Schwanger nach Vasektomie

Wie man im Betreff schon sieht, bin ich (frisch) schwanger nachdem mein Mann eine Vasektomie hatte. Wir wussten, dass noch (wenige) Restspermien da sind, die Suche nach der Ursache läuft seit Monaten. Und wegen 2 kleinen Kindern haben wir auch sehr sporadisch Sex.
Und dennoch: ich bin in der 5. SSW.

Ich bin geschockt und hin- und hergerissen. Egal, wofür ich mich entscheide, ich habe das Gefühl, es irgendwann zu bereuen.
Im Moment bin ich eher gegen das Kind. Ich überlege nun, welche Methode des Abbruchs für mich in Frage kommt.
Eine FA-Praxis sagte mir heute, dass ich bei einem medik. Abbruch 5 Termine hätte, was für mich sehr schwierig wird (Arbeit, Kinder, Fahrerei). Die Abbruchblutung stelle ich mir auch schlimm vor.

Wie läuft das bei einem operat. Abbruch (ohne Vollnarkose)? Kann mir jemand Erfahrungen berichten? Habt ihr den Schritt bereut?

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Kurznarkose, dauerte wenige Minuten.
War mir meiner Sache total sicher. Als ich da lag und die Narkose bekam wollte ich noch sagen ich will nicht mehr. Aber es war zu spät.

Zuhause brach ich in Tränen aus. Ich bereue es bis heute. Kann kaum darüber reden.
Ist jetzt am 21.09. 3 Jahre her gewesen.

Ich dachte immer mir kann das nie passieren. Würde das nie tun. Aber es kam so.

Egal für was du dich entscheidest, ich wünsche dir von Herzen das du für dich bzw euch die richtige Entscheidung triffst.

Die einen bereuen, andere nicht.
Lass dir auf jeden Fall nichts einreden.

Ich habe nur wenigen Leuten davon erzählt, da viele einen direkt als Mörder betiteln, ohne die Hintergründe zu kennen.

Alles Gute für euch ❤

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Fühl dich gedrückt.
Als ich deinen Post gelesen habe, habe ich gedacht, ich hätte ihn geschrieben... so habe ich mich auch gefühlt und noch heute geht's mir an manchen Tagen so!
Ich habe es auch keinem erzählt, es weiß nur mein Mann und meine Familie.
Ich hätte nie gedacht, dass ich in so eine Situation komme... aber ich glaube, ich bin dadurch ein Stück toleranter geworden... ich würde nun niemand mehr "verurteilen "...
Es gibt Situationen die ändern Alles!
Wir können nur daraus lernen und es besser machen... Fehler machen wir alle... und wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein!!

Alles Gute für dich und das du deinen Frieden findest!

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Danke, das wünsche ich dir auch.
Ich habe seitdem auch keine Vorurteile mehr. Es wissen Familie, der damalige Partner und mein jetziger und seine Familie.

Jetzt laufen doch wieder Tränen. Ach man.
Es tut gut sich mal auszutauschen.

Es muss wirklich jeder für sich entscheiden und i ich weiß nur für mich persönlich : ich hätte mir noch ein paar Tage mehr Zeit zum Nachdenken geben müssen. Aber so wie die Umstände damals waren, fühlte ich Mich einfach nur unter Druck.

Ich komme aus dem medizinischen Bereich und war während meiner Ausbildung damals bei einem Abbruch dabei. Ich sehe diese Frau noch vor mir. Werde alles nie vergessen. Könnte mir nie passieren, dachte ich mir, hoffentlich schafft sie das, die Zeit danach.. Wenn ich könnte, würde ich sie heute gerne fragen wie es ihr geht. Meine beste Freundin hatte auch einen Abbruch. Sie hat es nie bereut. Ich mache ihr da auch keine Vorwürfe. Sie denkt ab und zu dran aber das wars. Und wenn ich mal wieder traurig bin, heitert sie mich auch.

Man darf und soll nicht verurteilen. Das steht keinem zu und egal für was sie die TE entscheidet, ich glaube wir alle hier stehen hinter ihrer Entscheidung ♥

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Hey...

Ich hatte vor zwei Jahren auch einen Abbruch mit örtlicher Betäubung.
Es war die Hölle. Aber auch weil ich mir nicht sicher war. Mein Mann und ich haben bis Minuten davor immer noch abgewogen ob oder ob nicht.
Es war die schlimmste Zeit meines Lebens.
Ich habe mir danach Hilfe gesucht weil ich so wütend und traurig war.
Heute geht es mir wieder besser. Aber ich bereue es immer noch und würde es heute anders entscheiden.
Der Eingriff an sich ist unangenehm aber auszuhalten.

Ich wünsche Dir Kraft und dass du die richtige Entscheidung für dich triffst!

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Hi....

Der Eingriff in garnicht so wild. Du kommst rein wie beim Gyno und setzt dich auch auf so ein Stuhl. Der mir persönlich am Unangenehmsten war.
Dir wird ein Zugang gelegt und Danach kommt die Maske.
Dann bist du erstmal für 15min weg! Wo ich wach würde, hatte ich schon Vorlage und Netzthöschen an. War dann auch am gerade liegen und Beine ganz normal unten.

