Hallo ihr da draußen.
Ich habe mich hier gestern ja schonmal gemeldet und auch ganz liebe Worte lesen dürfen. Dankeschön!
Hier soll es einmal kurz um meinen Freund gehen.
Am Montag haben wir erfahren das ich ungeplant schwanger geworden bin. Wir haben immer wieder über diese Situation geredet und waren beide immer der Meinung das wir eine Abtreibung nicht in Erwägung ziehen würden - jetzt sind wir in der Situation und beide absolut verwirrt.
Mein erster Gedanke war "Mist, wie sollen wir das schaffen?" - seiner war "Behalten wir das Kind?"
Wir beide sind uns plötzlich sehr unsicher und vor allem er steht komplett neben sich.
Er hat mir gestern erklärt das er einfach nichts fühlt. Es ist, als würde er uns beim Reden zuschauen, als würde er das alles garnicht richtig wahrnehmen. Ihm schmeckt weder das Essen was er isst, noch fühlt er was wenn er mich anschaut. Diese Aussage hat mich unglaublich verletzt.
Wir beide haben seit 3 Jahren eine sehr schöne und harmonische Beziehung und plötzlich spricht er nur noch davon "was wenn wir uns trennen? Was wenn wir das nicht überstehen?"
Ich finde es absolut normal und okay das er erstmal seinen Platz braucht, Abstand braucht um nachzudenken aber ich fühle mich total an die Seite geschoben und habe Angst.
Er sagt immer wieder das er nicht weiß wie wir uns entscheiden sollen. Er steht der ganzen Sache einmal so gegenüber das er sich denkt wir behalten das Baby und mal nein. Genauso wie ich.
Ich habe einfach enorm angst davor das seine Gefühle weniger werden, das er mich nicht mehr so ansieht wie davor. Wir sind immer ein Team gewesen, immer sicher das wir beide irgendwann mal eine Familie gründen werden. Eben einfach noch nicht jetzt.
Gibt es hier vielleicht ein paar Menschen die mir ein bisschen zusprechen können? Haben eure Männer ähnlich reagiert und wie seit ihr damit umgegangen?
Dankeschön im voraus! Alles Liebe
Ungeplant schwanger - er distanziert sich von mir.
Hey!
Es tut mir leid, dass er dir gerade keine Stütze ist.
Ich frage mich, wir er plötzlich zu den Trennungsgedanken kommt. Hatte er sie vielleicht vorher schon und die Schwangerschaft kam ihm zuvor?
Ich fürchte, eine Trennung kann man nie verhindern. Auch nach 12 Jahren Beziehung ü30 nicht.
Es tut mir leid, dass er dich in diesen Strudel mit reinzieht. Jetzt ist "Wir entscheiden das zusammen" ein Problem, weil er so schwankt und dich belastet.
Kannst du vielleicht zwischendurch woanders hin und mal ein paar Nächte woanders schlafen? Bei deinen Eltern, um aus diesem Gedankenstrudel herauszukommen und durchzuatmen?
Hast du für dich eine Position gefunden? Wenn du magst, kannst du zu Beratungsstellen gehen und dir Input holen. Manchmal tut es gut, an einer Sache konstruktiv zu planen, als zwischen ja und nein hin und her zu kreisen. Das macht dich doch mürbe.
Ist er vielleicht jemand, dem du deine Entscheidung mitteilen solltest? Also ihm die Entscheidung abnehmen?
Wenn ihr euch nun trennen solltet, liegt es nicht an der Schwangerschaft. Dann ist etwas im Argen, wovon du nichts wusstest. Und auch, wenn du abtreibst, um ihn zu halten, wird es möglicherweise nicht wie vorher.
Gibt es einen Ort, an dem du für 2 Nächte unterkommst?
Liebe Grüße
Schoko
Hallo du Liebe,
ich hab mir jetzt auch noch deine erste Frage durchgelesen und will dich am liebsten mal in den Arm nehmen. 
Der positive Test hat euch beiden ein bisschen den Boden unter den Füßen weggezogen. Ihr habt nicht damit gerechnet und jetzt scheint gerade alles ins Wanken zu kommen.
