Hallo,
Manche haben vielleicht meinen ersten Beitrag vor einigen Wochen verfolgt...
Jedenfalls bin ich heute beim Arzt gewesen...tja was soll ich sagen: Krümmel ist 8 mm groß und sein Herz hat geschlagen!
Als ich das gesehen habe, bin ich mitten am Untersuchungsstuhl heulend zusammen gebrochen...einfach deswegen weil mir schlagartig klar war, jetzt musst DU dich echt entscheiden!!!
Mein Freund war auch dabei, hat sich von dem ultraschallbild aber wenig bis kaum beeindruckt gezeigt...er hat mich danach aber in den Arm genommen und mich getröstet, es ging mir einfach tierisch schlecht ...dann hat uns der Arzt in Ruhe alles erklärt und was ich nun für Möglichkeiten habe...er war wirklich sehr einfühlsam und rücksichtsvoll!
Naja Fakt ist, dass mein Freund das Kind nach wie vor nicht will, ich hingegen bin noch immer hin und her gerissen . Die Erkenntnis, die ich mir von dem Termin so erhofft habe, ist leider ausgeblieben...(wie einige von euch mir schon vorausgesagt haben)...
Mein Arzt hat mir die Nummer einer Abtreibungsklinik gegeben zu der wir am Freitag einmal hingehen...ich höre mir alles nun einmal an, habe meinem Freund aber auch gesagt, dass ich ihm nicht versprechen kann, dass ich es auch wirklich durchziehe...
Ihr seht also, ich bin keinen Schritt weiter als vor zwei Wochen ...
Lg
Update zu "Ungeplant schwanger - was nun?"
Dann machst Du es doch richtig. Du befasst Dich damit, Du informierst Dich und jetzt lässt Du Dich auch zur Abtreibung aufklären.
Darf ich mal fragen, was Dein Freund sagt, was aus seiner Sicht passiert, wenn Du die Abtreibung nicht machen lässt, weil Du das nicht kannst?
Mir kommen weitere Fragen.
Ist dein Weinen nicht eine Erkenntnis?
Hat das (wenn schon nicht das Ultraschallbild und das schlagende Herz) deinen Freund nicht beeindruckt? Und auch nicht den Arzt, der die Unterlagen für die Abtreibungsklinik aushändigt?
Was für eine Erkenntnis hattet du dir denn erhofft?
Hallo,
Was ich mir erhofft habe? Ja gute Frage, einfach dass ich danach zumindest eine Tendenz in eine Richtung spüre...war wohl sehr naiv von mir !
Manchmal meine ich zu wissen was ich will, doch dann kommen wieder Zweifel und Ängste in mir hoch...zudem redet mein Freund NUR gegen das Kind, was es für mich leider auch nicht leichter macht !
Ja klar war er ergriffen durch meine Heulerei, er hat mich auch in den Arm genommen...doch im nächsten Moment ist er wieder klar und bestimmt und bleibt bei seiner Meinung...er will das Kind einfach nicht ...und ich weiß nicht ob ich ohne seine Unterstützung das Kind bekommen könnte ...
Ich weiß nur eines: ich guck mir diese Klinik mal an, lass mich auch beraten aber wenn ich danach nicht überzeugt davon bin, lass ich es bleiben...ich hoffe nur dass das auch mein Freund verstehen würde ...
Ob er mich dann verlassen würde, weiß ich nicht...gesagt hat er nichts dahin gehend aber sicher bin ich mir nicht ...irgendwie auch sehr traurig oder? Und das nach 7 Jahren Beziehung...
Was ich dir mit meiner Frage sagen wollte
Du weinst doch deshalb beim Ultraschall, weil du das Kind nicht einfach bekommen kannst. Wenn es klar wäre, würdest du dich heute riesig freuen können. Und allein das ist doch viel mehr als eine Tendenz.
