Hallo liebes Forum!
Bin neu hier und hoffe auf ein paar ehrliche Antworten und Meinungen von euch.
Ich bin nun 28 Jahre alt, berufstätig und seit ein paar Wochen wieder Single.
Habe mir immer gewünscht irgendwann einmal Mutter zu werden, nur schien das eher unrealistisch.
Zur Erklärung, ich leide seit meiner Kindheit unter der Borderline Persönlichkeitsstörung. Habe bereits mit 11 Jahren angefangen zu Rauchen, zu trinken, wenig später Medikamenten- und Drogenmissbrauch. Zyklus war nicht vorhanden. Seit meinem 21 Lebensjahr bin ich in Therapie und mein Leben hat sich wirklich geändert. Allerdings bin ich seit dem auch auf Psychopharmaka angewiesen.
Zudem wurde ich dann noch nach einer schweren Eierstockentzündung zwei Mal an Eierstöcken etc operiert.
Mir wurde zuletzt im Juli noch prophezeit, das es schwierig werden würde für mich schwanger zu werden.
Vielleicht habe ich genau deshalb dann auch das Thema Verhütung vernachlässigt. Zyklustage zählen statt Kondome. Das zwei Monate lang und zack nun bin ich in der 7 Woche schwanger - Schock.
Hatte 3 Jahre lang eine on off (mehr Spaß als ernsthaft) Beziehung. Das ist nun aber endgültig vorüber. Habe mich ca 10 Tage vor dem positiven Schwangerschaftstest getrennt. Habe ihm das inzwischen auch gebeichtet, allerdings ist er wenig begeistert und wirft mir nun vor ich würde ihn nur ausnehmen wollen...
Nun bin ich mehr oder weniger allein mit meinen Problemen, mir ist von morgens bis abends kotzübel, ich könnte ununterbrochen heulen, nachts schlafen ist undenkbar und das schlechte Gewissen macht sich breit.
Abtreibung kommt für mich garnicht in Frage. Obwohl ich immer wieder kurzfristig drüber nachgedacht habe, grade wenn es dann aus dem Freundeskreis heißt "stürz dich jetzt bloß nicht in den nächsten Abgrund, denk mal nach was das für dich bedeutet..." - ich könnte niemals damit leben, würde mich wahrscheinlich immer fragen was aus dem Kind geworden wäre.
Die gute Nachricht ist, ich habe nun seitdem ich weiß das ich schwanger bin (erster Tag an dem meine Periode nicht kam) keine stärkeren Psychopharmaka mehr genommen, zudem hilft mir die Schwangerschaft normal zu essen und laut FÄ ist auch alles in bester Ordnung.
Trotzdem macht sich bei mir das schlechte Gewissen breit, da ich es noch nicht geschafft habe die Finger von den Zigaretten zu lassen. Eigentlich sollte es mir nicht schwer fallen, da ich wirklich von morgens bis abends unter Übelkeit leide - nur ich krieg das einfach noch nicht hin. Ich rauche schon wesentlich weniger, nur ich pack es noch nicht ganz. Hilfe! Was kann ich tun? Ich lese mir seit Tagen alles über die Folgen durch - nur ist in meinem Kopf noch garnicht richtig angekommen das ich schwanger bin, trotz der ganzen Symptome krieg ich das nicht wirklich rein.
Dann die ganzen Sorgen und Ängste - bin nun in der 7 SSW und fühle mich jetzt bereits total aufgeschmissen. Kriege es kaum hin einkaufen zu gehen, da mir von den ganzen Gerüchen richtig schlecht wird. Wie soll das erst werden wenn ich nen dicken Bauch bekomme? Und wie wenn das Kind erstmal da ist? Ich als alleinerziehende Mutter, wo ich teilweise schon überfordert bin auf mich selbst aufzupassen. Was wird das beruflich, privat und finanziell für mich bedeuten?
Könnte nur noch heulen. So habe ich mir das alles nicht vorgestellt.
Bitte um Hilfe und ehrliche Antworten.
Lg Mona
Ungeplant schwanger und total überfordert
Hallo Mona,
vorstellen kann man es sich nie so richtig, wie es ist oder wird, wenn man schwanger ist. Weil man so, so viel drüber liest - von Bilderbuch-Schwangerschaften ohne Beschwerden oder auf der anderen Seite Geschichten, die einem Angst machen. Am Ende erlebt jede Frau ihre Schwangerschaft ganz individuell - und selbst bei der ein und derselben Frau ist keine Schwangerschaft gleich. Ein bisschen so nehmen, wie es kommt Sich drauf einstellen, bei den Beschwerden tun, was möglich ist und ansonsten die Zeit vergehen lassen. Es ändert sich auch ganz von selber wieder - das ist die gute Nachricht. Die Hormonumstellung in den ersten Monaten kann einem schon sehr zusetzen. Wenn du also an später denkst, wenn das Kind da ist, darfst du dir die Übelkeit wegdenken! Hast du den Arzt mal deswegen gefragt? Ist ja echt stark, dass es dir ohne die stärkeren Psychopharmaka jetzt auch gut geht. Das hättest du dir bestimmt auch nicht so vorgestellt. Ich freu mich für dich mit Was sagt da der Arzt dazu?
Du merkst, die Dinge entwickeln sich und man steht irgendwie daneben und staunt. Mit dem Rauchen ganz aufzuhören schaffst du auch noch. Gut, dass du schon reduziert hast. Dann bist du ja auf dem Weg. Vielleicht bekommst du bald ein Ultraschallbildchen und kannst es dir anschauen - dann hast du vor Augen, wofür du auf die Zigarette verzichtest - oder sowas. Dir fällt bestimmt noch was ein. Das wird.
