Keine positiven Gefühle zur Schwangerschaft

Hallo ihr Lieben,

Ich bin jetzt in der 7ssw (6W+0) und kann nicht aufhören mir einen Kopf zu machen.
Eigentlich wollten mein Freund und ich erst in 3 Jahre nach meinem Studium kleine Menschen in die Welt setzen. Aber weil das Leben keine Rücksicht auf Pläne nimmt, muss mini me oder mini er dann eben mit mir zusammen in die Uni. Voraussetzungen natürlich er/sie/es ist dafür gemacht. Weiß man ja auch nie. Momentan geistern mir 1000 Ängste durch den Kopf. Schaff ich mein Studium? Mach ich mich finanziell zu sehr Abhängig von meinem Freund? Könnte dies unsere Beziehung gefährden?
Und dann hab ich vor dem SSTest auch noch mindestens 15-18 Zigaretten am Tag geraucht und die Wochen davor bestimmt irgendwann mal ein Radler getrunken. Also kommen noch Fragen dazu wie "hab ich dem Embryo schon geschadet?" Aktuell sind da quasi nur negative Gedanken und jede Menge Angst. Dazu kommt die körperliche Verfassung, Müde, Übel, Unwohlsein. Ich fühle mich so gestresst, dass ich dazu, was da in meinem Körper abgeht, überhaupt keine positive Bindung aufbauen kann.
Liest man Beiträge von anderen Frauen, die grade erfahren haben, dass sie Schwanger sind, ist da immer so viel Freude drin. Ich spüre da einfach keine Freude. Ich fühle mich nur überwältigt. Ging oder geht es da jemanden ähnlich?

Grüße

Theia

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Hallo Theia,

fühle dich erst mal gedrückt! Ich finde so viele negative Gedanken sind da doch gar nicht:-). Immerhin machst du dir ja schon "Sorgen", um euer Wunder. Am Anfang gilt das alles oder nichts Prinzip. Deswegen sollten die Zigaretten und das Radler keine negativen Auswirkungen haben. Da wollte also jemand unbedingt zu euch ❤. Dennoch kann ich dich verstehen. Euer Baby war nicht geplant. Da darf man erst mal "geschockt" sein. Mit dem Studium stelle ich es mir ehrlich gesagt nicht so dramatisch vor. Alles eine Frage der Organisation. Wenn ihr einen Rhythmus habt, wirst du Zeit zum lernen finden. Es dauert seine Zeit, aber es kommt. Habt ihr auch Familie die euch unterstützt?
Die Beziehung kann auch bei Wunschkindern "leiden". Das würde ich nicht davon abhängig machen.
Die körperlichen Beschwerden hören in der Regel nach den ersten 12 Wochen auf (war bei mir bei beiden Kids so ;-) ).
Vielleicht holst du dir mal ein paar Bücher über das Mama werden oder besuchst einen Sportkurs für Schwangere (bei uns wieder möglich). Vielleicht fühlst du dich unter anderen Schwangeren wohl und kannst Kontakte knüpfen.

Ich wünsche dir alles erdenklich Gute und hoffe, dass du deine Schwangerschaft noch genießen kannst🍀.

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Hi, ich nehme dich mal virtuell in den Arm. Ich kann dich verstehen. Mein erstes Kind vor 11 Jahren, war geplant, dennoch sehr überraschend.
Pille abgesetzt im April und im Mai schon positiv getestet. Der Schock musste erstmal verdaut werden, denn so schnell hatten wir damit nicht gerechnet. Ich hab vor dem Test auch geraucht wie ein Schlott und getrunken. Sogar den Tag davor auf einer Party 😱. Ich hatte solche Angst dem Kind geschadet zu haben. Mit dem positiven Test kamen die Kippen aber sofort in den Müll. Hatte keinen Verlangen mehr darauf. Meine FÄ beruhigte mich, sie meinte in den ersten Wochen gilt das Alles-oder-nichts-Prinzip. Mein Sohn kam gesund zur Welt und ist es immer noch, also keine Sorge😉.

