Guten Morgen,
ich bin schwanger. Es fühlt sich sehr unrealistisch an. Aber ich habe gestern und heute mehrere Tests gemacht, sogar einen digitalen, und alle sind eindeutig positiv.
Ich bin gerade neunzehn geworden und habe im Oktober meine Ausbildung zur operationstechnischen Assistentin angefangen. Wie soll ich das mit Kind vereinbaren?
Ich hatte eine sehr turbulente Kindheit. Ich bin bei verschiedenen Verwandten in verschiedenen Ländern aufgewachsen. Seit ich sechzehn bin, lebe ich bei meiner Mutter. Ich suche aber nach einem WG-Zimmer.
Mit dem Vater des Babys bin ich nicht zusammen.
Ich weiß, dass das alles so klingt, als sollte ich auf jeden Fall abtreiben. Aber es ist ja nicht die Schuld des Babys, dass ich schwanger geworden bin. Andererseits habe ich Angst, dass es sich so ungewollt fühlen wird wie ich in meiner Kindheit.
Ich mache mir Vorwürfe, dass ich jetzt in dieser Situation bin und bin total fertig. Heute habe ich mich krank gemeldet und bevor ich noch durchdrehe, habe ich mich lieber hier registriert und diesen Text geschrieben.
Schwanger mit 19
In der wievielten Woche bist du denn?
Nimm dir auf jeden Fall erstmal Zeit, deine Gedanken zu sortieren.
Evtl hilft dir eine pro und kontra Liste.
Und überlege: wer könnte dir helfen? Eltern, Familie, Freunde?
Kannst du dir zum jetzigen Zeitpunkt überhaupt ein Baby vorstellen?
Evtl mit dem Arbeitgeber klären, ob du in 9 Monaten die Ausbildung unterbrechen kannst und dann z.b. in 1 Jahr weiter machen? Oder vielleicht kann man sie "verlängern ", so dass du nur Teilzeit/ vormittags Schule und Ausbildung hast?
Könntest du dir vorstellen, dein Baby schon recht klein zur Betreuung zu geben, um die Ausbildung fortzusetzen?
Das sind alles Fragen.
Lass dich auch von einer Beratungsstelle beraten. Die haben oft auch gute Tipps zu4 Betreuung, falls du dich für das Baby entscheidest.
Willst du den Vater des Babys informieren? Auch wenn ihr nicht mehr zusammen seid. Es ist ja auch seines.
Ihr könnt euch auch mit der Betreuung abwechseln während deiner Ausbildung.
Ich weiß nicht, in der wievielten Woche ich bin. Meine Periode ist nicht ganz regelmäßig und ich war noch nicht beim Frauenarzt.
Die Idee mit der Liste ist gut.
Das Problem mit der Unterstützung: Meine Mutter hat es nicht mal geschafft, sich um ihr eigenes Kind zu kümmern. Die restliche Familie wohnt zu weit weg, um einzuspringen. Unterstützung durch die Familie, wie meine Mutter sie in Anspruch genommen hat, hat für mich bedeutet, mehrmals umzuziehen und mich immer wieder neu zurecht finden zu müssen.
Ob ich mir gerade ein Baby vorstellen kann, kann ich gar nicht klar beantworten. Die Umstände sind doch sehr ungünstig. Ich bin noch nicht wirklich da, wo ich sein möchte, wenn du verstehst, was ich meine.
Den Vater werde ich informieren. Alles andere fände ich unfair. Ich möchte selbst aber erst etwas mehr Klarheit haben, bevor ich es ihm sage.
Dann solltest du auf jeden Fall dringend zum Frauenarzt, damit er dir sagen kann, wie weit du bist.
Ein Abbruch geht ja nur bis zur 12. (?) Woche.
Und dann Gedanken sortieren, beraten lassen- Schwangerschaftskonfliktberatung nennt sich das, die beraten neutral und kostenlos.
