Guten Abend,
Ich schreibe mir heute mal etwas von der Seele.
In jüngeren Jahren wollte ich immer viele Kinder haben.
Das hat sich geändert als unser Sohn, heute 7 geboren wurde. Er hat eine Spontane Genmutation die der Glasknochen ähnlich ist. Im ersten Jahr waren wir mehr im Krankenhaus als irgendwo anders. Diese Mutation hat sich im Laufe der Jahre etwas verwachsen. Er kann normal zur Schule gehen. Sollte aber natürlich bei einem Sturz intensiver "begutachtet" werden.
Dazu kommt, dass ein Psychologe bei ihm ADHS festgestellt hat.
Ich persönlich halte nichts von der Diagnose.
Ich glaube es sind eben die Auswirkungen ohne Geschwister, keine anderen Kinder in der gesamten Familie und alles hat sich immer nur um den Kleinen gedreht.
Jetzt bin ich ungeplant schwanger. Ich weiß was viele denken. Ungeplant schwanger wird man nur wenn man nicht aufpasst.
Vielleicht habt ihr sogar recht.
Mein Mann und ich verhüten seid der Geburt unseres Sohnes mit der Temperatur Methode. Ich vertrage wegen einer Blutgerinnungsstörung keine Hormone. Bisher war das die beste und sicherste Lösung.
Nun bin ich in der 8. Woche schwanger.
Ich bin so verzweifelt und so durcheinander. Erst war es ein Schock. Dann waren wir beim Arzt und haben das Herz schlagen sehen. Das War wundervoll.
Und jetzt könnte ich wieder nur heulen. Wie schaffe ich es mit 2 Kindern wenn das Erste schon so viel Aufmerksamkeit braucht?
Wie soll das gehen?
Ich hab solche Angst und würde am Liebsten alles wieder wie vorher haben.
Was ist, wenn das 2. Kind diese Mutation auch bekommt?
Mein Mann arbeitet 10 Stunden am Tag.
Ich bin überwiegend alleine.
Im Moment arbeite ich noch Teilzeit in einer Mutter Kind Einrichtung.
Irgendwie passt das 2. Kind überhaupt nicht in unser Leben. Und doch ist es irgendwie auch schön das es da ist.
Ich bin so durcheinander. :'(
Entschuldigt, es ist sehr lang geworden. Aber ich musste es mir einfach von der Seele schreiben.
eigentlich wollte ich kein 2. Kind
Bekomm es nicht.
Wenn du solche Bedenken hast, dann ist doch eigentlich klar was die richtige Entscheidung ist.
Hallo!
Dein Sohn wird größer, und vielleicht tut es ihm sogar ganz gut, wenn er sich Deine Aufmerksamkeit dann mit einem Geschwisterkind teilen muss. Er wird dadurch lernen müssen, selbständiger zu werden - und das wird ihm sehr gut tun. Er hat ja gesundheitlich im Moment keine verstärkten Probleme mehr, und Selbständigkeit ist so eine wichtige Fähigkeit. Das tut ihm gut.
Solche Genmutationen kommen normalerweise ja eher selten vor, habt ihr denn mal überprüfen lassen, in wie weit ihr das vererbt? Rezessiv oder Dominant? Oder war es eine zufällige Mutation?
Natürlich hast Du Angst vor der Veränderung, aber ich bin sicher, dass ihr das schaffen könnt. Und gerade dein Sohn könnte davon sogar profitieren, wenn er zum "großen Bruder" wird.
Hallo
Wenn es eine spontane Genmutation war, ist die Frage, ob es nochmals vorkommen kann. Ich würde das mal mit dem Arzt besprechen.
Es könnte sein, dass Dein Sohn auf ein Geschwisterchen mit Neid reagieren wird.
Du wirst Dich praktisch alleine um zwei Kinder kümmern müssen. Könntest Du denn mit 2 Kindern überhaupt noch Teilzeit arbeiten? Braucht Ihr dieses Geld?
