Verzweifelt - Freund will auf keinen Fall Kind, bitte um Rat, ich weiß nicht was ich machen soll

Liebe Community,

ich weiß seit 2 Wochen, dass ich - trotz guter Verhütung - ungeplant schwanger bin, inzwischen in der 6. Woche. Ich bin 30, mein Freund 25, wir sind seit 5 Jahren zusammen und haben beide stabile Jobs. Ein Kind passt gerade nicht so gut, aber wir würden es schon hinkriegen. Mein Freund will auf keinen Fall ein Kind - er hat unglaubliche Angst und ist verzweifelt. Er will mich nicht unter Druck setzen abzutreiben und ist wirklich lieb, aber gleichzeitig tut es mir so weh zu sehen, wie "ich" ihn damit verletze. Er will für mich da sein und mich unterstützen und hat nie sowas gesagt wie "ich verlasse Dich", aber ich sehe ihn an und merke dass er das überhaupt nicht will und das Gefühl hat sein Leben ist vorbei. Das wurde auch in den zwei Wochen, in denen wir es wissen, nur schlimmer, er kann sich gar nicht damit anfreunden. Er ist einfach so traurig und das tut mir so leid. Er ist halt auch noch jünger als ich und in seinem Umfeld hat niemand ein Kind. Und wahrscheinlich hat er Recht - das Leben ist zwar nicht vorbei, aber ganz anders, und vieles was uns wichtig ist und was wir noch ein paar Jahre gerne für uns hätten - Reisen, Ausgehen, flexibel sein - geht dann nicht mehr.

Ich weiß gerade nicht was ich will. Ich kann mir nicht vorstellen ein Kind zu haben, aber ich will eigentlich auch nicht abtreiben. Und ich glaube dass meine Gefühle stark davon beeinflusst sind, dass er es so negativ sieht.

Ich glaube irgendwie könnte ich ein Kind alleine haben, auch wenn ich das nicht will (ich hab leider auch keinen Support von Familie etc. und einen Job mit wenig Flexibilität). Aber kann ich ein Kind mit jemanden haben, der das überhaupt nicht will? Ich habe Angst dass es so bleibt und er immer unglücklich ist in den nächsten Jahren. Und mein Kinderwunsch ist nicht so stark, dass es das ausgleichen könnte. Ich weiß, dass alle immer sagen, dass spätestens wenn das Kind da ist auch der Mann sich freut, aber mein Freund sagt, dass er sich das nicht vorstellen kann und ich glaube es auch nicht mehr. Unsere Beziehung war bisher so schön und das wichtigste für mich (ich habe auch sehr viele Freunde und Hobbies und Arbeit, aber es war ein starkes Fundament für das alles) und ich weiß nicht was für Auswirkungen das auf uns hätte wenn ich das Kind habe. Wahrscheinlich hätte eine Abtreibung weniger Auswirkungen und wäre auch weniger egoistisch, oder? (bitte hier jetzt kein Werten wie das für das ungeborene Kind ist, moralisch habe ich kein Problem damit, aber ich habe eben Angst es später zu bereuen).

Was würdet Ihr machen? Ich weiß gerade überhaupt nicht weiter und weine die ganze Zeit und würde mich sehr über ein paar Worte und Gedanken von Euch freuen.

Danke schön #herzlich

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Huhu,

wann wäre denn dein Freund bereit für ein Kind?
In 5 Jahren oder in 10 Jahren? Da könnte für dich nämlich bereits der Zug Kinder bekommen abgefahren sein - das solltest du bei deinen Überlegungen nicht vergessen, wenn du berücksichtigen willst, dass er sich noch zu jung fühlt.

Ich finde diese Aussage "das Leben ist mit Kind vorbei" auch totalen Quatsch.
Statt zu zweit ist man dann halt zu dritt unterwegs. Meine Kinder waren schon mit wenigen Monaten auf Festivals dabei (gibt Ohrenschutz für die Kleinen und man stellt sich eben nach hinten) und total ausgeglichen und zufrieden dabei.

Wir fahren jedes Jahr in den Urlaub - wenn man Zeit zu zweit möchte, schaut man einfach nach einem Hotel mit Kinderbetreuung und schon haben Mama und Papa jede Menge Freizeit und das Kind Spaß mit anderen.
Wobei wir das selbst nie genutzt haben, sondern die wenige freie Zeit durchaus sehr genießen mit unseren Kindern.

