10 Monate altes Baby und erneut schwanger

Triggerwarnung Abtreibung -
Abtreibungstermin morgen

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Ich habe eine 10 Monate alte Tochter und bin von Anfang an alleinerziehend, weil der Papa zu weit weg wohnt und es damals nur ein ons war. Das war für mich auch okay so und ich wollte dieses Kind. Während der Ss wohnte ich bei meinen Eltern und 6 Monate nach der Geburt, seit März, wohnen wir in unserer eigenen kleinen Wohnung. Nun hatte ich zum ersten Mal wieder Sex und es hat sofort eingeschlagen. Niemals hielt ich das für möglich, aber ich bin wieder schwanger. Ich bin mit dem Mann nicht zusammen, da von Anfang an klar war, dass das nicht halten wird, da er Ende nächsten Jahres zum Arbeiten ausreisen wird und er nicht zurückkommen will. Nun sind wir uns beide im ersten Impuls einig gewesen abzutreiben. Und nun wo der Termin näher kommt (morgen Nachmittag), beginne ich doch nachzudenken. Davor war die Abtreibung für mich gedanklich absolut notwendig. Ich bin gerade 33 geworden, mein Baby 10 Monate – ich bin allein, habe zwar Eltern im Umkreis, aber die helfen nur im Notfall. Sie schauen auf die Kleine, wenn ich zum Arzt muss etc. Aber sie sind keine typischen Großeltern, wie man sie sich wünschen würde. Mit 2 so kleinen Babys würde ich das nicht schaffen allein. Ich stehe jeden Tag an meiner Grenze. Ich versuche so bedürfnisorientiert zu sein, wie ich nur kann. Lasse mein Baby niemals weinen, liege stundenlang zum Einschlafen bei ihr. Und ich kann oft nicht mehr. Die letzten Monate wurde es etwas leichter, weil sie älter wird und wenn ich daran denke, dass alles noch einmal zu machen mit einem Kleinkind nebenbei. Ich sehe mich jetzt schon im Burnout. Und dann haben ja beide Kinder eine schlechte Mutter, als nur eines eine gute Mutter.

Ich bin eigentlich kein Freund von Abtreibungen, aber ich spüre mit jeder Faser, dass ich das allein nicht schaffen kann. Ich ärgere mich so dermaßen über mich selbst, dass mir das passiert ist, dass ich nicht besser aufgepasst habe. Dass ich nun vor dieser Entscheidung stehe und dann im Endeffekt ein Leben auf dem Gewissen habe. Ich habe versucht alles abzuwägen. Mehr Hilfe seitens der Eltern wird es nicht geben. Der „Vater“ würde auch nicht hier bleiben wollen, das Auswandern ist fix. Adoption kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Es gibt schon so viele arme Kinder auf dieser Welt. Es gibt zwar Familienhelfer hier bei uns, aber nur bei Krankheit oder Operation etc. und auch nur dann, wenn jemand zu Verfügung steht. Meistens sind alle ausgebucht.

Ich weiß gar nicht, was ich von euch hören will.. Ich habe einfach Angst, dass ich den Schritt bereuen werde später, einfach weil ich eigentlich nicht „nein“ zum Kind sagen will, aber ich weiß, dass ich keine Kraft dafür habe. War vl schon mal jemand in einer ähnlichen Situation oder kennt jemanden? Oder ist jemand alleinerziehend, ganz ohne Unterstützung mit 2 kleinen Babys?
Tut mir leid, dass es so lang geworden ist.

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Hallo!

Lass dich mal drücken! Das du dir Sorgen machst ist klar. Meine Mutter war damals 18 Jahre jung als mein Bruder zur Welt kam. Ohne Partner. Ohne Ausbildung. Sie hat auch nie eine Ausbildung gemacht. War jahrelang alleine. Ich kann dir keinen Rat geben und verurteile dich nicht. Gibt es wirklich keinerlei Hilfe bzgl. Kinderbetreuung?