Nimm dir Zeit.
Aber eben auch nicht zu viel Zeit, denn sonst ist es ggfls für einen Abbruch zu spät.
Ich finde es gut und wichtig, dass du mit dem Vater sprichst. Vielleicht bietet er aktiv Unterstützung an. Trotz allem ist es letztlich deine Entscheidung, egal ob dafür oder dagegen.
Es ist eine besch... Situation und die Entscheidung (egal ob dafür oder dagegen) wird dich ein Leben lang begleiten. Deshalb triff sie so, dass sie für dich passt und du mit dir selbst im reinen bist. Auch da lass dir von niemandem was einreden.
Wenn pro Baby: wenn du es willst, wirst du es schaffen! Suche nach externer Unterstützung (Babysitter, Tagesmutter....).
Es wird anstrengend, aber dafür bist du dann jung und körperlich fitter als ältere Eltern.
Wenn gegen Baby: du bist noch jung und hast noch viele Jahre Zeit, immer noch Kinder zu bekommen, falls du dir das erst später vorstellen kannst. Dann bist du beruflich/ finanziell gefestigter und hast vielleicht auch einen Partner an der Seite, der unterstützt.
Das sind jetzt nur ein paar Gedanken und Argumente. Du musst die finden, die für dich am besten passen.
Wenn ich eine schwierige Entscheidung zu treffen habe, mache ich es folgendermaßen:
Gedanklich entscheide ich mich für eine der beiden Optionen und dann lebe ich ein paar Tage so, als sei die Entscheidung schon gefallen. Während dieser Zeit horche ich in mich rein und schaue, wie es mir damit geht. Habe ich extreme Bauchschmerzen und geht es mir schlecht, dann war es die falsche Entscheidung und ich mache das gleiche "Spiel " nochmals mit der anderen Option. Fühle ich mich gut, dann weiß ich, dass es die richtige Entscheidung war.
Das geht natürlich nur, wenn man ein paar Tage Zeit hat für die Entscheidung. Aber die hast du ja.
Letztendlich kannst du dir von anderen Tipps geben lassen und Erfahrungen, aber du kannst am besten für dich selbst entscheiden.
Guten Morgen!
Du brauchst Dir keine Vorwürfe zu machen. Schwanger werden kann schneller gehen als man glaubt. Ich weiß wovon ich rede, war auch schon ungeplant Schwanger.
Du brauchst auch nicht zu befürchten, das Baby wird sich ungewollt fühlen, denn Du kannst Dich dafür entscheiden. Dann ist es gewollt. :)
Du kannst Dich auch dagegen entscheiden, wenn Du es Dir nicht vorstellen kannst oder zutraust Alleinerziehend zu sein. Das ist auch ok!
Mach einen Termin bei Profamilia und lass dich beraten. Und auch schnell zum Frauenarzt, um zu klären wie weit die Schwangerschaft schon ist.
Die Ausbildung kannst Du auch pausieren und später weiter machen, wenn das Baby betreut wird. Da findet sich immer eine Lösung! Du bist nicht die erste die in der Ausbildung Schwanger wird. Es verschiebt sich dadurch etwas, aber dafür kannst Du nach der Ausbildung gleich arbeiten.
Ein Baby passt „nie“ in den Lebenslauf. Also guck was für dich passt.
Alles Gute!
Vielen Dank für deine liebe Antwort.
Ja, das finde ich auch einen schönen Gedanken:
Wenn du dich für dein Kind entscheidest - ist es gewollt.
Und du weißt schon genau, wie du es nicht machen möchtest, wenn du es bekommst. Nicht mit dem Kind - wegen möglicher Hilfe - ständig umziehen. Lieber einen Ort schaffen, wo es gut aufwachsen kann.
Den Tipp von Alver finde ich auch gut: Dir wirklich Zeit nehmen, dich in die verschiedenen Möglichkeiten hineinzudenken und v.a. auch hineinzufühlen.
