Hallo alle zusammen,
auch wenn mir hier jemand einen konkreten Rat geben kann, kann ich vielleicht den einen oder anderen Denkanstoß bekommen...
Ich bin mit meinem Mann schon über ein Jahrzehnt zusammen, einige Jahre verheiratet und wir haben einen 1,5-jährigen Sohn. Ende letzten Jahres sind wir von der Stadt aufs Land gezogen, seit März arbeite ich wieder Vollzeit, unser Sohn geht in der Stadt zur Tagesmutter.
Eigentlich wollten wir immer zwei Kinder. Anfang des Jahres fiel mein Mann (wieder) in die Depression, was zu Beziehungsproblemen führte, auch eine Trennung stand schon im Raum. Ich beschloss in dieser Situation kein weiteres Kind zu wollen. Anfang des Monats waren wir im Urlaub und hatten nach einem Streit Sex, ungeschützt, weil ich keine Kondome dabei hatte und ihn nicht vor den Kopf stoßen wollte. Gestern habe ich positiv getestet, nachdem mir auffiel, dass ich meine Tage immer noch nicht bekommen habe...
Dienstag haben wir einen Arzttermin. Ich bin hin- und hergerissen. Bitte nicht falsch verstehen, ich liebe meinen Sohn und möchte ihn nicht missen! Aber ich vermisse mein "altes" Leben, meine Freiheit und aus jetziger Sicht, weiß ich nicht, ob ich mein Kind noch einmal bekommen würde wenn ich die Wahl hätte. Ich sehe endlich etwas "Licht am Ende des Tunnels", was Selbstständigkeit und Schlaf (nur als Beispiel) angeht.
Mein Mann und ich haben uns zwar wieder zusammengerauft, aber ich empfinde unsere Beziehung momentan dennoch als sehr fragil und keinesfalls als völlig sicher. Hinzu kommt die Depression meines Mannes. Er ist zwar medikamentös eingestellt, und hat immerhin einen Reha-Antrag gestellt, aber die Gründe für seine Depression geht er therapeutisch nicht an.
Finanziell müssten wir zwar Abstriche machen, aber es wäre machbar. Wobei wir wahrscheinlich nicht mehr beide Vollzeit arbeiten könnten.
In der ersten Schwangerschaft habe ich bis zur Geburt gebrochen (Hyperemesis). Wenn ich mir vorstelle, wie wir das mit einem schon vorhandenen Kind schaffen sollen, wird mir bange.
Andererseits gäbe es rein rational betrachtet keinen besseren Zeitpunkt für ein zweites Kind und da wir vom ersten noch alles haben, müssten wir kaum etwas neu anschaffen. Und er Wunsch nach einem zweiten Kind war ja schließlich mal da.
Aber reichen rein rationale Gründe um sich für ein Kind zu entscheiden, dass eigentlich von Sekunde Null an von mir nicht gewünscht war?
Mein Mann freut sich und würde dieses Kind gerne bekommen. Er war erschrocken, als ich ihm sagte, dass das für mich nicht so sicher sei, sagte aber auch, dass die Entscheidung letztlich bei mir liegt und er sie mit trägt. Aber was ist, wenn ich mich gegen das Kind entscheide und mein Mann es mir doch irgendwann vorwirft oder ich es bereue? Oder was ist, wenn ich es bekomme und auch das bereue?
Vielen Dank an alle, die bis hierhin gelesen haben...
Ich weiß nicht, wofür ich mich entscheiden soll
Liebe Anonyme,
fühl Dich erstmal gedrückt.
Was mir gleich beim Lesen in den Sinn kam: Du schreibst:
"Aber reichen rein rationale Gründe um sich für ein Kind zu entscheiden, dass eigentlich von Sekunde Null an von mir nicht gewünscht war?"
Reichen denn rationale Gründe, um sich GEGEN ein Kind zu entscheiden?
Was sagt denn Dein Herz? Sekunde Null ist vorbei, aber der Wunsch war doch schon da. Das Herz ist doch das Wichtigste. Denn Dein Herz müsste auch einen Abbruch verarbeiten. Könntest Du das?
Als Mutter von zwei Kindern kann ich Dir sagen, man kann auch mit zwei Kindern als Eltern Vollzeit arbeiten.
Das Thema "altes Leben" ist so eine Sache. Aber das kommt weder mit einem noch mit zwei Kindern so schnell wieder 17 Jahre bist Du noch mindestens dabei. Sind da 2 weitere so schlimm?