Dass dein Liebster einen Moment Mitleid hat, wenn du weinst, um gleich wieder anschließend deinen Schmerz zu verstärken - ist irgendwie ... naja, da gibt es kein schönes Wort für.
Aber!
Er ist kein schlechter Mensch. Er ist einfach ein Mann und kann es sich nicht vorstellen. Ob nun wir Frauen die Kinder in sich tragen, weil wir gefühlvoller sind oder ob wir tiefere Gefühle für das Kind haben, weil wir Frauen sind. Kann man so oder so betrachten.
Ich meine damit auch nicht, dass Frauen die "besseren Menschen" sind oder Männer generell gefühllos.
Eine Frau spürt halt sofort, worum es geht. Für deinen Freund ist es noch irrational, unsichtbar und irgendwie nicht wirklich. Aber dass es das nicht ist, sieht er doch an dir und eben an deinen Tränen.
Eben habe ich lang an Sadmommy geschrieben. In Kurzform möchte ich es auch dir sagen: Sei stark und stehe zu deinem starken Gefühl für dieses Kind. Es ist doch zugleich auch ein starkes Gefühl für ihn.
Ich denke, du gibst mit dem Kind deinem eigene persönlichen Wachstum, seinem persönlichen Wachstum und dem Wachstum eurer Beziehung eine Chance. Man wächst nur an Herausforderungen.
Manchmal stehen einem guten Leben die Vorstellungen von einem guten Leben im Weg. Leben bedeutet doch immer auch das: Sich auf das einlassen, was das Leben einem gibt. Diese Sicht auf´s Leben wünschte ich deinem Liebsten! Durch dich kann er sie gewinnen.
Viel Mut für dich! Dein Gefühl ist deine Stärke! Auch wenn es sich schwach anfühlt.
Liebe Grüße von Kyra
Lass dich mal drücken
Du klingst so traurig. Ich hätte mir sehr für dich gewünscht, dass es dir nach dem Termin besser geht. Du schreibst, dass DU dich entscheiden musst...kann es sein, dass du so viel Hoffnung in diesen Termin gesetzt hast, weil du dir eine Meinungsänderung von deinem Freund erhofft hast und die Entscheidung dann klar gewesen wäre?
Was genau reisst dich denn so hin und her? Ich kann mir vorstellen, dass es die Sorge ist, was aus euch, dem Liebespaar, wird. Ich glaube egal wie, es wird so oder so anders werden. Oder sind es doch deine eigenen Bedenken, an die ich mich ja, wie du vielleicht im alten Thread gelesen hast, nicht mehr so genau erinnern kann.
Wie hat dein Freund denn reagiert, als du ihm gesagt hast, dass du es nicht versprechen kannst es durchzuziehen?
Und du bist schon weiter...8 mm Krümmel und ein schlagendes Herz weiter
Was empfindest du denn, wenn du an den Krümmel denkst?
Hallo,
danke für deine Antwort.
Ja du hast Recht, ich habe mir viel von dem Termin erwartet, und zwar weil ich gehofft habe, dass mein Freund dann vielleicht anfängt, ein wenig Gefühl zu zeigen und dieses Kind nicht partout ablehnt...dass er zumindest in ERWÄGUNG zieht, mit mir alle Möglichkeiten durchzusprechen...
Doch leider wurde ich enttäuscht...es hat ihn alles richtig kalt gelassen, außer meine Heulattacke...aber da habe eher ich ihm leid getan, aber nicht unser ungeborenes Kind...leider beharrt er weiterhin auf seinem Standpunkt, für ihn passt es einfach nicht, und er will absolut kein Kind mehr....
