Hallo
Ich habe gestern herausgefunden dass ich in der 6. Woche schwanger bin. Bin absolut überfordert gerade. Ich bin 23 Jahre alt und seit 3 Monaten mit einem gleichaltrigen amerikanischen Soldaten zusammen. Ich habe einen sehr guten Job den ich eigentlich nicht verlieren möchte und wohne aktuell noch bei meinen Eltern. Gestern früh habe och herausgefunden dass ich schwanger bin. Abends habe och mit meinem Freund darüber geredet. Er war sehr liebevoll, hat mich getröstet und in den Arm genommen. Er hat aber mehrfach gesagt dass er nicht bereit ist für ein Kind und finanziell nicht dafür sorgen könne. Er hat immer wieder gesagt dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt für ein Kind ist. Aber er hat mich auch immer wieder gefragt wie ich mich entscheiden möchte und dass die Entscheidung bei mir läge. Er hat es zwar nicht ausgesprochen und hat versucht sehr liebevoll zu sein (hat zum Beispiel immer wieder meinen Bauch geküsst) aber trotzdem bin ich mir relativ sicher dass ich auf mich alleine gestellt wäre wenn ich mich FÜR das Kind entscheide. Hätte er gesagt “wir schaffen das schon “ dann hätte ich nie an eine Abtreibung gedacht. Ich wollte nämlich schon immer Kinder. Und ich bin mir ziemlich sicher ich komme seelisch nicht wirklich mit einer Abtreibung klar. Und ich habe auch Angst davor nie wieder die Chance zu haben ein Kind zu bekommen. Aber die Vorstellung ganz alleine ein Kind zu bekommen, die kommentare der Nachbarn und Verwandten, ich wie ich in meinem Kinderzimmer nachts alleine mit einem Kind ohne Vater sitze bringt mich auch zum Verzweifeln. Ich bin absolut ratlos und überfordert... ich wollte niemals in so eine Situation kommen
Freund will das Baby nicht
Liebe Peach,
das verstehe ich gut, dass du von ihm am liebsten ein "wir schaffen das schon" gehört hättest! Das ist auch das Schönste! Ob er vielleicht einfach überrumpelt war? Ich meine - er ist jung, ihr seid noch nicht so lange zusammen, er weiß nicht, wo er langfristig leben wird. Oder habt ihr über so was mal gesprochen? Dass er lieb war, ist schon erstmal gut.
Dass er die Situation noch nicht überblickt und reserviert ist, kannst du vielleicht schon ein bisschen verstehen, oder?
Du selbst hast noch die Sicherheit durch deine Eltern, aber auch schon eigene Sicherheit durch deinen Beruf. Du wärst also nicht komplett auf dich alleine gestellt, wenn du das Kind bekommst.
Die Nachbarn und Verwandten ... das ist eine kurze Engstelle, dann haben sie es kapiert. Wir leben nicht mehr im vorigen oder vorvorigen Jahrhundert.
Und wie es dir selbst gehen wird ... jetzt erstmal nicht gut. Das verstehe ich. Aber es wird nicht so bleiben. Du weißt von dir, dass du mit einer Abtreibung nicht gut klar kämst und du wünschst dir Kinder.
Es ist ja völlig überraschend für dich und da geht es jeder Frau erstmal nicht gut. Aber mit der Zeit kommt alles, was du brauchst, um für dein Kind zu sorgen. Auch die innere Einstellung und die Freude. Möchtest du mit deinen Eltern reden, oder jedenfalls mal mit deiner Mutter?
Und wie es mit ihm weitergeht, das wird sich zeigen. Er ist halt auch unsicher. Wie stehen deine Eltern zu ihm?
Gut, dass du dir hier schon mal von der Seele geschrieben hast!
Lass es mal sacken, mach einen Arzttermin aus ... schreib´ wieder, wie es dir geht. Du wirst sehen, jeden Tag kommen neue Gedanken und Gefühle ... die wollen erstmal sortiert werden.
Liebe Grüße von Kyra
Hey liebe Peach!
