Hallo zusammen
Ich bin 37 und seit wenigen Monaten glücklich verheiratet. Mein Mann (41) und ich schwanken seit Anfang unserer Beziehung vor 4 Jahren, ob Kinder oder nicht. Ich sagte dann immer, wenn man sich in unserem Alter noch nicht sicher ist, sollte man es besser bleiben lassen. Letzten November wurden gleich 2 Freundinnen Mama und das löste in uns beiden kurzzeitig den Kiwu aus. Wir sagten uns dann, dass wir nun einfach nicht mehr verhüten und uns überraschen lassen, ob es klappt. Die Wahrscheinlichkeit war sowieso aufgrund verschiedener Indikatoren sehr gering. Am 20.2. haben wir nochmal darüber gesprochen und uns entschieden, es bleiben zu lassen und dass mein Mann sich sterilisieren lässt. Ich war soooooo erleichtert über diesen Entscheid! Wir wollen bauen/kaufen, reisen und unsere durch Corona verhinderten Flitterwochen nachholen. Und einfach leben und machen, was wir wollen. Uneingeschränkt. Unser Leben ist erfüllt, wir sind glücklich so. Und dann eine Woche später dann der positive Test. Für mich ist eine Welt zusammen gebrochen und mehrheitlich bin ich sehr depressiv. Der Gedanke, ein Kind auszutragen, es zu stillen und mein Leben nach ihm zu richten macht mich regelrecht wahnsinnig. Mein Mann freut sich, wäre aber auch nicht böse, wenn wir einen medikamentösen Abbruch machen lassen würden. Er steht in jedem Fall voll hinter mir. Wie gesagt, mehrheitlich bin ich todtraurig über die Schwangerschaft und zack eine Sekunde später suche ich nach Namen und ein wohliges Gefühl macht sich breit und hoffe, dass es wenigstens Zwillinge gibt, damit ich nicht nochmal schwanger sein muss in „meinem Alter“.
Kennt das jemand? Diese Achterbahn? Wenn ja, wie habt ihr euch entschieden? Behalten oder Abbruch? Ich habe Angst, dass ich das Kind nie akzeptieren kann. Adoption ist keine Option. Ich bin nun genau 5+0. Hetzantworten von Abtreibungsgegner werde ich ignorieren, ich erhoffe mir wirklich Erfahrungsberichte und bedanke mich schon im Voraus 🌸
Gefühlsachterbahn hoch 3
Hallo du Liebe,
ich würde an deiner Stelle versuchen, dem wohligen Gefühl zu trauen. Du wärst in vielen Momenten bereit dafür gewesen - nur hat man es einfach nicht in der Hand.
Nun ist es in deine Hände gelegt.
Die Unsicherheit und der Wunsch, dass doch alles so bleiben möge, ist völlig normal und gut verständlich. Denn das ist das Gewohnte und Sichere.
Euer Ultimatum (20.02.) ist so kurz her. Vielleicht war genau das der Anlass!? Oder es war zu diesem Zeitpunkt schon da.
Die Achterbahn ist normal, selbst wenn man nicht an einen Abbruch denkt. Es geht auf und ab mit den Gefühlen. Zum einen wegen der hormonellen Umstellung, zum anderen weil es wirklich eine Lebensumstellung mit sich bringt. Aber eine schöne. Du hast es ja bei anderen erlebt und ihr wärd auch nicht ein einziges Paar mit Kind auf weiter Flur.
Es ist eine wunderschöne "Reise" mit Kind und bauen/kaufen könnt ihr jetzt noch passend dazu einstellen. Dein Mann achtet glaub sehr auf dich, du darfst alles, was du möchtest, oder?
Also trau deinem Frausein!
Liebe Grüße von Kyra
Danke für deine lieben Worte Kyra 🌼
liebe Worte ja.... aber auch profemina!
Wir haben 2 Jahre lang versucht schwanger zu werden, ich wurde auf Grund dessen drei mal operiert und als es endlich geklappt hat, habe ich mich gefragt, ob wir dafür schon bereit sind 😅 Diesen Gedanken hatte ich tatsächlich auch nur in der Frühschwangerschaft. Total bescheuert, ich denke es lag an den Hormonen 🤦🏼♀️
Ich kann dir leider keinen Rat geben, wollte dich aber wissen lassen, dass es sogar eingefleischten KiWu-Mädels so geht. 😊 In der Schwangerschaft erlebt man so einige Gefühlsachterbahnen 😅 ich wünsche dir auf jeden Fall alles gute und, dass ihr die, für euch (!), richtige Entscheidung trefft 😊🙏🏼
Hallo Lieblingswolke, danke für deine Antwort 🙂
Irgendwann wird ein Gedanke, eine Träumerei Realität und als ob das alleine nicht reicht, müssen sich die ganzen Hormone auch noch einmischen 🙄
P. S.: Es gibt kein Gesetz, das sagt, dass du stillen musst. Stillen ist das beste für das Kind, aber wenn es Mama damit nicht gut geht, ist die Flasche besser.