Er hat dann zu mir gestern gesagt, ob ich ein Kind bekommen will, dass der Vater nicht haben möchte...ich war tief getroffen...er würde dieses Kind also immer ablehnen, ihm vielleicht auch zeigen, wie unerwünscht es eigentlich ist....das wäre für mich unerträglich…
Er sagt auch, dass er mir die Entscheidung nicht abnehmen kann, aber dass er hofft, dass ich das Richtig tue...SEIN Richtiges…
Mich reisst viel hin und her...die Sorge dass ich dann alleine dastehe, dass ich mit der Abtreibung nicht klar kommen würde, dass meine Beziehung zerbricht (egal wie es ausgeht), dass ich es nicht schaffen werde usw...ich wollte ja selber kein Kind mehr, wollte keine durchwachten Nächte mehr, kein Daheim-Angebunden-Sein....aber jetzt ist es eben so gekommen, das Leben ist eben kein Honig schlecken....
Wie er reagiert hat? Na gar nicht gscheit….er hat immer nur gesagt, er hofft, dass ich das Richtige tue und bald erkenne, dass seine Argumente die vernünftigeren sind...dass die eigentlich ausreichen müssten für meine Entscheidung....
Ich bin gerade so enttäuscht von ihm...ich hätte mir nie im Leben gedacht, dass der Mensch, den ich so sehr liebe, mich so alleine lässt und so überhaupt nicht für mich da ist, es geht nur um IHN, um das was er WILL....er war schon immer sehr egoistisch, das merke ich jetzt wieder umso mehr....
Dann kommt er mit solchen Sachen wie "Ich habe ja auch meine Kinder bei mir und muss mich um sie kümmern" - ja das stimmt, aber die hat er nur jedes zweite Wochenende und dazwischen kann er tun und machen was er will...er führt also ein sehr bequemes Leben und das will er nicht aufgeben für so einen kleinen Fratz...
Ach ja, und er ist übrigens schon einmal ungeplant Vater geworden, damals war er 23 Jahre alt, seine Freundin 20...da stand Abtreibung nie zur Debatte, obwohl die Aussichten damals schlecht waren - er mitten im Studium, keinen Job, seine damalige Freundin ebenfalls in Ausbildung...und das Kind haben sie bekommen...und wenn ich ihm das vorhalte, dann sagt er dazu: "Ja ich war damals ja noch jünger!"...ich meine, gibt's sowas?????
Lg
Bei deinem Freund kommst du also nicht weiter. Das ist sicher eine sehr ernüchternde Erkenntnis. Auch, weil er das Kind mit der anderen Frau damals bekommen hat...ich kann deine Enttäuschung fast hier hinterm Bildschirm spüren. Du wirkst sogar auch sauer auf ihn.
Kopf hoch, lass dich nicht unterkriegen.
Ich glaube ja, er will dich mit seinen Aussagen (Kind ist noch kein Mensch; Kind bekommen, dessen Vater es nicht möchte; sein Alter...) nur noch mehr unter Druck setzten und weiß sich nicht mehr anders zu helfen. Sicher merkt er so langsam, dass du es wirklich nicht durchziehen kannst, die Schwangerschaft zu beenden.
In solchen Ausnahmesituationen sind Menschen manchmal nicht sie selbst und sagen Dinge, die ihnen später wieder leid tun. Vielleicht hat dein Freund wirklich riesige Panik vor dieser Lebensveränderung. Oder vor dem Leben allgemein... sein hohes Alter scheint ihm ja auch sehr zuzusetzen.
Geht dein Freund trotz seiner anhaltenden Überzeugung morgen und am Freitag nochmal mit zu den Terminen?
Das alles muss gerade so anstrengend für dich sein...was würde dir denn jetzt mal guttun? Vielleicht eine Auszeit mit deinen Freunden? Das hat dir ja am Anfang auch geholfen. Einfach, um mal aufzutanken und Kraft zu sammeln für die nächsten Tage?!
Ganz liebe Grüße
Fühl dich auch von mir gedrückt.
