Abtreibungsfrist rum, Adoption?

Hallo,

ich bin ungeplant schwanger.
Wir haben die 12 Wochen Frist zur Abtreibung verbummelt, ja ich weiß, selbst schuld.

Behalten möchten wir das Kind auf keinen Fall.
Jetzt denken wir über Adoption nach.
Gibt es die Möglichkeit, sein Kind direkt nach der Geburt weg zu geben und so zu tun, als sei es eine Totgeburt?
Wir können unmöglich vor der Familie oder der Arbeit zugeben, dass Kind zur Adoption frei zu geben.
Die Adoption wäre für uns aber eine schöne Lösung, das Kind dürfte leben und bekommt sicher liebevolle Eltern.
Nur müssen wir das irgendwie so drehen, dass eben jeder in der Familie denkt es gibt kein Kind.

Beim Jugendamt kann ich durch Corona Und UrIaub erst einen Termin in vier Wochen bekommen.
Das ist zu spät, dann verstreicht auch langsam und sicher die Frist für einen Abbruch in Holland. Was unser allerletzter Weg wäre, wenn wir keine Lösung finden.

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Ich finde es vollkommen in Ordnung das Kind zur Adoption freizugeben.

Aber: eine Totgeburt vorzuspielen ist echt das letzte.
Vor einigen Monaten ist es der Frau eines Kollegen passiert. Die Mitarbeiter waren alle voller Empathie, viele haben Trauerkarten etc geschrieben. Bei uns ist es auch üblich Geld beizulegen.
Ich weiß das nicht nur Familie, auch die Freunde richtig mitgelitten haben.

Und du überlegst ernsthaft dein Umfeld so zu hintergehen? Ich fände das eine richtig miese Nummer.

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Hey!

Bevor ich das Kind so spät noch abtriebe, würde ich der Familie von einer stillen Geburt erzählen, wenn du Angst hast, dass sie dich für eine Adoption verurteilen.
Falls dann Fragen nach einem Grab aufkommen, wäre das Kind halt zu Forschungszwecken frei gegeben.
Irgendwie sowas. Aber ich würde auf jeden Fall das Kind nicht mehr spät abtreiben, sondern ihm und einer anderen Familie ein schönes Leben ermöglichen.

Deinen Gedanken finde ich gut!

Liebe Grüße
Schoko

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Hallo,

aus den Erfahrungen mit diesem Forum hier, möchte ich Dir gern erstmal schreiben, dass es wirklich provokant ist, was Du schreibst. Ich frage Dich ganz ehrlich: Ist es ernst? :-[

Frist für eine Abtreibung hast Du verbummelt.
Kind willst Du nicht behalten - aber eine schöne Lösung wäre, wenn es andere liebevolle Eltern bekommt.
Der Familie willst Du eine Totgeburt (und jetzt eine glückliche Schwangerschaft??) "vorspielen".
Und schließlich - schön wäre, wenn das Kind leben dürfte, aber wenn ihr nicht die Lösung findet, die für euch gut ist, dann eine Spätabtreibung in Holland.
Das provoziert wirklich. Und ich schreibe Dir das so, damit Du Dich auf entsprechende Antworten gefasst machen kannst bzw. sie sich vielleicht auch erübrigen.

Nun versuche ich mir aber auch eine Situation vorstellen, in der alles wirklich so ist, wie Du schreibst.
Allerdings kann ich Dein vorrangiges Ziel und Anliegen nicht heraushören.
Deine bzw. Eure Gefühle und Ideen gehen sehr durcheinander. #gruebel
Warum wollt und wolltet ihr das Kind nicht behalten?
Eine Adoption ist sicher möglich und ist nicht so schlecht angesehen wie Du vielleicht vermutest.
Warum sollten es Familie und Kollegen nicht wissen und akzeptieren?
Wer weiß im Moment überhaupt von der Schwangerschaft außer euch beiden?