Musste noch ne halbe Stunde da liegen und durfte dann auch gehen (Nur mit Begleitung ).

Wie gesagt der Eingriff ist halb so wild! Nur was der Eingriff mit dir selbst macht, kann dir keiner wirklich sagen! Da gibt es viele Varianten von z.b: Bereuen, selbst daran zerbrechen, bis hin zum extremen psychischen Problemen wegen Schlechtem Gewissen.

Aber es gibt auch Frauen die mit ihrer Entscheidung im reinen sind und es Nicht bereuen. Diese Frauen hatten/haben IHRE triftigen Gründe Diese Entscheidung SO getroffen zu haben.

Ich habe zwei Seiten erlebt. Schwanger 2008, Termin für Abbruch gemacht. Bin auch hin und hab alles Unterschrieben,alle Untersuchung wurden gemacht und dann hieß es, kurz warten sie werden aufgerufen. Nun ja, ich würde aufgerufen und ich habe Nur Noch Gesagt, ich behalte Mein baby! Und bin gegangen! Mein Mädchen ist nun 9jahre alt und ich bereue sie keine Einzige Sekunde.

2012 wurde ich unerwartet schwanger, womit ich null gerechnet habe weil ich gewissenhaft Meine Lamuna 20 eingenommen habe. Nur da habe ich meine Magen Darm Infektion auf die leichte Schulter genommen.
Naja Test gemacht (Positiv )🤦‍♀️
Es war/Ist klar für mich das ich zu diesem Zeitpunkt kein Kind kriegen kann. Aus so vielen unterschiedlichen Gründen. Termin für Abbruch gemacht und auch bis Heute nicht bereut. Aber trozdem Frage ich mich oft (ob junge oder Mädchen, wie es wohl ausgesehen hätte). Auch bis heute denke ich daran zurück, aber Ich bereue Auch das keine Sekunde.

Würde etwas lang, sorry🤦‍♀️

Schönen Abend noch aber ich glaube trozdem das sich da jemand bei dir eingeschlichen hat, der unbedingt bei Dir sein will.

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Dein letzter Satz ist so cool - ich glaube das auch und hoffe, dass BEIDE es auch so sehen!

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Was soll das denn? Nach einer Sterilisation ist so lange Verhütung angesagt, solange der Doc keine „Persilschein“ ausstellt - den bekommt man, wenn KEINE Spermien - also auch keine „toten“ - nachgewiesen werden können . MANN also sterile ist. Danach benötigt man keine Verhütung mehr - nicht umsonst ist die Sterilisation die sicherste Verhütungsmethode!
Falls Ihr den Persilschein habt, bezahlt die Haftpflicht des Doc´s den Unterhalt - ggf. noch Schmerzensgeld.

Falls Ihr entgegen besseren Wissens ohne Verhütung miteinander geschlafen habt und das Kind gezeugt habt, finde ich es nicht in Ordnung, dass es abgetrieben werden soll. Was sagt Dein Mann dazu??

Wir haben wesentlich mehr, als 2 Kinder - Sex-Leben trotzdem oder gerade deshalb super! Bei 2 Kinder habt Ihr nur „sporadisch“ - ganz im Ernst - da macht Ihr was falsch!!

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Das ist doch toll. Du kennst dich bestens aus, du machst niemals Fehler - und du hast trotz, ach nein WEGEN (!?) ganz vieler Kinder ein erfülltes Sexleben. Super! Aber inwiefern hast du jetzt feinfühlig und empatisch der TE weitergeholfen?

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Sowas von unsensibel... Man sollte hier nicht kommentieren wenn man gegen Abbruch Grundsätzlich zu seien scheint. So lese ich das raus. Das hilft hier keinem weiter.

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Huhu,

warum genau du unter Schock stehst, ist mir nicht ganz so klar - ihr wusstet, dass noch Spermien da sind und 1 Mal Sex reicht halt aus, dass man schwanger werden kann. An der Stelle seid ihr verdammt leichtsinnig gewesen!

Nun ist natürlich die Frage, wie ihr damit umgeht.

Für mich wären die Tabletten die Wahl gewesen. Ich hatte schon Fehlgeburten in der 7ten Woche und da blutete ich zwar stärker, aber bei weitem nicht so schlimm, wie es tw dargestellt wird. Für mich ist es auch ein sauberer Abschluss, in meiner Gebärmutter möchte ich persönlich niemanden im Blindflug rumkratzen lassen (ja es wird geschallt, aber trotzdem sieht man nicht genau, wie tief etc der Operateur geht).

Die OP gibt es auch nur mittels Betäubung - das wiederum stelle ich mir viel traumatischer vor, das Absaugen zu hören! Dann lieber kurz Abschießen lassen (ist dennoch keine Vollnarkose, sondern ein Kurzschlaf) und nichts davon mit bekommen.

Bereuen wird man dann, wenn man nicht voll hinter dem Abbruch steht. Stehst du dahinter, wird es zwar zu deinem Leben dazu gehören, aber dich nicht belasten.
Hast du Zweifel, kann es dich danach längere Zeit verfolgen.

