Hallo,
Ich bin 34 Jahre alt und ungeplant schwanger geworden. Aufgrund meines PCO was bei mir schon mit 13. Jahren festgestellt wurde, hieß es immer ich würde wahrscheinlich nie schwanger werden. Dazu kommt das mein Mann starke Rheuma Medikamente nimmt, durch die er so gut wie unfruchtbar ist. Trotz allem hat es nun doch geklappt.
Aus einer vermuteten blasenentzündung wurde eine Schwangerschaft.
Für uns natürlich erstmal ein Schock.
Denn das Thema Kind war für uns eigentlich erledigt.
Wo andere sich nun sehr freuen würden, empfinde ich gar nichts. Eher kreisen die Gedanken, das ich es nicht möchte. Alles steht plötzlich auf dem Kopf. Dazu kommt das ich seit einigen Jahren unter Angstzuständen und Depressionen leide.
Ich habe überhaupt keine Ahnung von Babys oder Kindern. Eher ist es so, das ich Kinder immer als nervig empfand, wenn sie anfangen zu schreien etc.
Nun soll ich selbst in ein paar Monaten mit einem Baby da sitzen und muss mich darum kümmern. Ich weiß nicht ob ich es lieben kann? Ob ich das alles schaffe? Vor allem aber, ob ich das alles überhaupt will?
Im Moment sind meine Gedanken so negativ gestellt, gegenüber einem Baby.
Dazu kommt das ich starke Raucherin war. Seitdem ich weiß das ich schwanger bin, habe ich es reduziert. Vorher ca 40 Zigaretten und jetzt immer noch knapp 15 Stück am Tag.
Ich weiß das es schlecht ist und jede einzelne Zigarette, eine zuviel ist.
Aber ich schaffe es aktuell nicht davon runter zu kommen. Wenn dann jemand sagt, du hast doch jetzt einen Grund aufzuhören, dringt das bei mir nicht durch.
Ich finde das klingt fürchterlich und egoistisch und dafür hasse ich mich selber, was ich jetzt schreibe.
Aber ich habe nur diesen Gedanken im Kopf, wo andere einen Grund sehen aufzuhören, empfinde ich Zwang mit was aufzuhören, was mir super schwer fällt, für etwas das nicht geplant war und ich nicht mal weiß ob ich das alles will.
Hat jemand vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht?
Vielen Dank.
Lieben Gruß
Will ich das Baby überhaupt?
Bitte bitte hör auf zu rauchen. Das ist wirklich wichtig!
Und was das Weitere betrifft - auch ohne Ahnung von Kindern und Babies wirst du das schaffen. Auch für die mir etwas Ahnung wird es schwer, da es das eigene ist - das ist was anderes als sich um Kinder und Babies anderer zu kümmern.
Aber darin liegt auch der Vorteil. Ich behaupte, dass man das eigene Kind nicht mit der Einstellung zu fremden Kindern vergleichen kann. Du wirst es lieben!
Das gilt alles für denn Fall dass du dich für das Kind entscheidest. In welcher Woche bist du denn? Was sagt dein Mann dazu? Hast du jemanden mit dem du darüber sprechen kannst?
Kennst du deine Möglichkeiten?
Hallo Jenny,
neulich hat eine Frau hier geschrieben zum Thema Rauchen in der Schwangerschaft.
Vielleicht finde ich den link nochmal.
Druck macht es schwerer.
Ganz enorm finde ich die Reduzierung, die du schon geschafft hast. Und das in kurzer Zeit, nehme ich an. Wie lange weißt du schon von der Schwangerschaft und in der wievielten Woche bist du?
Wenn man dir schon seit du 13 bist so eine Prognose vor Augen gestellt hat, kann ich mir gut vorstellen, dass du gar niemals so ein wirkliches Interesse an Kindern entwickelt hast. Und daher verstehe ich auch, dass du jetzt nicht genau weißt, worüber du die eigentlich freuen solltest.
Wie es anderen geht oder wie es scheint, dass es ihnen geht, hat keine Bedeutung. Es geht jetzt nur um dich und deine Familie. Auch um deinen Mann. Wie geht es ihm?
Ob du das Kind lieben kannst und ob du es schaffen wirst - da bin ich mir ganz sicher.
