schlechte gedanken, kind ist da

leider bin ich mit diesem thread wohl fehl am platz, weiss aber nicht wohin...

ich wollte vorher kein kind, habe mich quasi vom partner überreden lassen. jetzt ist mein kind da und merke keine muttergefühle. ich denke ich habe mein leben versaut, denke das solche gedanken nicht normal sind. woran liegt das? was kann ich tuen damit ich nicht mehr wo schlecht denke. ich kümmere mich um mein kind, spiele, wickeln usw.. aber es ist das ich funktioniere. nicht das ich es toll finden würde :-(

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Es gibt Frauen genug, die bei der Gebut nicht automatisch die großen Glücksgefühle anknipsen können. Sprich zuerst mit Deinem Frauenarzt darüber, ob es evtl. eine Art postnatale Depression sein kann. Er kann Dir sicher raten. Hilft Dir Dein Partner mit dem Kind oder wollte er es nur und hält sich nun raus? Hast Du Unterstützung in Deiner Familie? Igel Dich nicht ein und lass Dir helfen. LG Moni

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ich bin seit kurzem in einer therapie, die mir bis jetzt nichts gebracht hat. werde noch für ein paar tage stationär gehen, damit ich medikamentös eingestellt werde. da ich heftige nebenwirkungen von den derzeitigen media habe. meine therapeutin sagte nur viel mit dem kind beschäftigen, dass kommt mit der zeit. soll das alles sein?
ich kann mein kind nicht lieben, dass ist schlimm. seinerseits läuft die beziehung gut, meinerseits schlecht. will mich trennen, bin sehr unglücklich. dachte durch das kind würde es besser werden. nein keine familie oder freunde, habe nur ihn. wir sind zu 2 wechseln uns mit dem aufpasswn auf

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Ich finde es nicht in Ordnung dass du zu dem Kind überredest wurde. Ich bin dafür, dass der Mann seine Meinung und seinen Wunsch äußert, aber zum Schluss muss die Frau entscheiden. Ich verstehe dass das deine Beziehung belastet und würde deshalb mit deinem Partner offen und ehrlich darüber reden! Vielleicht hilft euch eine gemeinsame Therapie weiter, gebt euch ein wenig Zeit. Wenn aber keine Liebe mehr da ist würde ich auf Abstand gehen. Ein Kind ist nie eine Garantie dafür dass es besser läuft.

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Oje, ... also ersrmal lass dich drücken. Du bist nicht alleine! Nicht jede Frau schwebt sofort auf Wolke 7! Ich habe auch ein ungeplantes Kind ausgetragen. Von Glück fehlte jede Spur. Ich hatte auch negative Gedanken, ich wollte mein "altes" Leben wieder haben und überhaupt hat mich alles genervt. Es hat Monate(!) gedauert bis ich mich der Mutterrolle fügen konnte. Ich hatte den kleinen Kerl zwar lieb, aber er war eine unglaubliche Last für mich. Außerdem merkte ich, dass sich meine Beziehung veränderte. Ich fühlte mich schlecht gegenüber meinem Partner (weil ich scheinbar die Pille vergessen habe), meinen Schwiegereltern (da war sowieso nie ein gutes Verhältnis), und vor meiner eigenen Familie musste ich die starke glückliche Mami spielen, denn auf Sätze wie "hättest besser aufgepasst" hatte ich keine Lust. Mir hat es dann irgendwann mit allem gereicht. Zu allem Überfluss hatte ich mich in einen anderen Mann verliebt. Ich habe es dann noch mit Paartherapie versucht, mich aber letzten Endes von meinem Freund getrennt. Da war unser Sohn etwas über 2 Jahre. Das war der Punkt an dem ich alles negative loslassen konnte. Und endlich waren die langersehnten Mutter-Gefühle da. Das ist schon 4 Jahre her. Hätte ich mir nach der Geburt professionelle Hilfe gesucht wäre das ganze vielleicht anders ausgegangen. Aber so wie es jetzt ist bin ich glücklich. Und meinem Sohn geht es auch gut. Er hat 2 Papas, wobei zum leiblichen Papa ein gutes Verhältnis besteht.
Auf jeden Fall würde ich es nie wieder für solange Zeit zulassen, dass meine Gefühle und Gedanken mein Leben in den Keller ziehen!

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Hallo,
und trotz allem Herzlichen Glückwunsch zur Geburt eures Kindes!
Bitte suche Dir umgehend zusätzlich zur medikamantösen Therapie noch kompetente Ansprechpartner.
Es gibt den Verein "Schatten und Licht e.V.", an den man sich mit allen pre- oder postpartalen Krisen wenden kann. https://schatten-und-licht.de/index.php/de/
Hier gibt es auch Beraterinnen, die selbst einmal betroffen waren und bei denen man vorurteilsfrei offene Ohren findet oder innerhalb des Netzwerkes Hilfe bekommen kann.
Es ist gut, daß Du Deine Gefühle so klar wahrnimmst und Dir bewußt ist, daß Du Hilfe brauchst. Trau Dich.
Alles Liebe für die Zukunft! #klee

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Wie alt ist denn das Kind schon? Ehrlich gesagt hatte ich anfangs auch Null Muttergefühle und habe nur funktioniert. Der Schlafmangel hat dies noch verstärkt. Aber seit ich mit dem Kind kommunizieren kann, seit es mich anlächelt und auf bestimmte Sachen reagiert ist es viel besser geworden. Spätestens seit das Kind einmal krank wurde und ich wirklich Todesangst hatte, hat sich alles gedreht.

