Hallo ihr lieben,
Ich bin schon sehr lange hier bei urbia, seid 7 Jahren... habe 2 tolle gesunde Kinder.
Nun suche ich tatsächlich jemanden einfach zum Schreiben, zum Austausch. Ich finde im netz immer nur Überschriften wie:“Frauen bereuen das abtreiben im Nachhinein“, „sie sind ein Wrack“, „Abgetrieben aber ich bereue es“...
Ich suche aber wen zum Schreiben der es wie ich auch nicht bereut weil die Entscheidung für einen selbst einfach so okay war wie sie war.
Ich habe überhaupt kein Problem damit, und suche Gleichgesinnte. Gibt es hier wen?
Bitte höflich bleiben, und respektvoll, das wäre mir echt lieb. Danke
Bewusst und frei bestimmt abgetrieben vor einem Jahr. Noch jemand, der es nicht bereut?
Nach Statistik, denn es werden dazu Statistiken erhoben vom Bundesamt für Statistik, sind die meisten Frauen zwischen 20-40 Jahre alt und geben als Beweggründe besonders finanzielle Gründe an und alles was damit so rein spielt. Job Perspektiven, Angst davor alleinerziehende zu sein. Das sind so die Groben Eckpfeiler. Ich hab dazu Mal ne Hausarbeit geschrieben. Bisschen her aber da sich an den Bedingungen für Frauen nicht wirklich viel geändert hat, wird das wohl annähernd gleich geblieben sein. Vielleicht bin ich auch komisch, weil ich dazu gleich freiwillig 60 Seiten recherchiert habe aus Interesse. 🙃 Achso und die wenigsten Frauen bereuen es tatsächlich. Dazu gibt es auch Erhebungen.
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Da ich mit 17 weder eine abgeschlossene Ausbildung noch einen dazugehörigen Partner/Vater zu diesem potentiellen Leben gehabt hätte, habe ich mich für eine Unterbrechung entschieden. Ich bereue es nicht, da ich dafür absolut nicht bereit war und solche Angst davor hatte, dass ich sehr froh war, daß es die Möglichkeit gibt. Heute bin ich zweifache Mama und kann mit dem Papa der Kinder gut für diese sorgen.
Hallo,
darf ich fragen ob diese Entscheidung für euch zeitnah fest stand oder musstet ihr lange das Für und Wider bedenken? Habt euch evtl. sogar mehrfach umentschieden?
Danke
Ich habe ebenfalls abgetrieben und habe es keine Minute bereut. Die Beziehung war auf dem absteigenden Ast und ich wollte nicht mit noch einem zweiten Kind alleine dastehen.
Dass ich die Schwangerschaft nicht fortsetzen werde, stand in dem Moment fest, als ich den positiven Test in Händen gehalten habe. Ich habe genau gewusst, was auf mich zukommt, sollte ich das Kind austragen, und das wollte ich einfach nicht. An meiner Entscheidung habe ich nie gezweifelt, weder vor dem Eingriff noch hinterher.
Bis heute geht es mir sehr gut damit, ich habe keine psychischen Probleme, bereue es nicht. Es war die richtige Entscheidung für mich.
Und weil ich so genau wusste, dass ein zweites Kind für mich nie in Frage kommt, habe ich kurz darauf auch meine Eileiter entfernen lassen.
Ich wusste sofort, dass ich dieses Kind nicht bekommen kann. Ich hatte mehr Angst vor dem Leben mit Kind, als vor der Unterbrechungen. Daher nein, es gab keine für und wider Liste. Nur die Widerpunkte. Ich habe alles gut verarbeitet. Ich glaube in einigen Situationen ist es einfacher so zu entscheiden. Die Umstände machen sehr viel aus.
Vielleicht eine blöde Frage aber wenn es dir damit doch gut geht und du damit völlig im Reinen bist, warum willst du dich dann austauschen ?
Siehe weiter oben.
Aus Neugier was noch Beweggründe bei anderen Frauen waren.
Wie gesagt, es gibt diese Möglichkeit und für mich war sie richtig. Und ich wollte einfach hören wer es noch so sieht. Mehr nicht, mir gehts gut damit. :)
Ich möchte zwar keinen tieferen Austausch, aber ich möchte dir meinen Beweggrund nennen.