Oh, das ist erstmal ein Schock!
Vielleicht solltest du dir erstmal etwas Zeit nehmen und alles sacken lassen. Du musst nicht heute oder morgen schon wissen, wie es weiter geht. Manchmal legt sich alles im Laufe der Zeit und man sieht dann plötzlich klar.
Was ich aber bei dir schon lese:
Du möchtest das Kind eigentlich und du bist finanziell abgesichert.
Das ist doch erstmal die Basis.
Ich stelle es mir sehr schwer vor abzutreiben, wenn man das Kind eigentlich möchte.
Was deine Verwandten und Nachbarn sagen, würde ich ausblenden. Mach dein Handeln nicht von denen abhängig. Wichtig ist doch, was du willst- du lebst dein Leben schließlich nicht für die.
Wieso hast du Angst, den Job zu verlieren? Als Schwangere bist du geschützt.
Und dein Freund.. hm. Er kann nicht sorgen oder er will nicht? Weiß er, welche Gelder euch oder dir hier zustünden? Elterngeld, Kindergeld? Unterhaltsvorschuss? Vielleicht zieht er die amerikanische Weise heran. Da bin ich allerdings nicht fit.
Vielleicht solltest du dich nochmal informieren, wie du finanziell nach der Geburt aufgestellt bist.
Allerdings hast du auch keinen Garant dafür, dass er bleibt, wenn du dich gegen das Kind entscheidest. Hier haben auch schon Frauen geschrieben, deren Partner sich nach der Abtreibung aus dem Staub gemacht hat.
Letztlich hat dein Partner Recht: Entscheide unabhängig von ihm und dem Gerede der anderen, was du willst.
Du bist finanziell abgesichert- da wird beides möglich sein.
Auch eine eigene Wohnung. Eine Schwangerschaft dauert 40 Wochen- in der Zeit kann man sich neu einrichten.
Liebe Grüße und alles Gute!
Schoko
Hallo, also heutzutage sind so viele Frauen alleinerziehend, und es gibt auch einige darunter, die sich bewusst zum Alleinerziehen entschieden haben, da muss man nicht mehr fürchten, dass man einen "schlechten Ruf" hat deswegen.
Dass manche trotzdem schlecht reden muss dich auch nicht kümmern. Solche Menschen reden immer schlecht. Wenn es nicht wegen alleinerziehend ist, dann eben was anderes.
Wie sieht es mit deinen Eltern aus? Kannst du mit dem Baby bei ihnen bleiben und würden sie dich unterstützen? Wenn ja, dann ist doch schon viel gewonnen.
Und mal davon abgesehen ist es ja noch gar nicht gesagt, dass du wirklich alleinerziehend bist.
Also überlege es dir gut, und wenn du das Baby willst, dann bekomme es auch👍
Hör auf dein Herz und nicht darauf was er möchte.
Dein Baby bleibt für immer deins.
Hallo meine Liebe,
ich bin mit 18 nach zwei Wochen Beziehung Ungeplant schwanger geworden. Er ist noch in der Schule, ich war damals in der Maßnahme, aus der ich durch die Schwangerschaft rausgeflogen bin und bin seitdem arbeitslos. Unser Sohn ist nun 6 1/2 Monate alt. Wir haben gemeinsam ca. 1400 Euro zur Verfügung, allerdings haben wir auch das Glück bei den Eltern meines Freundes zu leben. Trotzdem ist das alles machbar! Und in der Schwangerschaft und Elternzeit hast du einen Kündigungsschutz!
Rede noch einmal mit deinem Partner. Erklär ihm, dass du das Kind gerne haben möchtest und mit dem Gedanken einer Abtreibung nicht zurecht kommst. (Natürlich nur, wenn das auch deine Meinung ist. Ich möchte dir nichts einreden!)
