Hallo. Am Dienstag habe ich einen Termin für einen medikamentösen Abbruch. Ich hab echt Angst davor... Ich bin dann ca in der 7. Woche.
Da wir recht ländlich wohnen, gibt es hier nicht viele Praxen, die einen Abbruch anbieten. Die nächstgelegene bietet nur den medikamentösen Abbruch an... Da hab ich heute morgen angerufen und war geschockt. Ich hätte noch 2 Wochen warten müssen, um das Herz schlagen zu sehen und somit sicher zu sein, dass die Schwangerschaft intakt ist... Wie bescheuert ist das denn bitte?!
Danach rief ich in einer Praxis an, wo ich ca eine Stunde Fahrt in Kauf nehmen muss. Da kann ich schon nächste Woche hin.
Warum ist das so unterschiedlich? Je früher, desto besser. Wenn das Herz schon schlägt, finde ich es noch "schlimmer" und schwerer...
Ich hätte auch einen Termin für den Eingriff vereinbaren können. Aber nur unter Betäubung traue ich mich nicht und die andere Option wäre nur Vollnarkose. Diese Kurznarkose gibt's da nicht.
Nun hoffe ich, dass mich der Abbruch körperlich nicht so sehr umhaut, weil ich noch weitere Kinder habe, um die ich mich kümmern muss.
Psychisch denke ich, kann ich es ganz gut verarbeiten, weil ich mich auf diese Weise besser verabschieden kann.
Hat da jemand Erfahrungen? Ich würde mich sehr freuen, mich ein wenig austauschen zu können...
Medikamentöser Abbruch. Erfahrung?
Nie wieder. Ich war bei 5+× und musste danach zur OP, weil ich eine Woche später Blutungen des Todes hatte. Und das obwohl laut US 2 Tage danach,alles raus war. War es nicht. Also wenn,dann OP.
Danke für deine Antwort. Oh je, das klingt wirklich heftig :( wo wurde die OP dann gemacht? In einer normalen Klinik, oder musstest du in eine, wo sich Abbrüche gemacht werden?
*auch soll das natürlich heißen
Hallo
Vor dem Termin muss Du eigentlich keine Angst haben. Mittwoch wäre etwas besser gewesen, denn dann hättest Du die zweiten Tabletten am Freitag nehmen können und hättest das Wochenende vor Dir. Somit wirst Du die zweiten Tabletten schon am Donnerstag nehmen.
Bei der medikamentösen Abtreibung gibt es Ärzte, die haben damit viel Erfahrung und dann solche, die haben eher wenig Erfahrung.
Normalerweise hat man bei einer Absaugung einen Kurzschlaf. Vollnarkose wird eigentlich nicht gemacht, man atmet selbständig. Weshalb traust Du Dir eine lokale Betäubung nicht zu?
Bei der medikamentösen Abtreibung beginnen die Blutungen zirka 3 Stunden nach der zweiten Tabletteneinnahme. Anfangs sind die Blutungen eher stärker, danach als Schmierblutung über teilweise mehrere Tage. Du hast Schmerzen vergleichbar mit einer mittleren bis stärkeren Mens.
Freundlichen Gruss
tm
Auch dir danke ich für deine Antwort.
Dank Corona darf ich die zweite Tablette mit nach Hause nehmen und muss nicht extra noch mal los. Da mein Mann nächste Woche zu Hause ist, ist es egal, an welchem Tag es passiert... Und da ich in Elternzeit bin und mein Kind noch zu Hause habe, gibt es eh kein richtiges Wochenende.
Vor der Betäubung graut es mir, weil ich dabei wach bin. Die Geräusche, die Gerüche und man merkt ja schon, dass da etwas gemacht wird. Das schließe ich total aus für mich.
Und in der Praxis kommt eine extra Ärztin für die Narkose und es klang eher nach Vollnarkose. Aber das würde ich noch mal abklären. Dann wäre es eine Option.
Hallo
Danke für Deine Antwort.