Solltet ihr euch für das Kleine entscheiden, kann ich dir nur raten, dich nicht unter Druck setzen zu lassen. Von niemandem. Du als Mama wirst wissen, was das Beste für euch ist. Vertrau immer auf dein Bauchgefühl 😊
Hi du,
ich denke deine Gefühle sind normal. Ihr hattet im Prinzip mit eurem Kinderwunsch abgeschlossen und dann hat sich doch ein Wunder eingeschlichen 💗. Für mich ist so etwas immer ein Zeichen. Ich möchte nicht leugnen, das Kinder, gerade in der Anfangszeit viel Liebe (das natürlich immer) und Aufmerksamkeit brauchen. Aber das vergeht und mit der Zeit spielt sich alles ein. Und gerade während der Elternzeit kann man doch toll verreisen (muss ja nicht im ersten Jahr sein). Für Freiräume könnt ihr euch einen Babysitter oder familiäre Unterstützung suchen. Stillen musst du auch nicht zwingend (dabei ist Stillen wirklich schön ❤), aber das kann jede Frau selber entscheiden. Warst du denn schon beim Arzt?
Ich wünsche euch alles Gute und hoffe, dass ihr gemeinsam die richtige Entscheidung trefft. Nur weil man ein Kind hat, heißt es nicht das man aufhört Mann und Frau zu sein. Man darf und kann sich weiterhin Freiräume schaffen und das ist auch wichtig.
Hallo frau-h
Danke für deine Antwort 🙂
Das mit dem Stillen stimmt, ich kenne aus dem Freundes- und Familienkreis beide „Extreme“, von gar nicht stillen bis zum langzeitstillen von nun bald 5 Jahren. Einen meiner grössten Ängste sprichst du an - die Angst, nicht mehr Mann und Frau zu sein, sondern Mama und Papa...
Beim Arzt war ich gleich am Freitag nach dem Test, da ich eine Eileiterschwangerschaft befürchtete. Ich hatte die ganze Woche (und leider immer noch) so fiese Unterleibsschmerzen, dass ich nachts davon aufwachte. Aber der Arzt hat mit dem Ultraschall-Stab nichts festgestellt, das nicht dort hingehört, wo es sein muss. Gesehen hat man natürlich erst eine 1,7 mm kleine Blase. HCG im Blut war auch ok. Nächsten Freitag muss ich wieder hin, er möchte sehen, ob sich die SS überhaupt weiterentwickelt.
Huhu,
Deine Bedenken hören sich für die Frühschwangerschaft nicht unüblich an. Wenn man noch dazu bedenkt, dass ihr gerade mit dem Kinderwunsch abgeschlossen habt, ist es natürlich auch noch ein größerer Schock. Gerade habt ihr euer ganzes Mindset auf "kinderlos" eingestellt und dann kommt ein positiver test und stellt alles wieder auf den Kopf.
Meine Schwangerschaft war geplant, aber als ich den positiven Test in der Hand hatte, hatte ich erst einmal Panik, habe mich fragt, was wir uns nur dabei gedacht haben. Wie ich das schaffen soll in der Ausbildung (Spoiler Alarm: es ist kompliziert, aber es geht 😂)? Ob ich überhaupt ein Kind haben will, ob ich damit umgehen kann etc.
Es hat echt einige Wochen gedauert, bis ich mich über das Baby, das gewünscht war, gefreut habe.
Solche Gedanken und diese erste Panik sind ganz normal.
Das heißt nicht, dass du das Kind bekommen musst, es soll eher ein Anreiz sein, erst einmal durchzuatmen und ein paar Tage zu warten und alles in Ruhe durchzudenken, wenn der erste Schock verfliegt.
Stillen musst du übrigens nicht, wenn du nicht möchtest. Ich werde es nicht tun, ich hab innerlich eine richtige Abneigung dagegen. Das ist meine Entscheidung. Der Schwiegermutter gefällt das bspw. nicht, aber das ist ihr Problem, nicht meins. 🤷♀️ Es kommt darauf an, was du willst und womit du dich wohlfühlst. Du schuldest niemandem eine Rechtfertigung - weder in Bezug auf das Stillen noch die Schwangerschaft im Allgemeinen.