Diese Fragen sind so was von dazugehörig beim ersten Kind. (Beim einem zweiten wieder andere Fragen, aber auch da gehört es wieder dazu, so wie bei jeder Lebensveränderung). Und das ist der Anfang. Und die Reduktion der Zigaretten ist ja auch ein Anfang, schon ein ganz guter.
Es geht alles Schritt für Schritt. Für heute ist es schon mal gut, dass du hier geschrieben hast. Mal alles von der Seele schreiben, dann ist es schon ein bisschen leichter.
Einen guten Abend für dich!
Liebe Grüße von Kyra
Das hast du schön gesagt.
💓
Hi, ich war auch mal in deiner Situation und habe das Baby nicht bekommen. Ich habe bereits zwei Kinder, bin jetzt aktuell aber wieder sehr glücklich schwanger.
Die Abtreibung hat mich fertig gemacht. Bis heute.
Aber ganz ehrlich? Ich kann dich verstehen.
Ruf mal bei pro Familia an, da kannst du eine Konfliktberatung führen.
Alles gute !!
Hallo Jenny,
wow, dieses Baby ist ja wirklich ein Wunder! Kannst Du es schon richtig glauben, dass Du tatsächlich schwanger bist? Warst Du schon beim Arzt und hast es sehen können?
Kein Wunder, dass bei Dir jetzt all die Fragen in den Kopf kommen... Und auch die Zweifel. Du hast geschrieben, das Thema Kinder war bei euch erledigt - heißt das, dass der Wunsch einmal da war? Hast Du Dir das damals besser vorstellen können?
Du musst doch keine perfekte Mama sein!! Wie man sich am besten um dein Baby kümmert, kann Dir sowieso keiner sagen. Da wächst man wirklich rein... ich hab z.B. vorher SO viel gelesen und in der Praxis war dann alles ganz anders. Mein Mann ist extrem geräuschempfindlich und auch von Kindern leicht gestört, aber unsere Kinder liebt er.
Dass Du Deinen Zigarettenkonsum schon so weit heruntergeschraubt hast, zeigt doch erstmal Dein Verantwortungsbewusstsein für das kleine Leben und klingt nicht egoistisch in meinen Ohren...
Liebe Grüße
Johanna
Erstmal vielen lieben Dank für eure lieben Antworten und das ihr mich nicht verurteilt oder direkt nieder macht.
Also ich bin jetzt in der 9. Woche. Beim Arzt war ich auch schon und habe auch das Herzchen schlagen gesehen.
Danach habe ich mich auch noch gefreut. Von Tag zu Tag wurden es aber immer mehr negative Gedanken.
Wegen den Depressionen etc bin ich schon einige Jahre in Behandlung und bin Medikamentös auch gut eingestellt.
Mein Mann ist eigentlich mein Fels in der Brandung. Er steht immer hinter mir und freut sich auch auf das Baby.
Er würde auch nicht wollen, das ich abtreibe. Zumal das Kind kann ja gar nichts für meine Gefühle.
Wir stehen mit beiden Beinen fest im Leben. Haben ein eigenes Haus etc. Mein Chef steht auch hinter mir. Darüber müssen wir uns zum Glück keine Sorgen machen.
Aber diese negativen Gedanken zerreißen einen innerlich. Vor allem das mit dem Rauchen.
Desto mehr ich mich damit unter Druck setze, umso mehr Rauche ich.
Warum kann ich nicht wie andere auch, sofort damit aufhören?
Wieso freue ich mich nicht und sehe nur das negative?
Das ist wirklich so ein auf und ab und teils schwer zu ertragen.
Liebe Grüße
Hallo Jenny,
also erst mal muss ich sagen, dass ich es toll finde dass du deinen Zigarettenkonsum schon reduziert hast. Du bist doch in einer ganz anderen Situation als andere. Ich konnte bei meiner ungeplanten Schwangerschaft gleich aufhören, allerdings wollte ich auch mal ein Kind, zwar nicht so früh, aber ich wollte Mama werden. Du nicht und trotzdem machst du dir schon Gedanken, dass du nun deinem ungeborenen Kind damit schadest und setzt dich selber unter Druck. Das zeigt mir, dass schon Muttergefühle da sind und ich gehe auch fest davon aus, dass du dieses Kind liebst wenn es da ist, wenn du dir jetzt schon Gedanken machst. Zweifel haben fast alle in der Schwangerschaft, auch wenn es ein absolutes Wunschkind ist. Mach dich bitte nur nicht selber fertig und setz dich jetzt nicht unter Druck mit dem Rauchen. Lass es langsam angehen, dass ist besser als wenn du dich fertig machst und dann wieder mehr Zigaretten konsumierst.
