Hallo liebe Urbianerinnen,
nach langem Zögern traue ich mich einen Beitrag zu verfassen.
Vergangenen Mittwoch hielt ich einen positiven Schwangerschaftstest in den Händen. Ich hatte meine Periode nicht bekommen und hatte unübliche PMS.
Mein Mann und ich haben zwei wunderbare Töchter, drei und ein Jahr alt. Beide zur Zeit extrem anstrengend. Eine in der Hochphase des Trotzkopf-Alters, die andere entdeckt gerade die erste Trotzphase.
Ich habe im November nach fast drei Jahren Elternzeit endlich wieder angefangen zu arbeiten und meine Ausbildung (zur Therapeutin) erneut begonnen. Ich liebe meinen Beruf und mochte Elternzeit überhaupt nicht. Obwohl ich meine Töchter sehr liebe und dankbar für sie bin, ist es mir enorm wichtig mich weiterzuentwickeln und mich beruflich zu entfalten. Und nun das! Wieder schwanger. Ich mag schwangersein überhaupt nicht. Meine erste Schwangerschaft war katastrophal, mit Krankenhausaufenthalt, Wehenhemmer, Frühgeburtsrisiko etc. Die zweite Schwangerschaft war gut, am Ende auch wieder Gebärmutterhalsverkürzung, analvenenthrombose, viel Liegen.
Wäre das in 3 oder 5 Jahren passiert, dann würde es nur halb so schlimm sein. Aber jetzt gerade ist es finanziell ein absolutes No-Go. Aufgrund meiner Ausbildung sind sehr abhängig von meinen Eltern (genaueres möchte ich nicht schreiben). Mein Mann verdient nicht genug um uns alleine zu finanzieren.
Unser erster Impuls war: Abbruch. Und mein Mann sieht das auch immernoch so. Aber mir kommen immer wieder Zweifel. Ich hatte schon Mal eine FG mit anschließender Kürettage. Das war nicht schön. Und der Gedanke ein Teil von uns bewusst "wegmachen" zu lassen, lässt mich immer wieder verzweifeln.
Rational weiß ich, dass wir es finanziell nicht stämmen können, wir sind mit den beiden Mädels jetzt schon am Limit unserer Belastbarkeit, was wenn die Schwangerschaft wieder ein Risiko wird... Meine Ausbildung. Mein Traumjob.
Ich weiß eigentlich gar nicht warum ich hier schreibe. Vielleicht um Meinungen zu hören oder Mit machendes Worte zu lesen...
Am kommenden Montag ist der Beratungstermin bei der Diakonie. Am nächsten Freitag der erste Gyn Termin. Was ist, wenn ich da ein Herzchen schlagen sehe?!?
Was soll ich bloß tun? :(
Drittes Kind: Ungeplant
Liebe Ratlos,
ich habe keine guten Tipps, ich befinde mich in einer ähnlichen Situation: 3. Kind, K1 7 und K2 3 (Gendefekt, Zukunft ungewiss). Zusätzlich bin ich gerade 40 geworden.
Mein Mann möchte ebenfalls einen Abbruch, aber ich packe das nicht. Diese Verantwortung, das vielleicht ewig schlechte Gewissen..ich habe Angst davor.
Vor der Zukunft aber eben auch.
Ich lese also, wenn ich darf, still und heimlich mit und drücke Dich unbekannterweise. ❤️
Natürlich darfst du gerne mitlesen. Fühle dich ebenfalls aus der Ferne virtuelle gedrückt. :*
Hey liebe „auch ratlos“ ,
dein Beitrag hier im Thread, berührt mich. Der große Kummer über deine Situation grade, ist aus jeder Zeile ziemlich spürbar! Denn so oder so, ist und bleibt immer erstmal alles ungewiss. Keiner weiß was kommt. Das Leben stellt uns einfach vor vollendete Tatsachen, die uns (erstmal jedenfalls) viel zu schwer erscheinen.
Dein jüngeres Kind ist für dich eh‘ schon eine besondere Herausforderung, die du aber angenommen und nun wohl auch gut im Griff hast. Es nimmt bestimmt viel Energie und Zeit in Anspruch. Darum verstehe ich auch deine Bedenken, ob alles auch noch mit einem Dritten zu händeln ist und weiter gut gehen kann.
