vollzeit und verdiene gut, finanzielle Probleme gibt's durch die Trennung nicht.
Meine Tochter hat den Wunsch geäußert mich regelmäßig zu sehen und Zeit mit mir zu verbringen, psychologische Beratung haben wir.

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Das ist schwierig, finde ich. Ein Elternteil "will" das Kind nicht und ein Elternteil stellt die Arbeit über das Kind obwohl er es will.

Einer wird seine Interessen zurück stellen müssen, wenn ihr nicht wollt, dass euer Kind den Halt verliert.

LG

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Ich kann dir gar kein Tipp geben aber das Gefühl was du hast muss grausam sein.

Ich war auch Oft überfordert und bin jung Mama geworden und oft mit in geflüchtet ...Wollte noch was erleben und hab mir Freiheiten genommen.

Nur da war mein mann da der mich unterstützt hat.

Ich hab oft gezweifelt und war so kaputt das ich am liebsten wegrennen wollte.

Aber das kurzfristig bedingt.
Und das was du da durchmachen musst und musstest muss schlimm sein.

Wichtig ist. Das du bitte schaust das du dich dennoch um die kleine kümmerst sie kann da nix für.

Und das schaffst du ganz sicher
Und sie hat ein leben du hast ihr was tolles gegeben .
Bestrafe dich nicht so dafür.

Ich finde es eher gut das du dich nun öffnest weil anders gehst du nur kaputt

LG
Corinna

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... weiß man immer mehr.

Es ist gut, dass ihr euch Hilfe holt. Ich finde es gut und mutig von dir, dass du ausgebrochen bist und endlich zu dir und deinen Gefühlen stehen kannst.
Gebt euch Zeit um das, was all die Jahre schief gelaufen ist, aufzuholen. Du allein mit einem Psychiater, ihr zusammen als Paar. Auch, wenn ihr in Zukunft kein Liebespaar mehr sein möchtet, so seid ihr noch immer ein Elternpaar und tragt die Verantwortung für eurer Kind gemeinsam.

Vielleicht findet ihr auch eine Lösung, mit der ihr als Familie gut leben könnt. Ein Wechselmodell, wo deine Tochter zeitweise bei dir und zeitweise bei deinem Mann lebt und dann vielleicht später ganz bei ihm. So brechen nicht alle Veränderungen sofort auf euch herein, sondern schrittweise und du hast schon mal schnell etwas mehr Zeit, um dich zu sortieren.

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Also ich bin das erste mal auch früh Mutter geworden (20) und dann war mein Sohn auch noch behindert, er war ungeplant und extrem anstrengend. Ich habe meine Pflicht erfüllt aber ...

Wir trennten uns, da war er 1 1/2. Ich zog in eine kleinere Wohnung, der Junge blieb bei ihm. Mein Vater starb, meine Welt brach zusammen und das bisschen Verbindung die ich zu ihm hatte ist jetzt 6 Jahre später fort.

Mittlerweile bin ich jetzt seit zwei Jahren in einer glücklichen Ehe und wir haben unser kerngesundes Wunschkind miteinander bekommen und ich liebe unsere Tochter, sie ist mein Augapfel. Natürlich habe ich oft ein schlechtes Gewissen, ob das je vergeht?

Also ich finde es ist definitiv ein Unterschied ob ein Kind in einer glücklichen Beziehung als Wunschkind geboren wird oder als Fugenkitt in einer bereits kaputten.

Wenn mein Sohn zu Besuch kommt, ist das für mich sehr schwer, Nähe aufzubauen und unvoreingenommen ihm gegenüber zu sein, auch wenn ich weiß, dass es nicht seine schuld ist.

Du bist jedenfalls nicht allein...

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Mittlerweile bin ich jetzt seit zwei Jahren in einer glücklichen Ehe und wir haben unser kerngesundes Wunschkind miteinander

Ohne Worte ...

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Deine Geschichte sollte eine Warnung an alle sein, die anderen Frauen ein Kind im Bauch festquatschen wollen mit einem rosaroten Tüdeldü-Geseier.

