Hallo zusammen,
ich bin zwar ein Mann, aber vielleicht ist es ja trotzdem in Ordnung, dass ich hier meine Fragen stelle und kurz meine Situation schildere.
Ich bin genau wie meine Frau Ende 30 und wir haben zwei Wunschkinder (5 und 8).
Für uns beide war damit die Familienplanung abgeschlossen und ich habe mich vor 4 Jahren für eine Vasektomie entschieden (schnell und harmlos, eigentlich zu empfehlen).
Jetzt ist es jedoch so, dass meine Frau mir vor 2 Wochen mitgeteilt hat, dass sie in der 12. SSW ist.
Ich bin natürlich erstmal aus allen Wolken gefallen, da für mich das Thema "aus den Augen aus dem Sinn" war. Habe mich nach Vasektomie und zwei negativen Proben nicht mehr mit Verhütung befasst oder darüber nachgedacht.
Ich habe hier viel mitgelesen und vielleicht könnt ihr mir noch einige Denkanstöße geben.
Ich versuche natürlich meine Frau zu unterstützen und für sie da zu sein, da es natürlich eine schwierige Situation ist.
Letztlich gibt es aber immer wieder Reibungspunkte.
Ich habe natürlich Schwierigkeiten mich ganz darauf einzulassen und auch wirklich Freude zu zeigen. Aber ist das so schwer nachzuvollziehen? Ich denke, dass auch ich erstmal Zeit für mich brauche.
Zudem habe ich, ohne jedes Misstrauen, einen Termin bei meinem Urologen, der auch damals den Eingriff durchgeführt hat gemacht, um abzuklären, ob es zu einer späten Rakanalisation gekommen ist.
Hier wurde vorgeschlagen 3 mal eine Probe abzugeben im 2-Wochen Rhythmus, da eine negative Probe anscheinend noch nichts aussagt.
Die erste Probe wurde bereits untersucht und es sind keine Spermien nachweisbar gewesen.
Mir wurde daher massiv Misstrauen vorgeworfen und es kam zu einem großen Streit. Findet ihr, dass ich da so falsch gehandelt habe? Sollte es wieder zusammengewachsen sein, müsste natürlich die OP wiederholt werden (geht laut Urologem sogar "aufs Haus") und ich wollte das natürlich abgeklärt haben.
Ich kann dieses Verhalten so nicht nachvollziehen und möchte diese Untersuchungen auch nicht absagen, da es für mich persönlich wichtig ist, dass die Zeugungsfähigkeit nicht wieder vorhanden ist.
Es ist wirklich schwierig im Moment eine gute Kommunikationsbasis zu finden.
Eine Abtreibung steht nicht zur Debatte.
Habt ihr noch Ratschläge für mich, wie ich die Situation entspannen kann und meine Frau unterstützen?
Vielen Dank
Jo
Ungeplant schwanger trotz Vasektomie
Ich finde es sollte auch in ihrem Interesse liegen, dass du das abklären lässt, schließlich möchte sie bestimmt nicht, dass sowas nochmal passiert. Ihre Reaktion finde ich ehrlich gesagt viel merkwürdiger wie deine. Will deiner Frau nichts unterstellen und in dir keine Zweifel wecken, aber ich finde ihr Verhalten irgendwie schon echt auffällig.
Hallo,
ich finde es nur logisch, dass du natürlich Spermiogramme machen lässt.
Im Zweifelsfall kommt doch sonst nun jedes Jahr ein ungeplantes Kind zu Stande, wenn wirklich wieder etwas zusammen gewachsen ist. Liegt doch damit in euer beider Interesse, dass abgeklärt wird, wie es zur Schwangerschaft kam, um weiteren vorzubeugen.
Dass es gleich zum Streit kommt, finde ich auch merkwürdig.
Wäre ich betroffen, hätte ich Verständnis für deine Situation und würde dir sogar anbieten einen Vaterschaftstest nach der Geburt zu machen, damit da nicht ein kleiner Funke Misstrauen irgendwann einen Buschbrand auslöst. Lieber einmal richtig geklärt und dann ist Ruhe für immer. Wozu auch Geheimnisse darum machen, wenn ich doch keine habe? Mehr als das Wort der Frau hat der Mann doch nicht als "Gewissheit", dass er der Vater wäre …
Ich würde dir empfehlen mit deiner Frau noch einmal offen ins Gespräch zu gehen.
Wie geschrieben, es muss doch auch in ihrem Interesse sein, dass man auch um die weitere Verhütung nach der Schwangerschaft weiß?
Wovor hat sie denn Angst? Dass da 3 negative Proben kommen und du gleich schlussfolgerst, dass sie fremd gegangen ist? In dem Falle kann man nämlich auf einen Vaterschaftstest zurück greifen und bis dahin ist eben die Unschuldsvermutung.