Ich finde es jedenfalls super, dass du dich einfach hier mitinspirieren lässt und hoffe, du hast auch noch genügend Zeit, deine Gefühle und Ängste richtig zu erforschen und einzuordnen. So eine Entscheidung muss schließlich reifen dürfen.
Hoffentlich versteht dein Mann, wie sehr dein Mamaherz um eine, für dich, richtige Lösung ringt!? Kannst du gut mit ihm über alles reden?
Ganz liebe Mitfühlgrüße und „Drücker“ von Emilia
... oh man das klingt sich leider nicht gerade toll - dein Kopf hat sich wohl (vorerst) schon dagegen entschieden
Wäre es evtl. eine Möglichkeit dass dein Mann zuhause bleibt? So umgehst du halbwegs die Elternzeit und kannst deine Ausbildung zu Ende machen...
Finanziell meinst du ja sowieso dass ihr von Dritten abhängig seid - vielleicht wäre das iwie machbar? Es wäre ja auch nicht für immer nur solange bis du deine Ausbildung fertig hast 🙂
Die 9 Monate Schwangerschaft kann dir aber leider keiner abnehmen - das solltest du dir in Ruhe (nach dem GynTermin und dem Beratungsgespräch) nochmal ganz in Ruhe durch den Kopf gehen lassen....
Wie auch immer du dich entscheidest - ich kann beide Varianten nachvollziehen....!
Alles Liebe 🍀
Danke für deine Antwort.
Ja mein Mann könnte auch in Elternzeit gehen. Eine Überlegung wäre, dass ich 4 Monate nehme, wegen Stillen und mein Mann dann ein Jahr.
Meine Eltern würden uns weiterhin unterstützen und stehen hinter uns, egal wie die Entscheidung ausfällt. Sie sagten aber auch, dass der Zeitpunkt sehr ungünstig ist.
Ja, ich werde meine Entscheidung erst nach den Terminen treffen.
... na das klingt ja schon mal sehr positiv.
Informiere dich - überlege es dir gut - und entscheide dann 🙂
Offensichtlich liegen ja grundsätzlich alle Voraussetzungen vor um das Baby trotzdem zu bekommen wenn du das möchtest 🤗
Hallo
Du hast die Ausbildung zur Therapeutin erneut begonnen. Das heisst also, Du hast sie schon mal abgebrochen. Die Frage ist, ob Du sie erneut abbrechen möchtest und zu einem späteren Zeitpunkt einen dritten Anlauf nehmen willst?
Du würdest wohl nochmals in Elternzeit gehen? Möchtest Du das denn? Denn Du mochtest sie überhaupt nicht. Du möchtest ja Dich gerne beruflich entfalten.
Jede Schwangerschaft ist anders. Das kannst Du sicher mal mit Deinem Frauenarzt besprechen.
Finanziell scheint es momentan bei Euch nicht so gut auszusehen. Was würden denn Deine Eltern zu einem dritten Kind sagen? Ihr seid ja momentan von ihnen sehr abhängig.
Ich denke, es ist zweierlei, ob Du eine Kürettage wegen einer geplanten Schwangerschaft hast oder ob ein Abbruch einer ungeplanten Schwangerschaft erfolgt. Natürlich ist es nicht etwas schönes, aber doch ein Unterschied. Der Entscheid es "wegmachen" zu lassen ist sicher für keine Frau einfach. Was würde Dein Mann sagen, wenn Du Dich für das Kind entscheiden würdest?
Bei der Belastbarkeit bist Du momentan schon am Limit. Mit drei Kindern wärst Du wohl noch einen Schritt darüber.
Es ist sicher gut, den Beratungstermin wahr zu nehmen. Beim Gyn kannst Du ihn bitten, den Ton auszuschalten und den Bildschirm wegzudrehen.
Ich wünsche Dir, dass Du den für Dich richtigen Weg finden kannst.
Freundlichen Gruss
tm
Danke für deine Antwort.
Ja, meine Ausbildung hatte ich nach der Geburt meiner ersten Töchter schon einmal abgebrochen. Es wäre möglich nochmal abzubrechen, bzw. zu unterbrechen. Aber es würde ganz entgegen meinen Wünschen sein.