Pärchenabend: na dann sucht euch einen Babysitter.
Wobei man Kinder auch generell gut mit in Restaurants und Co mitnehmen kann, wenn man das möchte. Je eher sie darin eingeführt werden, desto schneller kennen sie die Abläufe und wissen sich auch zu benehmen (als Elternteil bereitet man ggf Malsachen etc vor).

Mal alleine weggehen, ist doch auch kein Problem, sondern bedarf nur der Absprache, damit jeder von euch beiden mal zum Zug kommt.

Egoistisch ist doch eine Abtreibung genauso wie das Kind zu bekommen.
Da sprechen doch keine übergeordneten Gründe für eine Abtreibung, sondern der egoistische Gedanke deines Freundes, dass er noch nicht bereit wäre sein derzeitiges Leben aufzugeben.

Später bereuen könntest du es schon - siehe oben mein Argument.
Wenn dein Freund dann so Mitte 30 dann doch mal soweit ist, könnte der Zug abgefahren sein mit Kinder bekommen. Statistisch nimmt deine Fruchtbarkeit bereits jetzt ab und nicht jede Frau wird mit Mitte / Ende 30 noch einfach mal so schwanger …
Oder eine Freundin kommt in den nächsten Wochen freudestrahlend an und erzählt dir von ihrer Schwangerschaft … was würdest du dann empfinden?

LG

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Hallo!

Natürlich wird alles anders! Die "Pärchenzeit" leidet definitiv.

ABER:

Wenn sich jeder seine Freiräume lässt, dann ist alles halb so schlimm ;-). Man macht halt mehr getrennt. Mein Mann z.B. trifft sich genauso oft abends mit seinen Kumpels, wie früher. Und in seinem ganzen Freundeskreis (viele Kinder) ist das so! Genau, wie ich abends weggehen kann, wenn ich möchte (bei Frauen natürlich durch's Thema Stillen etwas nach hinten geschoben, aber so wie ich dich verstehe, hast DU ja kein Problem ;-)). Auch fahre ich oft mal mit den Kindern ein Wochenende allein zu meinen Eltern, genau wie er mal alleine mit den Kindern ein Wochenende zu seinen Eltern fährt (die wohnen beide etwas weiter weg). Für UNS ist das einfach das perfekte Lebensmodell... jedem seine Auszeiten zu gönnen. Ist natürlich nicht für jeden was. Meine Schwägerin z.B. findet, das man als Familie ALLES gemeinsam machen muss. Da das meinem Bruder nix ausmacht, ist es ja auch O.K., aber für uns wär das nix.

Also mein ganz praktischer Tipp an dich: Dem Papa abends auch mal einen netten Abend mit gepflegtem Bierchen gönnen ;-). Wenn du dazu bereit bist, ihm jetzt schon glaubhaft versichern, dass er nicht jeden Abend zu Hause sein muss! Das mindert vielleicht seinen Stress etwas.

Im Gegenzug natürlich den Papa gleich von Anfang an ordentlich in die Babypflege und - ganz wichtig - in das Ins-Bett-bringen einbeziehen, damit DU genauso mal weggehen kannst! Viele Frauen stellen sich da halt selber ein Bein, weil sie den Männern nix zutrauen... aber alles Quatsch, bis auf das Stillen können sie ALLES :-)!!

Eine Abtreibung würde ich nicht in Erwägung ziehen! Die Wahrscheinlichkit, dass du's bereust, ist in meinen Augen viel höher, als die Wahrscheinlichkeit, dass sich dein Freund NIEMALS über dieses Kind freuen wird ;-). Und dein Freund würde es sich sicher niemals verzeihen, wenn du wegen ihm leidest!

Kleine Anekdote zum Schluss: Unser erstes Kind war zwar geplant, aber mein Mann hat sich NULL gefreut, als ich schwanger war. Er hat's so hingenommen, gesprochen wurde aber nie über das Thema. Das hat mich damals auch ziemlich verletzt. Dann kam die Nackenfaltenmessung in der 13. Woche. Das war ganz großes Kino! Man sieht ein fertiges Kind auf einem riesigen Bildschirm. Man sieht, wie sich's bewegt! Es ist ein grandioses Erlebnis!
Meinem Mann kamen die Tränen. Seitdem war der Knoten geplatzt ;-)!

