Ich habe keine Frage, ich muss mir die Situation nur mal von der Seele schreiben...
Im August 2017 bekam ich unser 3. Kind. Mein Mann und ich nutzen seit 8 Jahren NFP mit Kondomen oder Abstinenz. Da ich zwar sehr regelmäßige Zyklen habe, aber überaus schnell schwanger werde, haben wir zu Zeiten, in denen ein weiteres Kind absolut nicht ging, nur in der Hochlage nicht verhütet und zu fruchtbaren Tagen auf Vaginalverkehr mit Samenerguss TROTZ Kondom verzichtet - sicher ist sicher.
Nun ist es passiert, Ende November an Zyklustag 13. Samenerguss obwohl ich hoch fruchtbar vermutete und das erste Mal in unserer Beziehung war das Kondom eingerissen...
Vor diesem Zyklus war die Fruchtbarkeit schon wieder da, dank Abpumpen wg Arbeit. Die 2 Zyklen davor hatten nur sehr kurze Hochlagen - 5/6 Tage.
Und trotzdem, was auch sonst, wie jedesmal davor: Jeder "Schuß" in der fruchtbaren Zeit ein Treffer...
Pille danach kam nicht in Frage, ich stille noch und wollte meinem, erst knapp 4 Monate alten Sohn keine Woche die Brust entziehen.
Eine Vasektomie stand auch schon im Raum, aber Nr. 4 hatten wir beide noch nicht abgehakt.
Aber nicht so schnell, ich mag größere Abstände, bisher haben wir 6 und 4 Jahre zwischen den Kids.
Morgen ist Arzttermin. Mir ist kotzübel, nicht nur wegen der Hormone. Mein Mann freut sich hauptsächlich.
Ich habe nur: "ich will nicht" im Kopf.
Ich will diesen kurzen Abstand nicht.
Ich will nicht schon wieder schwanger sein.
Will nicht schon wieder nur Übelkeit, üble Wassereinlagerungen, dieses tonnenschwere Gewicht, ständiges Sodbrennen und Erbrechen.
Will nicht wieder schwanger arbeiten und tausend tolle Sprüche hören.
Will mir nicht wieder Sorgen machen, die Angst haben doch ins Krankenhaus zu müssen (der letzte war ne Hausgeburt).
Will das Kind nicht verlieren, will nicht bis zur 14. Woche "zittern".
Ich hatte 3 missglückte SS:
Nr. 1 später Frühabort, nach Herzaktivität doch verstorben.
Ausschabung.
Nr. 3 Windei mit sehr hohen HCG-Werten und starkem Wachstum, Ausschabung wg Verdacht auf Blasenmole.
Nr. 5 entwickelte sich prächtig, sprengte dabei leider den rechten Eileiter -> Not-OP
Und jetzt also Nr. 7 ....
Ich hab den Glauben an "reibungslos" komplett verloren.
Angst davor, was diesmal passiert.
Kind 1 kam mit (unv.) Armvorfall zur Welt, Kind 2 in BEL, Kind 3 als Riese mit 4,5kg und 38cm KU, Schultern nochmal breiter.
Ich hab die "harmloseren" Komplikationen alle hinter mir, was blüht mir jetzt?
Aktuell hab ich riesige Panik davor, dass es nicht nur eines ist...
Zwillinge wären der Supergau. Dieser Herausforderung mit den andren Kids und Arbeit sehen wir uns hoffnungslos unterlegen.
Ich habe meinem Mann angekündigt, dass in diesem Fall eine Konfliktberatung ansteht und wir definitiv über die Möglichkeit einer Abtreibung reden müssen.
Komplett witzlos, ich kann das eh nicht.
Pures Chaos in meinem Kopf und meinem Herzen.
Ich schmiede Schlachtpläne, suche Strategien. Stelle mich auf das Kind ein, WILL mich freuen.
Aber ich habe gerade nur Angst davor, was jetzt wieder kommt, wieder schief läuft.
Unverhofft mit Nr. 4 schwanger
Hallo, meine Güte was für ein Schock und nach deiner Vorgeschichte ja nochmal ein Stück krasser.
Ich kann dir keinen Ratschlag geben, da ich zum Glück und Gott bewahre nie in dieser Situation steckte. Du musst es erstmal verdauen und zum Arzt gehen, dann lässt euch beraten und danach entscheidet ihr gemeinsam was für euch die beste Lösung ist. Du musst schließlich auch an deine gebotenen Kinder denken. Ich hoffe ihr du der für euch den richtige Weg alles alles Liebe!
