hallo zusammen, nachdem ich jetzt eine Woche mich durch Foren Beiträge geklickt habe und gehofft habe, dass sie mich in meiner Entscheidung etwas unterstützen, nun doch ein eigener Beitrag:
ich bin 31 Jahre alt und komplett ungeplant in der 6 ssw schwanger von meinem Partner, mit dem ich auch erst zwei Monate zusammen bin. Ich muss aber sagen, dass diese kurze Partnerschaft, nichts dazu bei trägt, dass ich unsicher bin was ich tun soll. Sie ist jetzt schon sehr gefestigt und ich würde es sowieso nicht davon abhängig machen.
obwohl ich bereits 31 Jahre alt bin, beruflich als Erzieherin arbeite und inzwischen viele Freunde mit Kindern habe, habe ich nie den Wunsch nach einem eigenen Kind verspürt oder mich gar intensiv damit auseinandergesetzt.
Ich stehe nun kurz vor einem medikamentösen Abbruch und bin doch verunsichert.
meine Gründe gegen das Kind, sind das ich mich einfach nicht in der Mutterrolle sehen kann, so sehr ich auch versuche es mir vorzustellen und befürchte damit überfordert und unglücklich sein zu können.
Rein von der Außensicht ist unsere Lage keine schlechte, d.h. wir sind in keiner Notsituation und ich fühle mich wahnsinnig schlecht und egoistisch, das Kind nicht bekommen zu wollen.
meine Sorge ist einfach, dass ich keine gute Mutter werde, nicht weil ich es nicht kann, ich habe sehr viel Erfahrung mit Kindern, sondern weil ich es tief in meinem Inneren vielleicht nicht möchte und das Kind das natürlich spüren wird. Das ist meine Sorge...
Ich habe aber auch die Momente, in denen ich mich frage ob es vielleicht Schicksal war, dass das nun passiert ist, denn es war wirklich sehr unwahrscheinlich und wir haben verhütet. dann werde ich den Gedanken nicht los, dass ich mich vielleicht einfach trauen muss und es Zeit ist für diesen neuen Lebensabschnitt.
stecke vielleicht jemand von euch in der Situation, dass es von außen betrachtet total okay wäre ein Kind zu bekommen und man sich damit aber einfach nicht arrangieren kann?
ungeplant und ungewollt schwanger
Ich bin genau in der gleichen Situation. Ich konnte mich noch nie als Mutter vorstellen, und der positive Schwangerschaftstest hat auch nix daran geändert.
Ich bin ungefähr in der gleichen Schwangerschaftswoche wie du, werde mich aber wohl für die Absaugmethode entscheiden, da ich schreckliche Angst vor Schmerzen und Blutungen habe.
Hey, wie ist denn die Situation bei dir inzwischen?
In letzter Zeit gab es hier mehrere Beiträge von wirklich todunglücklichen Frauen, die sich nicht zum Abbruch entscheiden konnten und dann in der Schwangerschaft immer unglücklicher wurden bis hin zur totalen Abneigung gegen das Kind.
Sie verzweifelten an der Situation und ich möchte nicht wissen, was daraus wird.
Wenn Du Dich absolut nicht als Mutter siehst, dann bekomme das Kind nicht nur, weil man es von einer Frau erwartet oder Du irgendwelchen Normen genügen willst. Das wird nicht funktionieren, dann lieber einen Abbruch, da sonst alle unglücklich werden.
Egal, wie Du Dich entscheidest, Du musst tief drinnen zu 100% dahinterstehen.
Alles Gute für Dich.
LG Moni
Hallo Moni,
ich weiß nicht, ob deine Antwort für Anna oder berlinchegg gemeint war. Die Situation bei beiden ist ja schon sehr verschieden.
Du hast das in letzter Zeit immer wieder geschrieben:
Die „mehreren Beiträge von wirklich todunglücklichen Frauen“, die dann unglücklich geblieben sind, weil sie nicht rechtzeitig abgebrochen habe ...
Ich finde das macht einfach nur Angst. Bitte nenne doch dann konkret die Links, dass Anna oder berlinchegg sehen kann, ob es da Ähnlichkeiten gibt.
Und dann sind eben auch mehrere Beiträge von Frauen, die nach dem Abbruch unglücklich sind.
Erfahrungen sind außerdem und sowieso schwer übertragbar.
Es geht drum, einen eigenen tragfähigen Grund für eine Entscheidung zu finden.