Männer müssen halt erstmal einen Bezug zum Kind herstellen. Babykino kann helfen (vielleicht hilft schon der Ultraschall, wo man den Herzschlag hört (war bei mir in der 8. Woche). Oder dann spätestens, wenn sie die Bewegungen spüren.

Nur Mut!!

Ganz liebe Grüße!

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Hallo du,
jetzt hast du mal alles rausgelassen, was dich so beschäftigt. Es ist sicher nicht einfach für dich deinen Freund so zu sehen #liebdrueck
Er steht bestimmt immer noch unter Schock. Männer erleben so eine Schwangerschaft ja auch gerade am Anfang eher aus der Distanz und haben es schwieriger einen Bezug dazu herzustellen. Wart ihr denn schon gemeinsam beim Frauenarzt?
Ich kann mir vorstellen, dass dein Freund momentan gedanklich an den seiner Vorstellung nach einschränkenden Veränderungen durch ein Kind hängen bleibt und gar nicht sehen kann, was auch weiterhin gehen könnte. Wie soll er sich das auch vorstellen können, wenn in seinem Umfeld noch niemand ein Kind hat.
Auch mit Kind kann man Reisen oder Ausgehen. Mal alleine mit Freunden oder gemeinsam als Paar durch einen Babysitter. Und vielleicht dann schon weniger – aber dennoch möglich.
Auf mich wirken deine Zeilen und Tränen so, dass du das Kind gerne bekommen möchtest.
Könnt ihr nochmal gemeinsam überlegen, um welche konkreten Ängste es sich bei ihm handelt und dann mal schauen, wie diese Dinge mit Kind möglich wären?
Vom Reisen und Ausgehen hast du schon geschrieben...gibt es noch weitere Dinge, die du schon weißt und magst sie mal hier schreiben? Vielleicht hat der ein oder andere hier noch einen Tipp ;-)
Ganz liebe Grüße dir!

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Hallo,
ich kann mich meinen Vorrednerinnen nur weitestgehend anschließen. Es wäre ja furchtbar, wenn das Leben mit Kind vorbei wäre! Warum sollte man denn überhaupt jemals eines bekommen, wenn es so wäre? Man muss vielleicht anders planen und überlege , aber es ist wirklich nicht so, dass man nur noch gemeinsam zuhause sitzen muss.
Die Frage, die sich mir stellt, ist allerdings, ob dein Freund grundsätzlich keine Kinder haben will oder nur gerade jetzt nicht?
Ich hatte zwar noch nie eine Abtreibung, aber ich denke, dass es eine starke psychische Belastung ist. Und die Frage ist, ob du damit Leben könntest, dies nur ihm und seinen Ängsten zuliebe, in Kauf zu nehmen. Denn Ansicht scheinen die Voruassetzungen für ein Kind bei euch gar nicht schlecht zu sein, wenn er bereits seit Jahren ein Paar seid und feste Kobs habt.
Liebe Grüße
Fluribum

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Hallo

Du schreibst, ein Kind passt im Moment nicht so gut. Was meinst Du damit? Gibt es noch andere Punkte als Deinen Freund?
Er sagt nichts davon, dass er Dich verlassen würde. Ob die Freude bei ihm noch kommt, ist eine Frage. Bei manchen mag es so sein, bei anderen nicht.
Wurde die Schwangerschaft durch einen Frauenarzt bestätigt? Wenn ja, dann vereinbare mal einen Beratungstermin z. B. bei Pro Familia.
Du hast Angst, dass Du eine Abtreibung bereuen würdest. Das wäre der Fall, wenn Du das eigentlich nicht möchtest. Damit Du es nicht bereust, müsstest Du eine Abtreibung mal als richtig in Deiner Situation anschauen. Die Frage ist, ob Du das so siehst.
Ich wünsche Dir, dass Du den für Dich richtigen Weg finden kannst.

Freundlichen Gruss

tm

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Hallo Ihr Lieben,

vielen Dank für Eure einfühlsamen Antworten.

