Hallo!
Ich bin seit knapp neun Jahren verheiratet, wir haben zwei Kinder.
Letztes Jahr hatten wir eine schwere Krise, bzw. einfach auseinander gelebt, wie in einer WG wohnten wir zusammen.
Ich habe dann mit einem guten Bekannten wieder Kontakt gefunden, mit dem ich 2004 mal was hatte, aber danach viele Jahre kein Kontakt. Er hatte auch in der Zwischenzeit geheiratet, Kinder bekommen. Sehe Ehe ist vorbei, ich hatte in meiner Ehe Probleme -es passte einfach wieder beim Kontakt, sich gegenseitig zuzuhören, Ratschläge zu geben usw.
Nun ist es (einmalig) passiert, ich könnte mich dafür ohrfeigen. Ich schäme mich so. Und promt schwanger geworden.
Ich bin Ende 5. SSW von diesem Bekannten. Ich habe sofort nach dem positiven SST (habe es geahnt, da meine Periode seit Jahren pünktlich kommt, bis auf dieses Mal) einen Termin zur Beratung gemacht. Und meinem Mann alles gebeichtet.
Mein Mann würde mich noch eine Chance geben -allerdings ohne das Kind.
Der Bekannte will mit dem Kind auch nicht zu tun haben. Sagt ich mache ihm das Leben kaputt.
Also wäre es am besten für alle, ich würde es abtreiben lassen. Habe nächste Woche den Termin mit örtlicher Betäubung. Ich will dabei wach sein. Aber ich zweifel doch irgendwie sehr. Ich habe zwei Kinder und ich weiß, wie schön (neben anstrengend :wink: ) das ist. Aber will ich eine allein erziehende Mutter mit drei Kindern sein?! Bzw wäre ich mit dem Baby alleine, mein Mann würde unsere zwei Kinder gerne bei sich behalten. Das will ich aber auf keinen Fall. Zum einen würde die Kinder fragen "Warum darf das Baby bei Mama wohnen und ich nicht?" und zudem arbeitet mein Mann Vollzeit, ich Teilzeit. Ich bekomme das alles viel besser hin (zeitlich/organisatorisch) mit Kids und Haushalt usw.
Ich versuche die ganze Zeit, keine Muttergefühle zuzulassen... Es fällt so schwer...
Habe Angst, dass ich es hinterher zutiefst bereuen werde...
Bitte keine Steine werfen, ich weiß dass ich großen Mist gebaut habe und selbst für meine Situation verantwortlich bin...
In vier Tagen Termin zum Abbruch, ich habe Angst...
Hallo
Oh man da steckst du echt tief in der klemme . Ich verstehe deine sorgen, zweifel und Gedanken.
Ich will dir kurz von meiner Geschichte erzählen. Ich habe habe eine Stieftochter die entstanden ist , als ich mit meinem Mann schon verheiratet war .... er hat mir damals auch direkt von dieser Frau erzählt bevor er wusste das sie schwanger ist und hat es offensichtlich bereut .... ich war geschockt und wollte die Ehe beenden und dann kam die Nachricht von der schwangerschaft und ich habe gesehen wie schlecht es ihm ging . Wie verzweifelt er war und ich habe für mich beschlossen das mit ihm durchzuziehen und durch zustehen . Klar jetzt denken sich alle - man ist die naiv ... aber das war damals mein Gefühl - " das ist das richtige " . Wir haben eine Therapie gemacht und immer über alle Ängste usw gesprochen .... das war eine harte Zeit aber es hat uns zusammengeschweißt und jetzt 10 Jahre später kann ich sagen, ich habe es nie bereut ... meine Stieftochter ist alle zwei Wochen am Wochenende bei uns und weiß mittlerweile sogar Bescheid das papa und ich damals schon verheiratet waren.
Was ich damit sagen will : du bist noch früh dran und frisch schwanger und dein mann selbstverständlich völlig überfordert mit der Situation... vll gibst du ihm noch ein paar tage zeit und ihr sucht mal einen Therapeuten auf der vll etwas vermitteln kann. Eure Situation ist natürlich schwieriger weil schon Kinder da sind, vielleicht kann der Therapeut auch dort helfen, wie man Kindern so eine Situation erklärt - wss man ihnen sagt - und was besser nicht ... aber ich finde keinesfalls das das eine aussichtslose Situation ist ... das kann man schaffen ...