Wenn du dir unsicher bist, kannst du auch einen Beratungstermin vereinbaren und dir da die verschiedenen Optionen anhören.
Hallo Raybird
Vielen Dank für deine Antwort und deine ehrlichen Worte 🙂 Bin „froh“, dass es offenbar wirklich auch einigen Kiwu-Mädels so geht. Ich habe mich heute Nachmittag online bei einer Beratungsstelle gemeldet.
Hallo,
ein Kind zu bekommen ist ein ganz besonderes Abenteuer. Mein Mann und ich sind ähnlich gestrickt wie Ihr. Uns ist und war es schon immer wichtig, zu reisen, mehr von der Welt zu sehen, und die jetzige Situation macht besonders mich völlig fertig. Ich fühle mich wie eingesperrt mit Kind, aber nicht etwa wegen des Kindes, sondern wegen Corona.
Das Schlimmste an der Situation ist, dass ich häufig aus dem Schlaf gerissen werde, obwohl unser Sohn mittlerweile schon ein Jahr alt ist. Reisen hingegen würde kaum ein Problem darstellen, weil wir in seinen ersten Lebensjahren vorhaben, ohne ihn zu reisen. Ein bisschen Paarzeit für eine halbe, eine ganze Woche am Meer wird uns gut tun, wenn wir denn endlich dürfen. Wir haben einfach das große Glück, begeisterte Großeltern im wohl verdienten Ruhestand zu haben, die den Kleinen am liebsten täglich um sich hätten.
Es ist auch schade, dass ich mein liebstes Hobby aufgegeben habe, weil ich mich einfach die meiste Zeit über um unseren Sohn kümmere. Mein Hobby erfordert aber mehrere Stunden Fleißarbeit am Tag. Aber auch das ist zu verschmerzen. Denn bevor wir uns für ein Kind entschieden hatten, hatten wir noch mal richtig Gas gegeben: Mehrmals Urlaub 2019, mein Hobby ausüben etc.
Ich vermisse nur 4 Stunden Schlaf am Stück ... und das Meer. Ganz, ganz doll!
Wenn Dein Mann also pro Kind eingestellt ist, dann werdet Ihr das schon packen! Ein Leben mit Kind ist herausfordernd, aber auch spannend und voller witziger Momente. Ich bin sehr dankbar, diese Erfahrungen zu sammeln, so kräftezehrend sie manchmal auch sein mögen.
Ich wünsche Euch alles Gute!
Hallo Saphirregen
Danke für deine Antwort, es ist spannend, dies aus der Sicht einer Reiselustigen zu lesen. Ich bin selbst gespannt, wie es weitergeht (hoffentlich dann endlich mal ohne diesen elenden Virus).
Dir auch alles Gute 🍀
Guten Morgen, Ingrid,
mit der Reiselust geht es mir genauso - und bin dankbar, wenn ich innerhalb von Deutschland wegfahren kann. Sonne und Meer - jaaa ☀️ Irgendwann hat hier jemand mal eine Seite einer Fotografin geteilt und ich habe mir den Link aufgehoben, weil sie so schön ist. Das ist mir grade eingefallen, als ich von dir gelesen habe. Schau mal nach Nancy Ebert und Cornwall Rundreise mit dem VW-Bulli, wenn du magst.
Ich glaube, es liegt an uns Eltern, wie wir unsere Familie leben und gestalten. Je nachdem, was für ein Typ wir sind. Wir waren zum Beispiel als Familie 2 Jahre in den USA für ein Postdocjahr meines Mannes. Mit 3 Kindern damals - der Jüngste 8 Wochen alt Und sind soo dankbar für alles, was wir dort erlebt haben. Ich glaube, es ist viel möglich. Das Kind braucht nicht das Zentrum des Universums sein und unser Leben braucht nicht stillzustehen. Natürlich soll es dem Kind gut gehen. Da haben wir als Eltern aber auf jeden Fall viel Spielraum zum Gestalten.
Wie geht’s dir heute? Nach dem Austausch hier gestern merkst du, dass du mit der Gefühlsachterbahn in bester Gesellschaft bist Spürst du die Hormonumstellung denn körperlich auch? Gib dir wirklich soviel Zeit, wie du brauchst, um dich auf die Schwangerschaft einzustellen. Hast du denn eine Online-Beratung ausgemacht? War sie schon? Welche Fragen hast du? Was erwartest du dir? Ich bin jedenfalls gespannt, was du weiter erzählst.