Es bestünde auch die Möglichkeit, dass ich vier Monate in Elternzeit ginge (wegen Stillen, dass wäre mir wichtig) und mein Mann dann ein Jahr. Ich möchte definitiv nicht nochmal so lange in Elternzeit gehen.
Meine zweite Schwangerschaft war ja bereits positiver und auch die Geburt war ein unglaublich schönes Erlebnis.
Meine Eltern finden auch, dass es ungünstiger nicht sein könnte, würden uns aber weiterhin unverändert unterstützen und hinter jeder Entscheidung stehen.
Auch mein Mann würde es mittragen, wenn ich mich gegen einen Abbruch entscheide. Er plädiert denn dafür.
Die Abstände zwischen meiner Kleinen und dem jetzigen wären wie, zwischen der Großen und der Kleinen, wieder nur 22 Monate. Das hatten wir damals bewusst entschieden. Weil wir es schön finden, wenn die zwei so nah zu einander sind. Aber ein Drittes mit so kurzem Abstand... Das macht uns Größe Angst.
Ja, endgültig werde ich es erst nach den Terminen entscheiden können.
Liebe Grüße
Alter meiner Kinder:
6.5
5
2.5
1
Und ich bin mit Nummer 5 schwanger. Also bzgl des Abstandes kann ich dir die Angst nehmen. Ich habe auch weiterhin keine Angst. Warum auch? Klar gibt es anstrengende Tage aber die vergehen auch. Die älteren sind den Großteil des Tages in der Kita oder Schule und zu Hause ist dann nur eins zu beschäftigen.
Finanzielle braucht in Deutschland keiner Angst haben...es gibt mehr als genug Unterstützung. Sogar bei Stiftungen, Diakonie etc...da kannst du selber nachfragen beim Termin. Gibt so viele Möglichkeiten
Elternzeit nimmt dein Mann und du gehst nach dem Mutterschutz halt wieder arbeiten. Du kannst auch einfach abpumpen und einfrieren etc oder ganz einfach Pre Milch geben nach dem Mutterschutz. Im Prinzip kannst du bis zum Mutterschutz und nach dem Mutterschutz arbeiten. Wärst also insgesamt grad mal 4 Monate raus. Und ich denke das sollte locker machbar sein
Hallo,
also, dass deine Eltern hinter euch stehen und ihr zu so einem frühen Zeitpunkt offen darüber reden könnt, ist doch schon mal positiv. Du schreibst, dass ihr euch ein 3. Kind zu einem späteren Zeitpunkt durchaus vorstellen könnt. Es ist also nicht generell ausgeschlossen. Dann könnt ihr diesem Kind vielleicht leichter eine Chance geben. Den perfekten Zeitpunkt gibt es doch selten, wer weiss was in ein paar Jahren ist. Es ist auch nicht 100 Prozent sicher, dass es dann klappt. Und es würde das jetzige "Kind" nicht ersetzen. Schau mal in Relation auf ein ganzes Leben, sind ein paar Jahre nicht so viel. Und deine Ausbildung kannst du trotzdem noch machen, halt ein bisschen später. Mit 3 Kindern sicher nicht leicht, aber wenn du es wirklich willst, ist es bestimmt zu schaffen. Ein bisschen Zeit zum Nachdenken hast du ja noch und das Beratungsgespräch kann hilfreich sein. Auch der Termin beim Arzt bringt dich ev weiter. Ich wünsche dir alles Gute, egal wie ihr euch entscheidet. Kinder werden so schnell gross. Momentan sind deine noch sehr klein, daher ist es sicher noch sehr anstrengend. Aber auch das wird besser.
Hey,
Ich kenne das Gefühl gut.
Ich habe mich die ersten 2 mal für den Abbruch entschieden und habe es bereut.
Finanziell komplett berechtigt aber das Alter vergeht. Meine kinder sind jetzt fast 6 und 2. Die kleine auch voll in der trotzphase. An deiner Stelle würde ich mich an eine Stelle begeben die dir vielleicht finanziell Tips geben. Könntet ihr auch zusätzlich Geld vom jobcenter beziehen ?
Danke für deine Antwort.
Um ehrlich zu sein, hab ich mich noch nie damit befasst oder befassen müssen inwiefern einen das Jobcenter unterstützen könnte. Aber wir werden den Termin bei der Diakonie dafür nutzen und zu informieren.