Egal wie du dich entscheiden wirst, es wird auch an eurer Beziehung etwas ändern. Überleg auch mal in die Richtung, wenn du abtreiben solltest, wie du gegenüber deinem Freund denkst. Ist es dann deine Entscheidung gewesen oder durch seine Beeinflussung so entschieden worden. Du musst selbst entscheiden, sonst wirst du es ihm irgendwann vorhalten. Wenn nicht wörtlich, dann in Gedanken. Deshalb überlege du was du für richtig hältst. Ansonsten ist das Vertrauen nicht mehr da bei euch. Das soll kein Post gegen Abtreibung sein. Jeder muss das selbst entscheiden. Aber der Gesichtspunkt das alles gut wird wenn ihr es nicht bekommt, ist nur der Fall wenn ihr beide insbesondere du auch dafür bist
Deine Unsicherheit und dass du dich weißt was davon das Richtige ist, sagt eigentlich deutlich dass du dich nicht mit 100% Sicherheit gegen dein Kind entscheiden kannst.
Und auch wenn es nur 1% ist, der fehlt, dieser Prozent wird dir das Herz zerreisen wenn du etwas machst hinter dem du nicht stehst.
Mach es nicht deinem Freund zu liebe..
Was wenn er in ein paar Jahren weg ist? (Wird sicher nicht so sein)
Dann hast du dich gegen das Kind entschieden.
Dein Kind wird dich für immer und endlos lieben.
ICH würde mich immer für mein Kind entscheiden. Wenn mein Freund mich liebt, bleibt er auch nach dem 7. bei mir.
Das ist meine Sicht ☺️
Natürlich ist es eure Entscheidung und wenn du dir sicher bist dass es nicht zu eurem Leben passt, dann ist das leider so.
Ich wünsche euch viel Kraft und geh in dich, hör nur auf dich und auf keinen anderen.
Du bist die, die eine Abtreibung „durchmachen“ muss und damit Leben und umgehen muss.
Egal wie ihr euch entscheidet, ich wünsche euch alles gute und dass ihr eine Lösung findet!
Lg Teresa 🌸
"Dein Kind wird dich für immer und endlos lieben."
Dieser Satz hat mich gerade echt zum Heulen gebracht vor lauter Rührung…
Danke für deine lieben Worte, es tut echt gut, so etwas zu lesen!!!!
Ich war auch immer der Meinung, dass ich mich immer für mein Kind entscheiden würde...und jetzt bin ich in dieser Situation und schaffe es (noch?) nicht...ja ich fühle mich tatsächlich von meinem Partner stark zu der Abtreibung gedrängt...wie gesagt, auch ich wollte kein Kind mehr, habe mit der Familienplanung abgeschlossen gehabt...doch nur aus diesen Gründen kann ich (anders als mein Partner) nicht so einfach sagen, weg mit dem Kind!!!!
Und wissen kann es wirklich niemand, ob man mit seinem Partner in einigen Jahren noch zusammen sein wird (was ich natürlich hoffe, aber nicht weiß)….
Lg
Nein, das Kind wird Dich nicht immer für immer und endlos lieben. Schau mal rüber ins Familienleben, da gibt es massenhaft Gegenbeweise. Auch Eltern/Kind-Beziehungen sind nicht vor dem Scheitern gefeit... früher, später, oder.
Hallo
Warst Du eigentlich schon bei einem Beratungsgespräch, z. B. bei Pro Familia? Das ist für eine Abtreibung Pflicht und es muss eine Bedenkfrist von 3 Tagen eingehalten werden.
Ich wünsche Dir, dass Du Dir klar wirst, was Du möchtest und der Termin am Freitag Dir auch zeigt, welchen Weg Du gehen möchtest.
Freundlichen Gruss
tm
Hallo,
den Beratungstermin habe ich morgen, ich bin schon sehr gespannt darauf. Aber noch gespannter bin ich, wie es mir dann am Freitag geht...wenn ich diese Klinik betrete mit dem Wissen, hier würde es passieren…
Ich hoffe, ich erkenne dann, was ich zu tun habe und kann dann auch dahinter stehen.