Wenn du es dir vorgenommen hast, dann schaffst du das Studim auch. Was man will dann schafft man es auch👍. Was die Beziehung angeht, so ist es bei jedem anders. Bei uns war das erste Jahr nach der Geburt sehr anstrengend. Ein Baby bringt sehr viele Veränderungen mit. Mit ging es auch nicht gut danach. Hatte einen Not-Kaiserschnitt mit darauf folgenden Depressionen, die über ein Jahr gedauert haben. Viele Tränen gab es und eine Trennung stand sogar auch im Raum. Dennoch haben wir uns aus Liebe und für unseren Sohn zusammen gekauft und diese Herausforderung gemeinsam gemeistert. Nach drei Jahren folgte unsere Tochter.
Mein Mann und ich sind jetzt seit 15 Jahren zusammen und unser Motto ist: "was uns nicht umbringt macht uns stark". Was kaputt ist kann repariert werden und wird nicht sofort weggeschmissen.

Beide Schwangerschaften waren für mich sehr
sehr anstrengend. Die morgendliche Übelkeit (die den ganzen Tag andauerte) und Erbrechen folgten sehr schnell. Beim ersten Kind war ich nach wenigen Wochen im Krankenhaus, weil ich weder Essen noch Wasser beim mir behalten konnte. Hatte 11 Kilo abgenommen und hing drei Wochen lang am Tropf. Ab der 14 ssw. Wurde es besser, so dass ich die Schwangerschaft bis zum Ende hin genießen konnte.
Beim zweiten Kind musste ich mich zusammen reißen und hab mit viel Ruhe bis zur 14 ssw. überstanden. Mit Kleinkind nicht einfach aber machbar.
Übrigens hatten und haben wir weder Großeltern noch Tanten ect. Die helfen/unterstützen konnten.
Es war sehr schwer, aber machbar.

Ja, ich war beide Male auch sehr überwältigt, obwohl beide Kinder geplant waren. Die neue Situation macht Angst. Viel Angst. Man weiß nicht was auf einen zukommt. Man kann noch so viele Bücherund Ratgeber lesen ( hatte alles verschlungen was ich zum Thema Schwangerschaft und Geburt fand) es kommt doch immer alles anders als man denkt.
Deshalb, nicht zu viel planen, lass alles auf dich zukommen.
Was bei A kommt kann bei B anders sein und bei C komplett anders.

Beim ersten Kind war ich 20 und war mitten in der zweiten Ausbildung. Die hab ich dennoch trotz ausfällen (Krankenhaus Aufenthalt und Krankschreibung) zu Ende gemacht.

Also wie du siehst, ist alles machbar, wenn man es will.
Übrigens muss es bei dir nicht so laufen wie bei mir😉.
Kann sein, dass du eine Bilderbuchschwangerschaft, sowie Geburt hast! Jeder ist anders.

Lass es einfach auf dich zukommen und genieße das kleine Wunder was in dir heran wächst.

Alles Gute und Liebe für die Schwangerschaft!

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Hallo,
ich kann deine Ängte nachvollziehen.
Ich bin selber Studentin mit zwei Kindern.
Es ist machbar!
Es dauert bei mir zwar etwas länger, aber das stört mich nicht.
Ich drücke dir die Daumen, dass du für dich die richtige Entscheidung triffst.

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Wie machst du das mit deinen Kindern? Ich denk ich werde, ein oder zwei Urlaubssemester nehmen und dann versuchen ihn/sie mit in die Uni zu nehmen, so hat es mein Vater damals mit meiner älteren Schwester gemacht.

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Fühl dich in den Arm genommen, wenn du magst! Deine Gefühle sind ganz normal und viele Frauen empfinden so. Ich war nach dem positiven Test auch erst mal überrumpelt und ich war sehr geplant und gewollt schwanger. Mir sind danach auch erst mal tausend Gedanken in den Kopf geschossen und habe mich gefragt, ob ich komplett irre bin und wie ich das schaffen soll. Mit der Zeit hat dann aber doch so eine Art Gewöhnungseffekt eingesetzt und ich war gerne schwanger.

Unabhängig wie du möchtest, dass es weitergeht, steht dir in Deutschland auch jetzt schon die Begleitung durch eine Hebamme zu. Die nehmen sich oft mehr Zeit und sind einfühlsamer als manche Ärzte. Wäre das vielleicht eine Idee für dich? Bei ProFamilia könntest du dich zum Beispiel auch einfach so neutral beraten lassen, um Hilfe beim Gedankensortieren zu haben. Alles Liebe dir!

