Suche Mut

Hallo,

Ich bin Mama von zwei Kindern (5 & fast zwei) und nun ungeplant wieder schwanger in der 6. Woche. Eigentlich hatte ich einen Kupferperlenball. Dieser hat sich jedoch anscheinend unbemerkt verabschiedet, denn der Gyn konnte ihn nicht finden. Jetzt stehe ich da. Eine Abtreibung kommt für mich nicht in Frage. Trotzdem bin ich ziemlich verunsichert und habe auch Angst. Hier dir Gründe
1) Mein Mann hat Multiple Sklerose. Seine Bewegungsfähigkeit ist dadurch schon eingeschränkt, sodass er mir in der Versorgung des Babys keine große Hilfe sein wird. Er könnte es z.B. nicht mehr tragen, da er leicht stolpert und wenn es anfängt zu laufen, wäre er nicht schnell genug, um es im Zweifel vor der Straße oder Stürzen vom Klettergerüst zu bewahren.
2) Mein Mann und ich haben im letzten Winter über eine mögliche Scheidung gesprochen, da wir uns gegenseitig nicht mehr gut taten. Das hat sich jetzt wieder deutlich gebessert, wozu auch die viele gemeinsame Zeit durch Homeoffice (danke Corona) beigetragen hat. Dennoch wird es eine Zeit nach Corona geben und dann werden wir vielleicht wieder die selben Probleme haben.
3) Ich bin in den letzten Zügen meines Studiums. Mir fehlt nur noch eine Seminar- und die Masterarbeit. Wegen der Kitaschließungen konnte ich seit Wochen nichts für das Studium machen (Mein Mann ist Alleinverdiener in Vollzeit). Keiner von uns hat einen systemrelevanten Job. Wir werden also als letzte unsere Kinder wieder in die Kita schicken dürfen. Dazu kommt noch, dass mein Studiengang im kommenden Sommer ausläuft. Ich muss also alle Arbeiten bis zum November geschafft haben und da sehe ich nicht, wie das funktionieren soll, wenn die Kinder erst im August (?) wieder in die Kita dürfen.
Ein Schwangerenkonfliktberatungsgespräch konnte mir da leider nicht richtig weiterhelfen. Aber vielleicht habt ihr ja Erfahrungen oder könnt mir ein wenig Mut machen. DANKE im Voraus.

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"Eine Abtreibung kommt für mich nicht in Frage" - damit hast du ja schonmal deutlich, was du willst.
Es gibt verschiedene Hilfsangebote, die du nutzen könntest, sei es vom Jugendamt (Familienhilfe), Beratungsstellen, Gesundheitsamt (Familienhebamme), krankenkasse (Hsushaltshilfe) usw. Versuch dich durch den Dschungel mal durchzukämpfen.
Von mir großen Respekt, dass du Studium, Kinder und die Situation mit deinem Mann so meisterst.

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Guten Morgen,

erst mal herzlichen Glückwunsch zu eurem Wunder ❤.
Ich finde eure Situation ist nicht "aussichtslos".

Zu 1.: MS kenne ich "leider" auch im Bekanntenkreis. Das tut mir leid für euch :-(. Ist eine miese Krankheit.
Aber du hast es bei den anderen 2 Mäusen geschafft, dann schaffst du es auch ein drittes Mal. Dein größtes Kind wird bei der Geburt fast 6 sein, dein anderes fast 3. Das ist doch schonmal ein super Alter, wo sie aus dem "Gröbsten" raus sind. Klar, immer noch anstrengend. Aber sie können sich äußern, laufen, etwas mit helfen u.s.w.
Habt ihr Familie in der Gegend oder Freunde die euch unterstützen können?


2. Wäre vielleicht vorsorglich eine Eheberatung etwas für euch?
Aber wenn ihr euch doch gerade in dieser schwierigen Zeit zusammenrauft, ist das doch eigentlich ein gutes Zeichen.
Weiß dein Mann von der Schwangerschaft?

3. Respekt, dass du studierst. Kann euch denn jetzt jemand unterstützen? Zum Beispiel Einkäufe erledigen, Essen vor die Tür stellen (natürlich nicht jeden Tag)? Das du da etwas Zeit gewinnen kannst? Oder das du dich mit deinem Mann etwas aufteilst zeitlich? Also das er ein paar Stunden morgens arbeitet, sich dann 1-2 Stunden um die Kids kümmert und dann erst weitermacht? Vielleicht findet man da auch eine Möglichkeit.