Solange man schnell hin- und herdenkt wird man ganz durcheinander und allein der Stress durch das Hin und Her kostet Kraft.
In Ruhe alles durchdenken, alle nötigen Informationen einholen und spüren, wie es dir innerlich geht. Alles Äußere wird sich nämlich klären - und zwar so, wie du es willst!
Also - wohnen, Ausbildung u.s.w. Da gibt es wirklich viele Möglichkeiten.
Ich finde es sehr fair von dir, dass du es dem Mann sagst.
Viel Kraft für die kommenden Tage!
Alles Liebe!
Kyra
Für genau diese Fälle sind Schwangerschaftskonfliktberatungen gedacht. Schau mal, was es da in Deiner Nähe gibt. Dort wird man mit Dir gemeinsam schauen, wie Du aufgestellt bist, welche Möglichkeiten und Hilfen es für Dich gibt.
Für die Übergangszeit bis zu einem Beratungstermin oder auch, wenn Du akut das Bedürfnis hast, Dich auszutauschen oder zu sortieren, kann ein Gespräch/Chat mit der Telefonseelsorge hilfreich sein.
Ich wünsche Dir, dass Du zu einer guten Entscheidung kommen kannst!
Danke, ich schaue mal.
Hallo!
Ich war damals mit 18 schwanger und ging noch zur Berufsschule. Mit 19 kam meine Tochter.
Hab meinen Abschluss noch geschafft.
Der Vater war nicht da!
Habe dann mit Kind meine Ausbildung gemacht. Es hat alles super geklappt.
Sie wird jetzt 17 Jahre alt. Und ich hab noch 2 weitere Kinder.
Man kann alles schaffen!
Ich hatte keine Hilfen damals.
Lg Janine
Danke für deine Antwort. Gut, dass du es geschafft hast.
Hallo ich muss dir jetzt schreiben ich war 18 als ich ungewollt schwanger wurde. Ich war mitten in der Ausbildung war auch ohne Partner zuerst. Ich konnte es nicht Abtreiben immer wenn ich ein Baby sah habe ich geweint wenn ich daran dachte es weg machen zu lassen. Ich habe dann den Vater informiert und er war ganz anderst wie ich dachte 🙄😅🤣 Ich hätte ihm niemals den Kontakt verweigert oder sonst was aber er hat gekämpft bis es nicht mehr ging weil er eine intakte Familie wollte. Heute sind wir verheiratet und haben 3 Gesunde Kinder. Ich würde dir raten rede Mal mit dem Vater vielleicht hilft er dir bzw seine Eltern seine Eltern haben uns sehr unterstützt während ich meine Prüfungen nachgeholt habe,....
Schön, dass es so gut bei euch geklappt hat. Aber ich möchte nicht mit dem Vater des Babys zusammen sein.
Hallo! 😊
Du machst dir Gedanken um das ungeborene Kind. Möchtest nicht, dass es sich ungewollt fühlt.
Das zeigt mir, dass du für dein Alter schon sehr reflektiert bist und dass dir das Kind etwas bedeutet...
Andererseits verstehe ich, dass du dir unsicher bist. Du hast keine familiäre Unterstützung, beginnst eine Ausbildung, hast im Leben noch nicht wirklich Fuß gefasst. Ein Baby bringt da natürlich noch einmal alles durcheinander.
Gehe in dich. Male dir beide Szenarien aus. Welche Hilfen gäbe es? Könntest du das evtl auch mit der Ausbildung vereinbaren?
Überlege auch, ob du mit einer Abtreibung umgehen können würdest.
Ein Kind ist eine lebenslange Aufgabe. Und bestimmt keine einfache. Wenn du dich dieser Aufgabe nicht gewachsen fühlst, dann wird dich auch niemand verurteilen.
Egal, wie du dich entscheidest, du wirst für dich hoffentlich die richtige Entscheidung treffen.
