Hallo Ihr Lieben,
ich muss mich heute einfach mal ausheulen.
Ich habe 4 Kinder und einen super tollen Ehemann. Eigentlich hatte ich immer im Hinterstübchen den Gedanken an ein kleines Würmchen. Wusste aber, dass es nicht geht. Ich 38, mein Mann 40 und meine Kinder 16, 13, 7 und 3 Jahre.
Der Kleinste ist sehr Mama Kind und in der Trotz-Bock phase und meine 13 jährige befindet sich vom allerfeinsten in der Pubertät und geht seit 1,5 Jahren so gut wie nicht in die Schule was auch psychisch sehr belastet
Nun hatte ich den positiven Schwangerschaftstest in der Hand und musste anfangen zu weinen. Ich war total überfordert damit. Mein Mann auch. Er hat 2vTage kaum gesprochen, weil auch er erstmal damit klar kommen musste. Nun hat er mir dann gesagt, dass er von mir keine Abtreibung verlangen kann und mich gefragt, wie ich nun zu dem Baby stehe.
Ich wusste es nicht.... Ich habe mir immer gesagt, ich treibe nie ab, wenn ich in diese Situation komme. Da ich dazu stehe.
Und nun befand ich mich genau in dieser beschissenen Situation. Mein Kopf hat mir gesagt, nein es geht nicht. Den ganzen Stress und Streitereien zw. Mir und meiner Tochter kann ich dem Baby einfach nicht antun. Vom finanziellen abgesehen.
Ich habe wochenlang mit mir gekämpft.
Habe mich gehasst, weil ich so nie war.
Und dann kam der schlimmste Tag meines Lebens, der Abbruch in der 10. Ssw.
Mein Mann und ich sind in die Klinik gefahren, ich habe mein OP Hemdchen bekommen und wir mussten 4 Stunden warten, bis ich dran war.
Nach der OP war noch alles gut und bis 2 Tage später auch noch. Und dann ging es los.... Ich musste von Arbeit aus Wege erledigen und dann schoss mir der Gedanke in den Kopf, dass ich vor 48 Stunden noch schwanger war und nun ist alles vorbei.
Sobald ich an das Baby denke, fange ich an zu weinen. Mir geht's beschissen, ich hab so ein schlechtes Gewissen und bereue es.
Mein Mann ist toll und tröstet mich, aber ich weiß auch nicht ob ich jal noch ein Baby bekommen werde.
Abtreibung bereut
Hi. Ich denke das ist ganz normal wie es dir grade geht. Du hast ja deine Gründe gehabt wieso du es getan hast. Damit musst du jetzt lernen umzugehen. Rückgängig machen kannst du es ja nun nicht mehr. Du hast 4 Kinder das ist doch schonmal was. Weiso geht deine Tochter seit 1,5Jahren nicht mehr zur Schule? Meiner würde ich was erzählen und sie persönlich in die Klasse begleiten... Wahrscheinlich kommt jetzt eben alles zusammen. Deine Tochter, die abgebrochene Schwangerschaft etc. Toll das dein Mann dich so unterstützt. Du musst jetzt das beste daraus machen. Viele Grüße
Glaube mir, wenn die Kinder nicht in die Schule wollen (gibt Gründe dafür, nicht bloß "Kein Bock", kannst du dich auf den Kopf stellen und kommst trotzdem nicht weiter.
An die TE was das Thema Schule angeht darfst du mich gern anschreiben, ich war mit meinem Sohn in der gleichen Situation
Das mag gut sein das es auch andere Gründe wie kein Bock gibt. Aber dann muss man dagegen was tun. Schulwechsel etc. Aber 1,5 und das mit grade mal 13 Jahren geht garnicht.
Ich kann grundsätzlich verstehen, dass du psychisch unter dem Abbruch leidest, weil es eine Verlusterfahrung ist. Allerdings kann ich deine Entscheidung sehr gut nachvollziehen, da deine vier Kinder dich momentan als Mutter stark in Anspruch nehemn. Außerdem hat deine 13-jährige Tochter ja sehr große Probleme, die du dringend mit professioneller Hilfe angehen solltest. Meiner persönlichen Meinung nach sollten die bereits vorhandenen Kinder immer Vorrang vor einem Ungeborenen haben. Zudem wärst du evtl. mit einem 5. Kind überfordert gewesen, da du ja jetzt schon stark belastet bist. Es wäre niemandem geholfen gewesen, wenn du dann komplett zusammengebrochen wärst.