Alles Gute für euch 🍀

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Guten Morgen,

Meine Eltern wohnen eine Stunde mit dem Auto weg und gehen selbst auch noch voll arbeiten. Sie tun zwar, was sie können, aber sehr viel ist es nicht.
Eine Eheberatung wollten wir tatsächlich machen. Bis jetzt ist es immer an der Machbarkeit gescheitert. Normalerweise ist mein Mann nämlich 14 Stunden aus dem Haus (Pendler) und es war terminlich einfach nicht machbar. Ich hoffe darauf, dass sich momentane Arbeitslösungen auch auf die Zeit nach Corona übertragen lassen, sodass wir mal Termine finden.
Er weiß natürlich von der Schwangerschaft, freut sich auch riesig, kann aber meine Situation nicht ganz nachvollziehen. Dementsprechend fühlt er sich auch ein wenig gekränkt, weil ich mich noch nicht freuen kann.
Eine zeitliche Aufteilung haben wir jetzt bereits für die Coronateit geschaffen, wann wer wie lange die Kinder nimmt. Das läuft auch sehr gut, aber ihr wisst ja, wie das mit zwei Kindern und dem Haushalt ist. Hinzu kommt noch, dass mei Mann aufgrund seiner Einschränkungen im Haushalt kaum mehr mitmachen kann und ihm einfach auch die körperliche Energie fehlt, dir Kinder länger als 1-2 Stunden zu betreuen. Durch die Kontaktbeschränkungen ist es uns ja momentan auch nicht möglich, auf Babysitter jedweder Art (Großeltern, Freunde, Bekannte) zurückzugreifen.

Ich möchte hier nicht groß rumjammern. Es geht uns ja gut. Ich finde es nur so schade, dass ich mich (noch) nicht auf das Baby freuen kann. Ich würde der Zukunft gerne optimistischer entgegen sehen können. Deshalb habe ich mich auch an euch gewandt.

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Hi,

natürlich macht es die aktuelle Situation nicht gerade einfacher...
Das bei dir noch nicht die "Freude" da ist, kann ich verstehen. Ich hab 2 ganz tolle Mäuse und für mich ist der Kinderwunsch abgeschlossen. Hätte ich jetzt einen positiven Test in der Hand, würde ich erst mal weinen.... Du hast dir wahrscheinlich auch erhofft, wieder was "unabhängiger" zu sein, nach deinem Studium wieder zu arbeiten.... und jetzt fängst du wieder von vorne an. Mein Mann ist echt ein toller Papa, kümmert sich super und ich hab genug Freiheiten. Aber gerade am Anfang, ist dann doch mehr die Mama gefragt. Für den Mann ändert sich ja auch nicht wirklich viel. Ich meine das jetzt alles nicht böse. Will die Papas auch nicht schlecht machen.
Und wenn er nach Corona vielleicht 2 Tage die Woche Homeoffice machen kann, wäre das doch super und eine Entlastung.
Vielleicht kannst du dir ja für die Schwangerschaft und kurz nach der Entbindung vielleicht wirklich eine Haushaltshilfe gönnen.
Die Freude kommt bestimmt beim Ultraschall ❤. Das im Moment vielleicht "geschockt" bist,ist doch normal.

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Hallo,
ich gehe mal deine Punkte von 1 bis 3 durch:
Zu 1) Ja, helfen kann er dir nicht viel, dass sehe ich auch so. Allerdings ist euer ältestes Kind schon 5, den muss er nicht mehr tragen. Am Spielplatz solltest du dann eben dabei sein, er kann ja das Baby im Kinderwagen schieben, du kümmerst dich um die Großen.
Zu 2) Wenn ihr euch in Zeiten von Corona -also wo ihr mehr zusammen sein müsst als in normalen Zeiten- wieder näher gekommen seid, ist das doch ein gutes Zeichen! Viele andere Paare streiten gerade ums so mehr, weil sie es eben nicht aushalten, so aufeinander zu picken.
Zu3) Soweit ich das jetzt alles mitgerechnet hat, fallen alle diese Dinge, die dein Studium betreffen, in die Zeit der #schwanger noch rein. Also bleibt eigentlich alles gleich für sich, es sind trotzdem nur die beiden anderen zum Betreuen da. Vielleicht jetzt mal von diversen #schwangerWehwechen abgesehen.
Du möchtest das Baby bekommen, also nur Mut, du wirst es stemmen#liebdrueck

Alles Gute noch#pro

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Hallo liebe TE,
schaust du hier noch rein? Vielleicht bist du gut beschäftigt und findest kaum Zeit dafür. Wie geht es dir denn inzwischen mit deiner erneuten Schwangerschaft?
Hoffentlich kommt ihr gut durch diese (in mehrfacher Hinsicht) besonderen Tage.
Warst du denn nochmal beim FA? Hoffentlich hast du im Alltag nicht nur sorgenvolle, sondern auch ab und zu freudige Momente.
Viel Kraft dir und liebe Grüße
Lorena