Hallo,
habe gerade die ähnliche Situation ,bin aktuell 6+6 in etwa.Ich wollte definitiv kein 4.Kind,aufgrund meines Alters auch schon nicht mehr.Meine letzte SS war schon nicht einfach,voller Ängste,Hämatom,Übelkeit etc.,Ich bin einfach nicht wirklich gerne schwanger!Wollte diesen Sommer endlich wieder arbeiten,habe mir mit meinem dreijährigen Sohn gerade erst wieder Freizonen nur für mich zurück erobert,mich darauf gefreut nicht jede Minute nur Mama sein zu müssen(obwohl ich ams.leidenschaftlich gerne Mama bin) und nun fängt alles wieder von vorne an?Dann noch die Kommentare von außen wie man so spät nochmal ein Baby in die Welt setzen kann ,das arme Kind usw.
Heute ,2Wochen nach dem Test in etwa,fange ich damit an mich an den Gedanken zu gewöhnen,obwohl meine erster Gedanke war wie werde ich das schnellst möglich wieder los,Abtreibungspille oder was sonst?Ich wollte einfach nicht mehr...Ich schaffe es einfach nicht abzutreiben,wir sind finanziell abgesichert,haben ein Haus,sind gesund und nur weil wir einen Fehler bei der Verhütung gemacht haben würde ich es unfair dem Kind gegenüber finden es nicht am Leben zu lassen,und nun überlasse ich dem Schicksal seinen Lauf
Du bist noch jung,überstürze nichts,ich kann Dich absolut verstehen,es wäre sicher auch anstrengend,aber trotzdem haben es schon viele ander Muttis geschafft,auch meine z.b.,da waren gerade mal 11Monate Altersunterschied,das ist sicher kein Spaziergang!Das Dein Mann sich freuen würde und Du sowieso ein 4.Kind nicht ausgeschlossen hast,wer weiß vielleicht soll es nun so sein?
Ich wünsche Dir das Du deinen Weg findest und die richtige Entscheidung triffst,
GLG Nicole
Ich wünsche dir alles gute und ein dickes Nervenkostüm - egal wippte du dich entscheidest.
Ich habe eine kleine Korrektur zur Pille danach an zu merken du kannst nur 24 h danach nicht stillen. Ich war Leider auch schon stillte in der Situation die PiDaNa nehmen zu müssen. Arzt und Apotheker meinten damals beide 24 h abpumpen und verwerfen, danach geht stillen wieder normal.
Dafür ist ja nun bei dir zu spät....
Ich danke euch für die aufmunternden und einfühlsamen Worte.
Morgen melde ich mich wieder, wenn wir wissen, wo wir aus medizinischer Sicht stehen.
Zur PiDaNa: Der Wirkstoff LNG wäre wohl nicht mehr ausreichend gewesen, direkt vor dem Eisprung hilft anscheinend nur noch UPA (EllaOne).
Und da beträgt die empfohlene Stillpause lt Hersteller 1 Woche.
Aber das ist eh hinfällig.
Hallo!
Hey, wie gut, dass du dir gestern alles von der Seele geschrieben hast! Wie geht es dir denn heute – und auch nachdem du deine Gedanken so Schwarz auf Weiß vor dir gesehen hattest?
So bedacht wolltet ihr vorgehen, mit einer körperfreundlichen Verhütungsmethode ohne Hormone. Alles richtig machen, damit Sicherheit entsteht. Und nun hat euch das Schicksal überrumpelt, so fühlt es sich an.
Eine ganze Menge geht dir nun durch den Kopf, so manche Erinnerung kommt hoch, und so vieles empfindest du! Wirklich klasse, dass du es so ehrlich zum Ausdruck bringen kannst. Denn eigentlich willst du noch keine weitere Schwangerschaft. Das ist so verständlich, wo du dich gerade noch mitten in der Baby- und Stillphase befindest und die letzte Geburt (immerhin eine komplikationslose, sogar zu Hause!!) noch so präsent ist. Dein Körper jedoch ist offensichtlich schon wieder zu Neuem bereit.
Diese Ambivalenz erlebst du noch in weiteren Themen: Der großen Angst, dass etwas schief läuft, steht euer Wunsch (doch noch!) nach Nr. 4 entgegen. Hier siegt wohl - dennoch – letztlich dein Vertrauen, deine Hoffnung in das Leben, hm? Und deine Liebe zu Kindern.
Außerdem möchtest du eine Strategie gegen das Kind entwickeln, aber schreibst kurz darauf, dass du dich auf es einstellen möchtest.
So liegt dir auch das Wohl deines kleinen Sohnes zuoberst am Herzen. Denn du möchtest ihm nicht eine Woche lang die Brust entziehen. Auch hier hat dein für dein Kind gesiegt. Siehst du das ebenfalls so?
Ist es nicht das, was einem den Mut gibt, dennoch, sich auf Kinder einzulassen? Auch wenn immer wieder die Angst und Sorge hereinbricht, wie alles werden wird.
Mich berührt sehr, wie du ringst – und am Ende schreibst: „WILL mich freuen.“ Einen hohen Anspruch hast du an dich. Vielleicht darfst du dir Zeit lassen, erst einmal. Schritt für Schritt dich mit der neuen Situation beschäftigen. Deine Entscheidung treffen, nach reiflicher Überlegung, nach Betrachtung all deiner Argumente. Dann wirst du auch immer mehr, mit der Zeit, hinter deiner Entscheidung stehen können. Und die Gefühle werden folgen, so auch die Freude. Was meinst du?