Freude kann man auch nicht herbei zaubern.
Du hast die Vasektomie sicherlich gut überlegt gemacht, warum sollte sich deine Einstellung zu mehreren Kindern nur aufgrund eines positiven Tests ändern? So etwas braucht Zeit, viel Zeit!
LG
Wenn ich dich jetzt richtig verstehe, wird dir unterstellt, dass du mit diesem Test überprüfst, ob dir deine Frau fremd gegangen ist? (Sorry für die direkten Worte)
Das finde ich dann sehr schade. Ich finde es nämlich richtig, dass Du es überprüfen lässt. Sonst folgt nämlich noch Kind 5/6/7 usw. du hast Geld dafür bezahlt und dich darauf verlassen. Ich würde das auch so noch mal deiner Frau erklären. Sie scheint sich da etwas angegriffen zu fühlen.
Hallo Jo.
Erstmal möchte ich dir meinen tiefsten Respekt aussprechen, wie ruhig und besonnen du mit dieser Situation umgehst. Wirklich.
Mein Mann ist ebenfalls sterilisiert, seit nun 3,5 Jahren und ich würde mal sagen, er wäre nicht so ruhig, wenn ich "plötzlich" schwanger wäre. Und glaub es oder nicht, ich könnte ihn sogar verstehen.
Auch ist es völlig legitim und normal, dass du bei dem Arzt, der die Vasektomie durchgeführt hat auch prüfen lässt, ob da was "schief gelaufen" ist.
Was hat deine Frau für ein Problem damit? Böse gesagt : hat sie Schiss vor dem Ergebnis? Sprich, wenn alles bei dir tutti ist?
Hast du dich damit so gar nicht beschäftigt? Versteh mich nicht falsch, aber du sagst "Eine Abtreibung steht nicht zur Debatte."... Ist das auch noch so, wenn sich rausstellen würde, dass du tatsächlich erfolgreich zeugungsunfähig (gemacht) bist?! Dann nochmal Respekt! ICH hätte da so meine Probleme mit als Partner. Klar, ich bin ne Frau, aber wäre ja vergleichbar, wie wenn mein Mann mich betrügt und dabei ein Kind zeugt.
Ich bewundere deine Besonnenheit und Ruhe echt und finde das Verhalten deiner Frau höchst seltsam. Sollten deine Tests alle negativ sein, sprich zeugungsunfähig, wie damals gewünscht.. Klar, durch die Ehe bist du so oder so erstmal der "Vater" vor dem Gesetz.. Aber ich würde nach der Geburt, an deiner Stelle, dann einen Test verlangen.. Irgendwann muss deine Frau sich ja mal äußern..
Und nur mal so : eine Bekannte einer Freundin.. Kenne sie nicht persönlich.. Gott sei dank!.. Es wurde mir nur erzählt.. War auch schwanger von ihrer Affäre, ihr Mann sterilisiert.. Sie hat es allerdings auf natürlichem Weg verloren und ihm verheimlicht.. Sie wusste ja, es ist nicht von ihm und hatte sich schon überlegt, wie sie ihm das überhaupt verkaufen soll, da er ja sterilisiert ist.. Behalten hätte sie es aber, wenn es nicht abgegangen wäre..
Alles Gute euch!
Die Frau ist in der 14.Woche..selbst wenn er wollte, über Abtreibung bräuchten sie eh nicht mehr debattieren.
Das stimmt. Die SSW habe ich total überlesen.
Dann wäre die nächste Frage, wieso sie es ihm so spät gesagt hat. Hat sies selbst nicht gemerkt? Verdrängt? Oder bewusst so spät wie möglich? Fragen über Fragen.
Die entgültigen Antworten wird er wohl erst nach der Geburt und einem Vaterschaftstest erfahren.
Mich würde auch stutzig machen, dass erst jetzt nach vier Jahren was passiert. Ich kenne mich kaum mit dem Thema Vasektomie aus, aber wäre es nicht kurz nach dem Eingriff wahrscheinlicher, dass etwas zusammen wächst, als Jahre später?
Und hat sie selbst es erst auch vor zwei Wochen erfahren oder schon früher?
Meiner Meinung nach handelst du genau richtig. Geprüft, ob noch alles in Ordnung ist (und das ist es offensichtlich nicht, wenn sie nun schwanger ist) muss ja sowieso gemacht werden, wie meine Vorschreiberinnen schon sagten. Ich würde meinem Partner dort niemals Misstrauen vorwerfen.
Wenn ich mir doch selbst nichts vorzuwerfen habe.
Vielen Dank für die zahlreichen Rückmeldungen in so kurzer Zeit!