Mein Freund sagt er will Kinder, so in 5 Jahren, aber er weiß auch, dass das für mich schon ziemlich spät ist. Er meint auch, dass wir so in 1-2 Jahren nochmal darüber reden können, aber ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass er dann bereit ist. Gerade zweifele ich ziemlich an unserer Beziehung, wenn er sich das jetzt überhaupt nicht vorstellen kann - vielleicht sind das aber auch die Hormone und die Unsicherheit und alles. Ich glaube aber im Ernst, dass beides sehr schlecht für uns wäre - wenn ich das Kind bekomme und er ist immer traurig werden wir uns irgendwann trennen, und wenn ich abtreibe weiß ich nicht ob ich ihm das nicht übelnehme, genau wie Ihr sagt.

Gerade ist kein besonders guter Zeitpunkt, weil ich gerade ein super neues Job Angebot (in meiner Firma) bekommen habe, das ich dann nicht annehmen könnte (verschiedene Gründe, ich weiß schon dass es mir rechtlich zusteht). Sein Job ist wegen Schichten auch nicht optimal und das wird eher noch mehr. Außerdem wollten wir im Sommer 3 Monate reisen und hatten ziemlich viele andere Pläne in die Richtung, die mit Kind nicht mehr gehen. Es wird auch eine finanzielle Einschränkung bedeuten, aber ich glaube das kann man alles regeln. Ansonsten spricht aber ehrlich gesagt nicht so viel dagegen, bzw. alles was jetzt dagegen spricht (keine Großeltern die helfen, beruflich herausfordernd) ist auch in 2 oder 5 Jahren noch da. Aber es spricht dagegen, dass er es überhaupt nicht will. Wirklich, Ihr müsstet ihn sehen, es zerreist mir das Herz. Das ganze Wochenende hat er kein einziges Mal gelacht und er hofft einfach nur dass ich mich entscheide abzutreiben oder dass die Schwangerschaft natürlich beendet wird, das ist so traurig.

Sorry, ich bin total diffus. Wenn Ihr noch Gedanken habt freue mich darüber.

Danke und liebe Grüße

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Huhu,

schön das du eine Rückmeldung gibst :-)

Genau das ist der Knackpunkt: was ändert sich in den nächsten 1 bis 2 Jahren so gravierend, dass man jetzt abtreibt und es dann nächstes Jahr geplant angeht?
Was ist, wenn er in 5 Jahren feststellt, dass er noch immer nicht genug gelebt hat? Deine biologische Uhr tickt leider anders als die eines Mannes :-(

Alles was du aufzählst, können Gründe für einen Abbruch sein - doch du musst da wirklich voll und ganz hinter stehen, so dass du in einigen Jahren noch immer sagst, dass es das richtige war. Sonst wirst du die stumme traurige Person in eurer Beziehung, die tagtäglich ihren Partner vorwurfsvoll anschaut und nicht mehr Lachen kann …

Höre deutlich mehr auf deine innere Stimme, das ist gerade wichtig!
Auch dieses bewusste zur Schau stellen der Ablehnung ist nämlich Manipulation, wenn auch nicht unbedingt von ihm beabsichtigt. Aber du fühlst dich schlecht dabei, weil er so herum läuft und das geht eigentlich gar nicht und sollte dringend thematisiert werden.


Ich bin auch gerade ungeplant schwanger, nur gab es bei uns quasi verdrehte Rollen.
Mein Mann wollte das Kind haben und ich eher nicht. Ein halbes Kind geht nicht, also muss sich ggf eine Seite der anderen annähern und dann schaut man, was für Kompromisse möglich wären (Elternzeit kann man inzwischen sehr variabel gestalten usw).

Ich muss sagen, dass uns diese ungeplante SS nicht beziehungstechnisch aus der Bahn geworfen hat. Wir sind vorwurfsfrei und offen in das Gespräch gegangen. Er hat nicht erwartet, dass ich das Kind bekomme und ich habe nicht auf eine Abtreibung bestanden. Wir haben Gründe genannt, warum wir so fühlen und dann haben wir auch nach Lösungen gesucht. Ich habe benannt, wovor ich Angst habe, was mich hindert mich auf das Kind zu freuen und er hat nach Lösungen gesucht, wie meine Bedenken in den Hintergrund rücken konnten. Ich hoffe ihr bekommt auch so eine Diskussionsebene hin, so dass ihr euch beide Ernst genommen fühlt - aber bitte immer ohne emotionale Erpressung, das geht gar nicht.

