Gewollt schwanger, Schwangerschsftsdepression, SS-Abbruch, erneuter KiWu

Hallo ihr,

ich hoffe, diejenigen, die mich verurteilen wollen, klicken einfach weiter :/

wir haben 3 quirlige Kinder. Anfang des Jahres konnte ich meinen Mann von Kind 4 ûberzeugen und wurde auch direkt schwanger. Ich habe mich riesig über den positiven Test gefreut. Dann würde mir eine Woche später übel (hatte in beiden vorangegangenen Schwangerschaften extremes Erbrechen) und ich musste mich krankmelden. Meine Chefin hat keinen Zweifel daran gelassen, dass ihr das nicht gefällt. Von der SS wusste sie bis dahin nichts. Ich wusste dass ich ein Beschäftigungsverbot bekommen würde und wollte da nichts übers Knie brechen.
Dann war ich zuhause und konnte den ganzen Tag mir noch im Bett liegen. Ich hab geweint und geweint, nachts nicht geschlafen, nichts gegessen. Ich hatte Panik und plötzlich eine mega Abneigung gegen das Ungeborene, welches so erwünscht war. Meine Chefin hat sich sehr über meine Schwangerschaft geärgert. Ich musste ihr davon erzählen, weil ich dachte, mir würde es besser gehen, wenn es klare Verhältnisse gäbe. Meine Mutter lag im Sterben. Nach der ersten geburt hatte ich eine mittlere Wochenbettdepression.
Wir haben uns dann für einen Abbruch entschieden, weil mein Zustand sehr schlecht blieb und ich nicht mehr in der Lage war, unsere Neue alltag zu leben. Es war eine Mischung aus körperlichen und seelischen äußerst negativen Zuständen, meine Gynäkologin hat dann die Diagnose Schwangerschaftsdepression gestellt. In der 7 SSW hatte ich dann einen medikamentösen Abbruch und ich war so glücklich darüber. Auch heute weiß ich, dass wir zu dem Zeitpunkt keine andere Entscheidung hätten treffen können. Wir hatten auch Angst vor einer neuen Wochenbettdepression. Wie sollte mein Mann allein mit 4 Kindern klarkommen, wenn ich ausfalle?
Nun ist es so, wie es ist. Ich fühle diese Familie nicht komplett. Der Kinderwunsch ist wieder da. Mein Mann hat riesengroß angst davor, dass es mir wieder sooo schlecht geht. Ich auch. So soll es nicht laufen. Was für Möglichkeiten gibt es? Gibt es überhaupt welche? Ich denke, die Chancen sind hoch, dass es wieder so läuft oder?
Ich würd gern wissen, ob ich uns davor schützen kann und wir die Hoffnung auf ein Leben mit vier Kids haben, oder ob ich mich schweren Herzens von dem Wunsch nach Kind 4 verabschieden muss.


Liebe Grüße

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Also ich möchte ehrlich gesagt kotzen, wenn ich so etwas lese. Ich weiß nicht wie man darauf feinfühlig antworten soll.

Ihr plant ein Kind, dann lasst ihr es abtreiben, wegen Schwangerschaftsdepression in der 7 SSW? Schwangerschaftsdepression ist behandelbar. Und du hättest noch so viel Zeit vor dir gehabt bevor das Kind kommt.

Und jetzt willst du direkt wieder eines? Wie egoistisch bist du? Dann wirst du wieder schwanger und merkst dann doch oh nee geht doch nicht. Dann lässt du es wieder wegmachen? Sorry, aber dafür habe ich Null Verständnis. Und mein Rat: Werde nie wieder schwanger.

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>>Also ich möchte ehrlich gesagt kotzen, wenn ich so etwas lese. Ich weiß nicht wie man darauf feinfühlig antworten soll.<<

Dann lass es einfach. Man MUSS hier nämlich nicht antworten #aha

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Also ich sehe das auch so.
Du schreibst als wäre ein Abruch das normalste der Welt.
FInde es einfach traurig... Ehrlich gesagt etwas unreif, wenn man ein Kind plant und es sich dann anders überlegt. Ich bin noch prinzipiellgegen Abruch. Aber wenn man die Kiste freiwillig in den Dreck fährt soll man sie auch raus ziehen. Es geht hier um ein Leben!
Wenn du erneut schwanger wirst und es wird dir wieder zuviel... Willst du dann auch dieses Kind wegmachen lassen? Oder du behält es, aber stellt sich dir dann nicht automatisch die Frage warum dieses Baby leben darf und das andere nicht?!?
Denke ihr habt drei Kinder... belasst es dabei.

