Hallo!
Meine Tochter ist mittlerweile 5 Monate alt und ein echter Sonnenschein. Ich bin damals ungeplant schwanger geworden und habe mich dafür entschieden die Kleine trotz schwieriger Umstände zu behalten. Ich hatte im März 2020 keine Bleibe, da ich aus zerrütteten Familienverhältnisse stamme und meine Wohnung verloren habe (ich war zu diesem Zeitpunkt 18 Jahre alt). Ich habe dann den KV kennengelernt, welcher mir eine Wohnung von sich vorübergehend zur Verfügung gestellt hat und dafür mit mir ins Bett gehen wollte. Ich hätte mich darauf nie einlassen sollen, aber ich war so verzweifelt dass ich darin eine Lösung für mich gesehen habe..Aufgrund einer Verhütungspanne bin ich schwanger geworden und daraufhin in eine tiefe Krise gestürzt. Letztendlich habe ich die Kleine behalten und enorme Probleme in der Schwangerschaft gehabt, es gab viele Komplikationen. Ich habe aber dennoch nie aufgegeben und alles irgendwie allein gemeistert. Nun habe ich eine gute Bindung zu meiner Tochter aufgebaut und kümmere mich mit Freude um sie. Ich habe auch einen Freund gefunden, der sich super um die Kleine kümmert und sie wie sein eigenes Kind behandelt. Er tut mir sehr gut und ich bin so froh ihn kennengelernt zu haben. Der KV hat sich von Anfang an rausgehalten. Er hat die Kleine 3x kurz besucht und zahlt zuverlässig Unterhalt. Laut seinen Aussagen kann er ihr kein Vater sein, wünscht sich aber dass sie einen tollen Stirfpaöa findet und wünscht mir viel Glück mit meinem Freund. Er hält sich zwar raus, steht auch nicht zu der Kleinen (Familie und Freunde wissen nichts von mir) ist aber grundsätzlich freundlich zu mir. Nur kann ich nicht freundlich bleiben. Ich komme nicht damit klar, wie die Kleine gezeugt wurde.. Mir macht es zu schaffen, dass es nur eine Bettgeschichte war. Ich finde, dass er uns wie Menschen 2. Klasse behandelt, er gibt mir einfach ein unglaublich schlechtes Gefühl.. Er will die Vaterschaft nicht anerkennen und tut so als sei er ein Freund der Familie.. und nicht der Vater meiner Tochter. Mich stört das extrem, weswegen ich den Kontakt zu ihm abgebrochen habe. Er zahlt nur noch Unterhalt. Das findet er okay.
War es in meinem Fall richtig den Kontakt abzubrechen? Er möchte der Kleinen kein Vater sein, freut sich aber über Fotos von ihr etc. Ich will aber nix mehr von ihm wissen, da er mich traurig und wütend macht und ich finde, dass er meine damalige Situation ausgenutzt hat.
Kontakt zu KV abgebrochen
Ja er hat deine Situation ausgenutzt. So was ist unglaublich schäbig. Aber jetzt ist das Kind da und es hat ein Recht auf beide Elternteile. Das sollte euch beiden klar sein. Ein Kind hat auch das Recht zu erfahren wo es herkommt. Das sollte euch beiden klar sein. Ich bin den Großteil meiner Kindheit ohne Vater aufgewachsen. Klar hab ich keinen Schaden davongetragen aber gefehlt hat trotzdem was. Und irgendwann wird ihm das auf die Füße fallen, wenn deine Maus nämlich mit 18 oder älter darauf klagt ihren genetischen Vater kennenlernen zu dürfen. Dann kann er sie nicht mehr verleugnen. Er/ ihr solltet mit offenen Karten spielen. Für eure Tochter.
Ich finde es sehr, sehr schade, dass Dir / Euch das alles widerfahren ist, und bewundere Dich für Deine Kraft und Ausdauer. Eurer Tochter würde ich eines Tages, wenn sie also um einiges älter ist, durchaus verraten, wer ihr leiblicher Vater ist. Ob und wann sie selbst Kontakt zu ihm aufnehmen möchte, soll sie selbst entscheiden.
Ich wünsche Euch nur das Bestmögliche auf Eurem Lebensweg.
