Spätabtreibung (25 ssw oder später)

Was ist der Grund für so eine späte Abtreibung? Hat der Fötus eine Behinderung?

Oder lässt du es im Ausland machen weil du es dir doch anderst überlegt hast?

Wenn es um eine Behinderung geht die festgestellt wurde und du deswegen die Schwangerschaft abbrechen möchtest. Würde ich an deiner stelle lieber im "Frühes Ende" Forum schreiben da sind mehr Frauen die das gleiche Schicksal erlebt haben und dir nähere Informationen geben können.

Wenn du aber zu spät von der Schwangerschaft erfahren hast oder es die anderst überlegt hast ist es meine ich selbst in Hollland schon für eine Abtreibung zu spät. So weit ich weiß kann man dort bis 22 Wochen abtreiben, da bist du schon selber.

Liebe Julia!

Das hat mich sehr betroffen gemacht, was du geschrieben hast. Was für ein Schock! Ganz bestimmt hast du dich so auf dein Baby gefreut ... und dann das ...

Gerade gehen ganz viele Gedanken und Fragen in meinem Kopf herum:

- Gab es schon vorher Anzeichen, dass dein Baby behindert sein würde? Oder bist du jetzt gerade "kalt erwischt" worden?
- War bei den vorherigen Untersuchungen denn alles im grünen Bereich?
- Was wurde überhaupt festgestellt?
- Wer hat das festgestellt und hast du jemanden, mit dem du darüber reden kannst? So eine Nachricht ist schließlich keine einfache Sache ...

Herzliche Grüße,

Nina

Hallo,

meine Schwester hatte vor einigen Jahren eine Spätabtreibung in etwa der gleichen SSW. Es wurde eine sehr schwere Behinderung plus schwerer Herzfehler festgestellt.
Nachdem der Fötus nicht mehr lebte, wurde die Geburt eingeleitet und sie hat das Kind auf die Welt gebracht. Sie war wenige Tage (ich glaube, es waren 2?) im KH, eigentlich wie bei einer "normalen Entbindung.
Wurdest Du denn nicht von den Ärzten aufgeklärt, welche Möglichkeiten Du nun hast?

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Hallo,

Ich hatte auch eine Abtreibung in Holland in der 21. SSW.
Natürlich ist es schlimm, aber da ich mit schweren Depressionen zu kämpfen hatte, war es der „bessere Weg“ für mich persönlich als in einem KH.
So oder so, es war sehr belastend und traumatisch für mich.
Ich wünsche dir alles Gute und v.a. viel Kraft.

Liebe Julia,

magst du vielleicht selbst nochmal schreiben?

Ist gar nicht so einfach, wenn hier so emotional gefightet wird.
Aber es geht hier nicht um Grundsatzdebatten sondern um dich und dein Anliegen. Wie andere Frauen hier schreiben, es ist einfach schwer.

Wie geht’s dir denn heute? Bist du schon etwas weiter gekommen mit deinen Fragen?
Du kannst mir gerne auch persönlich schreiben.
Alles Liebe für dich!

Ich erzähle dir von meiner Erfahrung. Achtung wird lang!
5 Jahre im April ist es nun her und ich bereue es bis heute. Ich denke nicht täglich dran aber es kommen immer mal wieder die Gedanken. Jeder muss das für sich entscheiden, damals passte es einfach nicht. Ich ging zur Schule war erst zwei Jahre mit meinem Freund zusammen und wir hatten keine finanziellen Möglichkeiten. Ich war in der schulischen Ausbildung und lebte vom Stress. Morgens hinhetzen dann ständig 2-3 Stunden auswendig lernen und den ganzen Unterrichtsstoff es ist kein einfacher Beruf den ich mir da aussuchte. Durch den Stress war ich es gewohnt meine Periode oft sehr spät oder garnicht zu bekommen und vor allem hatte ich keine Zeit an meine Regel zu denken. Tja so war es dann Routineuntersuchung beim Frauenarzt „Herzlichen Glückwunsch sie sind schwanger“. Ich blass wie die Wand direkt nach einer Abtreibung verlangt. Ich war zu weit 4.Monat schon. Keinerlei Symptome für jede andere Frau wäre das eine Traumschwangerschaft gewesen. Sie riet mir zur Adoption. Kam und kommt für mich nicht in Frage zu Wissen ich habe irgendwo ein Kind und weiß nicht wie und wo es aufwächst. Naja dann meinte sie „Holland wäre noch möglich für eine Abtreibung“. Ich habe mich zuhause informiert und mich bei ProFamilia beraten lassen. In den Osterferien war es dann soweit.. ich weiß alles noch aber wirklich alles! Wenn ich die Augen schließe und daran denke der Tag von der Hinreise aus der Haustür bis zurück wieder heim sehe ich alles wie echt vor meinem inneren Auge. Ich glaube das werde ich nie vergessen. Mein damaliger Freund hatte sein ganzes erarbeitetes Erspartes geopfert und wir fuhren ohne das es jemand sonst wusste nach Holland in eine Abtreibungsklinik. Ich kam hin es wurde eine Schwangerschaftbestätigung von mir verlangt ein aktuelles Ultraschallbild und dann wurde mir Blut abgenommen. Ich hatte Angst, richtige Angst. Wir wurden zur Kadse gebeten 750€ und dann wurde die Narkose vorbereitet. Ich bin dann irgendwann 30 min später aufgewacht und ich hab mich richtig schlecht gefühlt. Mir ging es körperlich gut. Aber ich hab viel geblutet dachte ich muss von der Welt. Ich durfte an dem selben Tag wieder nach Hause. Ich hab das glaube ich bis heute nicht verkraftet denn nach dem Erlebnis hab ich mich verändert. Es ging Bergab mit mir, ich hab alles hingeschmissen und bin depressiv geworden. Ich hab mich da selber wieder irgendwie aus dem Loch wo ich dann drin war rausgeholt aber ich bereue es. Denke immer was es wäre ab da könnte man es schon wissen, denke daran wie sie das arme kleine Ding zerrissen haben und abgesaugt. Es tut mir bis heute in der Seele weh.

Natürlich ist das eher ein schlechtes Beispiel um dir Zuspruch zu geben es weg machen zu wollen. Ich habe es nie jemanden gesagt und ich werde es wahrscheinlich mit ins Grab nehmen mein Geheimnis.

Ich wünsche dir zumindest viel Kraft, Mut und alles Gute.