Ich wünsche dir alles alles Gute!
Hallo Jenny,
Ich finde auch, Du hast doch schon super viel geschafft! Du stehst noch ganz am Anfang der Schwangerschaft und hast noch ein halbes Jahr vor Dir, um dich damit auseinanderzusetzen. Ich behaupte, fast alle Frauen haben auch Zweifel oder mal düstere Gedanken. Ging mir auch so, und das Bild einer Schwangeren vor Augen, die ich immer „happy mom“ genannt hab. Immer glücklich, strahlend, in sich ruhend, das perfekte Kinderzimmer eingerichtet, perfekter Schwangeren-Look. Diese happy mom War ich übrigens bis zum Schluss nie..
Setz Dich nicht unter Druck. Du hast das Rauchen reduziert, das ist ein Riesen Erfolg. Dass es nicht gut ist weißt Du ja, probiere einfach weiter, und das ist dann ausreichend. Und irgendwann wird das mit „wir kriegen ein Baby“ auch realer, wenn Du es im Bauch merkst etc.
Meine ist jetzt gerade ne Woche alt und ganz ehrlich: dass in meinem Bauch ein Kind war hab ich erst realisiert, als man mir sie auf die Brust gelegt hat
Gib Dir einfach Zeit!
Huhu,
es wurde schon so viel Liebes geschrieben, dem ich mich anschließen möchte.
Bist du wegen der Depressionen in Behandlung? Vielleicht kannst du das Thema auch im Rahmen deiner Therapie bearbeiten. Zudem eine Schwangerschaft Ängste und Depressionen verstärken kann. Nicht nur durch die damit verbundene Unsicherheit in Bezug auf die Zukunft (wie wird unser gemeinsames Leben dann sein? Wie werde ich als Mutter sein? Wie möchte ich als Mutter sein? Usw.), auch durch die Hormone gerät vieles durcheinander.
Vielleicht wäre das auch noch ein Ansatz.
Ich glaube, auf Kinder kann man nie vorbereitet sein. Keiner weiß, wie es wird. Nervig, klar, sind die alle irgendwann Mal. Ich habe zwei, ich weiß wovon ich rede aber man liebt sie unbeschreiblich.
Habt ihr denn Unterstützung in eurer Nähe? Zum Beispiel Großeltern?
Alles Liebe!
Ojeoje, liebe Jenny7786,
das ist ja ein Ding! Erstmal: Herzlichen Glückwunsch!
Ja, ein Baby ist anstrengend. Ja, ein Baby schreit, dass die Wände wackeln (übertrieben dargestellt). Aber als Mama, die stillt, hat man einen ganz anderen Bezug zum Baby. Du liebst es, wenn es weint, und willst es auf den Arm nehmen. Du liebst es, wenn es lacht. Es stimmt nämlich, was man sagt: Das Baby lächelt dich an, und vergessen sind die Probleme!
... und: Zu zweit schafft man wirklich alles.
Aber es gibt ein Problem. Du wusstest ja nichts von der Schwangerschaft und hast viel geraucht. Darüber würde ich mir Sorgen machen. Sehr große sogar.
Es ist gut, wenn Du alle Tests machst, die auch nicht von der Krankenkasse gezahlt werden, aber in diesem Fall sinnvoll sind. Denn durch das Rauchen könnte vielleicht ein Schaden entstanden sein, der irreparabel ist. Eine Freundin von mir ist die Tochter einer Raucherin. Sie kam zu früh auf die Welt, hat gewisse Defizite und eine Reihe gesundheitlicher Probleme.
Ich wünsche Euch alles Gute, und dass Ihr die für Euch beste Entscheidung trefft!