Da hilft keine rosarote Brille, die du ja nicht magst, wie du hier öfter schreibst aber auch kein Angstszenario.
Kein Leben ist nur glücklich oder unglücklich.
@ berlinchegg.
Ich habe auch in deinem Thread gelesen. Du siehst die Gemeinsamkeit mit Anna: die gleichen Schwangerschaftswoche und dass dir zuvor auch die Vorstellung fremd war, Mutter zu sein. Einige Bedingungen sind aber wieder anders. Alles Gute für deine Entscheidung!
Die Entscheidung kann dir keiner abnehmen, aber wenn du den leisesten Zweifel an einem Abbruch hast, dann lass es. Das kann einen seelisch zerstören.
Ich meine auch herauszulesen, dass du nicht total abgeneigt gegenüber einem Kind wärst, es ist für dich ein zwar ungewisser aber neuer Lebensabschnitt. Das sind gute Voraussetzungen und ich bin sicher, du wirst in die Rolle hineinwachsen.
Siehst du dich gar nicht als Mutter oder nur nicht als Mutter eines Babys und Kleinkindes?
Ich würde an deiner Stelle noch mal in mich gehen und mich fragen, was genau mich abschreckt und was ich mir zutrauen würde.
Ebenfalls würde ich mal versuchen das andere Szenario durchzugehen. Du treibst ab, hast beruflich ständig Kinder um dich. Verkraftest du das, wenn dich vielleicht die Kinder an dein mögliches eigenes Kind erinnern? Was machst du, wenn dich der Kinderwunsch doch trifft und es dann nicht so einfach funktioniert (unwahrscheinlich aber durchaus möglich)?
Wenn du es nicht möchtest und dich auch nicht damit "arrangieren" kannst, dann zieh den Abbruch durch. Man muss nicht Mutter werden, nur weil man denkt, dass es so erwartet wird.
Es ist dein Leben und du musst mit der Entscheidung leben,niemand anderes.
Ein Kind sollte man nicht wegen der Gesellschaft bekommen, sondern weil man es möchte. Und ich denke auch nicht, dass man 100% hinter der Abtreibung stehen muss. Es gibt wahrscheinlich immer leise Zweifel, weil es sich um ein Lebewesen handelt und man ja nicht völlig gefühlskalt ist. Aber wenn man es nicht möchte, ist es völlig in Ordnung sich dagegen zu entscheiden.
Ich wünsche dir alles Gute
Hey, ich glaube du solltest da vor allem deinem Gefühl vertrauen. Was ist es genau, warum du die Schwangerschaft abbrechen möchtest?
Wenn du dir vorstellst dass da in 9 Monaten ein Baby ist, wie fühlst du dich dann?
Ist da vielleicht Abscheu oder Ekel? Oder auch einfach nur das Gefühl, dass du alleine sein möchtest?
Ist das Kind selbst etwas, das unter keinen Umständen zu dir und in dein Leben passen würde?
Oder ist es eher Angst? Vor einer neuen, unbekannten Situation, davor, dass du eventuell als Mutter versagen könntest, dein Kind nicht lieben könntest etc?
Wie ist es, wenn du dir vorstellst dass du diese unangenehmen Gefühle nicht hättest. Würdest du dich dann auf das Kind freuen können oder ist da wirklich gar nichts oder eventuell sogar eine starke Abneigung.
Es ist eine sehr schwere Entscheidung, vor der du stehst. Aber wenn du auch nur den Hauch eines Zweifels hast, würde ich dem unbedingt nachgehen.
Es ist fatal, wenn du dich durch irgendwelche äußeren Umstände zu einer Entscheidung drängen lässt.
Es sollte das sein, was DU wirklich willst. Und nicht das, was Deine Angst dir vorschreibt oder was andere Menschen dir vorschreiben.
Danke dir ich habe beide Beiträge von dir gelesen. Ich muss sagen, dass wenn ich an das Kind denke empfinde ich kein Ekel, aber schon so ein Gefühl, dass ich überfordert sein könnte oder dass ich vielleicht doch lieber allein sein wollen würde und bereue und so weiter. sehe mich auch noch nicht mit einem Baby auf dem Arm dort sitzen.