LG

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Wenn dein Freund ist absolut nicht will und daran kaputt geht, dann wäre es für mich ein Grund mich gegen das Baby zu entscheiden. Die Männer dürfen das meiner Meinung nach mitentscheiden, auch wenn es dein Körper ist. Schließlich würde sich sein Leben auch stark verändern... ich denke wenn ein Kind nicht gewollt ist und der Partner so darunter leidet dann wäre es fatal das durchzuziehen ohne Rücksicht auf Verluste.

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Leider bin ich nicht ganz deiner Meinung.
In den meisten Fällen steht dann zur Debatte wer an der jeweiligen Entscheidung kaputt gehen würde
Ein DU oder ICH
Es ist normal dass der, der die reale Entscheidungsmacht hat, sein eigenes Wohl priorisiert.
Wieso soll sie abtreiben weil er kaputt geht und hinterher selber daran hinken?
Wieso erwartest du von ihr psychisch mit einer Abtreibung klarzukommen, nicht aber von ihm der Verantwortung Sex gerecht zu werden?

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Du musst auch nicht meiner Meinung sein. Die Frau die den Text verfasst hatte wollte schließlich verschiedene Meinungen hören, denke ich.. und es ist nicht immer die Lösung ein Kind zu bekommen ohne Rücksicht auf andere. Sie hat in ihrem Beitrag mehrmals deutlich zum Ausdruck gemacht wie schlimm es für ihn wäre, daher gehe ich davon aus, dass das ihre Entscheidung beeinflussen wird. Soll ja jeder machen wie er will, aber ich persönlich könnte damit nicht leben, meinem Mann etwas aufzudrängen, womit er absolut unglücklich wäre.

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Hallo,

ich würde euch auch gerne helfen - ihr hört euch nämlich eigentlich nach einem glücklichen, stabilen Paar ab, das jetzt eben in eine schwierige Situation geraten ist.

Versuch dir bitte erst einmal selbst klar zu werden was DU möchtest, wie DU fühlst. Stell dir vor, er wäre dem Thema gegenüber neutral eingestellt und würde dich nicht beeinflussen. Wie sähe es dann in dir aus?
Natürlich fällt ihr die Entscheidung idealerweise am Ende gleichberechtigt und zusammen, aber ich finde solche Diskussionen kann man nur führen, wenn man seine eigene Position ganz genau kennt.

Und dann kann ich ihn auch sehr gut verstehen: er ist mit Mitte 20 noch recht jung, hat im Umfeld keine Familien wie du schreibst. Völlig logisch also, dass er völlig verunsichert ist, KEINE Ahnung hat was auf ihn zu kommt und sich demnach auch nicht vorstellen kann, wie sein Leben in Zukunft aussehen soll.
Eine völlig gesunde Reaktion wie ich finde.
Dazu kommt, dass Männer meist generell erst später als Frauen einen Kinderwunsch verspüren und in den meisten Fällen eher selten einen ganz dringenden Wunsch nach einem Kind. Bei den meisten Männern ist es eher so, dass sie dann irgendwann sagen "ja, ok - jetzt kann ich mir das ganz gut vorstellen".

Ich bin aktuell schwanger mit unserem ersten Wunschkind - und mein Partner hat trotzdem manchmal so Tage an denen er sich schwer tut, sich vorzustellen, wie das in Zukunft laufen soll. Für Männer ist es echt schwer, da in der Schwangerschaft ein Bindung aufzubauen - selbst wenn das Kind gewollt ist.
Auch mein Partner "trauert" manchmal schon ein bisschen seinem alten Leben hinterher, sagt Dinge wie "das wird in Zukunft bestimmt auch nicht ganz einfach".

Aber was uns hilft: wir haben viele Paare mit Kindern im Freundeskreis - darunter einige, die unserer Meinung nach ein tolles Leben mit Kindern führen! Die verreisen, die sind spontan, sie sind viel unterwegs - mit Kindern muss man vieles etwas anders planen und es ist auch sicher vieles nicht mehr so einfach.
Aber man ist selbst dafür verantwortlich, wie man sich sein Leben mit Kind gestaltet!

Zur Frage, ob dein Freund sich vielleicht freut, wenn das Kind erst da ist: das kann aktuell niemand sagen - wir nicht, du nicht und am allerwenigsten er :-D
Ein Kind kann alles verändern, das kann man vorher nie absehen.

Allgemein würde ich sagen, nehmt euch noch ein bisschen Zeit - auch 2 Wochen sind noch nicht viel wenn man so eine Entscheidung zu treffen hat.