Ich persönlich bin der Meinung, dass man eine Abtreibung beim kleinsten Zweifel lassen sollte. Ich habe meine erste Schwangerschaft beendet. Es gab keine Zweifel und ich habe es nie bereut. Ich lese hier aber oft von Frauen die sich vom Gefühl her nicht sicher waren und es dann lange bereuen.
Ich bin auch der Meinung, dass es für alles eine Lösung gibt und es immer irgendwie weitergeht. Lass dich gut beraten. Vor allem was das finanzielle angeht. Es gibt viele Hilfsangebote und positiv ist ja auch, dass deine Eltern euch weiter unterstützen würden. Kleine Kinder brauchen am Anfang nicht viel und bis die Ansprüche richtig wachsen, bist du mit der Ausbildung fertig.
Auch was die Betreuung und deine Ausbildung angeht, gibt es Lösungen. Dass muss man gut durchdenken, planen und mit deinem Mann besprechen. All diese Anstrengungen gehen aber vorüber und sind eine Phase. Das bereuen eines abbruchs kann viel länger nachwirken.
Wie gesagt, ich bin nicht gegen Abtreibungen, hatte selber eine aber man sollte sich sicher sein. Vor allem vom Gefühl her. Für die rationellen Komponenten gibt es Lösungen.
Ich drück dir die Daumen dass du für dich richtig entscheidest.
Danke für deine Antwort.
Genau deshalb komme ich ins Wanken. Ich bin auch der Meinung, wenn es Zweifel gibt, wird mich das ewig verfolgen.
Die Ausbildung dauert jetzt noch vier Jahre und den "anstrengensten" Teil hab ich noch vor mir.
Wir werden uns auf jeden Fall noch gut beraten lassen. Zum Glück haben wir sehr früh bemerkt, dass ich schwanger bin. Sodass uns auch noch etwas Zeit bleibt.
Hallöchen.
Ich kann deine Zweifel verstehen. Ich war auch schon in dieser Lage. Ich habe es dem Schicksal überlassen und dachte mir, wenn es sein soll dann soll es sein, wenn nicht dann nicht. Ich hatte dann in der 8 Woche eine Fehlgeburt... Trotz meinen Gedanken war ich danach sehr traurig darüber.
Mittlerweile sind 10 Jahre vergangen, ich habe 2 gesunde Kinder. Mit meinem neuen Lebenspartner und Ehemann versuchen wir seit 3 Jahren ein Kind zu bekommen, vergebens.. Wir hatten stattdessen 4 Fehlgeburten und eine Todgeburt.
Was ich dir damit sagen möchte, alles geschieht aus irgend einem Grund.
Hör auf dein Herz.
Danke für deine Antwort.
Dein Verlust tut mir sehr leid. Auch wenn du zunächst gegen das Kind warst, ist eine FG immer schmerzhaft und jede weitere hinterlässt neue Narben. Fühl dich aus der Ferne virtuell gedrückt. Ich wünsche euch alles Gute und das es doch nochmal klappt mit einem weiteren Kind.
Witzigerweise sagen meine Eltern ich solle nicht nach dem Herzen entscheiden, sondern den Kopf entscheiden lassen.
Hallo liebe Ms.Ratlos,
es ist gut, dass du dich getraut hast hier zu schreiben. Du bist nicht alleine mit deinen Zweifeln und Gedanken wie du siehst. Ich verstehe gut, wie es dir gerade geht.
Und ich hab alle Achtung vor dir! Du erlebst mit deinen beiden kleinen Mäusen gerade eine intensive Zeit. Das Kleinkindalter hat schon seine Herausforderungen, die Kraft und Nerven brauchen.
Und du hast dich im November wieder an deine Ausbildung gemacht, um sie weiterzumachen. Das erfordert Einsatz und Willen, und das hast du. Ich kann mir vorstellen, dass deine Ausbildung dir viel Freude macht, du schreibst von „Traumjob“, und ich denke, dass das einfach ein Teil deines Lebens ist, wo du dich weiterentwickeln kannst und wo du auch außerhalb deiner Familie Gutes aussäen kannst.
Klar wird es mit deiner erneuten Schwangerschaft nicht leichter. Es wird einfach mehr.