Fühle Dich auf jeden Fall umarmt und überlege was das Herz sagt!!
Huhu,
das ist wirklich unglücklich gelaufen, dass ihr nicht verhütet habt und du gleich die Konsequenzen erfährst.
Ich finde, Lebensträume dürfen sich ändern.
Jemand, der immer sagt, er will 2 Kinder darf sich nach dem ersten Kind auch entscheiden und sagen, er will lieber nur eines oder eben auch mehr. Erst die tägliche Erfahrung als Eltern zeigt uns unsere realen Grenzen auf und diese müssen unbedingt beachtet werden, sonst rutscht man schneller ins Burn Out als man ahnt.
Von daher ist für mich der Wunsch von früher absolut obsolet. Früher hattest du keine Ahnung, was ein Kind wirklich bedeutet, früher hattest du einen starken Partner an der Seite. Heute fühlst du die Belastungen, die ein Kind mit sich bringt. Heute musst du die Stütze für deinen Partner sein als das er die deine ist.
Für mich hat dieser Teilsatz eine sehr schwere Bedeutung:
"weiß ich nicht, ob ich mein Kind noch einmal bekommen würde wenn ich die Wahl hätte"
Da steckt eine Menge dahinter, deine ganzen Erfahrungen, wie dein Leben derzeit ist.
Du kannst nun schauen, ob gewisse Bedingungen geändert werden könnten, dass du wieder voll und ganz ja sagen könntest zu einem Kind. Wenn nicht, liegt die Antwort schon auf der Hand ob weiteres Kind oder nicht …
Ich finde auch immer, dass man nie außer Acht lassen sollte, dass es mal zur Trennung kommen könnte. Würdest du 2 Kinder auch allein versorgen können und wollen?
Ein Kompliment übrigens, dass dein Mann hinter dir steht, egal wie du dich entscheidest. Das war für mich damals unglaublich wichtig, als ich vor einer ähnlichen Situation stand. So konnte ich frei entscheiden welchen Weg ICH gehen will. Keiner kann dir sagen, welcher Weg der richtige ist, das musst du für dich allein herausfinden.
Alles Gute dir!
Vielen Dank euch beiden für eure Antworten!
Herz und Kopf haben beide gute Pro- und Contraargumente. Und genauso müssen Kopf und Herz es verarbeiten, wenn ich mich gegen oder für das Kind entscheide und es dann bereue.
Und ja, ich habe großes Glück mit meinem Mann! Er rief mich vorhin nochmal an um mir zu sagen, dass er jeden Weg zu 100% mit mir mitgeht.
Den Trennungsgedanken habe ich natürlich auch immer im Hinterkopf. Wie es wäre, auf einmal ohne Mann da zu stehen.
Vielen Dank noch einmal für eure Denkanstöße!
Hallo liebe(r) anonym,
wenn er sagt, dass er jeden Weg mit dir geht, dann schwingt da doch auch mit, dass er nicht an Trennung denkt. Bist eher du unruhig, ob du es mit ihm tragen kannst? Die Depression? Weil sie jetzt wiederkommt und er keine Therapie sucht?
Das mit dem Herz und den rationalen Gründen. Mir kommt es so vor, als läge es bei dir auseinander: „Eigentlich“ und wie es ist.
Eigentlich hast du alles zum Glücklichsein und ein zweites Kind wäre wirklich perfekt, also rational gesehen, aber ...
Ich glaube, du hast in den eineinhalb Jahren und auch in der Schwangerschaft davor viel gegeben, was du noch nicht so recht wieder eingeholt hast. Wo du nicht so richtig „rund“ bist. Und das macht natürlich Angst. Wird das alles wieder so?
Oder sogar die Frage:
Was wird überhaupt wieder so, wie in der Zeit, als alles für mich o.k. war?
Dann wieder:
Gab es diese Zeit überhaupt, wo alles o.k. war? Kann man auch überlegen ...
Nicht ganz dieselben Dinge führen wieder zu demselben Glücksgefühl wie „vorher“, wenn man mal so weit im Leben steht wie du jetzt.
Aber man kann es immer wieder so einrichten, dass man so glücklich ist, wie man es braucht.
Arbeitest du jetzt Vollzeit? Das ist sicher auch ganz schön anstrengend, gerade nach dem Babyjahr.