Alles Gute für die Entscheidungsfindung!

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Hallo

Das ist absolut ungewöhnlich, dass man bei einer medikamentösen Abtreibung 5 x zum Arzt muss.
Heutzutage geht man 2 x hin und zwar:
am besten an einem Mittwoch, wo man dann 1-3 Tabletten Mifegyne einnimmt. Danach bekommt man oft die zweiten Tabletten mit nach Hause, welche man 2 Tage später einnimmt (in dem Fall am Wochenende). Rund 3 Std. danach beginnen die Blutungen und man hat das Wochenende zur Erholung. Am Montag ist man arbeitsfähig. 2 Wochen danach ist der zweite Arztbesuch und zwar eine Kontrolluntersuchung.
Bei einer Absaugung gibt es zwei Varianten: mit örtlicher Betäubung oder Kurzschlaf. Örtliche Betäubung bieten aber nur wenige Ärzte an. Dabei hast Du 3 Termine: ein Vorgespräch, dann der Eingriff und wiederum 2 Wochen später eine Kontrolluntersuchung.
Wurde die Schwangerschaft denn durch einen Frauenarzt bestätigt? Warst Du bei einem Beratungsgespräch, z. B. bei Pro Familia. Die haben auch Listen mit Ärzten, die medikamentöse Abtreibungen anbieten. Frage da nach, wie das Vorgehen bei anderen ist. Wie gesagt, 5 Termin sind absolut ungewöhnlich und auch unnötig.
Bereuen tust Du den Schritt nur, wenn Du zur Abtreibung gedrängt würdest oder psychisch labil bist. Beides scheint mir nicht der Fall zu sein.
Wünsche Dir alles Gute.

Freundlichen Gruss

tm

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Danke für eure Antworten. Einige haben mir sehr geholfen.
Ja, es war blöd, ohne weitere Verhütung Sex zu haben. Aber es war soooo unwahrscheinlich, schwanger zu werden. Jetzt sind wir schlauer.
Eines unserer 2 Kinder war/ist schwer krank, worunter die ganze Familie und Partnerschaft leidet, und auch das andere Kind ist sehr oft krank. Zu diesem Stress kommt der ganz normale Alltagswahnsinn (Trotzphase, schlaflose Nächte, Arbeit, Haushalt,...), weshalb wir am Ende unserer Kräfte sind (und Sex relativ uninteressant ist). Ich bin auch in psych. Behandlung deshalb.
Wir sind beide um die 40 - gefühlt zu alt für noch ein Kind - und haben eine Sch***Angst, dass ein Kind wieder schwer erkrankt, das Risiko besteht halt. Und das werden wir nicht noch einmal schaffen.
Rational betrachtet spricht alles gegen ein weiteres Kind. Aber ich hab auch Angst vor einen Abbruch.
Den Beratungsschein hab ich schon. Einen Termin beim FA habe ich nächste Woche.
Der med. Abbruch mit den 5Terminen ist nichts für mich, zumal die Blutung in der Praxis sein soll, nicht zu hause. Ich erkundige mich nächste Woche, wie es woanders läuft oder suche nach nem Arzt, der es operativ macht.

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Welche Angst ist denn genau bzgl des Abbruchs?
Kannst du es in Worte fassen?

Man muss ja realistisch ran gehen und da die Möglichkeit besteht, dass das Kind auch wieder schwer krank wäre - könnte man das im Laufe der SS feststellen und könntest du dich dann noch gegen das Kind entscheiden?
Das Statement, dass ihr ein weiteres krankes Kind nicht mehr packt, muss ja auch Beachtung finden. Es bringt auch nichts, wenn ihr alle an dem Kind kaputt geht.

Andererseits wäre es auch gut zu wissen, ob vielleicht Hilfe von irgendwo her kommen könnte, um alles abzufangen und es euch ermöglichen würde dieses Kind zu bekommen, wenn ihr es wollt.

Das reine Alter sagt jetzt nichts aus, aber ihr müsst euch bereit für ein weiteres Kind fühlen oder tut es eben nicht und entscheidet euch für den Abbruch.

Ich finde es gut, dass du dich nach Alternativen erkundigen möchtest, lasse dir alles offen bis eure Entscheidung gefallen ist. Letztendlich ist es auch Typsache, welcher Abbruch zu einem besser passt, wenn man diesen Weg gehen möchte / muss.

LG

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Vielen Dank für deine Antwort.
Meine Angst sind Schmerzen, Trauma, und dass ich es trotz aller Vernunft bereuen werde.
Dass eine (vorhandene bzw. potentielle) Krankheit bis in diesen Bereich unser Leben bestimmt, macht mich extrem wütend.
Bis vor 2Jahren hätte ich in dieser Situation gar nicht lange gezögert und mich sofort für das Kind entschieden.
Ich denke aber auch, dass meine jetzige Verfassung/Kraft für dieses Kind nicht ausreicht.
Es hätte wohl etwas besseres verdient als uns.

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