Ich ziehe den Hut vor dir, wie du zwei Kinder und ein Stillkind hast und auch noch arbeiten gehst! Dein Alltag ist sicherlich sehr gefüllt. Ich wünsche dir trotzdem, dass du ein bisschen Zeit für dich findest, um dem nachzuspüren, was dir nun wichtiger ist. Der Weg liegt in dir. Und du wirst ihn finden, wenn du auf die Stimme deines Herzens hörst. Und das Chaos wird sich lichten.
Wie kommst du denn überhaupt auf den Gedanken, dass es diesmal Zwillinge sein könnten? Ich vermute, du hast heute einen Arzttermin. Ich bin gespannt, was du danach zu berichten weißt!
Mit liebem Gruß,
Apfelkern
Danke Apfelkern!
Strategien NICHT gegen das Kind, sondern all die vermeintlichen "will nicht's".
ZB will ich diesmal Beratung durch einen Endokrinologen. Die letzte SS hatte ich 30kg mehr drauf - trotz Ernährungsplan, körperliche Arbeit bis ET. Mein Körper hat Wasser & Fett gespeichert, als gäbe es nie wieder Nahrung.
Ich kann und will das nicht nochmal.
Der Termin ist rum, es ist nur EINEs (Puh!) und bislang sieht alles gesund aus.
Mein Göttergatte strahlt wie 100 Sonnen...
Ich bin den Tränen nahe.
Heute kann ich es, jetzt, nochmal klarer formulieren: Ich will die Schwangerschaft nicht. Das Kind schon, es ist nunmal da, hat sich eingeschlichen.
Wg Mehrlinge: Ich versuch mich immer gedanklich auf das Schlimmste einzustellen.
Jetzt bin ich zumindest erleichtert, dass mir diese Entscheidung nicht ins Haus steht.
Anfang Februar ist der nächste Termin und die kritische Phase vorbei.
Wenns dann noch lebt und alles gut aussieht, wird wohl auch die Freude bei mir so langsam kommen können.
Zum Glück hab ich ne super Hebamme, da darf ich auch aussprechen, was ich grad Sch**** finde.
Hallo!
Bitte entschuldige, deine liebe und ehrliche Antwort finde ich erst jetzt ! Sorry!
Wie geht es dir denn nach dem Wochenende?
Immerhin hast du beim Arzt erfahren, dass sich „nur“ ein Kind eingeschlichen hat. Aufs Schlimmste willst du dich immer einstellen. Vermutlich hilft dir das, nicht enttäuscht oder überrumpelt zu werden – so verständlich bei deiner Vorgeschichte! Aber das "Schlimmste" ist nun schon einmal gar nicht eingetreten. Vielleicht ist das ein gutes Vorzeichen - und auch ansonsten tritt das Befürchtete nicht ein. Kann dir das ein wenig Hoffnung geben?
Wie geht es dir denn damit, dass dein Mann strahlt wie 100 Sonnen ? Du hingegen warst den Tränen nahe, zumindest am Freitag...könnt ihr damit umgehen und euch miteinander auseinandersetzen? Kann dein Mann dir momentan eine gute Stütze sein?
Eigentlich schön, dass er sich schon so freuen kann, hm? Offensichtlich ist er voller Zuversicht. Wahrscheinlich würde er dir davon am liebsten etwas abgeben. Doch er ist ja in dem Sinne auch nicht schwanger!
Denn du magst die erneute Schwangerschaft nicht. Wieder eine Zeit des Wartens, Bangens, Zunehmens...das kann ich so gut nachvollziehen!
Das Kind hingegen willst du schon, den kleinen Einschleicher. Diese Entscheidung steht für dich fest.
Ich bewundere dich dafür, wie gut du das trennen kannst, in all dem Trubel und der Aufregung! Aber das hast du vermutlich auch mit deinen Kindern gelernt: Das Wesentliche im Blick behalten und wissen, worauf es im Jetzt ankommt.
Konntest du deine Gewichtsprobleme denn bei deinem Frauenarzt ansprechen? Hat er dir einen guten Endokrinologen empfohlen, damit du dich diesmal gut betreut fühlst? Vielleicht auch engmaschiger überwachst wirst?
Hast du mit deiner Hebamme denn schon Kontakt aufgenommen? Hat sie dir noch gute Tipps für diesmal?
Wie gut, dass die Schwangerschaft in gut sieben Monaten überstanden ist!
Du Liebe, lass dir auf jeden Fall Zeit – die Freude wird kommen, ganz allmählich mit jeder überstandenen Untersuchung.
Umarmung,
Apfelkern
Hallo!
Liest du hier denn noch? Hoffentlich geht es dir gut?
Mit einem kleinen Zwischendurch-Gruß!
Apfelkern