Seit du 21 bist, hat sich viel bei dir geändert. Da darfst du richtig stolz sein - es hat dich bestimmt viel gekostet. Und du kannst wahrscheinlich sehr mit anderen mitfühlen und ihnen vielleicht sogar eine Hilfe sein.
Hast du jemanden in deinem Umfeld, mit dem du drüber reden kannst, was dich im Zusammenhang mit der Schwangerschaft beschäftigt? Was für Fragen hast du? Hast du mit dem Vater noch Kontakt? Schreib’ wieder, ja?!
Liebe Grüße und einen guten Nachmittag dir,
Hanna
Liebe Mona, ich kann deine Überraschung gut verstehen, bei mir haben die Ärzte auch gesagt, dass ich nicht schwanger werden kann und dann bin ich doch schwanger geworden. Es tut mir sehr leid für dich, dass die Umstände so schwierig für dich sind. Durch die Hormone ist man ja eh durch den Wind.
Ich finde es echt mutig von dir, dass du dich so auf Lösungen fokusierst. Erstmal sieht man ja nur die Probleme. Hast du denn jemand der dir hilft nach Lösungen zu suchen?
Ich war mal Tagesmutter und hatte auch alleinerziehende Mütter bei mir. Das Jugendamt hat bei denen die meisten Kosten übernommen, um mich zu zahlen. Das ging sogar über Nacht, da eine Mama Schichtdienst hatte. Was arbeitest du denn?
Ich habe schon öfter mal Freundinnen geholfen, es gibt viele Organisationen die dir, auch finanziell helfen können, staatliche und private. Du hast ja auch noch einige Monate Zeit, um zu planen Ganz viel Stärke und Mut, Beate
Hallo ihr Beiden!
Vielen Dank für eure ausführlichen Antworten!
Zum Glück ist meine Nachbarin ebenfalls alleinerziehende Mutter (von nun einer 11 jährigen Tochter). Sie war auch vom ersten Tag der Schwangerschaft an allein und kennt die Situation ganz gut und baut mich dahingehend immer wieder auf.
Arbeite in der Zahntechnik, was aktuell besonders hart ist wegen der ganzen Gerüche dort... bin diese Woche bereits krankgeschrieben worden vom Arzt.
Aber Übelkeit soll ja ein gutes Zeichen sein.
Ob ich ohne die Medikamente wirklich gut zurecht komme wird sich noch zeigen, das dauert Wochen bis die ausm Blutkreislauf komplett raus sind. Aber Benzodiazepane und co während der Schwangerschaft sind absolut tabu und können schwere Schäden am Ungeborenen verursachen laut meiner Psychiaterin - von daher lasse ich die auch weg.
Wollte mich wenn ich die ersten 12 Wochen gut überstanden habe mal bei profamilia beraten lassen. Hoffe das die mir dann auch einiges an Sorgen nehmen können.
Empfinde es als so bescheuert von meinem Ex das er sich als Opfer darstellt das nun zahlen muss - bezweifle doch stark das ich mit dem was ich an Kindesunterhalt von ihm bekommen werde ein Kind ernähren kann. Vorallem wusste er ja ganz genau das ich keine Pille nehme und er war ja auch derjenige, der meinte lieber ohne Kondom und dann rechtzeitig rausziehen.
Das mit dem Zählen war meine Idee - und ja im Nachhinein musste ich feststellen das ich mich komplett verzählt habe... im September war es Zyklustag 11, 12 und 14 an dem wir ungeschützten Verkehr hatten. Das fiel mir aber erst auf nachdem ich ungläubig den Schwangerschaftstest in der Hand hielt und dann nochmal nachgezählt habe...
Nein wir haben aktuell keinen Kontakt mehr. Hasse ihn im Moment auch nur noch, er meint jetzt mich zusätzlich fertig machen zu müssen in dem er mir sagt sein Name wäre garnicht sein richtiger Name und als ich ihm letzte Woche zum Geburtstag gratulieren wollte meinte er er hätte garnicht Geburtstag... und das nach 3 Jahren?! Was soll das bitte?
Der Gedanke das ich irgendwie durch das Kind immer mit ihm "verbunden" sein werde, macht mich total fertig. Wenn es irgendeinen Weg gibt das ohne Unterhalt von ihm durchzuziehen dann werde ich den Weg nehmen.
Kann garnicht nachvollziehen wie herzlos Mann sein kann wenn es ums eigene Kind geht.
Lg
hallo Mona, da kann man nur hoffen, dass dein Partner nur etwas Zeit braucht und sich dann später doch noch verantwortlich benimmt. Momentan tut dir das aber bestimmt nicht gut.
Gut, dass du mit deiner Nachbarin reden kannst und sie ja auch ganz praktische Erfahrung hat.
Lass dich ruhig bei verschiedenen Organisationen beraten, die haben oft verschiedenen finanzielle Quellen und Hilfeleistungen. Du darfst ruhig jede Hilfe annehmen, die sich dir bietet.
Hast du therapeutische Hilfe, wenn jetzt ohne Medikamente bist, da kann deine Psychiaterin doch bestimmt helfen.
Wie geht es dir denn jetzt gefühlsmäßig, von der berechtigten Wut auf deinen Partner abgesehen? Melde dich bitte wieder.
Bleib tapfer! Beate