Ich wünsch dir alles Gute!

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Hi
Ich erzähle dir mal kurz meine Geschichte.
Damals war ich 22, am Ende meiner Ausbildung. Hatte einen Freund 23, mitten im Studium. Wir waren erst 3 Monate zusammen und ich wurde trotz Verhütung schwanger.
Bääääääm, daaass war eine Überraschung.
Ich war noch recht positiv gestimmt, bis ich ihm davon erzählt habe.
Er war total dagegen, es stürzte ihn in Suizidgedanken und wollte, dass ich abtreibe. Es zerstöre sonst sein Leben.
Ich habe mir dann ein paar Tage für mich genommen, Abstand von ihm um darüber nachzudenken was ich möchte.
Danach habe ich mit ihm besprochen, dass wir zur Konfliktberatung gehen und einen Termin zum Abbruch zu vereinbaren um alle Optionen offen zu halten bis ich mich endgültig entschieden hätte.
Zum Abbruchstermin bin ich nie erschienen und unsere Tochter ist jetzt 11 Jahre alt.
Ich hatte mich entschieden sie zu bekommen und habe es ihm mitgeteilt, ab dem Tag kam er damit zu recht und akzeptierte es, dass er Papa wird.
Ich hatte aber auch für mich entschieden, dass wenn er nicht mitzieht, ich sie alleine aufziehe.
Ich dachte mir, wer soll dich beschützen und für dich da sein, wenn nicht deine Mama.
Dein Partner wird sich hoffentlich auch damit anfreunden.
Ich verstehe, dass Männer da erstmal Angst haben. Man weiß ja nicht was auf einen zu kommt und er hat da eine schlechte Vorstellung vom Elternsein.
Man kann immernoch weg gehen, in Urlaub gehen, sich mit Freunden treffen usw.
Wir haben vier Kinder und machen all das noch gerne.

Ich wünsche dir viel Glück, Kraft und Mut die richtige Entscheidung für dich zu treffen.

Lilly

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Ich sage mal ganz kurz und knapp ...

Ich finde die Situation nicht einfach in der du gerade bist ABER alles passiert aus einem ganz bestimmten Grund... so sage ich das immer ....
Ich muss ganz ehrlich sein das ich die Aussage schon sehr krass finde zu sagen das er das auf gar kein Fall möchte ... wobei Kinder eines das beste auf der Welt ist... Ich habe damals soo sooo lange auf mein 1. Kind gewartet ( damals noch mit meinem ex Freund) unsere Beziehung ist zerbrochen weil ich nie auch nach 3 Jahren nicht schwanger würde . . Drauf hin hatte ich i Wan keine Kraft mehr und wir gingen getrennte Wege... mit meinem neuen Freund komischerweise klappte es sofort bzw 2 mal ungeplant! 1x gleich im 1. Monat und beim 2. Mit Pille und stillen. Tja und dnacah waren sooo sooo viele " Zufälle " die nur wie abgestimmt gepasst hatten wo ich mich früher immer gefragt hatte wieso musste es damals alles so sein wie es war... und ich sage immer noch es passiert alles aus i einen bestimmten Grund... den man auch nicht immer versteht ... und meine 2 Kinder sind sooo mega toll und machen unseren Alltag zu dem was er ist und das ist super so .
Wieso ist es für dein Freund gerade so schwer? Wieso ist er so verzweifelt ? Hat er vor i.etwas Angst? Auch wenn keiner in seinem Umkreis Kinder hat ist es doch kein Grund zu sagen ich will auch nicht... u.wann ist immer das 1. Mal und bei dir tickt auch i.wann mal die Zeit... Ich mag kein Stress machen aber ich würde evtl erstmal zu einem Gespräch gehen und euch braten lassen ... und wer weiß was in 2 Jahren ist... die Zeit vergeht so schnell und evtl sagt er auch dann er kann es sich nicht vorstellen ... man kann nie sagen was dann mam wäre oder wird... und ein Kind ist ganz sicher kein Grund zu sagen das dann alles vorbei ich ... auch mit kindern hat jeder seine Zeit und auch seine Freiräume Mann muss es nur planen und fair seib . Alles Liebe und ich hoffe du wirst den richtigen weh gehen

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Ich wette, ihr schafft das und dein Freund wird sich auch ohne Kinderwunsch sehr schnell freuen auf den Nachwuchs!