Hallo,
ich hatte vor Kurzem bereits meine Situation grob umrissen: 35, frisch getrennt nach zehn Jahren Ehe, ein Kind mit sieben Jahren und nun ungeplant schwanger und das nach jahrelangen unerfüllten Kinderwunsches... Trotz eures Zuspruchs habe ich nun entschieden, dieses Kind nicht auszutragen. In erster Linie aus finanziellen Ängsten heraus. Es ist also eine reine Vernunfts- und Kopfentscheidung. Das Herz bleibt dabei auf der Strecke, denn das Herz wünscht es sich so sehr. Wie kann ich damit leben? Ich stehe zu den Argumenten für die Abtreibung und mein Kopf ist darin klar aber die Seele zerreisst es...
Entscheidung getroffen: ich werde abtreiben
Bitte denke genau drüber nach
Du schreibst du hattest Jahre lang einen Kinderwunsch Geld ist nicht alles und es gibt bestimmt Hilfen
Nein, Geld ist nicht alles aber nur mit Liebe bekommt man ein Kind auch nicht satt und angezogen.
Du lebst in Deutschland nehme ich an? Du bekommst soviel Unterstützung von allen Seiten, Staat, Caritas Erstausstattung etc, der Vater zahlt Unterhalt.
Triff keine Entscheidung nur wegen Geld.
Ja, ich lebe in Deutschland.
Dann bekommst du dein Kind auch satt und angezogen.
Denk wirklich nochmal drüber nach. Ich hab auch eine Schwangerschaft beendet. Ich stehe auch heute noch dazu. Finanzielle Gründe waren nicht ausschlaggebend. Ich war und bin der Meinung, dass es für das Finanzielle immer eine Lösung gibt. Kein Kind muss in Deutschland hungern oder auf der Straße leben. Wenn du es tust, tu es aus voller Überzeugung. Herz, Kopf und Seele im Einklang sonst fürchte ich könntest du es bereuen.
Tatsächlich entschieden sich die meisten Frauen zum Abbruch aufgrund Finanzieller Sorgen oder Sorgen die direkt oder indirekt mit Finanzen zu tun haben. Du wärst damit also nicht allein. Wenige bereuen es übrigens. So, aber da du uns diese Entscheidung hier mitteilst und noch Mal sagst, dass es dir die Seele zerreißt, könnte man eventuell davon ausgehen, dass du einen Grund von außen präsentiert haben möchtest, es doch nicht zu tun?
Wenn ich hier richtig rate: du schaffst das. Meine Mutter hat das mit 4 Kindern geschafft, wovon keines bereits 7 war und quasi schon zu den großen gehört. Und meine Mutter schafft sonst nicht allzuviel. Soll nicht beleidigend sein. Ist aber Fakt. Ich liebe sie. Und ganz ehrlich? Ja, ich bin mit finanzieller Unterstützung vom Amt groß geworden. Es hat weder mir geschadet noch meinen Geschwistern und wirklich was vermisst haben wird auch nicht. Außer vielleicht eine funktionierende Heizung im Winter. 😖
Nein, es geht mir nicht darum Argumente präsentiert zu bekommen es mir doch noch anders zu überlegen. Es geht mir wirklich um die Frage, wie ich das verkraften soll. Ich hatte gehofft hier vielleicht auf jemanden zu treffen, der genauso entschieden hatte einst.
Hey,
Meine Situation ist ähnlich der deinen. Aktuell arbeite ich Vollzeit und muss dies dann wieder reduzieren auf Teilzeit, aber werde versuchen zu klären, dass ich dies dann im Homeoffice machen kann. Ginge das in deinem Job nicht? 😊
Ich bin nicht berufstätig derzeit sondern aufgrund einer Erkrankung befristet berentet wegen Erwerbsunfähigkeit. Diese Rente beziehe ich bis Mai 2022. Danach müsste ich wieder arbeiten aber dann wäre das Kind gerade Mal 4 Monate alt...
Wäre es dir möglich, das Kind auszutragen und zur Adoption freizugeben?
Dann kann das Kind leben, du musst keine Abtreibung verkraften und hast nach der Geburt keine finanziellen Sorgen.
Hallo, ich bin nicht gegen Abtreibung, es war und ist für viele Frauen ein akzeptabler Weg. Wenn du aber schon vor dem Eingriff schreibt, es zerreißt dir die Seele, dann kann ich dir auch nur abraten. Was hast du davon, wenn dein Leben und die Finanzen im Reinen sind, du aber psychisch an der Entscheidung zu leiden beginnst auf unbestimmte Zeit? Lass dir noch Zeit und lass dich beraten, wie du es finanziell schaffen kannst 🌸
Ich würde es auch nicht machen. Kleidung und Essen sind nicht die Welt. Du schaffst es. Ich war auch einmal ungeplant schwanger und hab an Abtreibung gedacht. Dann habe ich es verloren und war total fertig. Hab mir solche Vorwürfe gemacht. Ich möchte nicht wissen wie ich bei einer Abtreibung fertig gewesen wäre.
Ach ja, bei mir war es wie bei dir, dass alles sehr schwierig erschien mit noch einem Kind. Nachdem ich es verloren hatte, hatte ich für alles eine Lösung und ich kam mir albern vor, wegen soetwas mein Kind nicht gewollt zu haben. Ich litt jedes Mal wenn ich meine Tochter gesehen habe und hab nur gedacht, dass ich ihr ihr Geschwisterchen verwehrt habe. Ich bin dann geplant schwanger geworden
Es tut mir leid mit deiner Fehlgeburt. Ich kenne das nur zu gut, ich hatte bereits drei. Umso unvorstellbarer für mich nun in dieser Situation zu sein.
Hallo,
Ich war in einer ähnlichen Situation.
Allerdings keine finanziellen Gründe. Sondern das Kind würde eine Behinderung haben.
Mein Mann und ich haben viel diskutiert, uns informiert, und letztendlich für den Abbruch entschieden.
Mein Kopf war für den Abbruch. Meine Seele zutiefst zerrissen. Im kkh war es schlimm. Es ist immer noch schlimm.
Auch wenn mein Kopf mir auch weiterhin sagt, dass es die richtige Entscheidung war.
Ich hatte in der Phase der Entscheidungsfindung eine pro und contra Liste gemacht. Wenn ich arg ins zweifeln komme, schaue ich mir diese an.
Das tut mir sehr leid für euch. Trotzdem danke ich dir, dass du mich Teil haben lässt an eurem Weg.