Lg
Hallo
Vielleicht hilft Dir der Beratungstermin auch morgen schon bei Deiner Entscheidung.
In der Klinik werden Sie Dir wohl nur den Ablauf erklären, was Du morgen auch schon erfahren wirst. Falls Du einen Abtreibungstermin wünschen würdest, könnte der dann vereinbart werden und Du würdest entsprechende Medikamente bereits erhalten (ich nehme mal an, es gäbe ein Absaugung, da führt man heutzutage am Vorabend ein Zäpfchen vaginal ein).
Ich wünsche Dir, dass Du Deinen Weg erkennen und auch dahinter stehen kannst.
Freundlichen Gruss
tm
Hallo!
Mal ganz strukturiert deine Optionen:
1. Du lässt abtreiben, obwohl du das innerlich nicht willst. Das liest man ja in jeder deiner Zeilen. Du wärst also Todtraurig, richtig am Boden - und dein Freund wäre erleichtert. Er freut sich, und du heulst. Ganz wertfrei, er will das Kind ja nicht, aber du willst keinen Abbruch. Was denkst du, wie lange das gut geht? Du heulst noch Wochen später, und er wird immer genervter von deiner "ewigen Heulerei" und so weiter?
Denkst Du, Deine Gefühle für ihn überleben so eine Situation auf die Dauer?
Denkst du, du könntest einen Abbruch einfach so schlucken und wärst danach genauso glücklich und unbeschwert mit ihm wie vorher? Nicht wirklich, oder?
2. Du bekommst das Kind und er verlässt Dich, weil er kein Kind will. Ja, alleinerziehend sein ist hart. Aber du hast das ja schon mal geschafft, oder? Das Kind würdest du wahrscheinlich trotzdem lieben, egal wie hart es auch wird.
3. Du bekommst das Kind und dein Freund will zwar immer noch nicht unbedingt ein Kind, aber er liebt dich so sehr, dass er dich trotzdem nicht verlieren will. Auch wenn der Anfang hart ist - es bestehen gute Chancen, dass er sich dann doch noch in das Kind verliebt und damit eure Beziehung gerettet ist.
Du siehst: die Chance, dass eure Beziehung das übersteht, ist mit Kind deutlich größer. Es gibt sicher keinen einfachen weg, aber das Kind abtreiben - ich glaube nicht, dass du das wirklich willst.
Deinen ehrlichen Beitrag finde ich wirklich super!!!
Lg 🌸
Danke für deine klare Analyse und Worte !
Du triffst es mit deinen drei Varianten echt auf den Punkt, vielleicht sollte ich das meinem Freund zum Lesen geben...denn er kommt gar nicht auf die Idee, dass unsere Beziehung durch den Abbruch auch leiden könnte ...Für ihn leidet sie nur, wenn ich das Kind bekomme...
Hm, nein ich denke nicht dass ich den Abbruch einfach so wie nix wegstecken und dann wieder in den Alltagsmodus umschalten kann...Und ich habe auch irre Angst, dass ich danach in ein Loch falle und total depressiv werde ...Und das passt so gar nicht zu mir und meiner sonst so fröhlichen Art...
Es sei denn ich stehe zu 100% hinter dem Abbruch, doch selbst dann habe ich Angst, dass mich das mitnimmt...
Lg
Ich antworte jetzt auf das Posting, habe aber alle gelesen... Du erwartest, dass Dein Freund Deine Position versteht. Tut er ja, er hat Dich beim Frauenarzt in den Arm genommen und versucht es mit Vernunft.
Wir stecken grade an anderer Stelle in einer ähnlichen Misere in unserer Beziehung. Es gibt nur zwei Optionen und aktuell sieht es so aus, dass jeweils einer leidet bei der Wahl einer Option. Es gibt da einfach -genau wie bei euch- keinen Kompromiss.