Falls Du Dir unschlüssig bist, vereinbare doch mal einen Beratungstermin z. B. bei Pro Familia.
Ich wünsche Dir alles Gute.
Freundlichen Gruss
tm
Ich kann dich gut verstehen, da ich ähnliche Gedanken vor meiner zweiten Schwangerschaft hatte. Allerdings muss ich dazu sagen, dass diese gewollt und auch geplant war. Mein 5-jähriger Sohn war schon von Geburt an sehr anstrengend und ist es bis heute noch. Ich habe mir auch schon oft überlegt, ob ich ihn auf ADHS testen lassen soll, da doch viele Symptome dieser Störung auf ihn zutreffen. Leider traue ich mich nicht, weil eine solche Diagnose für mich eine Katastrophe wäre. Er hat nämlich bereits Epilepsie, was schon recht belastend für uns ist. Wir hatten auch große Angst, dass ein zweites Kind diese Krankheit ebenfalls bekommen könnte. Leider hat die genetische Untersuchung kein eindeutiges Ergebnis erbracht, so dass wir nicht wissen, ob es unsere Tochter ebenfalls bekommen wird.
Bei dir ist die Sache ja ähnlich gelagert. Allerdings kenne ich mich mit der Genmutation deines Sohnes überhaupt nicht aus. Habt ihr damals genetische Untersuchungen machen lassen? Dann könnte man vielleicht etwas über das Wiederholungsrisiko erfahren. Das Problem ist aber, dass man den Aussagen der Ärzte oft nicht so viel Glauben schenken kann, was Genetik anbelangt. Oft werden nämlich die Risiken heruntergespielt, um den Leuten keine Angst einzujagen. Wenn es allerdings sonst keine Betroffenen in der Familie gibt und es sich um eine Spontanmutation handelt, ist meines Wissens das Risiko nicht allzu hoch.
Hättest du denn familiäre Unterstützung in Form von Großeltern? Das würde dir die Entscheidung für ein zweites Kind vielleicht erleichtern. Du könntest dann evtl. auch nach einem Jahr wieder arbeiten gehen.
Wenn das Kind für dich prinzipiell in Frage kommt, dann muss eben nun geklärt werden, ob dein Mann dringend 10 Stunden am Tag arbeiten muss. Es wäre dann an der Zeit sich an die Gegebenheiten anzupassen.
Hey,
herzlichen Glückwunsch...
das du Angst hast ist sooo verständlich....
Auf einmal ist alles anders und dazu kommt die Angst vor einer erneuten Diagnose...
Kann das frühzeitig abgeklärt werden? Und was wäre wenn... Würdest du dann abbrechen?
Nimm deine Angst an, hab keine Angst vor der Angst... Die gehört jetzt einfach dazu... Nimm sie an und gehe in den Dialog mit ihr...
Gehe jetzt aber erst einmal davon aus, dass das Kind gesund sein wird...
Das wünsche ich euch von ganzem Herzen...
lg Tanja
Wenn es eine spontane Genmutation ist dann ist das Wiederholungsrisiko äußerst gering. Dazu sollte dir aber dein Frauenarzt mehr sagen können, der sollte ja den Befund von den genetischen Untersuchungen haben. Ansonsten frag bei dem Genetiker an der die Untersuchungen damals gemacht hat.
Und wie du das mit 2 Kindern schaffen sollst? Geht, lernt man, spielt sich ein.
Ich habe auch 2 Kinder mit Förderbedarf, wir wohnen auf dem Dorf und somit muss ich für alles fahren, ob zum Einkaufen, zu Förderterminen, Hobbies, oft auch zu Spielbesuchen.....
Mein Mann ist mit Fahrtzeit + Arbeit 12 Stunden am Tag weg. Das einzige was er in der Woche übernimmt bzw übernehmen kann ist das ins Bett bringen.
Wenn du mir das, so wie es jetzt ist, von jetzt auf gleich vor die Füße geklatscht hättest würde ich auch sagen "geht nicht, schaff ich nicht, kann ich nicht". Aber doch, das geht.