Bei uns konnte man auch vor Corona die zweiten Tabletten mit nach Hause nehmen. Das ist heutzutage eigentlich normal, wenn man in eine Arztpraxis geht (im Spital bestehen sie darauf, dass man nochmals vorbeikommt).
Wenn Dein Mann zu Hause ist, ist das natürlich optimal.
Klar hörst Du bei einer örtlichen Betäubung die Geräusche. Andererseits schreibst Du, mit der medikamentösen Methode kannst Du bewusst Abschied nehmen. Bei einer örtlichen Betäubung kann man auch bewusst Abschied nehmen.
Die Praxis hat wohl kein eigenes Narkosepersonal, sondern bietet die für die Eingriffe jeweils auf. Klär die Narkose nochmals ab.
Bei der medikamentösen Methode (wie auch bei der Absaugung) bekommst Du ein Rezept für Schmerzmittel mit nach Hause.
Freundlichen Gruss
tm
Hi...
Ich kann Dir aus eigener Erfahrung sagen, dass es wirklich kein bisschen schlimm war (Körperlich). Ich war Ende der 7. Woche und hätte ich es nicht gewusst, hätte es auch einfach eine stärkere und längere Periode sein können.
Wenn Du überzeugt von Deiner Entscheidung bist, dann mach Dich nicht so sehr verrückt.
Egal welche Methode man wählt, zu JEDER gibt es Horrorstories...
Alles Gute!!!!
Hallo und vielen Dank für deine Erfahrung. Ich hoffe, dass es bei mir auch so "glatt über die Bühne geht". Mein Mann ist zwar erst noch da, aber dann muss ich in der Lage sein, mich um die Kinder zu kümmern, ohne dass es mich vor Schmerzen krümmt. Hinzu kommen dann auch noch die Ferien. Aber da es noch so früh ist, rechne ich auch eher mit mensartigen Schmerzen.
Bei mir war es auch so um die 7.SSW. Mir ging es nach der 1. Tablette richtig schlecht, mir war kotzelend und ich konnte mich kaum bewegen so fertig war ich. Zum Glück war ich damals in der Woche krankgeschrieben. Das hätte ich sonst nicht hinbekommen. Die weiteren Tabletten habe ich gut vertragen und meine mens setze sofort ein. Die Blutungen waren recht heftig. Jeder erlebt dieses unterschiedlich. Was ich allerdings unterschätzt habe , war das ich mich physisch danach richtig richtig schlecht gefühlt habe. Auch wenn es in diesen Moment für mich die richtige Entscheidung war, tut es mir jetzt so unendlich leid und ich muss noch sehr sehr oft daran denken.
Hallo Maxi.
Ja, vor der Zeit danach graut es mir auch. Vor allem sollen die Kinder auch nichts mitbekommen. Ich werde "heimlich" trauern müssen...
Aber es scheint mir momentan die beste Lösung zu sein
Hallo Petra,
darf ich fragen, warum du den Abbruch überhaupt machen lässt? Sind deine Kinder noch zu klein oder zu viele, dass du nicht genug Kraft dafür hast oder ihr beide eben?
Was müsste denn anders sein, dass du es dir anders überlegt hättest. Denn du findest es ja eh schon schlimm und schwer. Jedenfalls versteht ich dich so, wenn es schlimmer und schwerer für dich wäre, wenn das Herz schlägt.
Das ist übrigens nochmal was anderes: die intakte Schwangerschaft feststellen. Da geht es glaub´ um die Einnistung. Damit eine Eileiterschwangerschaft ausgeschlossen werden kann. Oder man sieht, dass sich die Schwangerschaft eh nicht weiterentwickelt und es von alleine zu einer Fehlgeburt kommen könnte und man das abwarten könnte. Das wäre ja auch für dich vielleicht eine Erleichterung. Ist dann der Termin für den Abbruch der erste Arzttermin überhaupt? Wie hast du dann die Woche festgestellt?
Es klingt so mit, dass alles so weitergehen können muss. Dass du nicht "ausfallen" darfst und auch den Abschied gleich gut hinbekommen musst. Irgendwie sehr viel Druck.