Dein Mann freut sich einfach und hat keine Sorgen wegen der Depression. Find ich schon cool. Könnte auch echt einen Auftrieb bedeuten für ihn? Oder wie geht er mit eurem Sohn um? Wie kommt er mit ihm zurecht?
Du hast für dich im Moment das Gefühl, dass an dir mehr hängenbleibt: die Sorge um ihn Auseinandersetzungen und dann die mutterspezifischen Aufgaben, die man einfach nicht delegieren kann .. Ahnt er nicht, wie sehr seine Depression vielleicht dich belastet?
Wie seid ihr letztes Mal durch diese Phase gekommen?
Insgesamt könnte es zu einer guten „Neueinrichtung“ eurer Familie führen. Wo du nicht unbedingt die sein musst, die alles auffängt.
Vielleicht liegen deshalb Kopf und Herz so auseinander bei dir. Für jeden Weg müssen sie zusammenkommen.
Und dafür brauchst du erstmal Zeit, es überhaupt zu realisieren ....
Erstmal durchatmen über´s Wochenende und dann „mal sehen“ am Dienstag. Schön, dass er mitgeht.
Liebe Grüße von Kyra
In diesem Familienforum sind natürlich sehr viele Frauen, die noch Kinder wollen oder auch noch sehnlichst auf ein Kind warten. Aber genauso haben immer wieder Frauen verzweifelt geschrieben, dass sie sich eben doch überfordert fühlen, wenn sie in schwieriger Lebenssituation sich für das Kind entschieden haben. Es gibt immer wieder welche, die ihr Kind kaum lieben können. Dein Mann ist depressiv und evtl. keine Hilfe, auch wenn er es jetzt anbietet, was ja schön ist. Aber wie es dann aussieht, wenn es stressig wird, weiß man nicht, Therapie macht er ja auch nicht. Brechen die ganze Schwangerschaft durch ist kein Pappenstiel.
Dass Du Dein altes Leben zurückwillst, ist verständlich und habe ich hier auch schon öfter gelesen.
Du sorgst für Dein Kind, für Deinen kranken Mann - und Du bleibst sicher immer wieder auf der Strecke, was sich mit einem zweiten Kind nicht bessern wird. Ich könnte es wirklich verstehen, wenn Du sagst, das wird Dir alles zuviel.
Wenn Du hinter Deiner Entscheidung stehst, bereust Du es auch nicht, bedauern vielleicht mal....letztendlich musst Du es selber entscheiden. Dein Mann könnte sich vielleicht auch aktiv um seine Therapie bemühen, um Dir eine Hilfe zu sein, falls Du das Kind bekommst. Nur Lippenbekenntnisse alleine helfen da nicht wirklich.
LG Moni
Hallo
Ich erzähle dir Mal meine Geschichte.
Mein Ex Partner und Papa meiens Sohnes hatte schon immer mit Depressionen zu kämpfen Mal mehr Mal weniger.
Er war bevor wir uns kannten auch schon in stationärer Therapie.
Ich bin schwanger geworden wir haben uns für das Kind entschieden
Ich bin nachdem der große 1 Jahr alt war wieder Vollzeit und in Schicht arbeiten gegangen.
Er hat sich auf seine Depressionen ausgeruht und immer gesagt er konnte nicht arbeiten eine Therapie wollte er aber auch nicht mehr machen.
Die Beziehung ist nach 7 Jahren in die Brüche gegangen.
Warum weil er nicht betreit war an seinen Depressionen zu arbeiten.
Da ihm das Haus gehörte bin ich ausgezogen und der kleine wollte aber beim Papa im haus bleiben.
Klar Papa war immer da Mama meistens arbeiten irgend jemand musste ja das Geld verdienen.
Er hat sich und kümmert sich immer noch gut um unseren Sohn hat aber aus trotz zwischen mir und meinen Sohn nen Abgrund geschaffen.
Aber immerhin ist er nach der Trennung wieder in Therapie gegangen.
Der Kontakt ist schwer mit meinen ex da er meint ich hätte ihn in stich gelassen was nie so war.
Das mein kleiner lieber beim Papa beiben wollte hat mir zwar fast das herz gebrochen aber mein Verstand sagt auch heute noch es war die beste entscheidung.
So könnte er im gewohnten Umfeld bleiben und müsste nicht mit mir bei null anfangen .
Sicherlich kann eine Beziehung trotz Depressionen positiv verlaufen ich hab auch immer gehofft aber irgendwann die Hoffnung aufgegeben.