Und dass dir zum jetzigen Zeitpunkt auch schwere Zeiten, die du durchgemacht hast, in Erinnerung kommen, das ist verständlich. Gut ist doch, dass deine 2. Geburt ein schönes Erlebnis war und auch die Schwangerschaft davor überwiegend gut verlief. Von solchen Momenten und Phasen lässt sich zehren!
Du hast nun noch eine Menge Zeit, weil es noch früh ist, kannst dir Infos einholen und Gedanken machen. Und einige Ideen hast du ja schon Wenn du nur 4 Monate Elternzeit nimmst, dann kannst du wirklich bald wieder beruflich weitermachen.
Die Zusage deiner Eltern euch weiter zu unterstützen, habt ihr auch. Und auch dein Mann würde den Weg mit eurem 3. Kind mitgehen. Das hört sich gut an!
Auch wenn er und vielleicht auch deine Eltern einen Abbruch lieber sehen würden, ich glaub, dir fällt das schwer und du befürchtest, dass es dir nicht gut gehen würde, wenn du einen Teil von dir „wegmachen“ lassen würdest. Das kann ich gut nachvollziehen. Eine Fehlgeburt hast du auch schon erleben müssen, was vermutlich schwer genug war.
Ob du wirklich nur den Kopf entscheiden lassen sollst, wie deine Eltern meinen? Was denkst du? Du spürst, dass dein Herz sehr belastet wäre mit einem Abbruch, es meldet sich jetzt ebenso wie dein Kopf. Es ist in deinem Inneren nun sicherlich ein Hin und Her zwischen beiden. Beide melden sich „zu Wort“, und gerade der Kopf/Verstand bringt oft viele Argumente zu den momentanen Umständen, die schwierig erscheinen. Oft sind die aber vorübergehend und ändern sich auch wieder, oder lassen sich aktiv ändern und gestalten. Deine Herzensempfindungen begleiten dich im Leben.
Ich glaub, du bist eine sehr fähige Frau und hast das „Handwerkszeug“ für dein 3. Kind. Und es ist doch legitim, dass du Hilfe annimmst und dir auch weitere Unterstützung ins Boot holst, damit du auch mit eurem 3. Kind deine Ausbildung weitermachen kannst. Da kannst du bei der Beratung konkret auch noch nach zusätzlicher Unterstützung fragen.
Wie läuft deine Ausbildung eigentlich ab? Du hattest erwähnt, dass der anstrengendste Teil noch kommt... Läuft das dual, in Vollzeit?
@auch ratlos
Du hast auch Angst vor dem Abbruch und vor der Zukunft mit deinem Kind. Das ist total verständlich! Bei dir ist es eine ähnliche Situation, auch dein Mann wäre eher für den Abbruch... und doch ist es wieder anders und eine eigene Situation, auch mit deinen Kindern. Es lohnt sich bestimmt, wenn du einen eigenen Thread aufmachst darfst dich ruhig trauen Sicherlich hast du auch eigene Fragen und Sorgen, es ist ja immer individuell.
Euch beiden viel Kraft für den Tag! LG
Danke für deine Antwort.
Es ist mein Traumjob. Ich hatte von Anfang an meines Studiums das Ziel die Therapeutenausbildung zu machen und kann mir auch einfach nichts anderes vorstellen. Die Ausbildung ist quasi Dual, wie eine Ausbildung zur Bankkauffrau oder so. Nur das man sich die praktischen Teile selbst zusammensuchen muss. Man ist angebunden an ein Ausbildungsinstitut, was den Theorieteil anbietet und eine Institutsambulanz. Und der praktische Teil ist in zwei Schwerpunkte unterteilt. Einmal 600 Stunden in mindestens einem halben Jahr im Bereich Somatik. Und einen Teil in der Psychiatrie für 1200 Stunden in mindestens einem Jahr. Ich hab mich gerade für 1,5 Jahre für die 600 Stunden verpflichtet. Und hab Glück mit der Bezahlung. Eine gute Stelle in einer Psychiatrie zu bekommen ist unglaublich schwer, die Bezahlung ist Grotten schlecht und das steht mir noch bevor. Dazu kommt, dass ich nach der praktischen Zeit Patienten in der Institutsambulanz übernehmen muss. Auch eine bestimmte Anzahl an abgeschlossen Fällen vorweisen muss und das wird ebenfalls sehr mies bezahlt, sodass ich zusätzlich noch arbeiten gehen muss. Ich hab also wirklich noch so einiges vor mir...