Ich kann deine Gefühle sehr gut verstehen und verstehe auch, dass du den Kontakt abgebrochen hast. Obwohl ich geplante Solo-Mama bin und somit von Beginn an kein Papa zur Verfügung stand, bin ich der Meinung, dass ein Kind Kontakt zu Mama und Papa haben sollte (vorausgesetzt natürlich Mama und Papa sind vorhanden ) und man dies als Mama/Papa auch fördern sollte.
In deinem Fall sehe ich es jedoch durchaus als besser an, wenn es keinen Kontakt gibt. Wenn der Kindsvater wirklich keine Vaterfigur sein möchte und eher die Position "Freund der Familie" angestrebt hat, dann ist es zum Wohle der Kleinen besser ihn gar nicht mehr zu sehen. Entweder ist er Vater mit allen Rechten und Pflichten, oder er ist es nicht. Für das Kind ist es schwer zu verstehen - wenn sie ihn immer mal sieht - dass er zwar ihr Papa ist, aber dennoch nicht ihr Papa sein möchte! Vorallem wenn sie dann in der Kita und später andere Kinder mit ihren Vätern sieht. Da ist das Gefühl unerwünscht zu sein, abgelehnt zu werden und als Tochter nicht gut genug zu sein ja vorprogammiert - und jedes Mal wenn er dann mal vorbeischaut oder sich doch mal meldet und anschließend wieder verschwindet, würde dieses Gefühl wieder hervorkommen.
Lass es bei dem Kontaktabbruch, aber sorge dennoch dafür, dass du ihn notfalls immer erreichen kannst (Adresse, Telefonnummer, E-Mail-Adresse o.ä.). So hat deine Tochter später mal die Möglichkeit von sich aus den Kontakt aufzunehmen, wenn sie wissen möchte wer ihr Papa ist und wie er ist.
Hallo Turoqueen,
dein Tipp ist gut - immerhin wissen, wo er ist. Was ja heutzutage allein über die Datenlage im Netz meist gut möglich ist, also sogar ohne persönlichen Kontakt.
Wie machst du es nun mit dem Kontakt als geplante Solo-Mama?
Es stand von Anfang an kein Papa zur Verfügung für dein Kind und du bist der Meinung, dass es den Kontakt zu beiden haben sollte? Also, eher so, dass du dich jetzt damit arrangieren musst und es nicht genau so geplant war?
Wenn dir die Frage zu indiskret ist, brauchst du nicht antworten. Ich habe mich einfach gefragt, wie du deine Überzeugung nun praktisch lebst.
Alles Gute für dich und dein Kind!
Kyra
Hallo Blumichen,
ich erinnere mich .. du hast hier geschrieben, als es dir noch gar nicht gut ging. Und nun hast du deine Tochter bei dir und es ist so vieles gut geworden!
Das finde ich wirklich großartig! Du hast die Weichen gut gestellt.
Ich verstehe, dass dir der "freundliche" Kontakt schwerfällt. Es war so ein "Deal", aber aber doch bleibt für dich das Gefühl, ausgenutzt worden zu sein.
Wenn es so geht, wie es jetzt eingerichtet ist, wäre es doch in Ordnung, oder?
Könntest Du ohne den "Unterhalt" leben (offiziell ist es ja kein Unterhalt, wenn er die Vaterschaft nicht anerkennt). Oder besser gesagt: Wie könntest du ohne das Geld von ihm Leben?
Vielleicht gibt dir das deine Freiheit komplett zurück, wenn du darauf verzichten könntest. Ich weiß nicht, ob das der Punkt ist. Oder ob es erstmal so passt für dich, wie es im Moment läuft. Also: Kontaktabbruch und Unterhalt.
Hast du ihn bei der Geburt, also in der Geburtsurkunde als Vater angegeben?
Der Kontaktabbruch ist in Ordnung, v.a. wenn es dir damit leichter ums Herz ist und du nicht mehr an den Anfang erinnert wirst.
Jetzt gehst du deinen Weg. Ein wirklich neuer Anfang! Ich freue mich so sehr, dass du Freude an deiner Tochter hast und eine schöne Bindung entstanden ist. Und dein Freund auch zu euch beiden steht.
Du hast super viel geschafft und in schweren Phasen tapfer durchgehalten!
Das kann dir kein Mensch mehr nehmen!
Alles alles Liebe weiter!
Kyra