Ich wünsch dir alles Liebe.
Gabi

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Hallo liebe Marzipankunst,
dass es dir heute so anders geht, würde ich als "bedürfnisorientiert" dir selbst gegeben über betrachten. Es könnte sein, dass du durchaus mehr dich selbst wieder wahrnehmen darfst und nicht nur deine Tochter. Ich würde dem nachgehen und nochmal sehen, ob es nicht doch möglich sein könnte. So wie du eben fragst: wer hat es geschafft mit zwei so kleinen. Die "Große" wäre dann nicht mehr so klein. ;-) Sie würde schon laufen und ein Baby ist schon mal ein wenig getröstet, wenn noch jemand in der Nähe ist. Ein Geschwisterchen. Könnte sein ...
Aber klar, es ist viel für dich.
Ich würde aber jeder Mutter, egal, wie viele Menschen helfen und hintendran stehen, raten, auch ihre eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen. Man kann sich auch mit einem Kind und Mann völlig verausgaben, bis zum Burnout.
Die Gleichungen: Zwei Kinder - schlechte Mama. Ein Kind - gute Mama. ... Gehen glaub´ nicht so einfach auf.
Jetzt ist der Termin schon ganz nah. Nachdem du die ganze Zeit ganz sicher warst, auch mit dem KV zusammen, hast du wahrscheinlich gar nicht anders überlegt. Ich weiß nicht, in welcher Woche du bist. Ob du dir noch Zeit gönnen könntest, auch anders zu überlegen und zu planen und Mut zu fassen? Auch mal mit anderen Mamas zu sprechen. Kennst du nur welche, die nur ein Kind haben und es mit einem entfernten Papa schaffen?
Ich verweise gerne an die Beratung profemina. Da kannst du einfach ohne Termin anrufen. O 8 000 60 67 67. Schildere deine Situation und wie es dir geht. Und versuche, abzuschätzen, was sich ändern könnte oder müsste, damit es vielleicht doch möglich ist.
Folge deinem Gefühl jetzt und gönne dir noch eine Beratung.
Profemina berät pro Kind (das wird hier oft kritisert). Aber einen Schein hast du ja. Die Möglichkeit der Abtreibung steht dir offen. Aber von deinem inneren Bedürfnis her ist noch was anderes offen. Eher brauchst du Unterstützung bzw. ein Bewusstsein deiner eigenen Kraft und Fähigkeiten. Das bekommst du durch ein Gespräch bei profemina. Dann kannst du wegen morgen immer noch entscheiden.
Bemerkenswert finde ich dein Beziehungen. Jedes Mal IST da ein Vater, nur weit weg. Es klingt in keinem Fall so, als hätte er sich anders "verunmöglicht". Und Entfernungen lassen sich ja überbrücken.
Dass du zweimal so leicht schwanger geworden bist. Irgendwie besonders.
Und Marzipankunst ... da denke ich dann (bei starken alleinerziehenden Mamis sowieso) an den Film Chocolat ....
Ach, du, ich wünsche dir, dass der Tag heute für dich eine gute Klärung bringt und du dich gut entscheiden kannst!
Vielleicht fehlt dir einfach mal eine Portion Erholung!? Zuspruch. Solidarität.
Sei lieb umarmt,
Kyra #liebdrueck

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Ich bin zwar nicht alleinerziehend, aber ich sage immer alleinerziehend mit Mann. Es bleibt doch sehr viel an mir hängen. Ich muss zwei kleine Kinder, Haushalt, Garten und Arbeit irgendwie schaffen.

Ich will dir zu nichts raten, aber zwei kleine Kinder (meine sind 20 Monate auseinander) sind nicht immer leicht. Mein Großer war ein Anfängerkind, meine Kleine hatte die drei Monatskoliken, etc. Da war ich dann doch froh, wenn mein Mann mir die Kleinen mal abgenommen hat, damit ich mich auch mal ausruhen konnte. Da waren Nächte dabei, wo ich erst um halb drei ins Bett ging und um sechs Uhr musste ich wieder aufstehen, weil der Große wach wurde. Mein Mann konnte mich da auch nicht immer unterstützen, da er ja während der Woche arbeiten musste.

Entscheide dich so, wie es für dich gerade richtig ist. Diese Frage, wass wäre wenn, kann dir keiner Beantworten. Du lebst im Hier und Jetzt und keiner kann dir sagen, was die Zukunft bringt.

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Ach Mensch, fühl dich gedrückt und atme mal tief durch.

Ich bin nicht in solch einer Sitation, ha e aber 2 kinder im altersabstand von 21 monate . Ich selbst bin 29 die kinder jetzt 3 und 1. Ich bin zwar verheiratet ABER ich mache zu 90% alles alleine da mein Mann selbstständig ist ubd sehr viel Arbeitet. Nachts steht mein Mann auch nie auf bzw hat er nie gemacht, meine Kinder schlafen beide durch ,daher ist das jetzt KEIN Thema mehr.
Mein Sohn im Alter von 3 ist wirklich sehr sehr anstrengend dagegen ist ein Kind von 1 Jahr echt nicht *lach* aber es ist alles eine Phase und auch zu schaffen ,wenn man denn will.
Wenn du merkst du schaffst es nicht, frage dich nochmal wieso,warum schaffst du es nicht? Oder ist wa vllt doch einfach nur die Angst versagen zu KÖNNEN ?
Du hast 40 Wochen um dich darauf vorzubereiten. Dein 1.kind ist dann auch um einiges älter und selbstständiger, vllt geht es dann in die kita ?? (Meine sind zb beide zuhause)ich bin absolut kein Mensch der Abtreibung schlecht macht ich würde und könnte es nie tun aber ich verstehe manche Situationen,dass einem manchmal keine andere Wahl bleibt.
Ich kann dir leider keinen Rat geben, was für dich persönlich das beste ist, ich kann dir nur Mut machen dass alles machbar ist.