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Hey liebes ich war damals 17 als ich ungeplant schwanger war, grade 6 monate meiner Ausbildungszeit gehabt, ich habe meinen Tochter mit 18 bekommen und die Ausbildung abgebrochen. Der kindsvater brach den Kontakt ab ca nach ihrem 3 lebensjahr. Habe dennoch eine Ausbildung gemacht und führerschein. Bin verheiratet, haben ein Haus und aktuell sitze ich mit Nummer 2 11 Monate alt (1 gemeinsames) zu Hause und (2 gemeinsames) im Bauch 5+2. Es werden keine leichten Jahre aber es werden schöne. Die schwangerschaft war damals super anstrengend und ernst nahm mich auch keiner denn schließlich war ich grade mal 18. Ich hatte solche negativen gedanken. Ich habe keinerlei Gefühle für das Baby gehabt und mich geschämt und gefragt was ich für ein schlechter mensch bin. Kann ich für das Baby sorgen, kann ich es lieben und beschützen mit grade mal 18 wie es für das Baby angemessen wäre. Meine Eltern haben mich unterstützt so das ich eine Ausbildung machen konnte. Und alle diese Gefühle und Ängste schwanden als ich sie zum ersten Mal sah und mir bewusst war das ich es schaffe und das für meine kleine Prinzessin. Sie wird bald 10 und ist aktuell ein totaler Rotzlöffel. Auch wenn es ungeplant war und es dir Angst macht könnt ihr es schaffen denn der Grund es zu schaffen den habt ihr doch 🤗 liebe Grueße

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Wegen des Studiums kann ich Dir nicht raten, da musst Du mal bei der Uni fragen, aber vielleicht kann ich Dich ein bisschen beruhigen, was die Sorge betrifft, dass Du dem Kind geschadet haben könntest. Ich wusste erst im 3. Monat sicher, dass ich ungeplant schwanger war und hatte bis dahin regelmäßig gefeiert und auch geraucht, wenn auch nicht soviel. Dafür war reichlich Alk im Spiel. Im gleichen Jahr wurden noch 2 Freundinnen schwanger, gleiches "Vorleben" - 1972 war keine brave Zeit ;-)
Alle unsere Kinder waren fit und gesund, auch keine Spätfolgen.
Wenn Du nicht gerade die gesamte Schwangerschaft durchqualmst und Alkohol konsumierst, brauchst Du Dir keine Gedanken machen, denn wie schon geschrieben "alles oder nichts".
Positive Bindung kam auch erst später, da war erstmal nur Chaos pur, Zimmersuche, Auszug von zuhause, Tagesmuttersuche usw. und erst so gegen Ende der Schwangerschaft lehnte ich mich im Sessel zurück, streichelte meinen Bauch und sagte zu dem Etwas im Bauch: "so, nun sehen wir mal, wie wir beide das hinkriegen, irgendwie schaffen wir das schon." Und so war es auch.
Alles Gute.
LG Moni

