Hallo zusammen,
ich liege wach, bin nur am Heulen, weiss nicht, was ich tun soll und habe noch weniger Ahnung, wie ich alles schreiben soll.
Vorgestern hab ich meinen positiven Test in der Hand gehabt (5. Woche). Eigentlich habe ich keine Eisprünge; es ging Jahre gut, wir mussten nicht verhüten. Im letzten Jahr sagte mein Freund (bald 50) zu mir, er fände es toll, wenn ich (bald 40) noch ein Baby bekäme.
Wir haben beide Kinder aus früheren Beziehungen, die bei uns leben (aber bald das Nest verlassen).
Ich hätte kein Problem damit, das Baby zu bekommen, im Gegenteil. Ich war sogar immer etwas enttäuscht, wenn ich meine Tage bekam, weil ich dachte, dass er das wirklich wollen würde.
Die letzten zwei Tage haben wir also rumgewitzelt und ich habe mich mit dem Gedanken angefreundet (obwohl ich das irgendwie auch ziemlich beängstigend finde, weil wir "das Leben genießen können", seitdem die anderen Kinder so groß sind).
Er sagte jedoch plötzlich, er fühle sich zu alt. Die Aussage vom letzten Jahr zähle nun nicht mehr. ("Wenn es so-und-so-alt ist, bin ich in Rente.") Er hat mir unmissverständlich klargemacht, dass er nicht noch einmal von vorne beginnen will.
Für mich ist er meine große Liebe.
Ich habe unheimlich viel durchmachen müssen und endlich bin ich angekommen.
Allein werde ich das Kind nicht bekommen. Und ich werde ihm die Last auch nicht aufbürden. Ich glaube, ich muss mich von unserem Baby verabschieden. Es tut mir unglaublich weh. Nein, eigentlich zerreißt es mich. Ich hatte nie eine "echte" Familie. Ich habe mir immer eine gewünscht. Mit Wunschkind, Ausflügen, einem Papa, der sich darum kümmert. Er reißt sich für seine Kinder ein Bein aus; ich weiss, er wäre auch für unser gemeinsames Kind ein toller Vater.
Das macht es so schwer.
Ich heule seit fast 3 Stunden. Ich denke, das ist meine letzte Schwangerschaft, mein Gynäkologe wird Dienstag sehr überrascht sein.
Ich habe heute in der Apotheke Folsäure geholt, sofort das Rauchen nach dem Test eingestellt, ausreichend getrunken. Ich würde das wohl nicht tun, wenn ich es nicht wollen würde.
Ich weiss, dass mir niemand die Entscheidung abnehmen kann, ob ich es allein versuchen soll. Es wird nicht funktionieren. Ich will unsere jetzige Familienkonstellation nicht zerstören.
Aber ich kann mit niemandem reden. Danke fürs Lesen.
Skye
Keinen zum Reden
Hallo Skye.
Ich kann mich meiner Vorrednerin nur anschließen. Wenn DU die Abtreibung möchtest, dann ist der Schritt ok. Aber du solltest dich nicht zwingen/überreden lassen. Ich bin auch wirklich schockiert über deinen Mann. Letztes Jahr wäre ein Baby noch ok gewesen, aber jetzt nicht mehr?
Auch stolpere ich über den Satz, dass er sich für seine Kinder ein Bein aus reißt und ein super Papa ist. Wie ist das denn bei deinen Kindern?
Meine persönliche Meinung zu dem Thema Partner oder Kind ist ganz klar. Männer gibt es wie Sand am Meer. Verlieben kann man sich oft. Gebrochene Herzen heilen. So hart es klingt, aber ein Mann ist ersetzbar. Ein Kind jedoch ist einzigartig. Die Liebe viel tiefer. Dein Kind ist unersetzbar.
Und ja, bevor die Frage kommt, ich bin seit 8 Jahren glücklich verheiratet 😂
Vielleicht war es für deinen Mann auch der erste Schock und er besinnt sich wieder. Männer neigen ja dazu bei sowas erstmal in Panik zu verfallen. 😉
Ich wünsche dir alles Gute
Vielleicht ist er einfach erstmal nur platt.
Als ich einmal im zweiten üz SS geworden bin, war ich, obwohl es geplant war, erstmal erschrocken. ... Da waren wir 33 und 44.
Da haben wir schon irgendwie gedacht:" ups... Und nun??
Das Kind war ne elss
Seither hampeln wir am ersten Kind...
Ich werde 36 und er 47...
Es spielt doch keine Rolle, wenn besonders mein Mann auch oft sagt: "dann ist das Kind so und so alt..."
Sprich ihn darauf an, wie es ist, wenn ihr abtreibt... Nimm ihn in die Pflicht,schlage den Termin bei der Beratung vor.
ich kann mir vorstellen, dass er dann schnallt, was er sagt
Hallo,
ich kann deinen Zwiespalt in irgendeiner Weise nachvollziehen.