Mir blutet furchtbar das Herz, wenn ich an einen Abbruch denke. Mein Verstand sagt ganz klar, ihr seid jetzt gerade auf den Weg weniger abhängig zu sein, die Mädels sind aus dem aller Gröbsten raus. Ihr könnt eure Aufmerksamkeit gut auf beide verteilen, was passiert wenn da ein Drittes zwischengrätscht. Was macht das mit den Mädels und mit unserer Ehe? Es ist soooo schwer. Und ein Abbruch ist ebenfalls unglaublich schwer. :(
...wie lieb, dass du es so genau erklärt hast, danke für deine ausführliche Antwort! Da hast du wirklich noch einiges vor, die Therapeutenausbildung ist einfach echt lang. Aber man spürt, dass du Feuer und Flamme für diesen Beruf bist .
Ist ja super, dass du gut bezahlt wirst bei den 600 Stunden im Bereich Somatik, für die du dich gerade verpflichtet hast. Könntest du den Teil noch schaffen, bis das Kleine kommt? Dann haben die praktischen Teile ein Zeitminimum und dürfen prinzipiell auch länger dauern?
Ich kann mir vorstellen, dass du im Moment schon nochmal tief durchschnaufen musst, dass der Weg bis zum Ende deiner Ausbildung noch so lang ist, und dass es nochmal langsamer geht mit dem Kleinen. Es ist verständlich, wenn deine Eltern nicht begeistert sind, aber sie machen dir keinen Druck in der Hinsicht und würden dich weiterhin unterstützen, wie ich es verstanden habe. Und dein Mann kann auch flexibel mitgehen.
Und die Zeit... im Rückblick relativiert sich sicherlich manches und dann gilt doch einfach „Hauptsache geschafft“. Und auch in Zeiten, wo es langsamer geht, wirst du wertvolle Erfahrungen sammeln. Die lohnen sich wiederum für dein Berufsziel, mit Menschen zu tun zu haben, in deren Leben manches dazwischen kam oder „unrund“ lief.
Dein Verstand meldet sich klar und stellt einige Fragen. Und ich denke, auch das Herz ist „vernünftig“ und es ist gut, es zu hören. Und das blutet dir unglaublich, wenn du an einen Abbruch denkst. Du muss dich nicht zu einem Abbruch zwingen. Ein Weg wird sich bestimmt finden, du hast schon angefangen, an den entscheidenden Punkten die Dinge „abzuklopfen“ und Weichen zu stellen. Es ist gut, wenn du dir Zeit lässt, bis Herz und Verstand in Einklang gekommen sind.
Und apropos das „dazwischengrätschende“ Dritte... Natürlich machst du dir Gedanken, was das Dritte mit euren Mädels und mit eurer Ehe macht (- vielleicht Gutes!?). Von zwei auf drei Kinder muss kein unüberwindbar großer Sprung sein, es lockert vielleicht sogar manchmal auf innerhalb der Familie. Klar ist es ein „mehr“, jedes Kind bringt wieder mehr mit.
Ihr als Familie und als Paar habt sicher einen reichen Erfahrungsschatz, der euch zugute kommt.
Wie geht es dir eigentlich von der Schwangerschaft her, spürst du schon was, wie weit wirst du in etwa sein?
Liebe Grüße
Lorena
Die Situation könnte kaum bescheidener sein. Ich finde aber, dass du auf Kopf und Verstand hören musst. Wie lange willst du deine Ausbildung noch aufschieben? Ich persönlich fände es eine Zumutung von meinen Eltern noch mehr Geld zu kassieren. Entweder ich kann es mir leisten oder eben nicht. Was machst du denn wenn deine Eltern plötzlich kein Geld mehr für euch über haben aus welchem Grund auch immer? Oder wenn auf euch plötzlich eine zusätzliche finanzielle Belastung fällt? Ne ne, ich bin dafür dass du deinen beruflichen Weg regelst und deine beiden Kinder sorgenlos groß bekommst, ohne Angst und Zweifel. Es ist nunmal nicht immer leicht im Leben, aber manchmal muss man in den sauren Apfel beißen und vernünftig sein.
