Ungewollt schwanger total verzweifelt

Hallo zusammen,

Ich habe 2019 ein kleines Mädchen bekommen das war alles sehr viel mit Komplikationen verbunden.

Sie war bei der Geburt sehr klein und sehr untergewichtig. Wurde mit sechs Monaten notoperiert wegen leistenbruch dem Leistenbruch hat sich leider ihr Eierstock verkeilt. Für mich stand da schon fest dass ich kein weiteres Kind bekommen werde. Deswegen habe ich mir 2020 die Spirale setzen lassen sie wurde allerdings vier Wochen später gezogen und ich bekam die Pille.
Ich hatte so meine Zweifel mit der Pille weil ich hoffe ich an Durchfall leider aber mein Frauenarzt meinte das würde die Pille nicht beeinflussen. Jetzt habe ich vor 3 Tagen einen Schwangerschaftstest gemacht der auch positiv ausgefallen ist. Ich muss dazu sagen der Schwangerschaftstest war bereits positiv meine Periode müsste eigentlich erst in einer Woche kommen.

Ich schaffe das einfach psychisch und körperlich nicht mit noch einem Kind.
Wir sind im Mai umgezogen in einer Dreizimmerwohnung, ich habe jetzt wieder angefangen zu arbeiten. Und mein Mann leidet zurzeit noch an einer schweren Erkrankung.
Ich weiß gar nicht wie ich das alles schaffen soll, vielleicht kann jemand meine Verzweiflung verstehen und meine Gedankengänge ich weiß auch nicht so wirklich was ich tun soll.

Ich habe nächste Woche einen Frauenarzttermin und ich habe wirklich schon Angst davor wenn ich ihr sage dass ich mit dem Gedanken spiele einen abbruch vorzunehmen. Ich muss dir ja da drüber informieren

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Aber klar kann ich deine Verzweiflung verstehen! #liebdrueck
Es war so eine schwere Zeit mit deiner Kleinen, wo die Anfangszeit doch sonst so eine besondere sein kann, die einem für lange Zeit Kraft gibt. Bei dir war es nun eine Zeit, die dich so viel Kraft gekostet hat! Und davon bist du einfach noch ganz entkräftet, wie es klingt. Körperlich und vielmehr vermutlich seelisch. Dass du alles nicht so erleben konntest, wie du es dir ausgemalt hattest
Geht es eurer Kleinen denn mittlerweile gut? Konnte sie aufholen und ist die OP gut verheilt, auch das mit dem Eierstock. Konnte er erhalten bleiben oder hat sie nun nur noch einen. Das ist schon etwas Besonderes, dass von Anfang an im Blick ist, dass auch sie einmal Mutter werden kann. Und dass du darum in Sorge warst.
Und du selbst leidest nun genau darunter, dass alles so funktioniert, wie es soll ...
Mich ärgert ehrlich gesagt der Arzt, der auf deine Bedenken mit dem Durchfall nicht gehört hat. Es muss nicht sein, dass die Pille dadurch in ihrer Wirkung ausgesetzt hat, aber das ist jedenfalls etwas, was man weiß und als Arzt berücksichtigen muss.
Ist es der Arzt, zu dem du nächste Woche gehst? Und der dich in der ersten Schwangerschaft begleitet hat?
Deine Kraftlosigkeit kann ich sehr gut verstehen, noch dazu, weil dein Mann krank ist. Ihr habt wirklich viel miteinander zu tragen.
Geht es dir denn in deiner Arbeit gut? Und wo ist dann eure Kleine in dieser Zeit?
Du hättest jedenfalls finanziell wieder eine gute Grundlage für Elterngeld, und dann würde ja wieder die Arbeit wegfallen für eine bestimmte Zeit. Und die Zeit, bis das Baby auf die Welt kommt, kann ja auch wieder neue Kraft bringen und eure Kleine ist dann schon wieder ein kleines bisschen mehr eine "Große".
Du hast gesagt: kein zweites Kind mehr. Ist das aus Angst, dass sich alles wiederholen könnte?
Schwere Zeiten mit dem ersten Kind brauchen eine ganz behutsame Verarbeitung. Vielleicht magst du mit deiner Hebamme von damals nochmal sprechen? Oder mit jemand, der dir gut beigestanden hat, dich kennt und dich trösten kann und mit dir den Blick auf das richten kann, was gut ist und geworden ist mit deiner Tochter.
Im Moment bist du einfach ziemlich ausgelaugt. Lass es erstmal sacken. Was sagt dein Mann zu allem?
Ganz lieben Grüße zu dir von Kyra

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Hallo, vielen lieben Dank für deine netten Worte.


Meine Tochter hat zum Glück alles aufgeholt und der Eierstock ist bei der OP drinne geblieben derzeit allerdings noch ohne Funktion. Sie könnte aber ohne weiteres Kinder bekommen mit den rechten Eierstock.

Nein, das ist ein anderer frauenarzt da war ich nicht zur Schwangerschaft Vorsorge. Mein damaliger Frauenarzt ist leider während meiner Schwangerschaft verstorben. Aber das ist die gleiche Frauenärztin die mir auch die Pille verschrieben hat.
Wenn ich arbeiten gehe ist meine Tochter in der Krippe Punkt zur Zeit durch Corona ist das bei uns so geregelt dass mein Mann Homeoffice macht und ich dann stundenweise arbeiten gehe.