Alles liebe

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Hallo!

Ich kann deine Gedanken gut verstehen, da ich selber sehr lange überlegt hab, ob ich ein zweites schaffe. Ich wollte auch keine ständig schimpfende Nörgelmama sein, bin nämlich extrem stressanfällig. Bin zwar verheiratet, aber mein Mann arbeitet auch extrem viel. Unter der Woche bin ich mit den Kindern allein, Verwandte hab ich hier keine. Gott sei Dank klappt es besser als gedacht ;-).

Bedenke, dass die Große in die Kita kann! Sie ist dann übrigens auch kein Baby mehr, sondern ein 1,5jähriges Kleinkind, das an deinem neuen Baby viel Freude haben wird. Wenn die Große in die Kita geht (lass sie dort auch mittagschlafen), dann hättest du bis nachmittags nur das Baby. Denk mal drüber nach, das ist weit weniger beängstigend, als der Gedanke, den ganzen Tag alleine mit "2 kleinen Babys" zu sein ;-). Nur so als Tipp.

Ich finde die Anregung übrigens gut, dich nochmal von einer Pro-Kind-Organisation beraten zu lassen. Ich habe dad Gefühl, dass du das Kind sehr gerne möchtest, dass dir aber einfach nochmal jemand ein bisschen Mut zusprechen muss ;-).

Die Entscheidung abzutreiben, finde ich in deiner Situation übrigens auch absolut legitim! Da musst du dir überhaupt keine Vorwürfe machen und dich vor niemandem rechtfertigen. Allerdings solltest du - deinem eigenen Seelenheil zuliebe - wirklich dahinterstehen.... und das tust du halt nicht...

Ich drück dich virtuell und hoffe, dass du die für dich richtige Entscheidung triffst. Halt uns auf dem Laufenden!

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Du Liebe,

es gibt kein richtig oder falsch. Du allein kannst für dich nur wissen, was richtig ist.

Ich mag dir kurz von mir erzählen:

2012 sowie
2014 jeweils ein Abbruch.

Nicht, weil wir es nicht irgendwie geschafft hätten, sondern weil ich zu feige war, allein für diese Kinder, MEINE Kinder einzustehen. Er drohte mir beide Male, mich zu verlassen. Ich hielt diesen seelischen Druck nicht aus. War emotional abhängig von ihm. Ja, die Ausgangslagen war beschissen. Aber wenn wir als Paar zusammen gehalten hätten, war ich mir sicher, das zu schaffen.

Heute noch, trauere ich diesen zwei Kindern nach. Frage mich, wie sie wohl gewesen wären. Diesem Mann nicht. Ich hab irgendwann den Absprung geschafft und bin mehr als froh darüber. In letzter Konsequenz war ich diejenige, die sich gegen diese Kinder entschieden hat, aber nur, weil mir der Mut gefehlt hat.

Solang du den leisesten Zweifel hast, tue es nicht. Das ist mein persönlicher Rat.

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Die Entscheidung kann Dir niemand abnehmen. Ich persönlich finde selbst mit Mann diesen knappen Altersabstand Horror. Andere wählen es bewusst.
Aber egal, wie Du Dich entscheidest, Du solltest Dir zukünftig Gedanken über eine (andere) Verhütung machen. SS beim ONS und jetzt 1mal Sex und schon wieder..ausser vor einer SS hätte ich tierisch Angst mir irgendwelche Seuchen einzufangen, wenn l
man die Typen kaum kennt.

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Hey,
Auch ich bin die Typ Frau alleinerziehend mit Mann 😉

Ich möchte dir kurz meine Geschichte erzählen.
Mein erstes Kind ( aus erster Ehe) bekam ich 2003. Für mich war es damit abgeschlossen. Ich war jung, hatte Arbeit und Kind unter einen Hut zu bringen ohne Elternzeit (gab es da nicht) und ich war voll ausgelastet. 😅

2014 lernte ich meinen neuen Partner kennen. Wie es denn manchmal so ist, kam der erneute kinderwunsch irgendwann.

Nach laaangem probieren und ein paar fehlschlägen, haben wir 2017 unsere gemeinsame Tochter bekommen.