Drücke die Daumen das du die richtige Entscheidung triffst.
Es ist wirklich schwierig, dir einen Rat zu geben, weil deine Lebenssituation sehr verzwickt ist. Meines Erachtens wird immer irgendjemand unter einer etwaigen Entscheidung deinerseits leiden. Du wirst also nicht unbeschadet aus deiner Zwickmühle herauskommen. Falls du das Kind bekommst, wäre deine Ehe am Ende. Im Falle eines Abbruchs könnte es sein, dass du danach psychische Probleme bekommst, da du ja jetzt schon von Zweifeln geplagt bist. Du müsstest also abwägen, mit welcher Entscheidung du am ehesten leben könntest. Könntest du dir denn vorstellen, drei Kinder alleine aufzuziehen oder würdest du das nicht schaffen? Es kommt ja auch immer darauf an, wie belastbar jemand ist und ob man bereit wäre, seine eigenen Bedürfnisse vorläufig zurückzustellen.
Dein Mann kann dir übrigens nicht so einfach die Kinder wegnehmen. Diesbezüglich würde ich mir keine Sorgen machen und seine Drohung nicht so ernst nehmen. Was deinen Bekannten anbelangt, würde ich keine Rücksicht nehmen. Ich finde es auch feige und egoistisch von ihm, dass er dir nun die alleinige Schuld in die Schuhe schiebt. Schließlich hat er auch seinen Teil dazu beigetragen, dass diese Schwangerschaft überhaupt erst entstanden ist. Er hätte eben auch für Verhütung sorgen müssen, wenn er absolut kein Kind mehr gewollt hätte. Außerdem hat er sich ja sowieso schon von seiner Frau getrennt, so dass er diesbezüglich keinen Ärger fürchten muss. Wahrscheinlich reagiert er auch so ablehnend, weil er keine finanziellen Verpflichtungen eingehen möchte. Daher wäre ein Abbruch natürlich sehr bequem für ihn, da er sich dann auch nicht um das Kind kümmern müsste.
Hallo
Wenn Du Dich für das Kind entscheidest, will Dich Dein Mann verlassen. Dann wärst Du alleinerziehend. Da Dein Mann kaum die beiden Kinder zugesprochen bekommst, wärst Du sogar alleine mit 3. Ob Du das noch Teilzeit arbeiten könntest und wie es finanziell aussähe, wäre eine andere Frage, welche wohl anlässlich des Beratungsgesprächs angesprochen wurde.
Du könntest natürlich auch medikamentös abtreiben in einem so frühen Stadium. Andererseits bestände die Möglichkeit einer Absaugung mit Kurzschlaf. Mir ist nicht klar, weshalb Du eine örtliche Betäubung hast, vielleicht weil Du keine Narkose (Kurzschlaf) wolltest?
Die meisten Frauen bereuen eine Abtreibung nicht, weil es in ihrer Situation die richtige Entscheidung war. Die Frage ist, ob Du auch zu denen gehörst oder eher nicht.
Ich wünsche Dir, dass Du den für Dich richtigen Weg gehen kannst.
Alles Gute Dir.
Freundlichen Gruss
tm
Hallo,
Du steckst wirklich in einem Dilemma.
Vorweg, ich bin absolut nicht für Abtreibung, verstehe aber das es in gewissen Situationen besser ist. Welche Situation das ist, muss jeder für sich allein entscheiden.
Auf den Bekannten würde ich keine Rücksicht nehmen. Für ihn steht am wenigstens auf den Spiel.
Du musst dich letztendlich ehrlich fragen:
- Glaubst du die Ehe ist ohne das 3. Kind zu retten?
- würdest du deinem Mann (unbewusst) immer für den Abbruch verantwortlich machen?
Bedenke bitte auch, das durch dieses Baby den anderen zwei Kindern die intakte Familie genommen wird. (Vorausgesetzt du siehst eine Chance nachdem Abbruch wieder glücklich zu werden).
Das beste wäre wahrscheinlich, sofern dein Mann das mit macht (und Ihr Zeit nah einen Termin bekommt) einen Paartherapeuten aufzusuchen um das Thema "Baby, Zukunft, Familie" auf neutralen Boden zubesprechen und auszuloten ob und wie es gemeinsam weiter geht.
Vielleicht kommt er auch zu ProFamilia o.ä mit?
