Vor knapp 2 Wochen haben ja einige meinen Beitrag zu meinem ungeplanten Passagier gelesen und kommentiert...da ich nicht allen einzeln schreiben möchte, hab ich mich entschieden den Werdegang nochmal zum nachlesen zu verfassen:
Also wir haben lange hin und her überlegt, was wohl der beste Weg sein wird...nach einem anfänglichen absolut sicheren „nein, das geht nicht“ was sich danach in ein „vielleicht aber doch“ verwandelte und mich schier in 2 Teile zerrissen hat...Mein Mann war in der ganzen Sache etwas klarer - sowohl vom Denken als auch vom Aussprechen. Nach unseren Zwillingen, die die absolut gewünschtesten Wunschkinder aller Zeiten waren (okay zumindest eins, das 2. war eher Überraschung aber definitiv herzlichst willkommen) - war das erste halbe Jahr eigentlich eher Horror...ich denke ich hatte eine Art Postnatale Depression oder aber auch einfach nur menschliche Gefühle der absoluten Angst und Überforderung diesen beiden Wundern nicht gerecht zu werden. Ich hab es Tag für Tag geschafft - auch ohne größere Probleme aber saß mindestens 6 Monate Tag ein Tag aus da und habe Stunden geweint...heute kommt es mir fast lächerlich vor...damals habe ich mir gewünscht darüber lachen zu können...wie auch immer - es stand fest keine weiteren Kinder...hatten wir ja schon eins mehr als gedacht. Der positive Test Mitte Januar war ein Riesen Schock...wie geht sowas? Ich habe regelmäßig ohne Panne oder ähnliches meine Pille genommen und vor den Twins klappte es 6 lange Jahre gar nicht ohne hilfe?! Alle Erklärungen der Welt ändern aber auch nichts an diesen 2 fetten Strichen auf dem blöden Test...
Die Umstände...wie rational das klingt...sind eher semitoll...meine elternzeit endet aber mein Chef wird mich kündigen und finanziell ist es allgemein eher „geht so“, wir haben zwar ein kleines Haus was wir allerdings mit meiner Oma bewohnen - uns fehlt für die Twins bereits ein Zimmer (das wollen wir in 3-4 Jahren anbauen, bis dahin sparen was geht) mit Baby bliebe keine Zeit zum Sparen und Geld für einen Umbau ist aktuell absolut nicht da...wie sieht es mit der Zukunft aus? Können wir unseren Kindern dann einfach so etwas ermöglichen? Freizeitaktivtäten mit Freunden, materielle Dinge wie Fahrräder, Handys etc., aber auch Klassenfahrten, ggf Abi und Studium, Führerscheine, Autos - sicher alles Sachen die nicht sein müssen, aber man seinen Kindern doch schon ermöglichen möchte....
Und was ist mit uns? Als Paar? Mir als Mama...ich weine zwar nicht mehr täglich aber habe oft genug Momente in denen ich gerne ein Strauß wäre...Kopf in den Sand ich bin weg...ich bin überzeugt das ich meinen Job als Mama ganz gut mache...aber ich krieche oft auf dem Zahnfleisch...mein Mann hilft wo er kann aber nach einem 8h Tag ist auch er irgendwie erschöpft und wenn die Mäuse einen schlechten Tag haben ist die Kombi am Abend „Bombe“ - und dazu ein Baby? Kann ich dem Baby denn noch gerecht werden wo es doch zwischen den Twins schon schwer ist die Waage zu halten?
Wir haben uns für den Abbruch entschieden - mehr oder weniger. Der Kopf hat’s entschieden...ich habe die Termine wahr genommen welche Pflicht sind...habe bei jedem Termin geweint und bedauert das ich sowas entscheiden muss - und dennoch musste ich eine Entscheidung treffen. Heute...
Ich ging zur Op...entschuldigte mich immer wieder bei der Erbse und habe bitterlichst geweint bis ich endlich in Narkose lag....nach der Narkose habe ich weiter geweint und ich wünsche allen Frauen auf dieser Welt, das sie niemals eine Entscheidung zwischen Kopf und Herz treffen müssen.
Mein Mann hat sich gegen das Baby ausgesprochen - aus den obigen Gründen vor allem aber aus Angst, das es mir wieder so schlecht geht und ich dann nicht für alle da sein kann...das unsere Familie damit kaputt geht...wir haben uns entschieden, für die, die schon da sind, alles mögliche zu tun damit sie ein schönes Leben führen können und eben gegen das kleine Wunder...
