Hallo.
Ich bin neu hier aber gerade ziemlich verzweifelt und hin und her gerissen. Meine Freunde möchte ich nicht fragen, sondern Leute, die unparteiisch sind und vor allem unbefangen.
Ich erhoffe mir einfach neutrale Meinungen.
Die Situation ist die:
Ich bin 39 Jahre alt, habe eine 1,5 jährige Tochter, mit unbekanntem Vater, (es war ein ONS), bin also allein erziehend und nun erneut schwanger.
Mit dem Vater des zweiten Kindes habe ich vor ein paar Tagen gesprochen. Wir sind kein Paar. Ich hätte eine Partnerschaft gewollt aber er wollte nicht. Nun weiß ich aber auch warum. Er ist nämlich verheiratet und hat ein Kind. Das wusste ich nicht.
Ich habe ihm gesagt, dass ich schwanger bin. Er meinte, er würde für das Kind zahlen, keine Frage, aber anerkennen oder dem Kind ein Vater sein, würde er nicht.
Ich habe eine psychische Vorbelastung, bin psychisch erkrankt, komme aber soweit ganz gut zurecht.
Ich bekomme eine Erwerbsminderungsrente, Sozialgeld und arbeite einen Tag in der Woche als Arzthelferin in einer Kinderarzt Praxis. Finanziell bin ich also nur grundlegend abgedeckt.
Ich wohne am Stadtrand, wo ich mit meiner Tochter vor einem Jahr hin gezogen bin und bin dort sehr glücklich.
Räumlich gesehen wäre aber nicht wirklich Platz für ein zweites Kind, da mir ein eigenes Zimmer für Kinder wichtig ist.
Das erste Jahr, alleine mit Kind, war wunderschön aber auch sehr sehr anstrengend und belastend, wie vermutlich jede Mutter eines kleinen Kindes nachvollziehen kann.
Ansich ist meine Tochter aber wirklich pflegeleicht.
Meine Eltern, sowie zwei Freundinnen, (ihre Patentanten), unterstützen mich mit der Kleinen.
Nun bin ich also ungeplant erneut schwanger geworden.
Mein erster Gedanke war: Ich kann das Kind nicht bekommen.
Ich war bereits bei der Beratungsstelle und habe für Ende nächster Woche auch schon einen Termin zum Abbruch.
100%ig sicher war ich mir aber nie. Meine Entscheidung für einen Schwangerschaftsabbruch lag bis eben eigentlich so bei 80%
Eben, bei der Untersuchung in der Klinik, ich bin nun in der 6.SSW, habe ich aber gut was auf dem Ultraschallbild erkennen können und nun bin ich mir wieder total unsicher.
Meine Freundin meinte, sie würde mich unterstützen, auch mit einem zweiten Kind aber im Endeffekt bin ich ja nunmal die Verantwortliche.
Ich habe wirklich Angst es nicht zu schaffen und in ein paar Jahren zusammen zu brechen und das Leben dreier Menschen in den Sand gesetzt zu haben.
Meine beiden Freundinnen und ich, sind psychisch vorbelastet. Meine Eltern sind über 70.
Wie soll ich das also alleine schaffen?
Was meint ihr? Sollte ich meinen Entschluss ernsthaft nochmal überdenken? Vielleicht gibt es ja doch eine gute Lösung.
Ich habe Angst einen Abbruch irgendwann zu bereuen. Ich habe aber auch Angst nicht gut für zwei Kinder sorgen zu können.
Ich bin verzweifelt und durcheinander.
Hoffentlich könnt ihr mir eure Meinung mitteilen und mir in meiner Entscheidung helfen. Vielleicht gibt es Ansatzpunkte, die ich nicht bedacht habe.
Lg
Ungeplant mit 2. Kind schwanger und alleine
Huhu,
leider hast du das hier in der falschen Rubrik gepostet. Hier sind die Frauen ziemlich glücklich mit ihren Schwangerschaften. Ich will dir trotzdem antworten.
Ich hatte vor 7 Jahren auch einen Abbruch. Meine Beziehung war grade selbstverschuldet in die Brüche gegangen und ich habe mich weder finanziell noch psychisch in der Lage gesehen ein Kind zu bekommen.
Ich stand und stehe auch heute noch zu 100 % hinter dieser Entscheidung.