Überstürze nichts. Es ist eine Entscheidung fürs Leben. Und das beste wäre, wenn ihr diesen Schritt gemeinsam meistert. (Egal wie ihr euch entscheidet.)
Sei gedrückt.
Liebe Grüße Tossi
Woher willst du wissen, ob man ihm die Kinder zuspricht oder nicht? Das entscheidet ein Gericht.
Ich glaube mit Steinen zu schmeißen wäre ziemlich überflüssig. Du leidest schon genug. Zumal wir alle deine Umstände nicht kennen und ich glaube, in manchen Situationen kann eins zum anderen kommen und wir machen eben Fehler. Das ist menschlich und normal.
Ich an deiner Stelle würde mir das auch nochmal gut überlegen. Du bist noch am Anfang deiner SS. Das heißt, Du kannst Dir auch ruhig noch ein bisschen mehr Bedenkzeit geben. Ich würde Dir raten,einmal ganz tief in dich hineinzuhören und zu gucken,was Du denn wirklich möchtest? Wie ist deine Ehe denn jetzt? Ist die Ehe eventuell schon gescheitert? Ich musste mir vorstellen, was ist wenn dein Mann dir nicht verzeihen kann und Du aber in der Hoffung, die Ehe retten zu können das Kind abtreibst. Wenn dann musst Du es auch wollen. Teile den Ärzten deine Bedenken mit. Und gib dir einfach noch ein bisschen mehr Zeit.
Alles Liebe
Ja, das würde ich Dir auch wünschen: ein bisschen mehr Zeit.
Denn zunächst hat sich ja alles wie überschlagen: Der Test, die Beratung, das offene Gespräch mit Deinem Mann. Wohl alles so in dieser Woche.
Wie waren denn diese Tage jetzt für Dich und für Euch in der Familie? Welche Stimmung? Was spürst Du von Deinem Mann? Etwas wie Stillhalten, bis alles vorbei ist? Eine Aussicht auf "alles wird gut"?
Ich meine, eine Krise kann bewältigt werden und es sieht durchaus so aus bei Euch. Gerade wenn Du gar nicht lange gezögert hast, ihm alles zu sagen. Das finde ich sehr mutig!
Einen Neuanfang mit einem "fremden" Kind - das wäre natürlich überragende Großherzigkeit und wird ihm nicht schnell einfallen. Er ist ja auch verletzt. Aber er sieht immerhin, was es Dir ausmacht, dass Du es am liebsten ungeschehen machen würdest. Und er weiß auch, dass Dein Seitensprung etwas mit der Beziehungspflege zu tun hatte, die ihr schließlich gemeinsam verantwortet.
Was wäre denn für Dich vorstellbar, wenn Du Deine Muttergefühlen - denn das bist Du ja - zulassen würdest und das Kind bekommen? Wenn Du da Möglichkeiten vor Dir siehst - einfach mal alles durchspielen ..., geht es Dir vielleicht besser.
Es gibt immer mehrere Wege. Und das tiefe Gefühl, das ja erst mit der Zeit kommt, ist wichtig, wenn man einen guten Weg finden möchte.
Wünsch´ Dir gute Momente an diesem Tag!
Liebe Grüße von Kyra
Aus dem was du schreibst, lässt sich für mich ziemlich deutlich herauslesen, dass du deinen Krümel liebst.
Und ihn abzutreiben, weil dein Umfeld das so möchte- ich wette, dass dich das später zerbrechen lassen wird.
Gerade wenn ihr letztes Jahr eine schwere Krise hattet und du ihn vor 3 Wochen betrogen hast lässt das nicht darauf schließen, dass die Ehe langfristig Bestand hat (= egal ob Abtreibung oder nicht, du wirst eh bald alleinerziehend sein).
Ich kann verstehen, dass das für deinen Mann alles zu viel ist - er findet heraus, dass er von seiner Frau betrogen wurde, er erfährt, dass diese von einem anderen Mann schwanger ist.
Ich bin keine Eheberaterin und es soll auch Fälle geben, wo Paare sich nach einem solchen massiven Vertrauensbruch wieder zusammengerafft haben - bei euch scheint es aber so, als würdest du dein Kind mehr als deinen Mann lieben, mit dem du vermutlich eh eher weniger Zukunftschancen hast. Und selbst wenn: Du wirst ihn (auch wenn du ihn betrogen hast) immer als Mitäter für den Abbruch sehen. Also wäre mein Rat: Bekomme das Kind und lass dich von deinem Mann scheiden
pauschal würde ich jetzt nicht behaupten das sie früher oder später sowieso alleinerziehend ist. Man kann auch eine jahrelange Krise überwinden in der sehr viele gravierende Fehler passiert sind und eine Beziehung retten und sich als Paar wieder zusammenraufen.