Du bräuchtest deinen Partner jetzt an deiner Seite, der dir sagt: "Wir schaffen das!"
Vielleicht hilft es dir zu verstehen, dass es bei den Vätern oft viel länger braucht, bis sie so eine Neuigkeit "spüren" können. Wir Frauen haben viel schneller den inneren Draht zu unserem Baby.
Ich verstehe, dass dich das verletzt, wenn er sagt, dass er nichts fühlt. Aber, das ist ok!
Bitte lass ihm Zeit und nimm diese Worte nicht als Ablehnung.
Ich denke er spürt, dass eure Beziehung mit einem Baby auch in eine neue Phase der gemeinsamen Verantwortung kommt. Das heißt aber nicht, dass ihr eure Zukunftsträume aufgeben müsst. Es ist dann einfach noch jemand dabei, der zu euch gehört.
Im Moment seid ihr beide vielleicht noch wie in einem kleinen Schockzustand. Das Leben hast sich von heute auf morgen total verändert. Ihr dürft euch beide noch Zeit lassen. Ich denke da hilft im Moment auch das Reden nicht sehr viel weiter.
Wenn sich das ein bisschen gesetzt hat, gibt es wieder freie Sicht und ihr könnt eine Perspektive entwickeln, wie das Leben mit dem Baby weitergehen kann.
"Unter die Decke kriechen" und erst mal selbst zur Ruhe kommen, das ist eine gute Idee. Vielleicht hilft es euch tatsächlich, wenn du einen Besuch machst?
Wohnen deine Eltern weiter weg? Hast du noch jemanden, dem du dich anvertrauen kannst? Hier im Forum kannst du dir auf jeden Fall auch weiter Unterstützung holen.
Ich schick dir ganz liebe Grüße 
Es gibt gaz bestimmt einen guten Weg für euch
Ulli
Hallo
Es immer eins über Abtreibung eine Meinung zu haben, wenn man nicht in der Situation ist. Aber wenn man dann ungeplant schwanger ist, sieht es oft dann anders aus.
Wollte er denn zuerst das Kind?
Kann das sein, dass Dein Freund in Gedanken ist, er sich Sorgen macht? Wie ist er denn sonst, wenn er Probleme hat? Ähnlich oder ganz anders?
Meint er, Du würdest Dich von ihm trennen? Oder hat er Angst, dass das Kind die Beziehung zerstört?
Ihr könnte ja zusammen mal zu einem Beratungstermin z. B. bei Pro Familia hin.
Gibt es in Eurem Freundes- oder Bekanntenkreis Personen, die ungeplant Eltern wurdet? Vielleicht sprecht Ihr mal mit diesen?
Gestern hatte ich noch ein paar Fragen gestellt, z. B. wie es denn finanziell aussieht, von der Wohnung her und ob Ihr darauf angewiesen seid, dass Du weiterarbeiten würdest. Es wäre sicher hilfreich, auf diese Fragen eine Antwort zu erhalten.
Wünsche Dir/Euch viel Kraft, um möglichst bald Euren Weg zu finden.
Freundlichen Gruss
tm
Ich bin selbst gerade ungeplant schwanger und kann daher sehr gut nachfühlen, wie es dir bzw. euch gerade geht.
Immerhin kommuniziert er seine Gedanken und Gefühle, dass ist schon mal besser als einfach dicht zu machen und spricht für euch als Paar, wie ich finde.
Ich würde versuchen, eure Ängste und Sorgen gemeinsam zu konkretisieren und dann ganz sachlich überlegen, ob und wie ihr damit umgehen könnt.
Sprich, ihr setzt euch zusammen, schnappt euch Stift und Papier und dann dürfen beide zur Liste beitragen. Sowohl die praktischen Sachen (Geld, Platz, Vereinbarkeit mit Studium/Beruf) als auch das emotionale. Da scheint ja seine/eure größte Sorge aktuell zu sein, dass ihr euch auf Grund der Mehrbelastung trennen könnten.