Ich denke hier gibt es kein richtig oder falsch...es fühlt sich in jeder Sekunde anders an...ich hoffe das ich damit klar kommen kann und es für meine Familie und mich der richtige Weg ist... ich wünsche euch alles gute 🍀
Update „woher wissen was richtig ist“(Abbruch)*laaaaang*
Hallo liebes
Oje das tut mir leid
Ich wünsche euch das aller beste.
Du brauchst dir keine Schuld geben es ist alles gut es sollte so nicht sein leider.
Alles gute 🍀
Lg Tina
Vielen lieben Dank - heute geht es schon etwas besser...dieses „bereuen“ gehört glaube ich einfach zu einem gesunden Menschen dazu...ich hab viel mit meinem Mann geredet und auch noch viel geweint - sicher wird es weiter Momente geben in denen man einfach traurig ist, aber für uns war es jetzt die richtige Entscheidung 🍀
Wir haben unser aller erstes Kind aus alter Gründen und einer eventuelle Behinderung weg gegeben weil wir gesagt haben wir möchten jung Eltern werden aber mit dem Wissen das die kids das Haus irgendwann verlassen und nich so....
I h hab wochenlang danach bei baby Werbungen geheult..... und immer die Frage im Kopf gehabt....oder doch nicht machen sollen?? Aber heut nach gut 7 Jahren Abstand zu der Geschichte bin ich froh
Es war damals partiell sehr hart....aber ich würde sp oft bestätigt das es das beste war was wir getan haben
Kommt ZEIT Die heilt die Wunden.... wirst du sehen :) es wird besser werden....ihr habt das richtige gemacht
Manchmal beauch das Herz nur um dazu verstehen was der Kopf meinte
Hallo! Ich möchte dir nachträglich keinen Schrecken einjagen, aber ich hoffe dass dir klar war, dass dein Chef dich gar nicht hätte kündigen können durch die Schwangerschaft? Selbst in Probezeit bist du schwanger nicht kündbar, solange der Betrieb nicht komplett schließt zb...
Ja das weis ich, aber er ist auch in einem Alter, selbst wenn er mich jetzt nicht gekündigt hätte würde es anstehen auch dann in 1-2 Jahren...es ist ja auch nicht der ausschlaggebende Punkt gewesen sondern nur einer von vielen - ich habe bereits eine neue Stelle aber die hätten sicher nicht auf mich warten können. Aber danke für deine Meinung dazu...ändern kann man es nicht mehr und ich denke es war nicht falsch...
Ich finde ihr habt eine echt mutige Entscheidung getroffen. Und in meinen Augen die Richtige denn in erster Linie musst du an deine Twins denken.
Wir wollen auch 100% keine Kids mehr, ähnliche Situation wie bei euch. Jetzt haben wir uns sterisilieren lassen.
Alles Gute euch.
Ja...darüber haben wir auch geredet und es ist für uns auch der einzige Weg der noch bleibt um ohne Angst auch wieder Spaß miteinander zu haben. Nach dem ist mein Vertrauen in alle anderen Mittel eigentlich weg... alles Gute euch 🍀
Ich kann dich so gut verstehen. Habe mich in einer ähnlichen Situation auch gegen Nr. 3 entschieden und angetrieben. Einfach um für Kind 1 und 2 ein sichereres Leben zu haben. Ich hatte nach Nr 2 lange Depressionen und war nach 9 Monaten endlich wieder zuversichtlich die beiden zu schaffen. Dann war ich schwanger trotz kupferspirale (deren Sitz noch im Zyklus davor perfekt war). Klar tut es weh und man bereut. Aber immer wieder wenn ich mir vorstelle dass es nicht nur die beiden sind sondern da noch ein drittes kleines wäre, bin ich sicher mich richtig entschieden zu haben. Für mich und für uns. Aber natürlich ist immer wieder der Gedanke dieses es wäre nun 3. ...
Beim Sex konnte ich lange nicht genießen. Immer die Angst wieder ungewollt schwanger zu werden trotz doppelter Verhütung. Das wurde mit der Zeit besser und ich habe nun tatsächlich nochmals eine kupferspirale setzen lassen und kann so langsam wieder vertrauen. An den Tagen um den Eisprung verhüten wir aber immer noch mit Kondom zusätzlich. Aber sobald mein Zyklus einen Tag länger ist als normal habe ich Panik, obwohl es so unwahrscheinlich ist ... alles Gute für dich!
