Hallo,
wie die Überschrift schon sagt, bin ich zurzeit an einem Punkt an dem ich bereue nicht abgetrieben zu haben.
Zur Vorgeschichte: Wir haben ca. drei Jahre versucht ein Kind zu bekommen. Während der ersten Corona Welle kurz pausiert, aber nach Absprache mit Hausarzt und Frauenarzt, dass für Schwangere kein Risiko besteht und meine Vorerkrankungen (Fehlbildung Lunge mit Blutung, die gestillt wurde und es dadurch zu einem Schlaganfall kam)
auch nicht relevant wären, weiter gemacht.
Seit dem Schlaganfall leide ich leider auch unter einer Depression und Angsstörung, die aber gut unter Kontrolle war. Anfang des Jahres habe ich dann gemerkt, dass dies leider nicht mehr der Fall ist und es mir psychisch wieder schlechter ging. Also haben wir beschlossen den Kinderwunsch erstmal abzuhaken. Natürlich bin ich ausgerechnet dann Schwanger geworden, obwohl wir in dem Zyklus nur einmal Sex hatten und mein Zyklus sowas von unregelmäßig ist .
So dann war ich total fertig und habe gesagt, dass es nicht geht und ich abtreiben möchte. Aber irgendwie habe ich mich auch schlecht dabei gefühlt, da es ja eigentlich auch mein Wunsch war und eine Abtreibung ja auch nicht gut für die Psyche ist.
Also habe ich mich eigentlich wieder gefangen, bis jetzt immer wieder zu lesen ist, dass eben doch ein erhöhtes Risiko für Schwangere besteht.
Wenn ich jetzt nicht schwanger wäre, hätte ich mich jetzt Impfen lassen können, da ich ja einen Schlaganfall hatte. Dadurch wäre mir schon geholfen, da ich echt Angst vor Corona und einem weiteren Hirn und Lungenschaden habe. Allerdings werde Schwangere ja noch nicht geimpft und auch meine Versuche beim Hausarzt haben nichts gebracht, obwohl er ja meine Vorgeschichte kennt. Beim Frauenarzt stehe ich auf der Warteliste, da sie keinen Impfstoff haben. Und dann müsste ich es auf meine eigene Verantwortung machen.
Meine Gedanken drehen sich nur noch darum es zu bereuen schwanger zu sein, da es mir ohne viel besser gehen würde. Gerade weil ich die ganzen Dinge nicht tun kann, die mir aus meiner Depression sonst helfen würden.
Sorry für den langen Text
Bereue, dass ich nicht abgetrieben habe
Hey meine liebe!
Erstmal trotz allem Glückwunsch zur ss.
Ich war auch während der Pandemie schwanger und kenne deine Ängste.
Aktuell besagen Studien, dass der vorhandene Impfstoff sehr wohl an schwangere verabreicht werden kann und soll. Ich glaube es dauert nicht mehr lang und du wirst geimpft werden.
In vielen Ländern ist das schon so.
Vielleicht kannst du dich bis dahin mit positiven Dingen beschäftigen?
Sachen fürs Mäuschen kaufen?
Ich glaube ganz fest daran, dass dein Baby den richtigen Zeitpunkt gewählt hat. Vielleicht verstehst du jetzt noch nicht warum, aber eines Tages wirst du es wissen 🥰
Hallo
Du Arme.. deine Ängste und dein Gefühlswirrwarr sind nicht zu überlesen - sei gedrückt.
Wirst du deiner Meinung nach angemessen von deinem FA begleitet? Besonders mit Berücksichtigung deiner Depression (passende Medikamente)? Könnte es sein, daß dort noch etwas Arbeit ansteht, damit du deine Krankheiten besser in den Griff bekommst? Schau, daß du bedürfnisgerecht behandelt wirst, allenfalls mit Wechsel des Facharztes. Danach wirst du wahrscheinlich der Schwangerschaft ganz anders begegnen.
Alles Gute.
Hey du Liebe!
Auf meinem Aufklärungsbogen zur Impfung steht, dass Schwangere sehr wohl geimpft werden können.
Aber nur unter Abwägung von Nutzen und Risiko. Das muss dein Arzt abwägen. Angststörung, Depressionen, Schlaganfall kann man sicher als Argumente benennen.
Aber vielleicht beruhigt es dich, dass die Inzidenzwerte gerade sinken, über den Sommer hoffentlich stabil unten bleiben und du die Impfung nach der Geburt erhältst? In der Stillzeit sollte das ja ok sein.
Liebe Grüße
Schoko
Du Liebe,
ich bin mir nicht sicher, ob es dir besser gehen würde, wenn du die Abtreibung gemacht hättest.
Du könntest es auch so sehen:
Deine Gedanken drehen sich darum, wie du gesundheitlich so stabilisiert werden kannst, dass es deinem Kleinen gut geht!
Und das ist dein gutes Recht und auch dein "Job" jetzt gerade.
Viele Menschen stehen in Unsicherheit bzw. in der Warteschleife, was die Impfung angeht. Meine Schwägerin hat mit drei triftigen Gründen keine Impfung bekommen, bei einer zweiten Anmeldung hat sie mit einem Grund sofort einen Impftermin bekommen.
Wenn das für dich jetzt das Wichtigste ist, dann bleib´ dran und du wirst auch bald zu den Geimpften gehören und kannst dann wieder anders auf alles sehe, auch auf die Schwangerschaft.
Das kannst du nicht mehr ändern. Und du hattest auch deine Gründe, warum du es nicht ändern wolltest, nämlich deine Psyche. Ich glaube, dass du dich darauf verlassen kannst. Das ist eine gesunde Regung in dir. Und vielleicht grade ein Zeichen von Lebenskraft: du kannst ein Kind bekommen und es kommt Freude in dein Leben und du bist wichtig für das Kind. Das ist nicht zu unterschätzen als "Genesungsfaktor" bei Depression und Angst.