Denke wichtig wäre es das dein Mann bereit ist am Grund seiner Depressionen mit Hilfe einer Therapie zu arbeiten
Ich würde nie jemandem raten, abzutreiben, es ist eine so persönliche Entscheidung. Nicht außer acht lassen würde ich dabei, dass Depressionen vererblich sind. Auch wäre mir der altersabstand, insbesondere in einer eh schon fragilen Beziehung zu gering. Das sind per se keine abtreibungsgründe, natürlich. Summiert mit deinen eigenen zweifeln könnte ich es aber durchaus nachvollziehen, wenn du dich dafür entscheiden würdest. So oder so-alles gute!
Hallo
Wenn Dein Mann die Gründe für die Depression nicht angeht, dann wird er wohl auch nicht aus der Depression kommen. Nur Medikamente ist halt nur eine chemische Therapie. Wie lange würde er in die Reha gehen? In der Zeit wärst Du natürlich alleine.
Du vermisst Dein altes Leben. Und Du weisst nicht, ob Du nochmals ein Kind bekommen würdest, wenn Du die Wahl hättest. Nun hast Du die Wahl, ob Du ein zweites möchtest. Theoretisch müsstest Du somit folglich auch sagen, dass Du nicht weisst, ob Du ein zweites möchtest, bist ja auch hin- und her gerissen.
Kann denn Dein Mann auf Dauer Vollzeit arbeiten mit seinen Depressionen? Besteht die Gefahr, dass er arbeitsunfähig wird?
Die meisten Frauen bereuen eine Abtreibung nicht, weil es in ihrer Situation die richtige Entscheidung war. Was schaust Du als richtig an?
Wurde die Schwangerschaft durch einen Frauenarzt bestätigt? Wenn ja, dann vereinbare mal einen Beratungstermin z. B. bei Pro Familia.
Ich wünsche Dir, dass Du den für Dich richtigen Weg findest.
Freundlichen Gruss
tm
Vielen Dank für die ganzen Antworten!
Ich versuche mal, nach und nach ein paar Punkte abzuarbeiten...
Mein Mann war jetzt sechs Wochen krank geschrieben, geht aber wieder arbeiten, da wir es uns nicht leisten können, wenn er ins Krankengeld rutscht. Er hat mir heute versprochen, sich wirklich um einen Therapeuten zu bemühen. Selbst wenn es nicht nur ein Lippenbekenntnis ist, wissen wir alle, wie schwierig es sein kann, einen Therapeuten zu finden.
In dieser depressiven Episode funktioniert er immerhin noch und er gibt sich wirklich große Mühe! Er ist ein guter Vater, nur manchmal nicht besonders belastbar. Trotzdem ist es manchmal für mich, als würde ich auf rohen Eiern durchs Haus laufen.
Seit März arbeite ich wieder Vollzeit und ganz ehrlich, ich gehe darin auf. Ein Ort, an dem ich einfach nur ich bin, nicht Ehefrau, nicht Mutter.
Dass es nie wieder wie ohne Kind wird, ist mir vollkommen bewusst. Wie gesagt, möchte ich meinen Sohn auch nicht missen! Aber er war und ist ein sehr pflegeleichtes Kind und trotzdem komme ich immer wieder an meine Grenzen und denke dann "DAS ein zweites mal, bzw., mal zwei?!"
Wir haben hier auch keine Familie, die uns öfter mal entlasten könnte. Freunden würde ich unseren Sohn tagsüber problemlos anvertrauen. Ihn ins Bett zu bringen, traue ich ihnen hingegen schon nicht mehr wirklich zu.
Um ehrlich zu sein, hoffe ich, dass man Dienstag beim Arzttermin nichts sieht, dass sich das "Problem" von alleine löst. Und sagt das nicht eigentlich schon alles?
Ach du, das verstehe ich, dass es dir am liebsten wäre, die Welt wäre "von selbst" wieder anders morgen beim Termin. Dass man nichts sieht. Wobei das sogar sehr wahrscheinlich ist, wenn du noch früh dran bist.
Für dich war ja die Schwangerschaft sehr schlimm. Kündigt sich die Übelkeit schon an?
Es muss nicht genau so wieder kommen!
Zu deinem Mann:
Er hat immerhin Einsicht. Und kann arbeiten. Ist es angemessen oder quält er sich in die Arbeit, mehr aus Gründen, weil es finanziell sein muss. Was meinst Du?