Für mich gäbe es mehrere Baustellen:

1. Aufzuarbeiten, warum du nicht geschafft hast zu deinen Wünschen zu stehen, nicht den Mut mit deinem Partner zu sprechen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen.

2. Zu verzeihen. Dir selbst. Der Situation. Vielleicht um damit auch entspannter mit deinem Kind umzugehen.

3. Zu überlegen, wenn aufgeräumt ist, ob eure Ehe nicht zu retten wäre. Und ob ihr gemeinsam eure familiäre Struktur verändert. Dass sich dein Fokus auf das Berufliche verstärkt und der Deines Mannes auf die Familie. Die Situation annehmen und das Beste daraus machen.

4. Falls eure Ehe wirklich nicht zu retten ist, wünsche ich euch eine Lösung, die für euch alle gerecht wird. Ob das Jugendamt dabei so eine große Hilfe ist, wage ich zu bezweifeln. Vielleicht wäre eine Mediation gut, gerade mit dieser Sprachlosigkeit in eurer Vorgeschichte. Mediation könnte auch ergebnisoffen ablaufen: aufarbeiten, Wege finden und sehen, wohin die Reise euch führt.

LG

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Deinem ersten Satz möchte ich gerne hundert Ausrufezeichen dahinter setzen und zigmal unterstreichen.
Ich schreib diese Bedenken so oft hier rein - aber gegen die Schwärme rosasilberner Glitzersternchen in den Augen und den kollektiven Milcheinschuß beim Wort "schwanger" kommt man nicht an.
Mir tut die TE ehrlich leid.
LG Moni

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"Kollektiver Milcheinschuss" #rofl

You made my day!!!

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Du tust mir ehrlich leid.
Ich wurde selber mit 17 ungeplant schwanger; als mein Sohn auf die Welt kam, war ich 18 - aber ja deswegen noch lange nicht volljährig. Eine Möglichkeit zum Abbruch hatte ich nicht.
Aber - ich hab ihn geliebt von der ersten Sekunde an, und darüber war ich auch sehr glücklich.

Die Beratungsstelle war ja keine große Hilfe - man kann nichts mehr rückgängig machen. Kann Deine Tochter vielleicht bei den Großeltern bleiben - und diese vielleicht Unterstützung vom Jugendamt bekommen? Keine Ahnung, welche Modelle es da gibt - aber natürlich tut mir das Mädel auch von Herzen leid. Wie wird man mit der Tatsache fertig, dass einen die Mutter offensichtlich nie geliebt hat?
Egal, ob ihr Eltern zusammenbleibt oder nicht. Siehst Du eine Möglichkeit der Familientherapie, damit JEDEM von euch geholfen werden kann? Anders wird jeder von euch mit Verletzungen aus der Situation gehen, die lebenslang nachwirken können.
Ich wünsche euch allen das Beste.
LG Moni

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Ich würde eine Psychotherapie beginnen. Ich habe mein 4. Kind sehr unerwünscht bekommen. Musste 2 Monate täglich weinen und wollte es eigentlich nicht. Als er 2 war gab es eine Situation in der er einem Ball nach gelaufen ist und alle Schutzengel waren da, ein Lkw Fahrer musste stehenbleiben und hupte so laut dass alle Autos stehenblieben. Es war Horror pur. Seitdem weiß ich wie wichtig mir mein Sohn ist. In der schule ist er immer unkompliziert und ging sogar 1 Jahr früher in die schule.

Versuche du zu ergründen warum du dieses Kind nicht wolltest. Ich wollte es nicht weil ich schon 3 hatte und die Ehe am Ende war. (Scheidung kam dann als der kleine 1 3/4 war). Ich sah es als Ende meines Lebens an dieses Kind zu bekommen. Mittlerweile hat sich alles sehr gut entwickelt. Warum kannst du die Zeit nicht nützen mit deinem Kind. Finde ein gemeinsames Hobby. Hab Spaß mit ihr. Sie braucht dich doch. Sie braucht deine liebe. Versuche an dir zu arbeiten. Sie kann nichts dafür. Du hast meiner Meinung nach schon zu lange so gelebt und vor allem sie. Sie wird deine Ablehnung schon immer spüren und das ist schlimm für ein Kind. Zeig ihr dass es nichts mit ihr persönlich zu tun hat. Das ist nämlich dein Problem. Ergründe dein Verhältnis zu deiner Mutter und versuche ihr einfach eine Mutter zu sein die du dir gewünscht hättest oder hast. Such dir psychologische Hilfe. Alles erdenklich gute!