Liebe Grüße von Britta
Ich glaube ich hab eine ähnliche Freundin wie du..sie waren immer viel Reisen und haben das Leben als Paar genossen beide viel Hobbys.
Mittlerweile haben sie ein Kind und klar es ist aufwendiger aber sie reisen immernoch natürlich nicht mehr Afrika aber jetzt geht's halt mehrmals im Jahr in Europa in den Süden usw. Es geht schon wenn man sich bissl umstellt kann man auch mit Kindern erleben. Zuhause ist die Oma überglücklich über das einzige Enkelkinder und entsprechend übernachtet die kleine regelmäßig dort seit sie paar Monate ist und das sind dann die Paarabende die genutzt werden. Hobbys sind jetzt eben anders eher getrennt statt zusammen ins Fitnessstudio zb. Stillen konnte sie sich nie vorstellen daher gab's Flasche.
Was ich damit sagen will mit einem Kind kann man viel organisieren auch wenn es vielleicht ersteinmal unvorstellbar ist. Wichtig ist auch dass man locker daran geht und sich eben die Freiräume nimmt und von niemand maddig machen lässt.
Danke für deine Antwort und für die Geschichte deiner Freundin, Mami1 🙂
Hallo liebe Ingrid!
Ja, so ging es mir auch- und zwar, obwohl mein Kind geplant war. Durch eine ICSI, aber ich hatte nicht mit so schnellem Erfolg gerechnet und war dann auch total überrumpelt. Schwanger wollte ich nicht kirchlich heiraten, eigentlich nochmal reisen, auch die Flitterwochen. Mit meinen 3 besten Freundinnen war auch noch ein Trip geplant. Es war wohl ziemliches Hormonchaos, weil ich mir eingeredet hatte, dass wir nicht zu den glücklichen gehören, die sofort schwanger werden.. Um mich vor Enttäuschung zu schützen.
Ergebnis: Corona hat uns durch alles einen Strich gemacht, die Hochzeit und alle Reisen wurden abgesagt und zudem waren meine Mädels, die von der ICSI wussten, plötzlich auch alle schwanger, dass die Babys nun einen maximalen Abstand von 6 Monaten haben.
Mit etwas Abstand ist mir klar geworden, dass ich auch mit Kind verreisen und heiraten kann. Mittlerweile freue ich mich, dass unser Sohn bei allem dabei sein und ich ihm die Welt zeigen kann. Hätte ich vorher nicht gedacht, wie sich die Perspektive als Mutter dann ändert.
Du musst ja jetzt noch gar nichts entscheiden und hast noch Zeit. Warte erstmal ab, lass die Schwangerschaft bestätigen und schau, was du dann fühlst.
Vielleicht brauchst du etwas Zeit, um klar zu sehen oder dich auf die Veränderung einzustellen: schwanger werden wollen, dann doch nicht.. und plötzlich doch sein sind ja viele Extreme, zwischen denen du hergependelt bist.
Gib euch die Zeit und entscheide dann! Abtreiben kannst du bis zur 14.ssw. Falls du dich dafür entscheidet. Was ich aber jetzt nicht glaube, wenn du schon auf Zwillinge hoffst und Namen aussuchst.
Schlaf erst mal 1 bis 7 Nächte darüber :)
"Morgen sieht die Welt anders aus", sagte meine Oma früher.
Liebe Grüße
Schoko
Und wenn du nicht stillen willst, gibt es Pre.
Hallo liebe Schoko
Viele Dank für deine spannende Antwort 🙂
Man (ich) meint doch immer, dass man spätestens bei einem positiven Schwangerschaftstest von Glückshormonen überflutet werden muss 🤷🏼♀️
Für mich fühlt es sich an wie ein Lockdown 😔
Ich freue mich sehr für dich, dass ihr Freundinnen alle gleichzeitig schwanger geworden seid 😃
Auch dir alles Gute 🍀
Eine Freundin hat es 6 Jahre probiert. Als sie es aufgegeben haben sind sie auf Weltreise, ein ganz irrer Trip. Sie waren danach auch noch super viel unterwegs und hatten sich eingerichtet. Und plötzlich war sie schwanger. Mit 39. Die Sorgen waren anfangs ähnlich zu deinen. Gerade ist sie 42 und mit No 2 schwanger, von Herzen gewollt und ersehnt.
Gib dir Zeit dir den potenziellen neuen Lebensplan anzuschauen.
Soviel zu Lebensplan.
Eine ganz besondere Geschichte!