Hallo ihr Lieben,
Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen durch Ratschläge oder Erfahrungsberichte.
Gestern habe ich (23) mit meinem Partner (28) einen Schwangerschaftstest gemacht, welcher positiv ausfiel. Uns ist wohl ein Fehler passiert.
Wir haben es bisher noch keinem gesagt.
Ich bin zur Zeit sehr Überfordert und weiß nicht, wo mein Kopf steht.
Wir sind seit 5 Jahren zusammen und unsere Beziehung läuft gut. Im Juli ziehen wir zusammen.
Mein Partner befindet sich noch in der Ausbildung. Wird im Dezember fertig. Er würde mich in jeglicher Entscheidung unterstützen.
Ich befinde mich im Masterstudiengang Lehramt und habe meine Prüfungen im Juli - Oktober. Im September wollte ich meine Masterarbeit anmelden.
Ist es realistisch schwanger die Masterarbeit zu schreiben?
Geplant war weiterhin, dass ich August '22 mit dem REF starte. Dies könnte ich aber um ein halbes Jahr verschieben.
Gerade letzte Woche habe ich eine Vertretungsstelle im Schuldienst angenommen, welche vorerst bis zu den Sommerferien läuft. Geplant war, dass ich ab September einen Halbjahresvertrag bekomme. Ich denke das wäre aber nicht möglich aufgrund von Corona.
Außerdem arbeite ich in einem Bekleidungsgeschäft auf 450€ Basis.
Nun macht mir der finanzielle Aspekt besonders Sorgen, da ich kein festes Arbeitsverhältnis haben werde und auch nicht weiß ob ich im Schuldienst/Einzelhandel weiterhin arbeiten darf.
Ich hätte dann nur ein paar Ersparnisse.
Stehen mir als Studentin irgendwelche Unterstützungsmöglichkeiten zu?
Wir stehen nun vor einer schweren Entscheidung.
Am Dienstag habe ich einen Termin bei meiner Frauenärztin, da werde ich einiges klären können.
Weiterhin dachte ich an ein Beratungsgespräch bei ProFamilia, da werde ich morgen einen Termin machen.
Ich würde mich sehr über Antworten, Erfahrungen und Tipps freuen. 🌻
Ungeplant schwanger im Studium
Hallo Lea,
Du hast dir ja quasi schon einen Schlachtplan gemacht. Warst du überhaupt schon beim Frauenarzt?
Ich würde zusätzlich noch beim Studentenwerk oder dem Asta einen Termin ausmachen. Meine Uni hatte da spezielle Beratungsstellen zum Thema Studium mit Familie, Studium mit Kindern. Die haben gerade was eventuelle finanzielle Förderungsmöglichkeiten (zB Bafög) und Nachteilsausgleiche (also alles, was mit der Uni im besonderen zu tun hat) mehr den Durchblick.
Zum Thema schwanger Masterarbeit schreiben, kann ich dir nichts raten. Keiner weiß, wie deine Schwangerschaft verlaufen wird. Vielleicht geht es dir bis zum Schluss richtig gut (was ich dir natürlich echt wünsche!), vielleicht musst du dich schonen. Das kann man nicht so genau planen. Aber auch das wissen die meisten Betreuer ja...
Bei uns in Nds kann man das Refrendariat auch in Teilzeit machen, wenn man Kinder hat. Dadurch wird es natürlich länger und man verdient weniger Geld, aber es wird schaffbarer.
Alles Gute!
Merveilleux
Ah überlesen: Dein Termin ist am Dienstag!
Hallo Merveilleux,
Vielen Dank für deinen Beitrag.
An den AStA werde ich mich nun auch wenden und Informationen einholen. Danke für den Tipp.
Und wegen der Masterarbeit habe ich vor mit meiner Betreuerin sprechen und eventuell schon vorzuarbeiten.
In RLP ist es meines Wissens leider noch nicht möglich ein Referendariat in Teilzeit zu machen. Vielleicht ändert sich bis dahin aber noch was! Spätestens Januar '23 müsste ich aber anfangen, da ich ansonsten ein komplettes weiteres Jahr warten müsste, bis es wieder Plätze in unserer Nähe gibt.
Liebe Grüße Lea
Hallo Lea,
ich habe mit Kind die Ausbildung abgeschlossen. Wenn Dein Freund dich unterstützt und ihr "vorausschauend" fahrt, ist es gut machbar.
Sehr passend ist ja, dass ihr sowieso schon die gemeinsame Wohnung geplant habt und der Termin schon steht und auch günstig liegt. Bis Juli bist du über die Anfangsprobleme (falls du überhaupt welche hast/haben wirst) vielleicht schon weg und die mittlere Schwangerschaft ist oft eine wirklich gute Zeit, wo man viel schafft. Das passt auch gut zu den Prüfungen.
Die Masterarbeit beginnst du dann nach den Prüfungen?