Deine Ärzte sind jetzt gefragt, dass du dich sicher fühlst und auch in punkto Lebensmut Unterstützung erfährst!
Wie geht es dir mit deinem Liebsten? Ist er dir eine Stütze? Ist es dein/euer erstes Kind?
Alles Liebe für dich! Und versuche wirklich alles zu bekommen, was du jetzt brauchst!
Kyra
Wie weit bist du eigentlich in der Schwangerschaft?
Hallo.
Glückwunsch zur Schwangerschaft, auch wenn du es derzeit nicht so sehen kannst.
Ich habe keine Erfahrungen mit Depressionen, daher kann ich dir in der Hinsicht wenig raten.
Ich möchte dir dennoch meine Erfahrung schildern und dir Mut machen:
Ich bin nicht mehr die Jüngste und wir wollten einen kurzen Abstand zwischen unseren Kindern. Aus diesem Grund haben wir uns trotz der Corona-Pandemie im letzten Jahr entschieden, unseren Wunsch nach einem zweiten Kind zu erfüllen. Ich bin 35, mein Mann schon 42. Wer weiß, ob es noch geklappt hätte, wenn wir die Schwangerschaft wegen Corona aufgeschoben hätten. Wir sind ja nun schon im 2. Corona-Jahr, wie lange will man solche Entscheidungen also noch nach hinten schieben? Wir wollten uns unser Leben bzw. unsere Zukunft nicht von der Pandemie diktieren lassen.
Während meiner Schwangerschaft war noch nicht viel über die Auswirkungen einer Infektion auf die Schwangeschaft bekannt, da ich jedoch noch in Elternzeit war, hatte ich sowieso kaum Kontakte und war somit nicht wirklich in Sorge. 3 Monate hätte ich bis zum neuen MuSchu wieder arbeiten müssen, doch ich habe meine Elternzeit um diesen Zeitraum verlängert, sodass ich dort kein Risiko einging (hätte mit der vollen U-Bahn zur Arbeit fahren müssen).
Du dürftest aufgrund deiner Erkrankungen vermutlich ein Beschäftigungsverbot bekommen. Spreche das mal bei deinem FA an.
Ja, es gibt aktuell Schwangere mit schweren Verläufen, aber das heißt ja nicht, dass es dich trifft. Wenn du dich vorsichtig verhältst und deine Kontakte einschränkst, ist das Risiko einer Ansteckung gering.
Lass dich nicht nur von deinen Sorgen leiten. Freue dich, dass es nach so langem Warten doch noch geklappt hat. Du wirst Mutter. Das ist toll und ich freue mich für dich :)
Ich denke, du hättest es bereut, wenn du abgetrieben hättest. Wer weiß, ob so eine Chance sich noch einmal ergeben hätte. Lass dir dein Leben nicht von diesem blöden Virus zerstören. Es ist doch gar nicht gesagt, dass du dich ansteckst.
Ich bin froh, dass wir uns nicht haben abschrecken lassen und wir unseren Kinderwunsch erfüllen konnten.
Alles Liebe.
Ich verstehe dich, auch ich bereue manchmal den ZEITPUNKT, an dem mein zweites Kind kam.
Die Umstände sind so ungewiss wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Deine Krankheiten machen es natürlich noch schlimmer. Aber ich denke, dass du nicht wirklich das Kind bereust, sondern die aktuelle Situation.
Ich habe mich schon 2020 aufgeregt, dass sämtliche Ärzte eine SS (mit nachweislich reduziertem Lungenvolumen und Immunsystem!) nicht als Risiko für Covid angesehen wurde und jede deshalb besorgte Schwangere übertrieben hysterisch wäre😡
Aber es gibt ein Licht am Ende des Tunnels: bei gleicher Gefährdung wird deine "Generation" Schwangerer nicht mehr verhöhnt und auch als besonders schützendswert anerkannt. Die Impfung für Schwangeren wird auch nicht mehr lange auf sich warten lassen und du stehst dann ganz vorne.
Alles Gute!
Hallo yellyfisch,
wie geht es dir mittlerweile?
Jetzt ändert sich gerade wirklich viel, was die Impfpriorisierung angeht und überhaupt die Öffnungen.
Wie meintest du eigentlich diesen Satz:
"Beim Frauenarzt stehe ich auf der Warteliste, da sie keinen Impfstoff haben. Und dann müsste ich es auf meine eigene Verantwortung machen."
Eigene Verantwortung, weil der Hausarzt dann nicht beteiligt wäre? Du könntest es doch mit ihm abstimmen.
Das ist das Äußere und du kannst hoffentlich bald wieder mehr das tun, was du gerne machst und was dir aus der Depression hilft oder zumindest guttut. Das Gefühl, wieder etwas machen zu können und überhaupt zu wollen, ist ja schon ein Glück!
Und dass du hier geschrieben hast, war auch ein guter Schritt.
Haben dir die Antworten geholfen? Dir einen anderen Blickwinkel eröffnet, so dass du aus dem Gedankenkreisen rausgekommen bist, jedenfalls zeitweise?
Wie war dein Wochenende? Das Wetter ist ja wohl überall ziemlich mies ...
Dabei wäre einfach rausgehen immer eine gute Möglichkeit gegen Gedanken, die runterziehen ...
Schreib´ doch wieder! Ich hatte auch gefragt, in welcher Woche du bist. Die ersten zwölf Wochen können eh sehr mühsam sein. Aber ich glaub da bist du schon drüber, oder? Also hast du die Umstellung, die echt viel kostet (körperlich und seelisch) schon geschafft! Das ist viel!!
Liebe Grüße von Kyra