Man freut sich auf ein Baby, probiert ewig bis es denn mal klappt und dann, wenn es denn endlich geschafft ist, kommt man in die Bedrängnis darüber nachzudenken ob es denn der richtige Weg ist.
Allerdings möchte ich dir die andere Sichtweise (die Sichtweise aus der des Kindes) aufzeigen:
Ich selbst bin auch der Nachzügler in unserer Familie.
Meine Eltern sind sehr früh schwanger gewesen mit meiner Schwester. Damals war meine Mama 16.
Es war für meine Schwester eine sehr schöne Kindheit. Unsere Eltern sind beide arbeiten gegangen, sie sind jedes Jahr in den Urlaub gefahren usw.
Als meine Schwester 18 Jahre alt war, kam ich.
Durch den großen Altersunterschied hatten wir nie eine Geschwisterbeziehung wie bei ähnlich alten Geschwistern. Als ich alt genug war um vielleicht mit jemandem spielen zu können, ist meine Schwester bereits ausgezogen . So wuchs ich eher wie ein Einzelkind auf.
Zudem gab es in meiner frühen Kindheit einige Probleme (Arbeitslosigkeit der Mutter, erhöhtes Arbeitsaufkommen beim Vater, Hausbau bei der Familie meiner Schwester, …) sodass wir weder in den Urlaub gefahren sind noch sonstige Dinge unternommen haben. Wir sind zwar hin und wieder in einen Freizeitpark gefahren, aber auch da musste ich mich allein beschäftigen da mein Vater in seinem Alter nicht mehr wollte und meine Mama konnte nicht alles allein abdecken.
So habe ich die meiste Zeit in der Kindheit allein oder mit Freunden verbracht. Aber innerhalb der Familie hatte ich niemanden in meinem Alter. Auch meine Cousins und Cousinen sind alle in dem Alter meiner Schwester.
Als ich 10/12 war, hat meine Schwester ihr erstes Kind/zweites Kind bekommen.
Allerdings fühlt man sich in dem Alter nicht als Tante und kann mit Kindern nicht so viel anfangen.
Als ich in das Alter kam, dass mich meine Nichte und mein Neffe interessiert hätten, waren sie so groß, dass es schon wieder zu spät war...
So war ich immer vom Alter irgendwo in der Mitte.
Nie so alt, dass ich in die Gruppe meiner Schwester/Schwager/Cousins/Cousinen gepasst hätte, noch die Gruppe der nächsten Generation.
Nun bin ich 27 Jahre alt und die meisten aus meiner Familie sind "steinalt".
Mein Vater ist mittlerweile 68 und nicht mehr so fit wie man es sich in meinem Alter gerne wünscht. Wir haben bereits einige schwere Krankheiten mit ihm durch. Das war nicht so einfach als Jugendliche seinen Vater im Krankenhaus zu besuchen.
Klar kann das in jüngeren Jahren auch passieren, aber da ist die Wahrscheinlichkeit geringer.
Ich möchte nur anmerken, dass ich deinen Mann verstehen kann.
Wenn euer Kind 20 Jahre alt ist, wird er 70 sein!
Er wird als Rentner euer Kind beim Abi feiern. Euer Kind wird womöglich in sehr jungen Jahren ohne Eltern da stehen. Es ist möglich dass ihr niemals eure Enkelkinder sehen werdet.
Möchtest du das wirklich?
Davon ganz abgesehen, dass immer etwas passieren kann (wie gesagt auch in jungen Jahren), ist es für das Kind auch mit dem großen Altersunterschied nicht leicht.
Wenn es bei Feierlichkeiten seine Klassenkameraden mit jungen Eltern sieht und gefragt wird warum bei ihm nur die Großeltern dabei sind, dann kann das sehr peinlich sein für einen Jugendlichen...
Nun gut, genug von meiner Seite. Es ist eh schon viel länger geworden als geplant...
Letztendlich ist es eure Sache was ihr in dieser Situation macht.
Meine Eltern haben es auch geschafft und mir ging es immer gut. Auch zu meiner Schwester und ihrer Familie habe ich ein tolles Verhältnis, trotz dass mein Neffe und Nichte gerade mal rund 10 Jahre jünger sind.
Ich weiß auch nicht in welcher Verfassung ihr euch befindet oder welche Ausgangslage ihr sonst habt.
Nur solltet ihr bedenken, dass es fürs Kind schwieriger sein kann als mit jungen Eltern.
Das kennen wir alle: Kinder können grausam sein.
Ich hoffe ihr trefft für euch die richtige Entscheidung!
Alles Gute!