Ich wünsche dir alles Gute! 🍀
Danke für deine nette, einfühlsame Antwort.
Hallo,
vielleicht wäre es ganz gut, wenn du in eine Mutter-Kind-Einrichtung ziehst, sofern du dich für das Kind entscheiden solltest. Du bist ja noch sehr jung, ich denke, dass das gehen sollte. So etwas gibt es auch als betreutes Einzelwohnen. Dann könntest du etwas Abstand zu deiner Mutter gewinnen und hättest kompetente Unterstützung. Ich drück dir die Daumen! LG
Danke für den Tipp.
Hey...
Ich drücke dich erst einmal ganz doll ...
Ich bin mit 18 schwanger geworden, mit 19 war ich schon eine Mutti..
Es war eine ungeplante Schwangerschaft und der Gyn sagte damals wortwörtlich "es gibt Möglichkeiten"...
Aber nenn mich naiv oder vllt. wusste ich es einfach - ich sagte "Wer dumm genug ist, schwanger zu werden, der muss auch dazu stehen"
Ich war 18, ich wusste es nicht besser...
Aber ich bekam dann meine Tochter nach einer komplett unkomplizierten Schwangerschaft..
Sie war so niedlich, so zauberhaft - und ich so überfordert und doch glücklich...
Der Vater spielte kaum eine Rolle, zum Glück hatte ich meine Mutter...
Meine Aubildung setzte ich für ein Jahr aus und absolvierte sie anschließend mit Abschluss. Yes....
Meine Tochter musste im Grunde mit mir zusammen erwachsen werden, es gab schwere Zeit und es gab wunderschöne Zeiten... Lange war ich AE...
Meine Tochter ist jetzt 30 und ich eine Oma
Ich sage immer, sie war ungeplant aber nie ungewollt...
Alles richtg gemacht....
Ich weiß nicht, wie dein Weg aussehen wird, aber wenn du das Würmchen haben möchtest, dann wirst du Wege finden, dessen bin ich sicher...
nur schmeißt das gerade deinen kompletten Lebensplan über den Haufen... Das verunsichert imens...
Ich bin froh und dankbar genau diesen, meinen Weg gewählt zu haben......
Wenn du Fragen hast, steh ich dir immer gerne zur Verfügung...
lg Tanja
Hallo Tanja. Danke für deine Nachricht. Ich sehe mich einfach nicht als Mutter und habe vor, das Baby direkt nach der Geburt zur Adoption frei zu geben. Ich habe gestern schon in das entsprechende Forum geschrieben, aber leider keine Antworten erhalten.
Hey...
Ein "mutiger" und auch sehr wertvoller Schritt...
Ich wünsche dir einen guten Weg und Menschen, die bei dir sind...
Und auch alles gute für deinen kleinen Zwerg....
lg Tanja
Ich habe junge Eltern. Meine Mama war so alt wie du als ich zur Welt kam. Beide hatten so ihre Themen mit ihren Eltern die sie an mir nicht wiederholen wollten. Und das haben sie mehr als nur hingekriegt. Also darum dass du die Geschichte deiner Mutter wiederholst mache ich mir wenig Sorgen wenn es dir als erster Gedanke kommt dass das nie passieren darf. So aus persönlicher Erfahrung. 😉
Schau mal mit dem Arzt wie weit du bist und dann mach den Termin in der Konfliktberatung. Die sagen Dir welche Hilfen es gibt und dann hast du ein realistisches Bild wie es laufen könnte. Und wenn du dann sagst „nein“ dann ist es auch gut und richtig so.
Geh raus aus der Selbstgeisselei und rein in die Lösung. Du hast schon so viel gepackt in jungen Jahren, du stemmst das nach dem ersten Scheck auch noch...
Danke für deine Antwort. Schön, dass deine Eltern es so gut hinbekommen haben.