Ich bin der Meinung, wenn Frau sich nicht sicher ist, sollte sie es lassen. Der Verlust ist groß und das Bereuen kann einen auffressen. Zumindest liest man das immer wieder. Kinder brauchen in den ersten zehn Jahren kein eigenes Zimmer. bis dahin geht noch viel Wasser den Bach runter. Auch fürs finanzielle findet sich eine Lösung.
Ich will dir nichts raten weil das keiner für dich entscheiden kann aber ich hoffe meine Gedanken haben dir geholfen.
Liebe Grüße
Na du hast ja ne Männerwahl 😅 aber auf jeden Fall erstmal Herzlichen Glückwunsch. Ich glaube ich würde es von der psychischen Erkrankung abhängig machen. Wenn du dafür Rente bekommst scheint sie ja doch sehr ausgeprägt zu sein? 2 Kinder alleinerziehend ist natürlich echt eine Belastung - und wenn ich ehrlich bin ein Risiko, was ich bei einer psychischen Erkrankung die mich im Alltag bis zur Erwerbsunfähigkeit einschränkt nicht eingehen wollte. Andererseits scheint es ja mit deiner Tochter auch gut zu klappen - vielleicht magst du ja etwas erzählen (Nicht unbedingt dem Forum, sondern einer (psychologischen) Fachkraft, wie deine Erkrankung aussieht und was du für Hilfsangebote bräuchtest? Viele Grüße!
Hallo erst mal , eigentlich ist das hier das falsche forum für .
Aber ich antworte dir trotzdem.
Da du selbst Zweifel hast würde ich mir die ganze Sache noch mal überdenken.
Man wächst mit seinen Aufgaben und ich glaube schon das du es trotzdem allem schaffen wirst.
Es gibt auch Stellen wo du Betreuungs Hilfe oder eine Familie Hilfe bekommen könntest.
da du dir nur 80 % sicher bist und auch schreibst das du es vielleicht bereuen könntest.
Ich selbst habe noch nie einen Abbruch vorgenommen und könnte es auch nicht .
Aber das muss jeder für sich selbst entscheiden
Kann dir nur von meiner Schwester erzählen.
Sie hatte einen abbruch , und sie bereut es mittlerweile sehr .
LG jessy mit zwerg 16 ssw
Hallo,
erst mal trotzdem Glückwunsch zum zweiten Wunder. Ich kann deine Gefühle und bedenken vielleicht nicht nachempfinden, aber dennoch respektiere ich sie.
Prinzipiell bin auch ich gegen Abbrüche, denn es gebe ja die Möglichkeit einer Adoption oder einer Pflegschaft.
Dennoch ist es meine Meinung und auch die Meinung anderer, aber es ist vielleicht nicht deine Meinung! Jede Frau sollte selbst entscheiden können und sollte für ihr handeln nicht verurteilt werden.
Da du dir aber nicht zu 100% sicher bist bzgl. eines Abbruchs würde ich dir auch raten es nicht zutun. Sowas ist psychisch dann schwer verkraftbar wenn man nicht zu 100% dahinter stand.
Es gibt ja etliche Beratungsstellen für Schwangere (Caritas, ProFamilia,...) vielleicht solltest du vorher dort ein Gespräch suchen.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft und Mut, dich doch für dein zweites Wunder zu entscheiden oder ihn wenigstens die Chance zu geben zu leben. 🌸
Meine Schwester hat ebenfalls eine psychische Vorbelastung und war in den letzten 15 Jahren bei 3 Therapeuten. Sie nimmt auch Medikamente. Ihre Schwangerschaft hat sie in ein tiefes Loch gerissen. Sie hat viel geweint und fühlte sich bei der Vorstellung fortan Mama zu sein überfordert, zumal ihr Mann kaum zu Hause war (aber vorhanden). Sie wohnten in einer kleinen 2 Zimmer Wohnung und sie war in keiner Anstellung, hatte nur Gelegenheitsjob, dh sie hat nur Geld verdient, wenn sie auch arbeiten gegangen ist. Soziale Absicherung sieht anders aus...
Sie sagte den ersten Termin zur Abtreibung ab nachdem sie das Herzchen hat schlagen sehen und entschloss sich am Ende doch dazu. Sie hat diesen Schritt bis heute nicht verkraftet (über 3 Jahre her) und fühlt sich schuldig. Was alle aus dieser Episode gelernt haben, treffe nie eine Entscheidung aus einer Krise heraus. Das ist natürlich leichter gesagt als getan. Da du schon Mama bist und anscheinend auch glücklich damit, weißt du ja schon ungefähr was auf dich zukommt. Wenn der Vater dich finanziell unterstützt, wirst du dir wahrscheinlich auch eine Wohnung mit einem Zimmer mehr leisten können und deine Kleine wird irgendwann große Schwester sein. Ich denke du könntest das mit der Unterstützung deiner Umgebung schaffen. Alles Gute!