Wenn ihr wollt, dass das Kind lebt und liebevolle Eltern bekommt, dann wird sich ein guter Weg finden. Dafür habt ihr Zeit. Und ich denke, dass ihr in dieser Zeit auch soweit kommen werdet, dass ihr dazu stehen könnt, wie es wirklich ist.
Dafür gibt es Gespräche und da ist erstmal für Dich und euch beide Zeit zu sagen, was ihr denkt und wie ihr zu eurem Wunsch kommt.
Du schreibst, dass erst in vier Wochen ein Termin beim Jugendamt möglich ist.
Du kannst Dich jederzeit an jede allgemeine Beratungsstelle wenden (Beratungsstelle für seelischen Gesundheit, Telefonseelsorge ..), auch anonym, um Dir klarer zu werden, wie Du mit Deinen widersprüchlichen Gedanken umgehen kannst.

Ich hoffe das hilft Dir weiter.
Liebe Grüße Ulli

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Hallo,

wir haben erst spät von der Schwangerschaft erfahren, da war ich schon in der 11-12ten Woche. Dann hatte ich eine starke Erkältung und durfte wegen Corona natürlich keine Praxis betreten, bzw. hätte mich keiner zur Abtreibung aufgenommen. Und ehrlich gesagt, wollten wir auch etwas Zeit um das in Ruhe zu entscheiden. Selbst schuld, das wissen wir selbst.

Wir sind beide in halbwegs guten Jobs angestellt und können uns eben nicht erlauben, dass rauskommt, das wir das Kind freiwillig weg geben.
Wir sind grundsätzlich keine Abtreibungsgegner und ich fände den Gedanken eben schön, wenn das Kind eine liebevolle Familie findet. Der Gedanke gefällt mir besser, als ein Wesen anzutreiben, welches schon aussieht wie ein Baby.
Abtreibung ist eben unsere allerletzte Option.

Bisher wissen nur unsere Eltern davon, die aber auch wissen, dass wir das Kind nicht wollen.
Glücklich würde ich niemanden die Schwangerschaft vorspielen, ich würde mich neutral dazu äußern, aber kein übertriebenes fröhlicher Muttersein aufsetzen.

Bei einer Beratung war ich bereits.
Dort kommen wir nicht weiter. Adoption ja, aber unter der Bedingung, dass wir eben zugeben müssten, das wir das Kind weggeben. Allgemein war uns das Gespräch nicht wirklich sympathisch, auf das Thema Adoption wurde nicht so wirklich eingegangen, obwohl wir genau deshalb dort waren.
Beim Jugendamt wollte ich nach einer anonymen Geburt fragen, die dann in einer anderen Stadt stattfinden würde.
Aber unser Problem bleibt eben, was erzählen wir den anderen Leuten...

Mir ist bewusst, es handelt sich um ein schwieriges Thema.
Aber dafür sind Foren nun mal da, um sich aus zu tauschen.

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Gut, dass Du zu den Hintergründen noch einmal mehr geschrieben hast.
Sich auf die Wirkung der Pille zu verlassen und dann so überrascht zu werden ist sicher bitter.

Doch ihr seid beide in guten Jobs und die Firmen „legen Wert auf Sozial und Familie“ dann dürftet ihr doch von ihrer Seite eigentlich mit Unterstützung rechnen können.
Kannst Du für Dich selber sagen, was Dich eigentlich davon abhält das Kind zu bekommen und nach einer Pause wieder an Deinen Arbeitsplatz zurück zu gehen.

Ihr habt spät erst von der Schwangerschaft erfahren, wolltet euch Zeit nehmen zu entscheiden. Wie sehen denn eure Zukunftspläne als Paar aus? Ich empfinde nach wie vor diesen Widerspruch: Ihr wollt nach außen nicht dazu stehen, dass Ihr das Kind nicht behalten möchtet. Ihr wollt aber, dass es in eine liebevolle Familie kommt, „es sieht schon aus wie ein Baby“, was spricht denn dagegen, dass es bei euch bleiben darf?