Vanylla
Aber er weiß noch nichts von der Schwangerschaft? Klar seine Aussage beschäftigt dich aber jetzt wo es soweit ist.... vielleicht ist er auch seeehr Happy. Sprich es einfach an damit ihr zusammen eine Lösung findet
Liebe Skye,
dein Beitrag hätte von mir sein können. Nur das ich ein paar Jahre älter bin als du, dafür aber mein Mann ein paar Jahre jünger als deiner .
Mein Mann hatte ganz genau die gleichen Argumente gegen ein weiteres Kind - sogar in dem gleichen wortlaut wie dein Mann. Auch bei uns hätte das vor 1-2 Jahren noch gepasst dun jetzt plötzlich nicht. Ich selber war sehr hin und her gerissen. Ich wusste nicht, will und kann ich nochmal von vorne anfangen? Will ich unser Familienleben durcheinander bringen? Was bedeutet ein neues Geschwisterchen für unsere beiden Kinder (die ebenfalls schon größer sind)? Oder wirft das die ganze Familie zurück und wir werden unsere Unternehmungen nicht mehr machen können? Wir sind in der Freizeit als Familie sehr aktiv und machen auch tolle Urlaube - das wäre nun alles anders. Will ich meinen Alltag in den nächsten Jahren nach dem Mittagsschlaf vom Baby ausrichten? Fragen über Fragen...und dann auch die tollen Seiten. Man verlängert die Familienzeit - es ist einfach länger jemand im Haus, wenn die Großen ausziehen. Ich liebe meine Kinder so sehr und finde sie einfach nut toll und meine Familie bedeutet mir ALLES. Daher wäre das neue Baby bestimmt auch eine Bereicherung, ich würde es ebenso sehr lieben und viel Liebe empfangen. Das weiss ich.
Und dennoch haben wir uns nach langem hin und her gegen das Baby entschieden. Damit aber auch FÜR unsere jetzige Familienkostellation. Für das, wie schön wir es jetzt haben und noch lange haben werden. Dafür, dass ich meine ganze Energie unseren Kindern widmen kann und sie nicht zurückstecken müssen und ihnen vieles ermöglichen kann.
Man muss sich ersthaft fragen, was man den Kindern als ältere Eltern bieten kann. Dein Mann liegt da nicht ganz falsch und dennoch gibt es Leute, die auch noch in diesem Alter Kinder bekommen. Wer weiss schon was richtig ist? Für jede Familie gilt etwas anderes.
Ich habe bei meiner Entscheidung viel Rücksicht auf meine Familie und meinen Mann genommen. Ich habe mit meiner älteren Tochter gesprochen (sie wusste nicht von der Schwangerschaft) hat mir aber zu verstehen gegeben, dass sie sich eigentlich kein Geschwisterchen wünscht. Sie versteht sich gut mit ihrem jüngeren Bruder und es passt gut für sie.
Und wie geht es mit damit jetzt? Hm, unterschiedlich. An manchen Tagen, weiss ich dass es die richtige Entscheidung für unsere Familie war. An manchen anderen Tagen, denke ich, wir hätten es doch wagen sollen. Wir hätten das geschafft. Das wäre schon gegangen. Schade...diese was wäre wenn Frage bleibt.
Ich habe keinen Rat für dich. Ich wollte dir nur sagen, dass du nicht allein bist. Lasst euch einfach noch ein bisschen Zeit. Für einen Abbruch hast du noch ein paar Wochen Zeit. Du musst es nicht heute und auch nicht morgen entscheiden. Lass auch deinem Mann die Zeit es sich noch zu überlegen. Redet viel. Redet etvl. auch mit euren Kindern.
Und du wirst sehen, die Entscheidung, die du triffst wird in der Zeit in der du sie triffst genau die richtige sein. Es gibt kein bereuen.
Alles Liebe!
Ach Liebes,
Fühl dich gedrückt. Ich möchte nicht mit dir tauschen, aber mach das, was dein Herz dir sagt. Rational funktioniert bei dem Thema nicht wirklich gut...
Du musst mit den Folgen einer Abtreibung zurecht kommen, aber wer sagt denn, dass eure Beziehung im Falle psychischer Folgen nach einer Abtreibung bestand hält?
Ich wünsche dir viel Glück 🍀
Ich hoffe er besinnt sich. Nimm ihn mit zum US Termin am besten 7.ssw wo Herz schlägt. Er soll sehen was er vorhat. Dies hat meine Freundin gemacht. Tja danach konnte der Vater es auch nicht mehr und wollte es auch behalten.
Er hat Mitschuld also soll er genauso involviert werden und alles mitbekommen. Und vielleicht hilft die radikale Art..herz bubbern...bei ihm. Soll dein FA auch ja sagen man sieht das Herzchen
Naja letzten Jahr war es noch im und jetzt Rechentür aus wie alt das Kind dann wäre, wenn er so und so alt ist. Es liegt nur 1 Jahr zurück 😒.
Kann ich irgendwie nicht nachvollziehen , dass er nach einem Jahr sagt er sei jetzt zu alt.mhhh