Klar, die Therapeutensuche ist mühsam. Aber die Motivation, was zu tun, ist schon ein erster Therapieschritt. Das kannst du ihm wirklich hoch anrechnen. Manchmal kann das wie ein "Kraftschub" sein: "Ja, ich will eine Anleitung! Ich will was dafür tun, dass ich besser klar komme!" Dann ergibt sich manchmal schon das eine oder andere allein aus dieser neuen Haltung.
Ist er sehr lärmempfindlich, weil du schreibst "wie auf rohen Eiern durchs Haus laufen"?
Ich finden es stark, dass du gerne arbeitest!
Unterschätze dabei nicht, dass es wirklich viel ist, voll zu arbeiten und eine Familie zu haben. Und dabei ein pflegeleichtes Kind. Das ist schon ein großes Pensum, was du gerade leistest.
Zwei Kinder haben langfristig kraftökonomisch sogar einen Gewinn, weil sie sich gegenseitig haben, für vielerlei, wo sonst immer nur die Eltern in Frage kommen. Je kleiner sie sind, desto anstrengender natürlich.
Kann es sein, dass du ganz "zuunterst" der Stadt überhaupt nachtrauerst? Dein "altes Leben" sich dort hauptsächlich abgespielt hat? Du fährst jeden Tag hin und nimmst deinen Sohn mit. Was hat euch bewogen, auf´s Land zu ziehen und wie viele Kilometer sind es jeden Tag? Ist dein Mann eher der "Landmensch"?
Jetzt erstmal alles Gute für morgen! Was auch immer "gut" ist ...
Liebe Grüße von Kyra
Danke für deine Meinung!
Ja, die ersten Übelkeitswellen kamen schon. Noch kann ich mich mit den "Hausmitteln" über Wasser halten, aber ich weiß, dass es schlimmer werden kann.
Er wäre lieber weiterhin zuhause geblieben. Ich rechne es ihm hoch an, dass er trotzdem wieder geht. Dennoch sagte er schon am zweiten Tag, dass er darüber nachdenkt, sich was anderes zu suchen. Das ist natürlich keine Perspektive, die mir behagt, auch wenn ich ihn verstehen kann. Er arbeitet in der Pflege, wird aber in dem Bereich nichts so gut bezahltes und gleichzeitig "einfaches" finden.
"Auf rohen Eiern" mehr in dem Sinne, dass ich aus Rücksicht vieles zurückhalte. Ich halte meine Sorgen zurück, laste ihm nicht zu viel Haushalt auf, so etwas halt. Und wenn ich doch etwas erzähle, wäge ich vorher ab, wieviel Konfliktpotential es hat.
Ich trauere der Stadt in dem Sinne nicht hinterher. Aber um ehrlich zu sein, hätten wir mehr Geld und Zeit zur Verfügung, würden wir noch in der Stadt wohnen. Es sind "nur" etwa 30 km, 15 Minuten mit dem Zug. Das Angebot war gut und wir wohnen mit unseren besten Freunden auf einem Grundstück.
Ich bin angespannt wegen des Termins morgen. Und hin und her gerissen. Momentan denke ich, dass ich beide Entscheidungen bedauern würde, aber dann würde ich es lieber ohne zweites Kind bereuen und nicht mit...
Liebe Anonym
Du wolltest immer zwei Kinder. Es gibt auch keinen besseren Zeitpunkt, wie du schreibst. Du fragst, ob die rationalen Gründe reichen, wo du eigentlich es dir nicht gewünscht hast. Doch, du hattest es mal gewünscht, früher. Ich finde, die Gründe reichen schon aus.
Die Gründe dagegen wären doch auch rational, nicht? Oder wären diese gefühlsmässig?
Es kann natürlich schon sein, dass du eine Entscheidung gegen das Kind bereuen wirst. Natürlich kann man auch eine Entscheidung für das Kind bereuen, da gibt es auch Frauen, die das sagen.
Du schreibst, eure Beziehung ist fragil. Andererseits bis du aber schon über ein Jahrzehnt mit deinem Mann zusammen, also nicht kurz. Einen guten Therapeuten kann man sicher finden, wenn man gesund werden will.
Könntest du mit zwei Kindern zumindest Teilzeit arbeiten? Die Arbeit hilft dir ja, aufzublühen.
Ich würde am Dienstag mal mit dem Arzt deine Ärzte vor der Schwangerschaft besprechen. Vielleicht kann er dir diese nehmen und Hoffnung geben.
Das wünsche ich dir.
Lieben Gruss