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Heftig! Was ist dir denn wichtiger als dein Kind? Arbeit? Geld? Freizeit? Liebst du sie denn gar nicht?

Ich würde eher einen Psychologen aufsuchen, anstatt mein Kind weg zu geben! Natürlich hat dein Mann ein Recht, das Kind zu nehmen. Vielleicht in Verbindung mit den Großeltern! Und natürlich kann er beruflich kürzer treten. Unterhalt hast du nämlich dann zu zahlen!
Gib deinem Mann das Kind, zahle Unterhalt und lass dich sterilisieren! Das ist das Beste, was du tun kannst.
Die arme kleine Kinderseele muss so sehr leiden. Weil du nicht früher den A... in der Hose hattest. Dann hätte das Kind es nicht anders gewusst.

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Also entschuldige, Vorwürfe helfen ihr auch nicht weiter.
Sie hat ja geschrieben, dass die Umwelt sie dazu gedrängt hat. Damals war sie zu jung.

Außerdem leidet sie schon seit langer Zeit im stillen und nun stellt sie sich der Situation mit allen Konsequenzen.

Gefühle kann man nicht steuern!

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Hallo,

Ich schreibe dir mal die Sicht als pflegemutti von drei Kindern die mehr oder weniger traumatisiert sind. Aloe haben eines gemeinsam - sie sind traumatisiert und hatten immer das Gefühl nicht geliebt zu werden.

Es ist gut dass ihr euch Hilfe sucht. Als Außenstehende mit meiner Erfahrung gebe ich euch den dringenden Rat dass dein Mann extrem kürzer tritt. Eure Tochter ist fast zu alt für eine pflegefamilie. Es gibt nicht viele pflegefamilien die bereit sind ein Kind im Alter eurer Tochter aufzunehmen. Sorry wenn ich das so schreibe aber wir waren damals bereit eine fünfjährige zu nehmen und da konnten wir fast wählen.
Eine Alternative wäre eine wohngruppe wo eure Tochter am Wochenende zu eurem Mann gehen könnte. Für den Vater Staat ist das jedoch die teuerste Art der Unterbringung. Am günstigsten ist die verwandetenpflege oder ihr habt jemanden im Freundeskreis. Alternativ wäre noch eine tagesmutti.

So und jetzt was von einer Mama die freiwillig traumatisierte Kids aufnimmt zu einer Mami die selbst Hilfe zu Hilfe braucht. Das schlimmste was du machen solltest ist dem Druck vonnausen zu folgen. So hart es auch klingt du und deine Tochter brauchen Hilfe. Manchmal Schaft Entfernung auch Nähe. Wenn du dich nicht in der Lage fühlst körperlich für deine Tochter da zu sein dann schreibe ihr Briefe, oder ein Tagebuch was zwischen euch hin und her pendelt. Später Telefonate und auf lange Sicht Kürze treffen auf neutralem Boden.
Das einzige worum ich dich bitte - halte die Versprechen die du deinem Kind gibst ein. Und wenn du etwas nicht weißt dann sage lieber nichts. Und sollte deine Tochter irgendwann mal den Wunsch äußern dich nicht mehr sehen zu wollen dann respektiere das. Meine Tochter hat seit jahren den Wunsch geäußert ihre herkunftsfamilie nicht mehr sehen zu müssen dass ihr endlich soweit entgegen gekommen wird dass vorher mit den leiblichen Eltern gesprochen wird. Irgendwann kommt aber der Tag da wird sie vor der Tür stehen und fragen stellen, irgendwann und wenn es in zwanzig Jahren ist.

Alles gute sally