Risiko Frühgeburt - Horror im Krankenhaus

Ich bin 20 Jahre alt und in der 30. SSW. Ich wurde vor ein paar Tagen stationär im Krankenhaus aufgenommen, da mein Gebärmutterhals nur noch 1,5 cm lang war und ich Wehen bekommen hatte. Das Risiko einer Frühgeburt bestand. Ich bekam eine Menge Medikamente, die mich vollkommen benebelt haben. Und mir geht es elendig. Ich bin ungewollt schwanger geworden, habe keinen familiären Rückhalt und bin mit dem Kindsvater nicht zusammen, sondern eher verkracht (mit meiner Familie verstehe ich mich auch nicht gut) Nun bekomme ich andauernd schreckliche Geschichten mit z.B habe ich mitbekommen wie eine andere Patientin ihr Kind im 8. Monat verloren hat. Ich war am Boden zerstört. Meine Bettnachbarin bekommt täglich von ihrem Partner Besuch, der sich liebevoll um sie kümmert. Das macht mich so traurig, da ich allein bin. Ich muss täglich zum CTG. Heute lag ich neben einer Frau, die bereits 9 Tage über den ET war und Scherze darüber gemacht hat, dass das Kind doch endlich mal rauskommen soll. Ich habe einen Heulkrampf bekommen, weil ich täglich darum bange, dass mein Kind wenigstens bis zur 34. SSW drin bleibt. Ich verstehe nicht, warum ich das alles durchmachen muss. Ich bekomme andauernd die Geburten von anderen Frauen mit (Geschrei etc.) Es ist der Horror für mich. Ich habe große Angst vor der Geburt und gönne es den Frauen nicht, dass sie die Schwangerschaft hinter sich haben und so sehr unterstützt werden. Als ich mitbekommen habe, wie der Vater eines Babys zu seinem Baby gesagt hat „Meine Tochter sieht aus wie ich. Ich liebe sie jetzt schon so sehr“ wäre ich am liebsten aus dem Krankenhaus rausgerannt. Mein KV zeigt nämlich kein Interesse an mir oder seinem Kind. Ich habe sowas schreckliches noch nie erlebt. Und dann die ganzen Babyfotos an den Wänden etc. Ich kann es nicht mehr mitansehen. Ich wünschte ich könnte nach Hause gehen, ohne mein Kind. Ich weine wirklich von morgens bis abends und habe bis heute nicht realisiert, dass ich schwanger bin. Ich lasse alles über mich ergehen, aber ich kämpfe nicht. Ich würde es okay finden, wenn ich meine Tochter nicht mit nach Hause nehmen könnte. Ich kann ihr absolut nichts bieten. Ich empfinde die Kindsbewegungen als unangenehm. Ich möchte einfach nicht mehr schwanger sein und weg aus diesem Krankenhaus. Ich finde das Ganze so traumatisierend, dass ich niemals mehr ein Kind haben oder schwanger sein möchte. Ich hatte selber eine schlimme Kindheit und habe einen Hass auf meine Familie, auf den KV, auf alle Männer. Ich empfinde nichts außer Wut und Trauer. Ich spüre keine Freude auf das Kind. Ich möchte das Kind zur Welt bringen (am liebsten per Wunsch-KS), nach Hause gehen und mich dort die nächsten Monate zurückziehen.

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Hm. Schwierige Situation. Aber du schreibst, dass du geweint hast, weil du dir wünscht, dass DEIN Kind wenigstens bis zur 34.Ssw bleibt, bevor die Geburt losgeht. Also irgendwo in dir lauert doch mütterliche Fürsorge, die du vllt nur nicht wahrnehmen kannst oder willst.

Ich kenne deine Situation nicht, nur deine selektiven Schilderungen. Aber ich bin davon überzeugt, dass du dein Baby lieben wirst, sobald du es zum ersten Mal hörst, siehst und spürst.

Was auch immer in deiner Familie oder mit dem Kindsvater vorgefallen ist - du wirst bestimmt eine unbeschreibliche Veränderung in dir spüren, wenn ein winziges hilfloses Mäuschen auf dir liegt, das nichts anderes möchte, als bei dir zu sein. Das wird vermutlich der erste Mensch in deinem Leben sein, der bedingungslos ausschließlich DICH lieben wird. Und das wirst Du spüren und bestimmt annehmen.

Und sollte es nach der Geburt nicht so sein, wäre das auch nicht allzu ungewöhnlich. Eine Wochenbettdepression haben viele, sogar Mamas absoluter Wunschkinder. Dafür gibt es Hilfe, die dir bestimmt auch schon im KH angeboten wird, sollte es dazu kommen.