Vllt ist es aber auch gar nicht so ungewöhnlich. Ich versuche heute erst mal ein bisschen weniger nachzudenken und es wirken zu lassen, ich schwanke nämlich sehr stark zwischen dem Gedanken, dass es schön werden wird und absoluter Panik dass ich mich falsch entscheide und mein altes Leben "verliere"...
aber ich bin heute Morgen aufgewacht mit dem Gedanken, dass es bestimmt ein ziemlich cooles Kind werden wird, wenn es sich einfach so ungefragt in unser Leben schleicht.
„….aber ich bin heute Morgen aufgewacht mit dem Gedanken, dass es bestimmt ein ziemlich cooles Kind werden wird, wenn es sich einfach so ungefragt in unser Leben schleicht.“
Und du wirst eine ziemlich coole Mami werden Als die Anna, die du bist und wie du bist. Du darfst es ganz in Ruhe für dich herausfinden, wie es zu dir passt. Ich erinner mich an eine werdende Mami, die gerne Mountainbike gefahren ist und von einem Himalayatrekk mit dem Bike geträumt hat… und andere sitzen gern mit ihrem Kleinen am Sandkasten und sind glücklich. Sooo unterschiedlich sind wir und es darf sein. Nicht mehr so viel denken, ja. Es werden und wachsen lassen. Alles Liebe dir!
hallo,
jetzt, einige Stunden nach der Entscheidung wandelt sich meine Stimmung wieder in Panik und das Gefühl, vielleicht etwas falsches zu tun. Habe ich mein Partner jetzt zu früh etwas versprochen? Was ich vielleicht nicht einhalten kann? In meinem Kopf gibt es immer noch die leise Option eines Abbruchs, da ich ja so früh in der Schwangerschaft bin, muss ich gestehen. Es ist total verrückt, ich schwanke minütlich von Freude auf Panik und wieder zurück. Kennt das jemand von euch? Ist es vielleicht gar nicht so ungewöhnlich? Hilfe..
Am besten du sprichst mal mit einer Hebamme über deine Gefühle.
Alles Gute
Hallo liebe Anna,
du fragst:
"Ist es vielleicht gar nicht so ungewöhnlich?"
Es ist nicht ungewöhnlich.
Wechselnde Gefühle zu unseren Kinder kommen immer wieder. Auch wenn wir sie auf dem Arm haben, wenn sie laufen, und immer weiter, wenn sie ihren Weg gehen.
Du hast ja in deiner Arbeit viele viele Mütter vor Augen und kennst das ganze Spektrum.
Merkst du, dass es ihnen auch mal so und mal so geht mit ihrem Kind? Und dass es trotzdem einfach ihr Kind ist.
Es ist genau das, was die Liebe einer Mutter "leistet" (ohne, dass man das als Leistung benennt): für diesen kleinen und immer größer werdenden Menschen da sein. Manchmal ist es beglückend für einen selbst, manchmal sogar sehr, manchmal gar nicht und es kann sogar wirklich schwer werden, wenn eine schwierige Zeit durchzustehen ist.
Kann es sein, dass du das ahnst? Und eben auch das andere spürst: dass es jetzt für dich "dran" ist. Es ist eine große Veränderung. Eigentlich gut, dass es dir bewusst ist.
Und dann sind da so klare Momente wie beim Aufwachen eben. Dein cooles Kind
Du darfst dir beim Schwanken zuschauen und wirst erleben, wie sich das Hin-und-Her beruhigt.
Und das hat dir schon jemand geschrieben und das ist wirklich ein guter Tipp:
Deine eigenen Worte lesen, wo du (!) die vielen likes für die beliebteste Antwort bekommen hast! Dich an deine guten Gedanken halten und das in den Blick nehmen, was du dir jetzt schon schön vorstellen kannst.
Das wird dann mehr und stärkt dich für die Aufgabe. Da darfst du dich ganz sicher drauf verlassen! Das kann dir eigentlich kein Mensch besser sagen als du selbst.
Kann dein Liebster gut mit deinen Gefühlsschwankungen umgehen?
Und schreib´ einfach auch hier weiter, wenn du unsicher bist und wieder Kraft brauchst! Bist du wieder in der Arbeit heute? Gestern warst du wahrscheinlich gar nicht.
Einen guten Tag für Dich heute!
Kyra
Hallo, nimm dir einen Zettel zur Hand und schreib alle Kontras und alle Pro auf. Lass dir Zeit dabei, immer wenn dir über den Tag was einfällt, schreib es hin. Meistens merkt man dann schon beim Schreiben, in welche Richtung es einen zieht. Vielleicht hilft dir das, die richtige Entscheidung zu finden 👍🌸