Montag muss mein Mann auch wieder zum Arzt und dann erfahren wir alle weiteren Schritte wie es mit ihm weitergeht.

Ich würde mir auf jeden Fall einen Termin bei einer Schwangerschaftskonfliktberatung holen

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.. dann ist doch einiges in Bewegung bei euch. :-D
Die größte Entlastung wäre sicherlich, wenn es deinem Mann wieder besser geht. Da wünsche ich eine gute ärztliche Beratung und Begleitung am Montag. Das ist so wichtig. Arbeitet er denn, obwohl er krank ist?
Und für die Beratung - versuche, das Gespräch zu führen. Also: Du stellst die Fragen. Damit alles zur Sprache kommt, was dir wichtig ist. Vielleicht hilft es dir, zum einen über sachliche Fragen zu sprechen und auch darüber, wie es dir selbst geht, was du dir wünschst.
Da deine Sorgen bei dir ja z.T. eher im Vergangenen begründet sind als in dem, was kommt, hatte ich den Gedanken, ob du nochmal mit deiner Hebamme sprechen könntest.
Hast du dich von ihr gut begleitet gefühlt? Oder auch von der Kinderärztin? Habt ihr damals in der Schwangerschaft schon beobachten können, dass eure Tochter so klein zur Welt kommen wird?
Hast du vor deiner Tochter an mehr Kinder gedacht? Und dann nicht mehr. Weil es für dich so viel war - oder weil du so Sorge hättest um das Kind? Vermutlich beides. Meist mischt sich ja das alles. #schein Daher sind Notizen und ein bisschen das Sortieren der Gedanken und Gefühle sehr hilfreich vor einem Gespräch. Und natürlich hilft es auch dir selbst und euch beiden und macht euch ruhiger, wenn alles mal angesprochen oder notiert ist.

Dann spürst du die unterschiedliche Bedeutung: was leichter geht, was du hinbekommst und wo du dir im Moment nicht vorstellen kannst, wie du es machst.
Der Ärztin solltest du wirklich alles sagen können. Hat sie dich dann durch bzw. um die Geburt herum begleitet? Oder hast du sie erst nach der Geburt kennengelernt?

Habt heute einen guten Tag zusammen! Wie schön, dass es deiner Tochter jetzt gut geht und dass sie auch eine gute Zukunft ohne gesundheitliche Einschränkungen wegen der Vorgeschichte hat!
Liebe Grüße von Kyra

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Guten Abend, du Liebe,
warst du inzwischen beim Frauenarzt? Und was hat der Termin am Montag für deinen Mann ergeben und was für eine Aussicht für euch als Familie? Hast du auch schon einen Termin für eine Konfliktberatung? Wie geht es dir mit deinen Gedanken - wie es werden könnte, was du schaffen könntest und was nicht. Du hast sicher viel hin- und herüberlegt seit du hier geschrieben hast. Liebe Grüße und gute Gedanken zu dir von Kyra #liebdrueck

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Hallo

Du wirst nicht die erste Patientin sein, von welcher der Frauenarzt hört, dass Du mit dem Gedanken an einen Abbruch spielst. Zwingend musst Du ihn über diese Gedanken nicht informieren.
Du schaffst es psychisch und körperlich nicht noch mit einem Kind. Erst gerade umgezogen, wieder mit arbeiten begonnen. Dass Dein Mann schwer erkrankt ist, tut mir sehr leid.
Vereinbare doch mal einen Beratungstermin z. B. bei Pro Familia. Dort wirst Du über möglich Hilfen informiert oder auch über das Vorgehen bei einem Abbruch.
Ich wünsche Dir und Deinem Mann viel Kraft.

Freundlichen Gruss

tm

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Ich hoffe deiner Tochter geht es jetzt gut.
Keine Angst vor dem Arzt. Glsubst du du bist die 1. die einen Abbruch wünscht? Auch dafür ist der Frauenarzt da.

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Hallo Du liebe Verzweifelte!

Wie geht es dir denn heute morgen?
Ich habe gerade deinen bewegenden (Schicksals-)Bericht gelesen.
Es ist ja gerade sehr viel was auf dir lastet!
Und dass du ausgerechnet jetzt auch nochmal schwanger geworden bist, obwohl du ja alles dafür getan hast, dass du es nicht wirst, das kommt dir sicher fast wie ein schlechter Scherz des Schicksals vor.
Darf ich fragen, was dir denn im Blick auf diese Schwangerschaft und noch einmal ein Kind am allermeisten Angst macht?
Ist es vor allem, weil dir die ganzen Komplikationen deiner ersten Schwangerschaft noch so sehr nachhängen? Das könnte ich gut verstehen. Es tut mir ehrlich leid, dass du bei deinem ersten Kind gleich so ein worst-case-Szenario erleben musstest!
Oder ist es mehr die Sorge, bzw. die Unsicherheit wie es mit deinem Mann gesundheitlich weitergeht?
Wie war es denn gestern bei dem Arztbesuch deines Mannes? Habt ihr etwas hoffnungsvolle Aussichten bekommen und könnt bißchen besser absehen, wie es für ihn weitergeht?

Ich wünsche dir ganz viel Kraft, erstmal für heute!

Ganz herzliche Denk-an-Dich-Grüße
Ela