So oder so: Dein Baby liebt dich jetzt schon abgöttisch und du passt auf die Maus sehr gut auf, sonst wärst du nicht im KH und besorgt und du wirst das toll machen! Einen nutzlosen Kindsvater brauchst du nicht, du packst das auch ohne ihn 💪

Du schaffst das 💪 Blende das Drumherum so gut wie möglich aus und fokussiere dich auf das vielleicht Beste, das du je erschaffen und geschafft hast: Dein Kind ❤

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Hallo
Ich weiß nicht ob ich dir Zunder ganzen Thematik was raten kann ...

Es ist viel was alles auf dich einprasselt in den frühen Jahren ..

Aber ...
Das Baby kann für alles das nichts und es ist zu 50 % auch von dir .

Wenn du das Baby nicht haben möchtest ..nicht das ich das gut finde ..wäre aber eine frühe Entscheidung möglich gewesen ..

Nun kannst du immer noch entscheiden, ob du das Baby zb zur Adoption frei geben willst ..da kannst du dir jetzt Hilfe holen ...

Du kannst es aber auch mit dem Baby schaffen !!! Es gibt so viele Frauen die es mit Baby alleine schaffen ..es ist nicht einfach ...aber alles machbar !!!auch ohne Familie ..sondern mit Freunden etc ..und die wirst du doch haben !!!
Du bist die Verantwortung eingegangen ..und jetzt musst du leider auch zu den Konsequenzen stehen ...aber es gibt immer verschiedenen Möglichkeiten...aber die Sache einfach den Kopf in den Sand zu stecken find ich ist keine ..

Also Kopf hoch und setze dich mit allem auseinander ...hol dir Hilfe und versuche einen Weg für dich zu finden !!!

Und wenn es gerade so schlimm für dich ist ...kann es nur besser werden !!!
Also ran und anpacken ..

Wünsche dir alles gute !!!
Und nicht böse auf die anderen sein ..die können nichts für deine Situation ...da bist du mit dran schuld ..es waren deine Entscheidungen und nicht die der anderen !!!

Lg

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Hallo liebes,
Ich kann dich völlig verstehen, und so wie du denkst liegt einfach daran das du emotional total am Ende bist. Und dich trotz alle dem um deine kleine sorgst.

Versuch einfach positiv zu bleiben, und denk an die Zeit. Die du hast wenn die kleine dir eines Tages ein Lächeln ins Gesicht zaubert.

Ich bin mit 16 Jahren mama geworden, und den ein oder anderen Tag hatte ich auch so Gedanken und hatte damals nur mein Mann.
Kein Rückhalt der Familie, heute ist meine grose 15 Jahre alt.

Und ich bin sehr stolz mich für sie endscheiden zu haben.

Fühl dich unbekannter weise mal fest gedrückt, und wenn du jemand brauchst zu schreiben tuh dir keinen Zwang an liebes schreib wenn du fragen sorgen hast. Alles gute 🍀 dir

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Puh, da hast du ein ganz schönes Päckchen zu tragen! Bitte sag auf der Station Bescheid, wie es dir geht und bitte um psychische Hilfe!!!! Unbedingt!!

Und weißt du, so egal ist dir dein Bauchzwerg nicht. Du weinst wenn andere ihr Baby bekommen, wenn eine Mutter endlich möchte, dass es rauskommt. Du willst, dass du es wenigstens bis zur 34. SSW schaffst! Glaub mir: du bist jetzt schon eine gute Mutter!!! 🤗🤗 Und du wirst es anders und besser machen als deine Familie.
Dass die Bauchbewegungen unangenehm sind, geht jeder Frau so, aber warte mal, bis du es kurz nicht spürst: dann machst du dir plötzlich Sorgen. 😉 Dein Baby braucht auch gar nicht so viel! Du musst ihm nicht viel bieten! Viel Liebe ist das wichtigste ❤️.

Aber bitte hol dir Hilfe!! Seelsorger oder Psychologe, ganz egal! Du musst da nicht alleine durch!
Ich wünsche dir alles alles gute und dass dein Baby noch lange in dir wohnen bleibt. Versuche dich zu entspannen und auszuruhen. Konzentriere dich beim ctg zum Beispiel auf die Herztöne!

Lg Blue

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Hey .)

Frag bitte nach einem Seelsorger und besprich das mit der Person! Es lässt sich an deinem Zustand sicherlich etwas ändern. Du könntest z.B. auf die normale Gyn verlegt werden, dir würden Hilfsangebote aufgezeigt o.ä.
Schreckliche Tragödien passieren und je nach Zustand, hofft jeder auf etwas anderes. Die Wahrscheinlichkeit, dass es bei dir gut geht, ist aber hoch. :-) Dass du dir Sorgen machst, ist doch ein super Zeichen. Mehr braucht das Baby gerade nicht.

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Das ist eine schwierige Situation. Und das mit der Verlegung auf eine andere Station? Ich finde es eine gute Idee. Hat sich denn alles wieder stabilisiert seit du das Medikament vor ein paar Tagen bekommen hast, so dass du die Schwangerschaft fortführen kannst?