Und vor allem bin ich dankbar, dass mir in vieler Hinsicht der Rücken gestärkt wird und ich nicht allein bin mit meiner Auffassung, dass ich nicht falsch handel.
Vielleicht einmal vorweg: Mir ist natürlich klar, dass es noch eine weitere Möglichkeit der Schwangerschaft gibt, die für alle Beteiligten die schlechteste Option wäre...
Dem steht aber gegenüber, dass wir seit mehr als 10 Jahren verheiratet sind und meine Frau mir niemals einen Grund gegeben hat, ihr zu misstrauen. Deswegen wahrscheinlich auch meine innere Ruhe.
So wie ich ihre Argumentation verstanden habe, ging es ihr vor allem zu schnell. Kurz nach dem Gespräch, dass sie schwanger sei, war ich einige Tage später schon beim Arzt und habe mich testen lassen bzw. damit begonnen.
Für sie wäre wichtiger gewesen, dass wir uns erstmal gemeinsam damit auseinander setzen und ich diese Tests nach der Geburt anstoße, da ja im Moment im Prinzip nichts drängt.
Das habe ich auch soweit verstanden und sehe ein, dass es so schnell nicht nötig gewesen wäre.
Aber im Prinzip richtet es ja auch keinen Schaden an.
Es ist eine medizinische Untersuchung und ich denke ich werde hier eure Ratschläge annehmen. Ich suche ein ruhiges Gespräch mit ihr, aber möchte nicht von den Tests abrücken.
Sollte tatsächlich dreimal negativ rauskommen, dann muss man diskutieren, wie es weiter gehen soll.
Nochmals vielen Dank an euch alle!
"Für sie wäre wichtiger gewesen, dass wir uns erstmal gemeinsam damit auseinander setzen und ich diese Tests nach der Geburt anstoße, da ja im Moment im Prinzip nichts drängt."
Gab es denn kein Auseinander setzen?
Du schreibst, Abtreibung ist ausgeschlossen - damit war doch eine Auseinandersetzung da oder wie versteht man das?
Und bis nach der Geburt hat diese Sache auf keinen Fall Zeit.
Schon im Wochenbett kann Frau wieder einen Eisprung haben und falls noch Schwimmer sind, braucht es idR ca. 3 Monate bis sie nach OP weg sind und falls nicht, müsste man ja wieder erneut operieren und die 3 Monate beginnen wieder von vorne.
Von daher drückt der Zeitschuh doch, wenn man nicht eine erneute ungeplante Schwangerschaft riskieren möchte.
Ich finde dein Vorgehen nach wie vor logisch und sehe auch nicht, dass du ihr gleich etwas unterstellst, sondern erst einmal nur abklärst.
Mein Mann und ich waren 13 Jahre zusammen, haben 3 Kinder und ich hätte auf das Leben eben dieser geschworen, dass ich ihm zu 100% vertrauen kann und er mich niemals hintergehen würde. Im letzten Jahr zog er von heute auf morgen aus - direkt zu seiner neuen Freundin. Zum Glück war mir von Anfang an klar, dass das nicht der Mensch ist den ich kenne. Nach 4 Wochen war er wieder da, als gebrochener Mann. Diagnostiziert wurde Burnout und eine bipolare Störung. Ja, es war stressig zuvor, aber für mich war eigentlich alles okay. Nur so viel dazu, das Leben ist manchmal merkwürdig. Nun haben wir eine erfolgreiche Therapie hinter uns, mein Mann ist mit Medikamenten sehr gut eingestellt und uns geht es wunderbar. Aber die Zeit war hart und ich möchte dir damit nur sagen, du hast Recht dem auf den Grund zu gehen. Es kann alles okay sein, aber blindes Vertrauen - das passiert mir nicht mehr.
Ich habe großes Verständnis für deine Vorgehensweise und finde die Reaktion deiner Frau auch komisch. Ich hätte auch die Befürchtung, dass sie von einem anderen Mann schwanger ist und dir das verschweigen möchte. Sollte sich herausstellen, dass die Proben alle negativ sind, würde ich ein ernstes Wort mit ihr reden. Falls sie dich wirklich hintergangen und belogen hat, hätte ich keinerlei Vertrauen mehr zu ihr. Ich würde dann ernsthaft über eine Trennung nachdenken, da die Ehe dann keinen Sinn mehr für mich hätte.
Hallo!
Das habe ich ehrlich gesagt noch nie gehört aber letztendlich gibt's keine 100% Sicherheit. Ich kenne einige Männer die das machen haben lassen.
Ohne dich oder deine Frau anzugreifen- warum reagiert sie so misstrauisch? Hat sie was zu beichten?
Ich finde es total logisch und sinnvoll, dass du zum Arzt gehst.
Alles Gute.
Deine Frau reagiert für mich komisch.