Und letztlich musst Du halt nicht nur für Dich, sondern auch für das Ungeborene mitentscheiden, dass dann eventuell ohne Familie bzw. Vater aufwächst. Denn auch wenn Du es nicht so siehst, Du bist in der stärkeren Position, letztlich entscheidest Du darüber, wie das Leben Deines Partners in den nächsten 20 Jahren aussieht, ob er nervliche, zeitliche und finanzielle Einbussen massiver Art hinnehmen muss, die er so nie haben wollte oder ob er seinen Lebensplan so umsetzen kann, wie er will. Das einzige, was er hat ist seine Stimme und seine Argumente, die Entscheidung liegt ganz bei Dir.
Ich kenne zwei Männer die ähnlich gehandelt haben, einfach weil sie partout kein Kind (mehr) wollten. Einer wäre gegangen, hätte sie nicht abgetrieben, der andere wäre wohl geblieben - aber er wäre eben nicht glücklich gewesen mit der Situation und das hätte sich mit Sicherheit auch auf das Familienleben ausgewirkt.
Aber beide Frauen haben sich letztlich für die Familie/Beziehung entschieden und gegen die Fortsetzung der Schwangerschaft.
Die Krux ist, du musst entscheiden - und die anderen ziehen dann ihre Konsequenzen aus Deiner Handlung. Ich drück Dir die Daumen für eine Entscheidung mit der Du leben kannst.
Hallo, ich sehe das ein bisschen anders als du, aber jedem die seine Meinung.
Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied.
Ich glaube in dem Satz steckt viel wahres.
Man macht im Leben sicher viele Pläne und vielleicht war darin kein weiteres Kind mehr vorgesehen. Das kann man als Last oder Chance wahrnehmen. Ich finde manche Männer machen es sich da echt zu einfach und stellen sich als Opfer/Leidtragender dar, dabei sind sie es oftmals die (mit-)verantwortlich für das Dilemma sind, in dem dann die ganze Familie, hauptsächlich aber die Frau steckt.
Natürlich kosten Kinder unmengen an Nerven und Geld, aber niemals würde ich ein Kind "opfern" für eine Partnerschaft.
Nicht weil ich meinen Partner nicht oder weniger Liebe, aber ich glaube auch ein Abbruch, vor allem wenn er nicht von beiden gewollt ist kann eine Beziehung nicht nur belasten, sondern auch zerbrechen lassen.
Umgekehrt kann das sicher auch passieren, aber dann hat man nicht noch die seelischen Narben zu tragen, die der Verlust (wenn es als solcher empfunden wird) des Kindes verursacht.
Mich würde noch interessieren, wie es den Frauen hinterher ergangen ist.
Wenn du magst kannst du das ja noch schreiben.
LG
Hallo Liebe Sagniemalsnie,
ich freue mich wieder von dir zu lesen, wenn es auch noch nicht so richtiges Licht am Ende des Tunnels für dich/euch gibt.
Der Arzttermin hat für dich im Moment nicht die Konsequenz gehabt, wie du dir erhofft hattest.
Aber es hat eines ganz deutlich werden lassen, dass da tief in dir Gefühle stecken, die gerne Ja zu dem Krümel sagen würden.
Ein Embryo mit Herzschlag ist einfach nicht mehr nur ein Zellhaufen, wie manche ihn gerne nennen um es leichter zu machen oder rechtzufertigen.
In Wirklichkeit ist aber alles lebensnotwendige bereits angelegt und muss nur noch reifen und wachsen. Ich glaube das Bewusstsein hast du auch und deshalb fällt es dir auch schwer.
Eine reine Bauchentscheidung ist dir momentan aber nicht möglich, da dein Freund so dagegen ist und er nunmal auch ein wichtiger und geliebter Teil deines Lebens ist.
Ich glaube viele Frauen entscheiden genau deshalb auch gegen das noch "Unbekannte".
Der Partner ist greifbarer/realer und man möchte ihn natürlich auch nicht verlieren.