Mit vorausschauend fahren meine ich: Kräfte gut einteilen und einkalkulieren, dass das Baby seinen eigenen Kopf hat. Also nicht damit rechnen, dass du arbeiten kannst, wenn es schläft. Dass es viel und gut schläft, kann sein - kann auch nicht sein. Und sichere Schlafenszeiten (dann, wenn das Kleine schläft) sind für dich sehr wichtig. Gerade, wenn Du was schaffen willst.
Kann dein Freund Zeiten erübrigen, wo er ganz da ist? Und vielleicht noch jemand anders? Meine Erfahrung ist, dass Frauen mit Kind sehr effektiv arbeiten, weil sie wissen, dass die Zeit begrenzt ist und es noch was anderes auf der Welt gibt. Das: "heute wollte ich lernen und hab wieder gar nichts gemacht ...." - gibt es nicht so ....
Also: ist machbar, aber gib gut auf dich acht. Es deutet sich meistens an, wenn die Kraft nachlässt. Und diese Zeichen solltest du dann ernst nehmen und Unterstützung "zubuchen", damit du gut alles schaffen kannst. Du arbeitest im Moment schon viel und wolltest auch neben den Prüfungen die Stelle weiterführen. Du kennst dich also stabil und belastungsfähig. Das ist schon mal gut. Nur - ich wiederhole mich - merken, wenn es an die Reserven geht und dann nicht überziehen.
Finanziell überziehen - da machst du dir auch Sorgen.
Für all das holst du deine Erkundigungen ein bei der Beratung und bei den Stellen an der Uni. Profemina ist auch eine gute Adresse. Eine Beratung, die zum Kind unterstützt, wo du also keinen Beratungsschein bekommst, aber sonst viele wertvolle Informationen und Unterstützung, wenn du brauchst. Ja, und natürlich deine Ärztin. Das klingt nach Vertrauen und nach "gut aufgehoben", so wie du schreibst.
Es sortiert sich nach und nach. Im Moment kommt dir alles auf einmal in den Kopf und die hormonelle Umstellung fordert auch. Das ist anstrengend.
Verlangsamen und eins nach dem anderen, notieren, was man schon mal gedacht hat ... so ein paar Tricks helfen dir/euch jetzt.
Und: Herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft!
Kyra
Hallo liebe Kyra,
Vielen Dank für deinen Beitrag und deine Glückwünsche!
Ja es ist gerade sehr passend, dass wir den Zusammenzug geplant haben. Nur machen wir uns finanziell nun Sorgen, da mein Verdienst wohl wegfallen wird. Ich vermute, dass ich die Stelle im Schuldienst nicht verlängert bekomme aufgrund einer Schwangerschaft und auch im Einzelhandel ins BV muss. Wir haben beide Ersparnisse und könnten das halbe Jahr überbrücken, bis mein Freund ausgelernt ist. Danach wäre es finanziell etwas entspannter.
Ich werde mich diesbezüglich aber bei Profemia oder Profamilia und dem AStA erkundigen.
Meine Prüfungen lege ich jetzt im Juli ab, eine letzte im Oktober.
Im September wollte ich die Masterarbeit anmelden. Ich werde aber jetzt schon Vorarbeit leisten und hoffe, dass ich bis das Baby da ist fertig mit allem bin.
Mein Partner arbeitet von 7-16 Uhr, er wäre also erst Nachmittags und Abends komplett da. Unterstützung könnte uns seine Mutter bieten, da diese 2h pro Woche arbeitet.
Meine Mutter würde uns bestimmt auch unterstützen, sie arbeitet halbtags.
Meinst du ich könnte in der Zeit nach der Geburt bis zum REF dann wieder arbeiten? Ich stelle mir das gerade sehr schwierig vor eine passende Stelle zu finden.
Vielen Dank für deine Tipps und Ratschläge.
Wir werden jetzt einen Schritt nach dem anderen machen und den Arzttermin am Dienstag abwarten und uns an eine Beratungsstelle wenden.
Liebe Grüße, Lea
Also einfach meine Hochachtung! So viel Struktur und so viele Schäfchen schon im Trockenen "für dein Alter" (sorry für den etwas abgegriffenen Ausdruck).
Wahrscheinlich hast du das bisher auch mit der guten Taktik "einen Schritt nach dem anderen" geschafft.
Ich schreib dir noch privat.
Mein Mann und ich studieren beide noch (mein Mann auch auf Lehramt) und bekommen ebenfalls unser erstes Kind.
Was die Finanzen angeht: Frag mal beim Studierendenwerk, AStA und Pro Familia o. ä. Außerdem kannst du beim Dekanat von der Uni nachfragen, was die tun können. Bei uns gibt es einige Unterstützungen auch einen "Notfallfond" etc.