Danke für deine Antwort.
Genau das sind auch meine Gedanken. Wie lange möchte ich meine Ausbildung noch aufschieben?!? Ich bin nicht gezwungen sie zu machen. Auch als Psychologin bekäme ich, insbesondere mit meinen Berufserfahrungen, schnell einen Job. Aber es ist eben nicht mein Traumjob.
Und auch die Tatsache, dass wir dann länger von meinen Eltern abhängig wären, ist uns ein Dorn im Auge. Es ist für sie keine Zumutung. Sie machen es freiwillig, weil sie mir eben meinen beruflichen Traum ermöglichen wollen und sie sagen immer, sie geben lieber mit warmer als mit kalter Hand. Ich bin ihnen so unendlich dankbar. Aber moralisch finde ich, dass es ein Ende haben muss und da sind wir eigtl gerade dabei den Weg zu ebnen.
Guten Abend Ms. Ratlos,
ich fand die Gedanken von Sooderso sehr streng, auch im Ausdruck. Es fuhr mir richtig ein bisschen rein. Ich kenne es von mir selbst, wie ich mir Gedanken anderer zu Herzen nehmen, weil sie an einen Punkt rühren, wo ich sehr empfindsam bin .... bei dir vielleicht an dem, dass du deine Sache einfach gut machen möchtest, nicht mehr bekommen möchtest, als du wirklich verdienst, unabhängig sein möchtest.
Und sogar denkst, dass es unmoralisch ist, weiter die Unterstützung deiner Eltern in Anspruch zu nehmen.
Wenn es so ist, wie du schreibst, dass deine Eltern mit warmen Händen geben möchten, ist es allerdings überhaupt nicht unmoralisch. Oder sind Geschwister da, die das anders sehen? Die weniger bekommen?
Immerhin hast du ein volles und anspruchsvolles Studium absolviert! Und bist in der Lage, Geld zu verdienen. Es ist einfach ein Geschenk für dich und letztlich auch für deine Eltern, dass du dir deinen Traum erfüllst. Und das muss man sich mal geben: Dein Traum ist nicht eine Weltreise oder eine Yacht, sondern eine lange aufwändige (nicht nur in finanzieller Hinsicht) Zusatzausbildung. Andere Großis hüten Enkelkinder, damit so etwas möglich ist. Bei deinen Eltern geht es eben so. Eine win-win-Situation.
Du bist und bleibst auf dem Weg, auch wenn du dein Kind bekommst, und schiebst nicht einfach auf.
Weiter oben schreibst du, dass du mit dem nächsten anstehenden Teil gut fertig sein würdest bis zur Geburt. Manche Medizinerinnen bekommen ihre Kinder bewusst im Studium, weil sie noch freier einteilen können. Moralisch müsstest du den Abbruch gegen Geschenk-Annehmen abwägen.
Obwohl du ja auf dem Weg bist und nicht wirklich etwas "für dich" willst, sondern letztlich für andere Menschen da sein willst.
Oder ist es etwas Unbestimmtes, was dir deinen Eltern gegenüber einfach ein ungutes Gefühl gibt – entgegen ihrer Worte? Drücken sie ihre Meinung eher unterschwellig aus, z.B. mit dem "dass es ungünstiger nicht geht" oder "dass du nicht nach dem Herzen entscheiden, sondern den Kopf entscheiden lassen" sollst?
Wie geht es deinem Mann so mittendrin und wie ist seine Meinung?
Ihr könnt das Ganze auch einfach mal etwas zur Seite legen und mal nicht dauernd drüber reden und nachdenken, bis eben die Termine nächste Woche waren. Also, ich hoffe, dass ihr das könnt. Mit ein bisschen Ruhe kommt man wieder auf andere Gedanken und spürt auch besser. Das Gespür spielt schon eine große Rolle. Nicht die Gefühle in der Aufregung, aber das Gefühl, das man hat, wenn man in Ruhe über etwas nachdenkt und die Gewichtigkeit einzelner Aspekte – eben – spürt.
Leicht ist nicht. Das stimmt. Und ratlos – da kann noch Rat kommen.
Einen guten Abend für euch! Kyra