Wäre es vielleicht eine Option für dich, wenn du nun zu einer Beratungsstelle wie z. B. Pro familia gehen würdest? Die bieten meines Wissens auch Beratungen für Frauen an, die einen Abbruch hinter sich haben.
Danke für Eure Antworten. Ich muss jetzt natürlich mit der Entscheidung leben. Ich weiß, dass es die richtige war, auch wenn es momentan in mancher Situation noch nicht real ist.
Das meine Tochter nicht in die Schule geht, kam von heute auf morgen. Sie ist erst in eine Depression gefallen, wo sie wochenlang nur auf der Couch lag, sich nicht angezogen hat und nicht mehr raus wollte. Das ist aber mittlerweile nicht mehr so.
Die Schulabstinenz ist eine andere Sache. Da ist sie auch in psychologischer Behandlung. Aber es war eine lange Zeit, bis wir die richtige Therapeutin gefunden haben. Und durch die Schwangerschaft musste ich 1x kurzfristig absagen und dann vergingen wieder Wochen bis ich sie erreicht habe und dann vergehen nochmal Wochen bis zum nächsten Termin. Ich hoffe, dass sie das Problem bald hinter sich hat und sie wieder halbwegs normal in die Schule geht.
Aber es ist schwierig sie früh zu überreden und sie dann Angst hat rein zu gehen und ich wieder mit ihr nach Hause fahre. Glaubt mir, wir haben alles versucht. Es ist eine schwierige Situation
Guten Morgen. ..
Ich verstehe dich sehr gut..
Meinen Abbruch bereue ich auch zu tiefst!!
Aber auch hier, "gute" Gründe..unser letztes Baby war beim Abbruch grade 4 Monate alt..
Und insgesamt haben wir 3 Kinder und die letzten beiden einen geplanten kurzabstand von 13 Monaten. Zum großen Bruder 10 Jahre.
Dann gesundheitlich bei mir noch zwei Gründe, denn zum Ende der letzten Schwangerschaft und unter der Geburt dann richtig meine Muskulatur mit der Blase und Uterus runtergerutscht (dadurch inkontinent) und die sollte ein halbes Jahr nach der Geburt, wenn es nicht vollallein passiert, operativ höher festgesetzt werden. Für erneute Schwangerschaft würde es ein hohes Risiko für das ungeborene bedeuten an Frühgeburt, ich hätte viel bzw fast nur liegen dürfen, und für mich körperlich auf jeden Fall. Engmaschige Kontrolle.
In meiner ganzen "sexuellen Zeit" ist mir noch nie ein Kondom geplatzt.
Mir war auch immer schleierhaft, wie diese elastischen Gummidinger platzen/reißen können...
Aber leider ist es uns tatsächlich passiert und ich hatte tatsächlich soooo schnell einen Eisprung nach der Geburt. Baby muss 6/7 Wochen gewesen sein...
Ja, es folgte dann eine ganz schlimme Zeit, psychisch und körperlich ging es mir sehr sehr schlecht...psychologe konnte mir nicht helfen...musste tatsächlich "Die Zeit abwarten "..
Aber noch immer denke ich mindestens alle zwei Tage an mein Sternchen.....in wenigen Wochen würde es eigentlich seinen 1 Geburtstag feiern 😔
Mein Mann ist nun schon derweil sterilisiert, damit uns sowas nicht noch einmal passiert..
Ich muss auch noch was dazu sagen, in solchen Situationen, ja, die Frauen müssen den furchtbaren Eingriff machen lassen, aber auch den Männern geht es dreckig.
Meinem Mann ging es gar nicht gut, vor allem als wir uns für den Eingriff trennen mussten.
Er hat richtig mit mir mit gelitten...er konnte mich kaum ansehen... ich habe nur geweint....so heftig geweint habe ich nur eine "kurze" Zeit in meinem Leben, als mir in meiner frühen Jugend was sehr schlimmes passiert ist, was einem Mädchen/Frau passieren kann...aber dann nicht mehr.....
Allerdings heute ist es für ihn vergessen...
Abgehakt...
Für mich nicht... 😔...niemals....