Schwanger eine Masterarbeit schreiben ... Ich bin in der 29. Woche. Dieses Semester ist deutlich anstrengender als die Semester davor, weil ich müder bin und nicht so lange wie früher am Schreibtisch sitzen kann - dann bringt mein Rücken mich um. Aber ich würde es hinkriegen. Ich habe auch darauf geachtet, dass ich viel Vorarbeit leiste. Schon bevor ich schwanger wurde (bei uns war es geplant), und auch am Anfang der Schwangerschaft, als es mir körperlich ziemlich gut ging.
Was das Ref und Vikariat von meinem Mann und mir angeht: Wir haben darüber nachgedacht, es beide in Teilzeit zu machen, aber das machen wir wahrscheinlich nicht. Stattdessen wechseln wir uns einfach ab: Wahrscheinlich wird mein Mann vor mir mit dem Studium fertig sein, dann nimmt er Elternzeit und ich mache mein Examen. Danach nehme ich Elternzeit und er macht sein Ref und danach nimmt er Elternzeit und ich mache mein Vikariat (also wir wollen dann noch mehr Kinder bekommen, sonst wäre so viel Elternzeit nicht nötig😉).
Ich hoffe, das hilft.
Alles Gute!
Vielen Dank für deinen Beitrag, ja es hilft mir sehr und macht mir Mut.
Ich werde mich nach meinem Arzttermin und dem Beratungsgespräch auf jeden Fall noch an die zuständigen Stellen meiner Uni wenden.
Arbeitet ihr beide zur Zeit neben dem Studium?
Ebenfalls werde ich versuchen Vorarbeit zu leisten bezüglich der Masterarbeit, weil ich sehr gerne fertig wäre, wenn das Baby dann da ist.
Wenn es möglich ist werde ich das Ref dann auch in Teilzeit machen. Oder auf Unterstützung von unseren Eltern hoffen.
Wir kriegen beide BAföG. Das reicht bei uns.
Hallo!
Ich bin aktuell im zweiten Semester meines zweiten Studiums. Als ich erfahren habe, dass ich schwanger bin, hab ich meinen Job gekündigt und mich wieder an der Uni eingeschrieben. 😅 Ich wollte immer Mal noch Psychologie als Zusatzqualifikation studieren und als ich wusste, dass da bald ein Minime vorbei schaut dachte ich mir "Jop! Die Gelegenheit! Drei Jahre Zeit bis zum Kindergarten, genau die richtige Zeitspanne für einen Bachelor!" Ich bereue es bislang absolut nicht. Bislang ist zwar alles online und auch da sehe ich sehr sehr viele Studentinnen mit kleinen Kindern im Stream. Meine Professorin für Suchttherapie hat ihre Familienplanung auch ins Studium gelegt und bis zum damaligen Diplom gleich drei gemacht. Also, es scheint irgendwie zu gehen. 😊
Finanzielle Unterstützung bekommst du durch Elterngeld, das sind bei Studenten üblicherweise 300€ Mindestsatz (du hast auch als Studentin Anrecht darauf) und auf jedenfall schon Mal Kindergeld 210€. Dann gibt es noch ne Menge unbesetzter Stipendiumsplätze. Manche extra für Studierende mit Kind. Mach dich da Mal schlau.
Guten Morgen,
Vielen Dank für deinen Beitrag!
Es hilft mir auch richtig, zu wissen, dass einige sich ganz bewusst für ein Kind im Studium entscheiden.
Danke für deine Tipps
Wünsche dir alles Gute.
Hallo 🙋♀️,
ihr müsst euch das echt gut überlegen. Ich bin selbst mit 16 Jahren schwanger geworden, musste dann noch zur Schule gehen.
Ihr habt wenig Geld, wenn du ausfällst wird es noch weniger. Und mit dem Studium...ein Kind läuft nicht einfach so nebenbei. Die Kinder sind oft krank, sind nächtelang wach wegen Zahnschmerzen, Bauchschmerzen und, und und...sich dann am Tag zu konzentrieren fällt nicht leicht.
Wie sieht es mit einer Betreuung aus? Ihr könnt ja wohl beide erstmal keine Elternzeit nehmen so scheint es mir.
Auch euer Freundeskreis könnte sich stark ändern. Man ist mit Kind einfach unflexibler, nicht mehr so spontan.
Und wer sagt, dass die Schwangerschaft nach Plan verläuft. Wenn es Probleme gibt und du evtl. Wochenlang liegen musst, oder es eine Frühgeburt wird?
Das sollte alles mal gehört und gut durchdacht haben.
Alles Gute
Hallo!
Ich wurde im Ref schwanger und habe es gut verkraftet. War aber bereits kurz vor Schluss! Nach bestandener Prüfung habe ich meine feste Stelle erhalten und noch bis zum Mutterschutz unterrichtet, trotz Corona für mich kein Problem.
Ich würde das Ref dann etwas verschieben und erst beginnen, wenn du das Baby in die Kita geben kannst!
Finanziell wird es nicht einfach aber ihr schafft das schon! Herzlichen Glückwunsch 🍀