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Direkt vorab, ich verurteile dich nicht. Jeder ist für sich selbst verantwortlich.
Aber mein Rat: lass es!
Ihr habt es bereits einmal versucht und es ist nach hinten losgegangen.

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Meiner Meinung nach solltest du zunächst mal die Vergangenheit aufarbeiten, bevor du den nächsten Schritt gehst. Ich habe den Eindruck, dass du von deinem SS-Abbruch immer noch traumatisiert bist, was ja auch verständlich ist. Hast du unmittelbar danach eigentlich professionelle Hilfe in Anspruch genommen? Falls nicht, würde ich dir dringend zu einer Psychotherapie raten, da du bereits zwei Mal eine Depression hattest. Ich würde dir vorläufig strikt davon abraten, deinen Wunsch nach einem weiteren Kind umzusetzen. Die Gefahr wäre nämlich recht groß, dass du wieder an diesem extremen Schwangerschaftserbrechen leiden würdest und zusätzlich nochmals in eine Depression rutschen würdest. Das wäre sowohl für dich als auch deine drei Kinder eine zu große Belastung, zumal ich deinem Beitrag entnehme, dass dich diese bereits sehr fordern. Außerdem finde ich, dass die bereits vorhandenen Kinder immer Vorrang vor einem Ungeborenen haben.

Du solltest dich meines Erachtens auch fragen, warum du wenige Monate nach dem Abbruch überhaupt an ein viertes Kind denkst. Kann es sein, dass du damit versuchst, den Abbruch ungeschehen zu machen und dein schlechtes Gewissen zu beruhigen? Falls ja, wären das denkbar schlechte Gründe für ein weiteres Kind. Das ist nicht böse gemeint, aber dieser Gedanke drängt sich mir förmlich auf. Zudem möchte dein Mann auch kein Kind mehr, was du ebenfalls akzeptieren solltest.

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Hey,

mit vielen Dingen hast du total Recht. Danke!
Aber ganz ehrlich? Ich bereue den ersten Abbruch nicht und bin davon auch ganz und garnicht traumatisiert. Ich WEISS, dass das die einzige logische Reaktion auf die Umstände war. Eine Psychotherapie mache ich bereits seit einigen jahren und außer diesem Ausbruch ging es mir tatsächlich gut. Ich weiß einfach nicht, wieso der Kinderwunsch wieder da ist. Weil er sich wieder so stark eingestellt hat, Zweifel ich einfach an der Entscheidung es bei dreien zu belassen. Die Verantwortung meinem mann und den drei Kids gegenüber war es auch, die mich damals dazu veranlasst hat, den abbruch vorzunehmen. Ich will ein weiteres Familienmitglied, inklusive Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett. Aber ich sollte nicht. Ich wünsche mir so, dieser Wunsch würde nicht existieren, aber er ist einfach da.

Vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Ich hoffe, du investierst die Zeit nochmal.

Liebe Grüße

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Ein Kinderwunsch hat wohl fast immer mit Bauchgefühl und Emotionen zu tun, aber du solltest auch auf den Verstand hören. Was würdest du machen, falls du wieder schwanger wärst und dann erneut Panik und Depressionen bekommen würdest? Die Umstände sind meines Erachtens bis auf die Sache mit deiner Mutter dieselben wie bei der vorherigen Schwangerschaft. Du bist gewollt (!) schwanger geworden und hast es dir dann doch nochmals anders überlegt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass deine Chefin auf eine weitere Schwangerschaft anders reagieren würde als in der Vergangenheit. Du würdest vermutlich wieder für einen langen Zeitraum ausfallen, da du offenbar in einem Beruf arbeitest, in dem Beschäftigungsverbote üblich sind.