Hey! Du bist gerade in einer wirklich schwierigen Situation. Es ist okay, wenn du dich für eine Abtreibung entscheidest, ich würde das auch machen, aber nur wenn mein Kind eine Behinderung hätte (aber meine Situation ist auch ganz anders). Bei so einem Entschluss ist es jedoch wichtig, zu 100% dahinter zu stehen, sonst bringt es sich nichts. Hast du daran gedacht das Kind zur Adoption frei zu geben? In Deutschland gibt es sicher viele potenzielle, liebevolle Adoptiveltern. Oder vielleicht entscheidest du dich doch für ein Leben mit zwei Kindern. Überlege es dir, du hast viele Optionen. Lg
Hey!
Ich möchte dich auch zu dem Video von eine Frage ermutigen. Das gibt es auch bei Youtube zu sehen, falls du nicht bei Facebook bist.
Ich möchte dir auch zu bedenken geben, dass eine Abtreibung ggf. Deine Verfassung verschlechtert, vor allem, wenn du nicht 100% dahinter stehst. Vielleicht wäre eine Pflegefamilie eine Lösungsmöglichkeit, mit der du Frieden finden kannst? Oder sie tritt nur dann auf den Plan, wenn du merkst, dass du dich nicht kümmern kannst.
Du könntest dich beim Jugendamt beraten lassen, welche Möglichkeiten der Pflege für dich in Frage kommen könnten, um eine bessere Entscheidung für oder gegen das Kind zu treffen.
Ich würde die Reaktionen auf eine Adoption oder (Kurzzeit-)Pflege deines Umfeldes nicht so schwarz sehen. Die Menschen wissen von deiner Situation. Ich kann mir kaum vorstellen, dass man jemanden, der gesundheitlich nicht in der Lage ist, ein Kind zu versorgen, dafür verurteilt, dass er es abgibt. Außerdem gibt es so viele Familien, die eben keine Kinder kriegen können. So profitierst, das Kind und eine kinderlose Familie. Du kommst aus einem Umfeld, in dem das bekannt sein sollte.
Außerdem würde ich dir raten, eine Lösung zu finden, mit der in erster Linie du leben kannst. Dein Umfeld muss mit den Konsequenzen nicht leben.
Ich wünsche dir viel Kraft!
Schoko
Hallo,
auch ich bin derzeit in der Situation nicht glücklich schwanger zu sein.
Bei uns liegt es daran, dass sich die Umstände geändert haben, wäre das ganze vorher passiert, hätten wir uns zu 100% für den Abbruch entschieden.
Aber eben zu 100%. Wenn du zweifelst, selbst wenn es 99,9% wären, würde ich dir keinen Abbruch empfehlen. Da solltest du komplett hinter stehen.
Du bist ja noch recht früh in der Schwangerschaft, selbst für den medikamentösen Abbruch hast du noch ein paar Wochen Zeit. Dränge dich nicht zu der Entscheidung,
Du hast sicher, aufgrund deiner Vorerkrankungen, einen (oder eine) Psychotherapeuten oder Psychiater?
Vllt besprichst du das ganze dort einmal?
Das kann ja helfen deine Gefühle zu ordnen und eine neue Sicht auf die Dinge zu bekommen.
Zum Thema Adoption: der shitstorm, der auf jemanden losbricht, der freiwillig sein Kind abgibt, kann enorm sein.
Wie soll sie das bei ihrem Arbeitgeber, der als Kinderarzt, sicher nicht begeistert davon ist, rechtfertigen? Sie arbeitet mit jungen Müttern und kleinen Kindern, gibt aber ihr eigenes ab? Auch im privaten Umfeld ist das wahnsinnig schwer zu vermitteln. Auf Verständnis wird man dort kaum stoßen.
Auch ihre Tochter wird fragen, wo Mamas Bauch ist.
Wenn man ohnehin psychisch angeschlagen ist, stelle ich mir diesen Weg, der ständigen Rechtfertigung, doppelt schwer vor.
Ich hoffe du findest deinen Weg, mit der für dich richtigen Entscheidung.