Mein Freund und ich waren damals sehr bestürzt und ich habe auch wegen der finanziellen Situation an eine Abtreibung gedacht. Aber die Großeltern und meine eigenen Großeltern haben uns sofort finanzielle Unterstützung versprochen und dabei ist es auch geblieben. Dem kleinen Mann fehlt es an nichts. Vielleicht ist das bei euch auch eine Option? Für die Erstausstattung habe ich mein Sparbuch geplündert und auch viele Sachen sehr gut und günstig auf Ebay Kleinanzeigen bekommen wie zb Möbel und Kinderwagen.
Ich wünsche dir viel Glück und hoffe, du triffst die Entscheidung, die für dich richtig ist!
LG
Vielen Dank für eure liebe Zusprüche. Ich hab mir jetzt für mich die letzten beiden Tage wirklich sehr viele Gedanken gemacht und bin zu dem Entschluss gekommen dass ich es einfach nicht über‘s Herz bringe abzutreiben. Egal wie schwer es auch werden mag, ich schaffe das irgendwie. Heute war ich wieder bei meinem Freund. Er hat mich gefragt ob ich mich entschieden habe und ich habe ihm von meiner Entscheidung erzählt. Er meinte dann noch ein paar Mal dass es nicht der richtige Zeitpunkt ist und so. Ich habe dann angefangen zu weinen und gemeint ich wüsste das schon, aber ich kann auch nicht abtreiben. Es geht einfach nicht. Er hat jetzt nur die Wahl entweder in unserem Leben präsent zu sein und zu versuchen ein guter Vater zu sein oder halt eben nicht. Aber dass ich es so oder so bekomme. Naja, dann hat er gesagt er beaucht Zeit das sacken zu lassen, war spazieren und Fifa zocken (warum auch immer das einen in so einer Situation beruhigt). Dann haben wir uns wieder zusammen gesetzt und er hat gesagt er will für mich und das Kind da sein. Er möchte nicht dass ich das alleine mache. Er will ein guter Vater für unser Kind sein. Wie das dann natürlich mal weiter geht wenn er in 3 Jahren woanders hin stationiert wird wird sich dann zeigen. Aber mir fällt auch jeden Fall ein riesen Stein vom Herzen zu wissen dass er mich jetzt nicht alleine lässt sondern sein bestes gibt. Ich bin so dankbar gerade. Und jetzt kann ich mich auch endlich auf das Kind freuen. Danke nochmals für eure lieben Kommentare. Ihr habt mir Mut gegeben...
Liebe Peach,
das freut mich sehr für Dich, auch wenn mit Sicherheit alles sehr überraschend kam. Ich würde Dir dringend empfehlen ein Gespräch bei Caritas oä zu machen. Dort war ich auch, obwohl ich mich bereits 2 Tage zuvor für das Kind entschieden hatte.
Die waren wirklich toll, viele praktische Tipps, das Finanzielle diskutiert, Unterstützungsmöglichkeiten, Fragen beantwortet etc.
Manchmal tut es sehr gut mit jemandem zu sprechen, der nicht emotional eingebunden ist (im Gegensatz zum Freund, zu den Eltern etc). Kostet nichts, einfach mal Termin machen, dort Deine Lage schildern und Deine Fragen loswerden
Dir alles Gute!
Hallo liebe Peach,
ich freue mich richtig, dass du das schreibst! Ja, klar, am Anfang braucht man Mut. Und den hast du dir geholt. Hier und dann auch bei deinem Freund. Natürlich braucht auch er Zeit.
Das mit Fifa zocken, und dass ihn das beruhigt ...und deine Verwunderung, dass es ausgerechnet das ist, was ihn entspannt ... - So seid ihr halt verschieden und jedes von euch gibt sein Bestes.
Gut, dass du ihm so sagen konntest, was du dir wünschst und was du brauchst. Dass er deine Tränen gesehen hat.
Und dass er das nicht übergeht. Das ist ein gutes Zeichen. Er hat ein gutes Herz , denke ich.
Drei Jahre sind eine gute Zeit und das gibt dir jetzt Sicherheit. Wer weiß, was dann kommt und wozu du dann bereit bist!?
Hast du´s deinen Eltern schon gesagt?
Liebe Grüße von Kyra