Bei der Lösung, nach der Du suchst, hast Du langfristig damit zu tun, dass „nichts rauskommt“
Es tut mir leid, dass Du Dich bei der Beratung nicht so gut aufgehoben gefühlt hast. Aber eigentlich wäre das genau das was Du jetzt brauchst:

Eine liebevolle Beratung, um dir über deine Empfindungen klarzuwerden und wie du „sozialverträglich“, aber auch für dich selbst gut damit zurechtkommst.

Was meinst Du?

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Adoption ist ein Tabuthema, weil ihr es dazu macht. Wenn ihr dahinter steht, dann geht am Besten offen damit um.
Du möchtest deine Familie "mit dir" trauern lassen, obwohl das Kind lebt? Das ist kein feiner Schachzug. Es wird immer wieder Fragen aufwerfen.
Gebt das Kind zur Adoption frei, geht von Beginn an ehrlich und offen damit um. Dann ist es auch für die Familie und die Kollegen kein Tabuthema.
Warum sollte es keiner verstehen, wenn du sagst, dass ein Kind für euch nicht in Frage kommt, ihr aber entschieden habt, dass es ein gutes Leben bei liebenden Eltern verdient habt und ihr ihm wenigstens das ermöglichen möchtet?

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Ja, für uns ist und bleibt es ein Tabuthema.
Mein Freund wird bald befördert, in der Firma wird großen Wert auf Sozial und Familie gelegt, das würde ihn wahrscheinlich den Job kosten.

Bei mir ist es ähnlich, ich wäre damit auf der Arbeit völlig unten durch.

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Aber wenn jemand ein Kind adoptieren würde in der Firma... wäre er/sie dann auch unten durch ? Ich denke nicht.

Unten durch wäret ihr aber ganz sicher, wenn der Schwindel auffliegt.

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Ich nehme stark an, dass du die gleiche Person bist von letzter Woche. Nun ja... wenigstens denkst du über Adoption nach. Weisst du: Adoption ist keine Schande. Warum wollt ihr da nicht ehrlich sein?
Ich erzähle mal von uns: in unserer Familie gab es letztens einen sehr traurigen Todesfall mit einem Neugeborenen. Ich kann dir versichern: eure Eltern und Geschwister wollen euer „totgeborenes“ Kind sicher sehen. Sich verabschieden. Denn sie trauern! Eure Eltern haben ihr Enkelkind verloren, eure Geschwister die Nichte. Und sie werden ehrlich trauern, obwohl sie nicht müssten. Ihr wollt sie bewusst täuschen und sie bewusst trauern lassen, obwohl niemand gestorben ist. Ich kann dir versichern: das wird eines Tages ans Licht kommen. Niemand wird euch dann noch trauen, die Wut und Enttäuschung pber euch wird sehr gross sein.
Also: wenn ihr miteinander schlaft, nicht verhütet und die Frist für eine legale Abtreibung verpennt habt, dann steht für euren Fehler gerade und macht es nicht noch schlimmer. Ihr habt nur Angst, dass ihr euer Gesicht verliert. Aber das was ihr all euren Verwandten und Bekannten antun wollt, ist viel schlimmer als den Ruf zu verlieren.
Jetzt nehmt euren Hintern hoch und unternehmt mal was zum Wohl von euch allen (ja, auch für das Kind!!!). Weitere Dinge verkneife ich mir...

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Zur Info: Dies ist mein erster Forumbeitrag.
Auch zur info: wir haben verhütet, mit der Pille, ich hatte sogar pünktlich 2x meine Periode, in der Pillenpause.
Auf die Schwangerschaft kam ich erst nachdem meine Brüste explodiert sind.
Also spar dir Unterstellungen.

Unsere Eltern sind eingeweiht, die wissen, wir möchten das Kind nicht.
Geschwister haben wir keine.