Das wünschst du dir ja auch - es ist zwiegespalten, oder? Ich denke, weil du dir vieles noch nicht vorstellen kannst. Weil du es selbst nicht erlebt hast (klar, die Babypflege bekommt ja auch nicht wirklich mit).
Du darfst aber Vertrauen haben. Selbstvertrauen. es ist tatsächlich so, dass du immer genau das kannst, was du in dem Moment brauchst. Also, die Geburt durchstehen, deine Kleine versorgen ... und dass du es immer dann einfach machst. Wie bisher auch. Und natürlich bekommst du was gezeigt.
Kannst du im Krankenhaus mit jemand über deine Wünsche, Sorgen und überhaupt deine Situation sprechen? Es ist jetzt die Chance dafür.
Miezii hat dir so gut geschrieben (ich habe ihr auch ein #herzlich gegeben). Und es ist ein #herzlich für dich!
Alles alles Liebe für dich und deine Kleine! Jeder Tag, den sie in deinem Bauch hat, ist ein großer Gewinn für sie! Und wenn sie geboren wird, selbst wenn es früher sein sollte, bekommt sie auch die beste Versorgung und du auch!
#liebdrueck Kyra

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Vielleicht kannst du dir hier Hilfe holen:

https://www.emotionelle-erste-hilfe.org/

Dort kannst du auch schon Hilfe vor der Geburt holen, nicht erst wenn das Baby da ist.

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Da ich im Unterschied zu vielen hier nicht der Meinung bin, dass mit der Geburt automatisch die große Liebe zum Kind da sein muss und sich stattdessen Gefühle der innerlichen Zerissenheit und mangelnden Verbundenheit durchaus unter dem Stress der völlig alleinigen Verantwortung für das Kind nach der Geburt fortsetzen bzw. verstärken können, möchte ich Dir - ähnlich wie miemmel - ganz stark ans Herz legen, Dir Hilfe zu suchen.

Wende Dich an einen Seelsorger, an die Hebammen / Schwestern auf Deiner Station, an eine Schwangerschaftsberatungsstelle, Frühe Hilfen, das Jugendamt, etc. pp, damit Du eine Anlaufstelle für Deine Ambivalenz in Bezug auf Dein Kind und für Deine Überforderung mit Deiner jetzigen Lage bekommst. Manche Dinge gehen nicht von alleine weg, und da Dir Dein Kind am Herzen liegt - sonst würdest Du Dir keine Sorgen um sein Wohlergehen machen - wäre es bestimmt mehr als eine Überlegung wert sich Hilfe von Dritten zu suchen, wenn die eigene Familie und der KV ausfallen. Vielleicht hilft auch ein Besuchsdienst (falls so etwas in Coronazeiten angeboten wird), diese ehrenamtlichen Helfer kommen aus der Umgebung und kümmern sich um Menschen, die einsam im Krankenhaus liegen. Viele dieser Angebote sind mittlerweile auch sehr niederschwellig über das Internet zu erreichen.
Alles Gute für Dich und Dein Kind #klee

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Es tut mir so sehr leid für dich, dass du dich so fühlst.
Hast du das denn schon deiner Ärztin im Kh erzählt?
Vielleicht kann man dich unterstützen.
Gespräche, Hilfe mit dem Baby etc.
Frauen schaffen soooo vieles.
Du schaffst das auch!!!

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Hey das klingt alles ziemlich furchtbar. Hier haben die schon viele Frauen was geraten.
Ich will dir nur mit machen mit folgender Geschichte meiner Freundin:

Anfang zwanzig im Studium nach ONS schwanger geworden. Versucht, auf Grund der Schwangerschaft eine Beziehung zum Kindsvater aufzubauen. Verbal und körperlich gewalttätiger Mann. Beziehung abgebrochen, Studium abgeschlossen 💪🏻
Weggezogen, Kind allein bekommen, gearbeitet, berufsbegleitendes Aufbaustudium absolviert, Kind ins Schulalter bekommen, immer alles allein.
Eltern kein Rückhalt (psychotisch), Schwester mit schwerer PTBS nach Scheidung auch in Psychose verfallen.
Währenddessen keine einzige Beziehung zu einem neuen Mann, da das Vertrauen in Männer auch komplett gestört wurde durch den Kindsvater.
Die Tochter meiner Freundin ist fröhlich, lieb, schlau und aufgeweckt.
Meine Freundin hat Karriere gemacht, sich und ihrem Kind ein Reihenhaus gekauft und ist super glücklich.
Du kannst es schaffen. Die Liebe zu deinem Kind ist unter diesem ganzen Chaos sicher längst da.

Alles Gute für dich ♥️

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*dir nur Mut machen, blöde Autokorrektur