Zudem hattest du geschrieben, dass du bereits seit mehreren Jahren eine Therapie machst. Dann stellt sich die Frage, warum dich diese Schwangerschaft dermaßen aus der Bahn geworfen habt, dass du dich zu einem Abbruch entschlossen hast. Ich hoffe, dass du mir das nicht übel nimmst, aber offenbar bist du nicht so stabil, wie du es gerne hättest. Zudem finde ich, dass es schon für völlig gesunde Menschen häufig nicht einfach ist, drei Kindern gerecht zu werden. Da du offenbar psychische Probleme hast, wäre es für dich noch schwieriger, zumal du ja auch viel mit dir selber beschäftigt bist. Mit einem weiteren Kind wärst du höchstwahrscheinlich überfordert.

Ich verstehe, dass du den Kinderwunsch nicht so einfach abstellen kannst. Aber dann solltest du ihn wenigstens verschieben, bis es dir gesundheitlich wieder besser geht.

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Hallo, Du hast viel durchgestanden. Mach ne Therapie und dann könnt Ihr immer noch ein Kind bekommen. Alles Liebe. Andre

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Sorry.ich hatte nicht gelesen, dass Du bereits in Therapie bist. Mach da weiter. Eine erneute Schwangerschaft könnte wieder so einen Hormonflash auslösen.

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Und ich heisse Andrea

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Liebe Fearful2017,

Das ist eine ganz schön heftige und traurige Geschichte. Ich wünsch euch als Paar von Herzen, dass ihr die Trauer um das Kind, das ihr euch eigentlich so sehr gewünscht habt, GEMEINSAM bewältigen könnt!
Depressionen und gerade Depressionen in Zusammenhang mit Schwangerschaft und Geburt sind ein schweres Los. Gott sei Dank gibt es inzwischen viele Erkenntnisse darüber und Experten, an die man sich wenden kann. Deine Frauenärztin bzw. Frauenarzt und/oder Hausärztin/Hausarzt kann dich sicher an einen verweisen. Es hört sich an als wäre das -unabhängig davon, ob ihr es mit dem Familienzuwachs nochmal wagt- für dich und evtl auch für euch als Paar wichtig, um das Vergangene zu verarbeiten.
Du schreibst sehr liebevoll und positiv über deine Kinder und deinen Mann. Da ist also schon ganz viel Gutes, für das du dankbar sein kannst. Was verbindest du mit dem Wunsch nach einem weiteren Kind? Welche Hoffnungen und welche Ängste? Was seid ihr bereit für ein weiteres Kind zu riskieren und auf euch zu nehmen?
Es scheint als müsstet ihr euch erstmal über einige Dinge klar werden. Hilfen von Seite der Familie oder Freunden darf man annehmen! Und dankenswerterweise leben wir in einem System mit sozialen Absicherungen. Eine Haushaltshilfe von der Krankenkasse kann bespielsweise eine wertvolle Hilfe sein, wenn ein Elternteil ausfällt...

Persönlich würde ich auf die Meinung deiner Chefin nicht so viel geben. Ich höre leider sehr oft von CHEFINNEN, die ihren Mitarbeiterinnen bei Eintritt einer Schwangerschaft entgegen aller Würde begegnen (und vermutlich auch gegen bestehende Arbeitnehmerrechte). Man sollte meinen Frauen in Führungspositionen hätten mehr Feingespür für die Schwierigkeit Familienplanung und Berufstätigkeit zu vereinbaren.

Ich wünsch euch alles Gute
Hanna2001

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Eine heftige Geschichte.
Ich möchte dich nicht verurteilen, tue es auch nicht, bis und mit zum Punkt, dass du nun erneut Kinderwunsch verspürst.

Ich würde dich aber tatsächlich verurteilen, oder zumindest würde es mich anwidern, wenn du den Kinderwunsch tatsächlich demnächst umsetzen würdest. Meiner Ansicht nach, sollte man die Konsequenzen aus seinem Handeln tragen. Du hast dich (völlig unerwartet) nicht stabil genug gefühlt, das bereits entstandene und gewünschre Kind anzunehmen, auszutragen und zu lieben, du hast dich dafür entschlossen es abzutreiben. Deine Vorgeschichte ist bereits belastet mit psychisch instabilen Episoden.