Und nein, wir hängen die Schwangerschaft nicht an die große Glocke, veranstalten keinen gefälschten Beerdigungskaffee und werden auch keinen öffentlichen Zeitungsbeitrag mit Traueranzeige schalten.

Wir würden einfach, bei denen die es wissen und die irgendwann fragen, sagen wollen, es hat leider nicht geklappt.
Punkt.

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Ja habe es dann auch gelesen, dass du diese andere Person nicht bist. War keine Unterstellung. Einfach relativ ähnliche Geschichte und gleiches Vorhaben (Erzählen, dass es Todgeburt war, Arbeit verlieren,....)
Na, ihr wisst ja schon, wie ihr vorgehen wollt.... Warum ihr nicht dazu stehen wollt, ist mir immer noch schleierhaft, vor allem wenn eure Eltern wissen, dass ihr das Kind nicht wollt. Ich bin immer noch der Meinung, dass diese Art von Täuschung mehr böses Blut geben wird als wenn ihr ehrlich seid. Punkt.

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Ich stehe Abtreibung zwar kritisch gegenüber, aber bin auch kein absoluter Gegner.
Es gibts sicherlich Umstände, die eine solche rechtfertigen und es für alle Beteiligten besser ist.
Aber die Fristen hier in Deutschland gibt es ja nicht ohne Grund.
Ein Kind OHNE triftigen Grund am Rande der Lebensfähigkeit anzutreiben finde ich babarisch.

Deshalb gibt es doch gar nichts zu überlegen.
Adoption und „gut“ ist.
Zumindest das seid ihr, meiner Meinung nach, eurem Kind schuldig.
Wie hier das eurem Umfeld verkauft, müsst ihr am besten wissen.
Wie schon mehrfach gesagt, offen damit umgehen.

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Ich find es gut dass ihr dem Baby das Leben schenken wollt und euch Gedanken darüber macht. Meistens kann man sogar im Krankenhaus auf der Internetseite etwas zur anonymen Geburt finden. Würde da mal anrufen oder evtl. sogar bei einer Hebamme nachfragen.
Wie ihr das vor anderen verkaufen wollt find ich total nebensächlich, ist doch eure Sache.
Ich finde es ehrlich gesagt toll, dass ihr einem Kind das ihr nicht wollte trotzdem leben lassen wollt und verstehe nicht wieso hier deswegen schon wieder rum gemeckert wird. Dem Jugendamt kannst du auch eine Mail schreiben, die melden sich dann zurück.

Alles Gute und viel Erfolg

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Ich kann deine Gedanken gut verstehen. Ich bin sogar fast in der selben Situation, denke über das selbe nach... es ist der "einfachste" Weg zu sagen, dass das Kind es nicht schaffte. Dann kommen keine Fragen, besserwisserischen Kommentare oder Anfeindungen.

Die kommen dir ja hier schon entgegen und du hast nur deine Gedanken geschrieben und überhaupt nichts entschieden. Wie soll es dann bei Leuten laufen, denen ihr ständig begegnet?!

Es wird doch schon alles schwer genug sein. Und es ist nun mal so, dass man manchmal auf sich schauen muss und nicht auf alle anderen. Niemand wird eure Gefühle nachempfinden oder euren Weg gehen können, außer euch.

Das ist zumindest mein Gedanke...

Also einen Rat kann ich dir keinen geben, außer aus der Ss kein Highlight zu machen, um sie dann bewusst ohne Kind zu beenden.
Es nun absichtlich so tragisch wie möglich zu gestalten wäre falsch.

Ich wünsche euch alles Gute und viel Kraft #blume

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Hallo,

ich kann deine Haltung zu einer Spätabtreibug zwar nicht verstehen, muss ich ja aber zum Glück auch nicht...

informiere dich doch mal bei anderen Adoptionsagenturen als nur dem Jugendamt. Da gibt es noch mehr Möglichkeiten und ggf. kommt ja auch eine Anonyme Geburt/Adoption für euch in betracht?

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