Damals war ich Alleinerziehend in Ausbildung und in einer sehr gewalttätigen und missbräuchlichen Beziehung. Es war wirklich schlimm. Ich nahm die Pille, aber ich habe auch Antidepressiva und andere Medikamente genommen und bin wahrscheinlich deshalb schwanger geworden. Zu der Zeit war ich sexuellen Übergriffen von 3 Personen ausgesetzt, ich könnte mir noch nicht Mal genau zu 100% sicher sein, wer der Vater ist. Auch wenn es für mich persönlich fest stand.
Ich war unfassbar traurig und habe mich zusätzlich unglaublich unter Druck gesetzt gefühlt. Physisch und psychisch. Mir wurde gar keine Sekunde Zeit gegeben, um mich damit auseinander zu setzen.
Aber wenn man sich all diese Faktoren eben Mal vor Augen führt: schon 1 Kind, die laufende Ausbildung, die Gewaltbeziehung etc.. da blieb mir irgendwie keine Wahl.
Es ging mir sehr schlecht danach. Ich habe psychisch und körperlich extrem abgebaut.
Aber dieses Ereignis gab mir irgendwie die Kraft, zur Polizei zu gehen.
Jahrelang habe ich getrauert und war zutiefst verwundet und verletzt von dieser Erfahrung.
Bis ich irgendwann erleichtert war und einfach nur froh, nichts mehr mit diesen Menschen zu tun haben zu müssen. Mein Leben wäre ruiniert gewesen. Und heute habe ich mit der Entscheidung irgendwie meinen Frieden geschlossen.
Mein Abbruch ist jetzt fast 3 Monate her. Ich entdeckte 4,5 Monate nach der Entbindung dass ich wieder schwanger bin. Schon als ich ahnte dass der Test positiv wurde, war mein erster Gedanke, das kann ich nicht. Weder körperlich noch mental. Warum wir nicht besser aufgepasst haben? Eigentlich sind wir Kinderwunschklinik Patienten. Es dauerte 2,5 Jahre bis irgendwann ein Wunder passierte. Dazu kam dass es an einem Zyklustag passierte, der für mich kurz vor der nächsten Periode lag. Falsch gedacht. Obwohl ich weder durch eine zweite Schwangerschaft, noch durch diese gruselige Zeit mit Neugeborenen wollte, eigentlich steckten wir ja noch mittendrin, entschied ich mich doch phasenweise für das Kind. Um im nächsten Moment noch größere Zweifel zu bekommen. Auch nach dem Eingriff blieben die Zweifel. Ich musste die letzten Tage immer wieder daran denken und fühlte mich heilfroh Ende des Jahres nicht wieder das komplette leben umgekrempelt zu bekommen. Unser Baby zahnt seit ein paar Tagen und die Nächte sind ein Albtraum direkt aus der Hölle. Ich habe das Gefühl dass Ich nicht mehr kann. Ich stehe Mal wieder an dem Punkt an dem ich mir sage, nie wieder mache ich sowas durch. Fragte mich wie ich mich wohl fühle wenn ich jetzt tatsächlich noch schwanger wäre. Ich glaube es hätte einen sehr großen Druck in mir verursacht, eine Einbahnstraße ohne Ausgang. Seit ein paar Tagen finde ich so langsam meinen Frieden mit diesem Abbruch und bin froh, dass ich erstmal nur dieses Kind durch diese Welt tragen muss. Ich glaube dass es für mich mit einem 13 Monate alten Kleinkind und einen neugeborenen sehr schwer geworden wäre, zumal ich auch null Unterstützung von meiner Familie habe.
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Ich bin zwar nicht unmittelbar betroffen, aber habe es sehr nahe bei meiner Schwester mitbekommen. Sie wurde mit 18 von ihrem Freund schwanger, der sich sofort verkrümelte, überall unmögliche Dinge über meine Schwester rumerzählte und mit dem sie als Vater nun wirklich nicht rechnen konnte. Auch seine und unsere Eltern waren gegen diese Schwangerschaft. Die Gründe waren durchaus nachvollziehbar: sie würde alleine mit dem Kind dastehen, ohne Job, ohne Ausbildung, finanziell abhängig von den Eltern. Sie hat sich letztendlich ziemlich früh dazu entschlossen das Kind nicht zu bekommen.