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Hallo liebe Theia,
du bist schwanger, unverhofft, und mitten im Studium und machst dir so viele Gedanken. Doch all das, was du beschreibst ist sehr verständlich und auch ganz normal.
Es gibt halt jetzt auch viel Neues zu Denken, die Hormone spielen total verrückt und man darf ja auch nicht vergessen das sich plötzlich, egal ob geplant oder nicht, erstmal viele neue Gedanken und Unsicherheiten wie automatisch einstellen.
Und recht hast du, kleine Menschen ins Leben zu bringen, (das hast du sehr lieb ausgedrückt ) ;-) ist nun mal überwältigend, immer!!
Und es beschäftigt uns Frauen sehr.
Und das darf jetzt auch alles so sein! Ehrlich gesagt, ist eine Schwangerschaft körperlich gesehen, wirklich auch als richtigen Ausnahmezustand zu beschreiben. Dazu kommt dann das Unwohlsein, die Müdigkeit...u.u.u. Da bleibt manchmal wirklich nicht viel „Raum“ für die Freude....also, lass deine Gefühle nur zu. Es ist kein Gesetz, sich ab sofort wie auf „Befehl“ zu freuen. Schwanger sein ist beschwerlich, kein Spaziergang, und wenn man ehrlich ist, kennen die meisten Frauen solche Tage und auch Wochen - wo die Zeit einfach nur überstanden werden will.
Doch es werden auch gute Tage kommen, das Unwohlsein lässt nach, vergeht und du wirst dich bald wieder wie ein "Mensch" fühlen.
Vielleicht gibt es ja die Vorstellung, dass man immer auf „Wolke-Sieben“ schweben muss, aber dem ist nicht so.
Mein guter Rat für dich wäre, nimm dich selbst so an, wie du bist, wie du momentan empfindest, alles darf sein. Denn ohne den hausgemachten Druck kommen die liebevollen Gefühle zu deinem Kind wirklich zur rechten Zeit und wie von selbst! Da darfst du drauf vertrauen! Und auch auf „Mutter Natur“, die spätestens bei der Geburt einfach für die richtigen Hormone sorgt, welche die „Verbindung“ herstellen, so dass du die Liebe zu deinem Baby rechtzeitig spüren kannst.

Wegen den Zigaretten, da kann ich dich vielleicht auch ein bisschen beruhigen, wie hier auch schon geschrieben wurde. Am Anfang der Schwangerschaft ist das Baby noch nicht an den mütterlichen Blutkreislauf angeschlossen. Und wenn du jetzt sorgsam auf dich achtest, dich gesund ernährst, dann wird’s deinem Kleinen richtig gut gehen.

Was sagt denn überhaupt dein Freund zu eurem Nachwuchs? Versteht er deine Gedanken? Kannst du mit ihm auch über deine Sorgen reden? Und hast du schonmal an eine gute Beratung gedacht? Ein einfühlsames Gespräch und wichtige Infos könnten dir Mut machen....

Magst du wieder schreiben?

Von Herzen alles Gute für dich,#blume
Marie

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Hey Theia,

Bei mir ist es zwar eine geplante SS, aber ich kann deine Ängste durchaus nachvollziehen. Ich bin auch das 1. Mal schwanger und ich mache mir auch sehr viele Gedanken. Ich denke es ist auch normal, es wird sich ja auch viel verändern.
Zum Studium kann ich dir nur sagen, frag bei dir an der Uni nach. Ich war an einer sehr familiengerechte Uni und in einem familienfreundlichen Institut. Bei uns lagen bei manchen Vorlesungen nicht nur eine Krabbeldecke inklusive Baby im Hörsaal 😂🙈. Bei uns hat auch mal die Sekretärin von der Institutsleitung ne Stunde aufs Baby aufgepasst und ansonsten wurde auch sehr viel möglich gemacht von Seiten der Dozenten (Prüfungen mündlich, verschieben von Prüfungen, Kulanz bei Pflichtveranstaltungen). Vielleicht spielt ja auch Corona in dem Fall ein bisschen in die Karten, an unserer Uni (bin jetzt Mitarbeiterin dort) werden wohl auch in Zukunft viele Veranstaltungen digital bleiben. Was ich sagen will, wenn du dein Studium durchziehen willst, schaffst du das auch ... Ich hatte Kommilitoninnen die 3 Kinder während des Studiums bekommen haben und es trotzdem geschafft haben. Geh da einfach offen auf deine Dozenten zu und gesteh dir auch ein, dass Dinge länger dauern.

Liebe Grüße

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Hallo Theialuna,
ich wollte gerne nochmal nach dir "schauen"...
Kannst ruhig weiterhin zuversichtlich sein....dich stärken lassen.
Die Idee, nach den Urlaubssemestern das Kleine mitzunehmen, ist doch gut. Im Tragetuch geht das sicher eine zeitlang. Da schlafen die Minis recht gut...kommt halt auch auf das Baby an. An Unis sieht man jedenfalls öfters auch Kinderwagen im Hörsaal.
Vielleicht hast du sonst noch jemand aus der Familie, der dir ab und an unter die Arme greifen kann?
Wie gehts dir inzwischen?
Schreib doch nochmal....;-)