Das Gefühl "unvollständig" zu sein, das kann zum Leben gehören, ob vom Schiksal so bestimmt oder selbst herbei geführt. Sei es das man ein Kind verliert, ein Körperteil amputiert werden muss, einen Lebensplan nie umsetzen kann. Dieses Gefühl bezogen auf ein viertes Kind rechtfertigt meiner Ansicht nach nicht die Erzeugung des 5. Kindes (das 4. war ja bereits einmal unterwegs).
Da du dich bereits in Therapie befindest, hättest du die Gelegenheit zu lernen dieses Gefühl der Unvollständigkeit anzunehmen und in deine Lebensgeschichte zu integrieren.

Wie gesagt, ich verurteile dich nicht, meine Worte mögen hart sein, aber ich würde selber exakt so konsequent handeln, wenn es meine eigene Geschichte wäre.

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Ich würde wenn vorab den Weg zu einen Psychologen aufsuchen. Vorab das alte aufarbeiten, klären ob der erneute Kinderwunsch wirklich aufgrund des nicht komplett seins da ist oder aus anderen Gründen... und mich von der 1. Sekunde an therapeutisch begleiten lassen. Und nur ein Fachmann kann dir empfehlen etwas zu lassen oder ob er einschätzen kann das du das wirklich schaffst und dann natürlich weiterhin begleiten.

Denn da du bereits mehrfach unter Schwangerschafts bzw. Wochenbettdepressionen gelitten hast ist ein Rückfall sehr sehr hoch und wahrscheinlich. Ein Kind erneut zu töten nur um zu testen obs wirklich passiert oder nicht... wäre grundlegend verantwortungslos.

Wie hat ein Chef mal richtig zu mir gesagt "Ein Fehler ist kein Fehler weil man einmal etwas falsches getan hat und einem das Wissen über richtig oder falsch nicht bewusst war... ein Fehler wird zum Fehler wenn man in der selben Ausgangssituation den gleichen Mist wiederholt obwohl man über die Folgen im Vorfeld ja bescheid weis."

Solange du deine Psyche nicht im Griff hast und nicht therapierst wo die Ursache liegt... denn keine Depression entsteht aus dem nichts heraus... jede hat ne Ursache und wiederholende Depressionen entstehen fast immer durch Flashbacks einer bereits durchlebten Depression. Selten aufgrund neuer Ursachenquellen.

LG Küken mit Kuba

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Ich kann verstehen, wenn man sich nicht komplett fühlt, dass man eben noch ein Kind will. Aber: Diese Chance hattet ihr, und ihr habt das Kind abgetrieben. Übelkeit, Chefin etc. werden beim nächsten mal nicht besser, und man sollte einen Abbruch nicht aus Jux und Dollerei machen (was ich auch nicht behaupte, dass ihr das getan habt). Sprich: Wenn man ein geplantes(!) Kind abtreibt, sollte es das mit dem KiWu gewesen sein.

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Das Risiko ist einfach viel zu groß, dass du die gleiche Situation noch einmal durchlebst bzw. eine neue Episode der Depression auftritt. Meine Mutter und mein Bruder leiden unter schweren Depressionen. Zur Zeit sind sie medikamentös gut eingestellt, aber man weiß nie, wann der nächste Schub kommt. Der behandelnde Arzt sagte mir mal, dass Depressionen nicht heilbar sind. Man kann sie lediglich versuchen unter Kontrolle zu halten. Zu deinem eigenen Schutz und dem des zukünftigen Ungeborenen würde ich meine Gefühle hinten anstellen und auf eine erneute Schwangerschaft verzichten. Arbeite lieber mit deinem Psychotherapeuten daran, dass du für deine anderen 3 Kinder und für deinen Mann psychisch stabil bleibst und belastbarer wirst. Das bist du dem Herzenskind, welches du hast gehen lassen, schuldig ! Auch kein Psychologe wird dir die Garantie dafür geben, dass sich die Geschichte nicht wiederholt. Und eine Wiederholung mit erneutem Abbruch wäre meiner Meinung nach dramatisch!