Also sprecht einfach mal darüber, wie wahrscheinlich das wirklich ist. Was habt ihr als Paar bisher so geschafft und überstanden? Wie geht ihr mit Konflikten um und wie denkt ihr würdet ihr die klassischen Eltern-Konfliktthemen lösen? Gibt es Dinge, die zwischen euch nicht so gut laufen oder häufig zu Streit führen? Wenn ja, könnte man daran arbeiten bevor das Baby kommt?
Wärt ihr beide offen für eine Paartherapie? In eurem Fall reichen da ja vermutlich 1-2 Sitzungen, aber es würde euch bestimmt helfen, eure Gedanken etwas zu sortieren.
Grundsätzlich würde ich sagen: Ihr liebt euch, eure Beziehung war bisher harmonisch, ihr kennt euch nach 3 Jahren vermutlich schon ganz gut und könnt euch beide grundsätzlich vorstellen mit dem anderen eine Familien zu gründen.
Das sind doch super Voraussetzungen!
Hallo liebe Immerfernweh,
ich sprech´ dir gerne auch ein bisschen Mut zu!
Gestern hatte ich dir noch in dem anderen Thread geschrieben und nicht gesehen, dass du hier schon „erzählt“ hast...von deinem Freund und wie euer Gespräch verlaufen ist.
Du überlegst dir WIE ihr es schaffen könnt und er überlegt, OB ihr es behalten sollt. Hm, das sind sehr unterschiedliche Gedankengänge. 
Du selbst traust dir euer Baby zu, doch wünschst du dir seine Unterstützung und fühlst dich momentan echt an die Seite geschoben von ihm. Das macht dir Angst, so kennst du es nicht von ihm.
Ihr fühlt euch halt beide momentan so verunsichert, so verwirrt. Und es ist völlig normal, so zu empfinden. Und fühlen, so richtig „hinfühlen“ kann er doch wirklich noch nicht. Es ist noch abstrakt und wenig greifbar für ihn, denn bisher weiß er es nur vom „Sprechen“, dass ein Kind entstanden ist.
Du bist da als Frau von Anfang an einfach näher dran, trägst es in dir, die Hormone arbeiten fürs Kind, auch wenn es erstmal noch ein „Winzling“ ist.
Vielleicht kann es dir ein kleiner Trost sein zu wissen, dass sehr viele Männer genauso reagieren wie jetzt dein Freund. Sie lehnen erst alles ab und stellen vieles in Frage, weil sie im Schock sind, vielleicht auch rationale Gründe sehen, und sich sehr überfordert fühlen.
Das heißt aber nicht, dass es so bleiben wird. Da darfst du zuversichtlich sein.
Und macht euch beide jetzt keinerlei Druck, es ist kein „muss“ gleich in Glücksgefühle auszubrechen.
Diese Nachricht vom „eigenen Kind“ ist halt etwas so Großes, das „erschüttert“ einfach erstmal das Leben und die Zweisamkeit. Doch es kann ganz gut werden mit euch dreien!
Ein Kind kann auch eine Beziehung sehr zusammenschweißen, in eine wunderbar frohmachende Richtung bringen, nach und nach.....
Gebt euch Zeit und überlegt gut miteinander,
liebe Grüße von Marie
Ich denke eine Sache wird klar sein. Egal wie ihr euch entscheidet, es wird eure Beziehung verändern. In welche Richtung ist einfach echt noch offen. Gebt euch Zeit, redet viel und offen. Sucht euch Unterstützung! Pro Familia z.B.
Alles Gute für Euch!
Hallo du Liebe,
wie war dein Wochenende? Konntest du ein bisschen zur Ruhe kommen? Vielleicht hattest du eine Zeit für dich allein?
In der ersten Frage hast du geschrieben, dass du ein paar Tage frei hast. Musst du heute wieder arbeiten?
Ich will dir gern nochmal Mut machen, dass du keine schnelle Entscheidung treffen musst. Nehmt euch beide, sie Zeit die ihr braucht.
Ich würde mich freuen, wenn du wieder schreibst wie es dir mittlerweile geht.
In jedem Fall wünsche ich dir eine gute neue Woche 
und schick dir ganz liebe Grüße
Ulli