Die wichtigste Frage ist, will man die Beziehung retten und alles dafür tun und auch die Konsequenten hinnehmen. Dann muß man eben stark genug sein um entsprechende Schritte zu gehen. Kann oder will man das nicht, muß man eben die Konsequenz der Trennung ziehen mit all seinen Folgen. Aber dann mit dem Bewusstsein nicht später dem 3. Kind unbewusst Vorwürfe für die Trennung zu machen unter den Gechwistern kann das dann schon sehr schwierig werden.....
Hallo Du,
vieles ist schon geschrieben worden, daher halte ich mich kurz: bitte bitte bitte erspar Dir die Erfahrung eines Abbruchs unter örtlicher Betäubung.
Es ist grausig. Es werden Betäubungsspritzen in den Muttermund gesetzt, das tut richtig fies weh (von dem, was dann folgt an Geräuschen, Gerüchen, evtl. Gesprächen der Anwesenden mal ganz zu schweigen.
Ich deute Deine Entscheidung für die örtliche Betäubung so, daß Du Dich auf irgendeine Weise bestrafen willst und meinst, dies aushalten zu müssen.
Nein, das mußt Du nicht. Du "strafst" Dich bereits mehr als genug durch Deine Gedanken und alles, was im Nachgang noch auf Dich, Deinen Partner, Deine Familie zukommt. Mute Deiner Seele nicht auch noch diese Erfahrung zu..............
Ich wünsche Dir von Herzen, daß Du wie ich in einigen Jahren zurückblicken und denken kannst: "Ja, es tat weh und die Narbe auf der Seele wird bleiben, aber es war alles in allem die richtige Entscheidung."
Auch wenn Du die Situation selbst mit verbockt hast, hast Du das Recht zu trauern. Bestrafe Dich nicht zu sehr.
Von Herzen alles Gute, wie auch immer Du Dich entscheidest. tatzel (die weiß, daß so ein Mist einfach passiert....weil wir Menschen sind)
Hallo,
was ist, wenn die Ehe nächste Woche, nächstes Jahr oder in 10 Jahren zerbricht und Du Dich für einen Abbruch entschieden hast?
Nur so als Denkanstoß
Alleinerziehend mit 3 Kindern, ist jetzt aber auch nicht so erstrebenswert. Gerade wenn eins davon ein Baby ist.
Die Belstung ist auch nicht ohne.
Man muss halt wissen, ob man das realistisch schaffen kann. Das irgendwer das schafft, ist klar, aber es geht hier um eine konkrete Person, die das auf die Reihe kriegen muss.
So ist es.
Ich war schon mit einem Kind an meiner Belastungsgrenze angelangt.
Daher auch die Entscheidung für den Abbruch der zweiten Schwangerschaft, auch um.wenigstens meinem ersten Kind eine einigermaßen " erträgliche" Kindheit zu ermöglichen.
Ein zweites Kind wäre nicht zu schaffen gewesen, weder finanziell, noch emotional , noch psychisch.
Das Leben mit Kind, ohne Unterstützung, dazu jeden Tag arbeiten, war für mich dauerhaft schwierig zu regeln. Alleine die Termine und die Krankentage waren heftig.
Wie das bei drei Kindern ohne Hilfe vom Vater bzw.anderen Angehörigen laufen soll, ist mir ein Rätsel.
Hey,
Fehler passieren im Leben, das ist so... Und wer weiß, ob es am Ende tatsächlich einer war??
Du sagst, für alle wäre es besser - das stimmt nicht - dieses Baby möchte gerne leben, davon gehe ich einfach mal aus...
Der KV sagt "du ruinierst mein Leben"? Na, er hat damit auch sehr viel zu tun, hätte ja ordentlich verhüten können.... (genau wie du aber Vorwürfe sind jetzt eh unangebracht und auch nutzlos, weil zu spät)
Wenn du ganz tief in dich hinein hörst, was fühlst du dann..... Darauf kommt es an... Und ich meine nicht die Angst...
Deinen Mann kann ich auch verstehen, aber nur bedingt...
lg Tanja