Alles Gute
Hallo, auch wenn du abgetrieben hast, darfst du um das Kind trauern.
Nimm dir die Zeit, das zu verarbeiten. Alles Liebe
Hallo,
ich muss sagen, dass es mir gerade sehr gut tat, deine Geschichte zu lesen.
Auch ich habe eine Schwangerschaft abgebrochen und ich bereue es. Nicht jeden Tag. Und ich hatte auch wirklich „gute“ Gründe und mein Verstand hat ganz laut „NEIN“ zu einem weiteren Baby gesagt.
Mein Baby war zu der Zeit noch ganz klein und ich glaube heute immer noch, dass es für unsere Familie besser war, dass es zu der Zeit kein zweites Kind gab.
Aber trotzdem denke ich oft an die Zeit zurück. Ich frage mich, wie ich plötzlich zu einer Frau werden konnte, die ein Baby abtreibt. Ich liebe Kinder. Und ich liebe es Mutter zu sein.
Ich glaube, der erste große Schritt ist, sich selbst zu vergeben.
Ich dachte lange, dass ich das geschafft hätte. Aber jetzt wollen wir ein zweites Kind bekommen und ich hatte drei Fehlgeburten in Folge. Nach der letzten, zum Ende der 11. Woche, dachte ich, dass ich das vielleicht „verdient“ habe, da ich mich einmal gegen ein Kind entschieden habe.
Also habe ich mir noch nicht vergeben. Und ich muss akzeptieren, dass ich, wie ganz viele andere Frauen, in eine Situation geraten bin, in der ich eben so entschieden habe.
Deshalb sind wir keine schlechten Menschen. Wir haben aus Liebe gehandelt.
Ich wünsche Dir alles Gute und ich hoffe, du kannst dir vergeben.
Schön ist, dass dein Partner an deiner Seite ist.
Unsere Partnerschaft ist daran beinahe zerbrochen.
Viele Grüße
🍀
Hallo Liebes,
Ich verstehe wie es dir geht. Seit ich in früher Jugend von Abtreibungen erfahren habe graut es mir eines Tages in einer Situation wie deiner zu sein.
Das ist eine der schwersten moralischen Entscheidungen unserer Zeit.
Aber meine Faustregel für alle Entscheidungen im Leben: Die Wahl die man im entscheidenden Moment trifft ist die klügste gewesen. Du hast nicht aus Angst abgetrieben, niemand hat dich dazu gezwungen. Du hast mit allen verfügbaren Informationen (deine Kinder jetzt, Finanzen, deine eigenen Kapazitäten, ...) die in dem Moment beste Entscheidung getroffen. Du hast das Wohl deiner Kinder über deine eigenen Ansprüche an dich selbst als Person gestellt.
Das ist eine sehr beeindruckende Tat, auch wenn ihre Details furchtbar sind.
Du fühlst dich schuldig deswegen aber das solltest du nicht.
Dass du in der Lage warst diese Entscheidung zu treffen macht es die richtige! Mit allen Informationen, die du hattest hast du den für euch damals einzig verfügbaren Weg gewählt.
Trauere um deinen Krümel.
Aber fühl dich nicht schuldig. Du hast das Richtige getan.
Ich bin so beeindruckt von deinen Leistungen als Powermama, auch mit den wirklich ernsten Problemen deiner Tochter. Deine Kinder brauchen dich und du hast ihnen ermöglicht, weiter für sie da zu sein.
Sei stolz auf dich und Gute Besserung! Ihr kommt da durch!
Vielen lieben Dank für Eure echt lieben Worte. Ich bin dankbar dafür, dass ich mein Herz hier ausschütten durfte und ihr mir so lieb geantwortet habt.
Der Abbruch ist jetzt knapp 4 Wochen her und ich denke, dass ich noch ein Weilchen brauche um es zu verarbeiten. Aber meine Kinder und mein Mann geben mir jeden Tag Kraft und das tolle Gefühl, geliebt zu werden.
Und ich hoffe aus tiefstem Herzen, dass ich so eine schwere Entscheidung nie wieder in meinem Leben treffen muss. So eine schlimme Situation möchte ich nie wieder erleben!
Auch ich wünsche Euch von Herzen alles Liebe und bleibt schön gesund. Wir werden uns bestimmt hier im Forum noch öfters hören
LG Antje