Trotzdem ist sowohl der Abbruch als auch die Uneinigkeit über so etwas wesentliches ein Risiko für eure Beziehung. Ich weiss nicht ob sich dein Freund dessen bewusst ist, womit er "spielt".
Ein Kind ist sicher "unbequemer", als so weiterzumachen wie bisher aber es kann auch eine Chance sein für ihn und euch beide, neue Facetten am anderen zu entdecken und ein lebender Liebesbeweis. Ich könnte mir auch vorstellen, dass er wie du schon geschrieben hast um eure Zweisamkeit fürchtet. Ich würde ihm sagen, dass du es auch genießt Zeit mit ihm zu verbringen und dass es sicher Möglichkeiten gibt, wieder solche Stunden zu erleben (Oma passt auf oder Babysitter). Vielleicht braucht er auch diese Gewissheit/Sicherheit, dass er immernoch sehr wichtig für dich ist und dann nicht "vernachlässigt" wird. Ich wünsche dir für deine Beratung morgen und den Termin am Freitag, dass du hinterher weiter bist und die Fragen, die dich bewegen äußern kannst und verstanden wirst.
Ich glaube du bist auf einem guten Weg und du hast dir hinterher nichts vorzuwerfen.
LG
Ich danke dir für deine überaus einfühlsamen und aufmunternden Worte, so etwas tut mir wirklich gut !
Ja ich sehe es auch nicht mehr als Zellhaufen an, anders als mein Freund...Klar kann das aber auch einfach ne Schutzbehauptung sein, um für ihn die Entscheidung leichter rechtzufertigen...Ich habe gestern auch zu ihm gesagt, dass es Omas gibt, die auf das Kind schauen können, so wie seine Mutter zb auch auf seine Nichte bzw Neffen schaut...Darauf hat er nichts geantwortet ...
Er verschließt sich leider komplett und lässt nichts anderes mehr zu...Ich möchte auch nicht den Fehler machen, nur ihm zuliebe die Abtreibung durchzuführen, um dann später in ein Loch zu fallen...Davor fürchte ich mich immens ...Mein Partner ist aber überzeugt, dass ich das locker wegstecken werde...Keine Ahnung wie er zu dieser Annahme kommt ...noch bin ich nicht 100% für die Abtreibung, und das sollte man ja schon sein oder???
Ich mache eh alles was möglich ist um zu einer Entscheidung zu kommen...Ich hoffe nur echt, ich bin bald soweit...denn der derzeitige Zustand von mir ist nicht mehr lange tragbar ...
Danke für dein Zureden,
Lg
Liebe TE,
ich möchte nur auf den Aspekt der „100 Prozent“ antworten: Das ist glaube ich nicht realistisch. Wann trifft man schon so eine gravierende, schwere Entscheidung ohne den geringsten Zweifel und ohne Ambivalenz? Man liest es hier im Forum oft: „Wenn man nicht zu 100 Prozent hinter einem Abbruch steht, leider man später.“ Ich für mich kann Dir sagen: Ich habe vor einigen Jahren eine ca. 70 zu 30 Entscheidung gegen eine Schwangerschaft getroffen. Mein Mann war bei ca. 80 zu 20 (gegen das Fortsetzen der Schwangerschaft). Das weiß ich, weil wir jeden Tag ehrlich gesprochen haben. Also mit anderen Worten: Ca. ein Drittel bei mir, und 20 Prozent bei meinem Mann, waren Zweifel, ob wir das Kind doch bekommen sollten.
Aber es sprach deutlich mehr dagegen, und es waren gravierende Gründe. Ich habe die Schwangerschaft beendet, es war hart, und ich habe viel geweint, aber: Es war für mein Leben die absolut richtige Entscheidung, und nach einer Zeit der Trauer bin ich völlig im Frieden damit. Es war richtig so. Mir geht es gut. Und es war KEINE Hundert-Prozent-Entscheidung. Alles Gute dir!