Genau so wie man in das Leben mit 1 Kind rein wächst.
Klar, das 2. Kind wird anders groß. Wenn der große geschlafen hat dann hat er geschlafen, dann fuhr ich eben später einkaufen o.ä. Diesen Luxus hatte der Kleine nicht. Weil den Kindergarten hat das nicht interessiert, da war Abholzeit und fertig. Also hab ich den kleinen dann eben schlafend eingepackt und mitgenommen. (hat ihm nicht geschadet, er ist sogar die Schlafmütze von den beiden). Beim großen konnte ich aussuchen welche Kurse etc ich mit ihm machen wollte. Beim Kleinen musste ich dann halt auch nach den Terminen des Großen gucken. Trotzdem war auch der Kleine beim PEKiP, beim Babyschwimmen, bei der Krabbelgruppe......man hat nur nicht mehr so viel Auswahl
Hallo!
Entschuldige Dich nicht dafür, dass Du hier im Forum geschrieben hast. Ein Forum ist doch dafür da, dass Menschen sich etwas von der Seele schreiben, in den Austausch darüber kommen und auch hoffentlich Klarheit, Hoffnung, Mut bekommen – meine ich ; ). Wie geht es Dir denn mittlerweile nach dem Schreiben und den doch sehr unterschiedlichen Zuschriften hier?
Seit wann weißt Du denn, dass Du schwanger bist? Und jetzt erlebst du ein Durcheinander der Gefühle. Es geht ganz vielen Schwangeren so – ob ungeplant oder geplant schwanger. Und bei dem, was Du Eure Lebenssituation beschreibst, ist dies auch nachvollziehbar.
Deine Sorgen und Bedenken beschreibst Du und doch spürst Du auch Freude: Es ist schön, dass es da ist. schreibst Du Und das Herz schlagen zu sehen, es hat Dich berührt. Wie schön, es macht es so realistisch, so greifbar, das ein kleines Kind in Dir heranwächst.
Ich glaube es dir, dass es nicht leicht ist einen Sohn zu haben, der diese Diagnose hat, die der Glasknochenkrankheit ähnelt. Da habt ihr viel investiert, viel geleistet in den Jahren. In wieweit schränkt es heute mit 7 Jahren sein und auch das Leber von Euch als Eltern ein? Und was macht Dir Freude an Deinem Sohn? Konntest Du schon mit Ärzten über diese Sorge sprechen, ob auch Dein weiteres Kind diese Krankheit haben könnte?
Und dann schreibst Du von der ADHS Diagnose. Und glaubst diese nicht. Heute wird recht großzügig diese Diagnose vergeben und dies zu hinterfragen ist berechtigt. Ich finde es gut, wenn Du dies kritisch beobachtest und selber auch überlegst, was Dein Kind braucht, was ihm hilft, guttut, ihm und Euch das Leben erleichtert. Interessant finde ich, dass Du einen Zusammenhang siehst zwischen seinem Verhalten und fehlenden Geschwisterkindern/ und der (zu?) vielen besonderen Aufmerksamkeit auf Deinen Großen. Ich meine, Geschwisterkind zu haben bereichern, fordern und fördern bestimmt das Sozialverhalten im Leben jedes Menschen. Vielleicht wird auch Deinem Großen und Eurer ganzen Familie ein Geschwisterchen guttun. Könntest Du es Dir vorstellen?
Besonders finde ich, dass Du schreibst, früher war es ein Wunsch von Dir, viele Kinder zu bekommen. Vielleicht darf der Wunsch, auch wenn er zwischendurch völlig verständlich in den Hintergrund/ auf Eis gelegt war, doch noch wahr werden. Und es wird ganz gut sein, noch ein Kind zu bekommen? Was meinst Du?
Schreib doch nochmal. Wie geht es Dir nach dem Schreiben und lesen im Forum, wie geht es Dir heute nach dem Wochenende?
Liebe Grüße, Sina