So nun aber abgeschlossen.. Eigentlich!!
Und uneigentlich war ich 3 Monate nach der Geburt erneut schwanger 🙄

Ich habe mit dem Gedanken der Abtreibung gespielt, weil es für uns abgeschlossen war, weil es viel zu schnell war, weil ich es gut fand 2 einzelkinder zu haben, weil ich dachte das schaffe ich nieee..

Wir haben uns dennoch dafür entschieden!
Man wächst mit seinen Aufgaben heißt es so schön und genau so ist es auch.
Meine Kinder sind 12 Monate auseinander, dazu habe ich noch ein Pupatier zu Hause, mein Mann ist 6 Tage die Woche arbeiten bis zu 13 Std am Tag aus dem Haus. Wir haben ein Haus, großen Garten und eine Kaninchenzucht.
Das alles wäre für mich nervlich gesehen früher unvorstellbar gewesen. Heute denke ich mit genau diesem Leben, was war es ohne Kinder, ohne Haus und Garten doch langweilig 😂😅
Was ich sagen möchte, es stimmt in der Tat. Du wächst mit deinen Aufgaben und du lernst mit der Zeit immer einfacher/strukturierter deine täglichen Aufgaben zu meistern.
Es wäre gelogen wenn ich sagen würde es ist immer nur toll und einfach. Es gibt auch sicherlich Tage wo ich froh bin, wennalkes schläft und der Tag vorbei ist. Aber die schönen Tage überwiegen dies alles.

Es ist machbar. Auch alleine 😉 glaub an dich.
Kurz noch zum Thema Kind /schlafen ect. Es sind nicht alle Kinder gleich. Meine kleinen z b könnten unterschiedlicher nicht sein.
Ein Baby ist natürlich anstrengend am Anfang in den nächten, aber das kannsich auch schnell legen und muss nicht so sein wie bei deiner ersten Tochter.

Ich habe z. B immer was vorgelesen oder gepuzzelt während ich die kleine gefüttert habe.
Du wirst da schnell rein wachsen.
Alles Liebe für dich und auch für deine Zukunft.

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Hi!

Ich kann Dir beschreiben wie es alleine mit zwei Kindern in diesem Altersabstand ist: Verdammt anstrengend.

Und das, obwohl ich an den Wochenenden Unterstützung vom Vater und ein Großelternpaar in der Nähe habe.

Ein großes Problem war auch, dass ich zunächst keinen Kindergartenplatz für die Große zur Verfügung hatte.

Der Schlafmangel hat mich sehr gequält. Konnte ich mich mit einem Kind noch tagsüber hinlegen, ging das nun mit zweien nicht mehr. Beim Stillen oder Tragen in der Babytrage wurde die Große immer eifersüchtig und hat dann Unsinn gemacht um meine Aufmerksamkeit zu bekommen.

Solltest du dich entscheiden, das Kind zu bekommen kann ich dir nur raten, schnell für einen Kindergartenplatz zu sorgen. Der hat mir damals sehr geholfen. Wir bekamen einen Rhythmus in unseren Alltag, ich hatte Zeit für den Kleinen und für den Haushalt usw. oder für einen Mittagsschlaf. Ich traf regelmäßig andere Eltern, was mir gut tat.

Die Ansprüche an deinen Haushalt solltest du runterschrauben. Schliefen endlich mal beide, habe ich die Zeit genutzt um ebenfalls zu schlafen - nicht um Haushalt zu machen.

Auch würde ich mit deinen Eltern sprechen ob nicht noch mehr Unterstützung möglich ist. Oder mich erkundigen ob es bei Euch nicht auch ehrenamtliche Helfer gibt, die Dich vielleicht ein oder zweimal die Woche unterstützen. Mir hat jede helfende Hand gut getan. Z. B. war es für mich schon eine Erleichterung, mal in Ruhe das Abendessen zubereiten zu können.

Bedürfnisorientierter Umgang ist etwas Schönes. Aber bei zwei Kindern muss zwangsläufig mal einer warten und jammern. Damit müssen dann alle leben.

Stundenlang einschlafbegleiten geht dann nicht mehr. Von daher solltest du deine Große beizeiten daran gewöhnen, alleine einzuschlafen.

Die ersten zwei Jahre waren sehr anstrengend. Jetzt sind sie drei und vier und es ... läuft! Zwar machen die beiden auch viel Unsinn, haben ihre Trotzphasen usw., aber sie können auch wunderbar zusammen spielen!



So. Das war das wichtigste was ch dir mitteilen wollte.

Falls du noch Fragen hast, kannst u mich gerne anschreiben!
Alle Gute, egal wie du dich entscheidest!