Ich habe im Laufe der Jahre immer mal wieder mit ihr über dieses Thema gesprochen und auf der einen Seite glaube ich ihr, dass es für sie damals die richtige Entscheidung war. Trotzdem gestand sie mir mal, dass sie auch immer wieder darüber nachdenkt wie alt das Kind nun wäre, ob es ein Mädchen oder Junge geworden wäre. Das Kind wäre wohl damals im Winter geboren worden und sie meinte, dass sie gerade in der Advents-/Weihnachtszeit oft daran denkt. Wie gesagt: auf der einen Seite bereut sie die Entscheidung damals wohl nicht, aber trotzdem denkt sie relativ häufig daran.
Ich glaube es hängt sehr stark vom Charakter ab, ob man eine Abtreibung ziemlich schnell abhaken kann oder ob man vielleicht auch nach etlichen Jahren immer wieder daran denkt. Obwohl man in beiden Fällen die Abtreibung per se nicht bereut.
"Ich glaube es hängt sehr stark vom Charakter ab, ob man eine Abtreibung ziemlich schnell abhaken kann oder ob man vielleicht auch nach etlichen Jahren immer wieder daran denkt."
Neben dem Charakter ist es auch von den allgemeinen Lebensumständen zur Zeit der ungewollten und beendeten Schwangerschaft, dem potentiellen Vater / Partner und auch von der weiteren Lebensentwicklung abhängig, wie man später über den Schwangerschaftsabbruch denkt.
Dies verändert sich immer wieder. Gleich wie einfach oder schwierig sich die Entscheidungsfindung gestaltet, handelt es sich doch für die meisten Frauen für eine ziemlich einschneidende Erfahrung, die man - auch wenn man vorbehaltlos zur getroffenen Entscheidung steht - nicht einfach so vergisst. Es begleitet einen und aus diesem Grund kann ich das Ansinnen der TE nachvollziehen.
Wobei es mir so geht, dass ich persönlich nicht bis in alle Ewigkeit einen Austausch über diese Thema suche, das war mal für eine Weile wichtig, jetzt nicht mehr so.
Ich denke in der heutigen Zeit kann theoretisch jede Frau - egal welches Alter - ein Kind auch alleine großziehen wenn sie es denn möchte. Klar, die finanziellen Möglichkeiten sind eventuell eingeschränkter und je nach Umstand gestaltet sich das alleinerziehend sein schwieriger oder leichter, aber grundsätzlich ist es möglich. Es ist halt nur die Frage wie viel die Frau bereit ist aufzugeben bzw. wie viel Energie sie investieren möchte um Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen.
Ich verurteile niemanden der eine Abtreibung machen hat lassen, denn das ist von jedem die persönliche Entscheidung. Zwei Freundinnen von mir wurden mit Anfang 20 schwanger und standen auch beide alleine - ohne Partner, ohne familiäre Unterstützung aber mitten im Studium da - die eine entschied sich aus diesen Gründen zur Abtreibung, die andere hat ihren Sohn bekommen. Beide haben mittlerweile ihr Studium beendet und arbeiten. Die eine Freundin hatte es mit Sicherheit schwerer und musste sofort richtig erwachsen werden, konnte nicht mehr so viel weggehen und spontan sein und hat(te) insgesamt bestimmt mehr Stress alles unter einen Hut zu bringen. Trotzdem liebt sie ihren Sohn über alles.
Beide Frauen sind glücklich mit ihrer damaligen Entscheidung, obwohl ihre Lebensumstände gleich/sehr ähnlich waren und sie sich komplett unterschiedlich entschieden haben - sie bereuen beide nichts.
Ich glaube einen "allgemeingültigen Grund" für einen Abbruch gibt es gar nicht. Auch die Umstände einer SS bewertet jede Frau anders - für die einen wäre eine SS ohne Partner schon ein Grund für einen Abbruch, für andere wäre dies keiner. So gesehen denke ich schon, dass ganz viel von der eigenen Persönlichkeit und dem Charakter abhängt wie man sich in so einer Situation nun entscheidet und was man persönlich als "richtig" empfindet.
Hallo
Ich habe auch genau vor 1 Jahr abgetrieben, es wäre das 6 Kind gewesen. unser kleiner damals erst 7 Monate dazu noch ein kleiner mit fast 3 jahren, ein 8 jähriger in der vor pupertät und ein 15 jähriger mitten in der. Pupertät, als meine periode ausblieb wusste ich gleich wir können kein weiteres bekommen.
Als der test es mir bestätigte machte ich mir gleich überall die Termine die man brauchte.
Ich bereue es nicht das ich es getan habe, auch heute bereue ich es nicht. Aber es gibt trotzdem Momente wo ich dran denken muss..
LG