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Wie ist denn die Rollenverteilung bei euch? Klassisch, du zu Hause, Mann auf Arbeit? Falls ja, dann schaut doch, ob ihr nicht anders teilen könnt, dass dein Mann in Elternzeit geht und du wieder Vollzeit zur Arbeit. Nicht jeder möchte die Mutterrolle haben und fühlt sich wohl damit. Und, wenn dir die Therapie nix bringt, dann versuche sie zu ändern, dass es in eine Richtung geht, dass du glücklich bist. Und wer weiß, vielleicht bringt es am Ende nur eine Trennung, wobei dein Kind beim Vater bleibt. Manchmal entsteht dadurch eine bessere Bindung zum Kind als wenn du dann auch noch "gezwungen" alleinerziehend bist.
Es wird noch viel verurteilt, wenn die Frau eine Familie unterhält oder gar verlässt, aber zum Glücklich sein muss man seinen eigenen Weg finden.

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Meine Tochter war ein absolutes Wunschkind, doch der Kaiserschnitt war so traumatisierend, das ich Monate lang keine Gefühle empfinden konnte. Ich hab meine Tochter immer geliebt, aber konnte nicht lassen oder mich freuen, traurige Ereignisse lösten in mir nichts aus. Auch ich habe mein Leben als versaut angesehen und sah alles nur noch schwarz. Wenn meine Tochter mich anlächelte lachte ich nur auf Höflichkeit zurück und nicht aus tiefstem Herzen. Innerlich war ich tot, wie ein Roboter. Irgendwann vertraute ich mich meiner Mutter an und wir haben jeden Tag geredet, es brach aus mir heraus, ich konnte endlich mal weinen und alles mitteilen. Teilweise spielte ich sogar schon mit dem Gedanken mir das Leben zu nehmen, weil ich nicht ohne Emotionen leben wollte und mit allem überfordert war. Die einfachsten Dinge schienen mir so unmöglich und anstregend zu sein. Nach vielen Gesprächen wurde es immer besser und es wurde rasch alles wie vorher. Heute, 1 Jahr später, kann ich meine dunklen Gedanken nicht mehr nachvollziehen. Ich rate dir dich deiner Hebamme oder deiner Ärztin anzuvertrauen und eine Therapie zu machen. Es kann natürlich sein, dass es daran liegt dass du nie Kinder wolltest oder aber an einer Depression. Scheu dich nicht danach zu fragen

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Hallo hjkloejn,

vieles wurde schon genannt. Ich möchte ganz vorsichtig noch etwas anbringen. Du wolltest ein Kind mit der Hoffnung, dass es die Beziehung zu deinem Partner rettet. Da kommt also dieses kleine Wesen zu euch und hat direkt schon so eine schwere Aufgabe. Bitte verstehe mich nicht falsch, ich möchte nicht darüber urteilen. Ich bin mir ganz sicher, dass diese Gefühle für dein Baby da sind. Sie sind aber vergraben unter einem Berg an Erwartungen oder den eigentlichen Problemen mit deinem Partner oder Sachen, die dich betreffen. Bitte arbeite dies auf, such dir jemanden, der dir dabei hilft. Ich bin mir ganz sicher, dass du dann dein Herz wieder für dich und dein Kleines öffnen kannst!

Alles Gute!

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Auch ich habe ungeplant ein Kind bekommen, ich konnte mich auch nicht auf den kleinen einlassen, habe wie du eher funktioniert, als das ich das mit voller Leidenschaft gemacht habe. Habe mir oft mein altes Leben zurück gewünscht, und habe mich zuhause eingesperrt gefühlt (im wochenbett) nach ca. 8 Wochen kamen aber so langsam die Gefühle und heute 15 Monate später liebe ich dieses Wesen so abgöttisch und würde für ihn mein Leben geben. Habe mich in dieser Zeit so schlecht gefühlt, da liegt ein kleines Würmchen neben mir, so neu auf dieser Welt, und hätte eine bessere Mutter als mich verdient, das waren tagtäglich meine Gedanken, und ich habe deswegen so oft bitterlich geweint. Auch heute tut es mir noch im Herzen weh, wenn ich daran zurück denke. Wir haben trotzdem gekuschelt, Habe mit ihm geredet etc aber alles mit wenig Gefühlen😥😥😭😭