Ich fühle mit dir!
Auch ich muss zwischen Herz und Verstand entscheiden.
Ich bin todtraurig. Nächste Woche habe ich den Beratungstermin. Ich bin mir immer sicherer das der Verstand gewinnt.
Ich habe mich spät entschlossen eine weitere Ausbildung(schulisch & Praxisjahr)zu machen, um meine Familie auf Dauer besser absichern zu können. Diese müsste ich unterbrechen, mit 3 kleinen Kindern wird es schwierig danach die Ausbildung weiter zu machen, mein Mann kann mich leider nur wenig unterstützen...
Auch ich weine viel, mir geht es ähnlich wie dir, nur dass ich alles noch vor mir habe...
Ich wünsche dir alles Gute!
Hab dir privat geschrieben und es tut mir so leid das du auch vor einer so schweren Entscheidung stehst...es gibt kein falsch hierbei so wie es kein richtig gibt. Am Ende muss man abwägen wie es für Alle am besten ist...ich wünsche dir viel Kraft und alles alles liebe 💕
Liebe schnegge,
ich hatte dir ja privat geschrieben - und dann mich zurückgezogen. Ich möchte dir gerne sagen, dass ich deinen Schmerz jetzt auch wahrnehme und mich das berührt, was du schreibst. Ich konnte dir gar nicht gleich auf dein Erzählen antworten, so hat es auch mich nochmal aufgewühlt.
Ich wünsche dir sehr, dass du zum Frieden kommst.
Wie du schreibst: das Denken in richtig oder falsch würde einen zerreißen in so einer Situation. Es hat alles seine beiden Seiten, beides bringt Gutes und Schweres mit sich.
Happy habe ich auch geschrieben. Du bist weiter mit ihr in Kontakt, denke ich.
Ich hoffe, sie kommt bei Abwägen zu einem guten Entschluss.
Liebe Grüße von Kyra
Ich bin gerade in derselben Situation. Wir haben auch zwei Kinder, wobei das zweite nicht ganz gesund ist (weswegen ich auch einfach psychisch nicht noch eine Schwangerschaft und Geburt überstehen könnte..). Mir hat der Test wirklich den Boden unter dem Füßen weggerissen und ich habe mich wie du für die „vorhandenen“ Familienmitglieder entschieden. Mein Termin zum medikamentösen Abbruch ist am Mittwoch. Natürlich habe ich etwas Angst, aber ich weiß genau, dass die Entscheidung für mich/uns die richtige ist. Ich habe mich in den letzten zwei Wochen oft gefragt, ob ich das bereuen würde und meine klare Antwort ist nein. Ich werde mich auch direkt nach der Abschlussuntersuchung sterilisieren lassen(sobald es nach Corona nochmal geht..). Ich möchte kein drittes Kind, auch wenn ich mir die letzten Jahre immer mal wieder Gedanken dazu gemacht habe. Aber wieder Test, hat mir wirklich innerhalb vor Sekunden vor Augen geführt, dass wir komplett sind. Ich hätte nie gedacht, dass es so etwas gibt. Es gab keine Zweifel kein nichts. Natürlich haben mein Mann und ich über das „was wäre wenn..“ gesprochen. Aber ganz von Herzen konnte ich mich nicht ja dafür entscheiden. Ich habe mich dann „nieder“ gemacht, wieso ich mich nicht mit dem Gedanken anfreunden kann und ob ich deswegen eine Rabenmutter bin. Aber inzwischen denke ich, dass es eher positiv ist, sich wirklich mit jeder Faser des Körpers dagegen entscheiden zu können, als wirklich dieses „was wäre wenn..“ und „eigentlich hätte ich doch gerne..“ im Hinterkopf zu haben.
Ich verstehe was du meinst und ich wünsche dir und deiner Familie alles erdenklich Gute ♥️ Ich denke noch oft an mein kleines Wunder aber bin mit mir und der Entschuldigung völlig okay. Die beiden anderen verlangen mir wirklich jeden Funken Aufmerksamkeit ab und ich bin froh das ich ihnen das zur Zeit geben kann was sie brauchen und dabei nicht selbst völlig den Bach runter gehe. Bleibt gesund
Ich denke das ist auch wichtig.. man muss hinter diese Entscheidung stehen. Wenn es nicht so wäre, würde ich die 12 Wochen ausnutzen und nachdenken. Dem ist aber nicht so. Ich bin mir sicher und ich entscheide mich für unsere Familie.. so doof es auch klingt.