Das tut mir voll leid! Dein Mann soll dich unbedingt entlasten!
Eine lange Narkose wie für eine lange Operation wäre es sicher auch beim operativen Abbruch nicht. Wie wurde dir der Unterschied zwischen Vollnarkose und Kurznarkose erklärt?
Und ganz viel Kraft jetzt! Für dich selbst und für deine Kinder brauchst du sie ja auch! Emilia
Hallo Emilia.
Ich habe 2 Kinder, fast 2 und fast 4 und bin sehr ausgelastet. Außerdem litt ich bei beiden unter extremer Wochenbettdepression mit Klinikaufenthalt. Ich habe große Angst vor einer erneuten Depression, aber auch vor Überforderung.
Hinzu kommt, dass ich noch nicht wieder arbeite und dann ja nur 300€ Basiselterngeld bekäme. Ein neues Auto müsste her... Usw
Und ich muss ganz ehrlich sagen, etwas Egoismus kommt auch hinzu. Ich möchte jetzt endlich wieder anfangen zu leben. Die Kleine war ein high need Baby und dazu corona... Es war eine schwere Zeit. Ab August geht sie in die Krippe und ich möchte mich wieder um mich kümmern. Hobbys nachgehen, Zeit für mich haben. Ich kann mir nicht vorstellen, so zeitig wieder ein Kind zu bekommen :( es tut mir auf jeden Fall weh, ich bin ja Mama und in einem Jahr wäre es kein Problem gewesen, aber jetzt merke ich schon, wie es mir an die psyche geht
Oh, das tut mir sehr leid!
Dass es dir so schlecht ging. Und das bei beiden! Vor allem, wenn schon ein Kind da ist, ein so Kleines, ist ein Klinikaufenthalt ein richtiger Berg! Wie habt ihr das dann gemanagt und den Berg bewältigt?
Du bist noch gar nicht richtig raus der der Zeit, die dich so viel gekostet hat. Und hast durchaus noch Erholungsbedarf. Das kommt dann ab August!
Dass es dir wehtut, ist natürlich klar. Du kennst dich selbst gut. Und deine Psyche ist kostbar! Grade durch deine Erfahrungen nach der Geburt hast du das erkannt. Da ist deine eigene „high need Seite“ deutlich geworden.
Wenn es in einem Jahr schon in Ordnung wäre ... ob du das, was du eh schon fürchtest für dich, also eine psychische Reaktion, riskieren willst?
Es wirkt wirklich sehr eilig. Hattest du gar keine Beratung eigentlich? In Deutschland ist das verpflichtend und manchmal wirklich sehr hilfreich.
Einfach den Blick nochmal auf´s Ganze richten, auch längerfristig. Und gewichten: Was hat mehr Bedeutung als was? Was lässt sich leichter lösen als was? Was muss wirklich sein, was nicht.
Ich denke Mama-Fürsorge sollte jetzt Priorität haben. Ob dir ein schnell geplanter Abbruch wirklich gut tut. Wirklich besser als jetzt das dritte Kind? Wenn es nur um ein Jahr geht, was du mehr Zeit bräuchtest nach deiner Einschätzung jetzt.
Die Zeit der Schwangerschaft würde dir ja ab August gehören. Könntest du da Hobbies unterbringen und dir die Zeit nehmen, die du brauchst? Und einen guten Plan für die Zeit nach der Geburt schmieden?
Wie denkt dein Mann darüber? Merkt er auch, wie es dir jetzt schon an die Psyche geht?
Magst du nochmal ein bisschen langsam tun? (Sagt man bei mir hier.)
Ich wünsch dir einfach mal noch einen guten Abend heute und ein paar ruhige Momente jetzt am Wochenende, um dir das durch den Kopf und durch´s Herz gehen zu lassen!
Liebe Grüße von Emilia
Liebe Petra,
wie geht es dir? War der Abbruch jetzt gestern, so wie alles geplant war?
Wie bringst du deine Psyche durch?
Ich hätte dir ja sehr die Zeit gewünscht, alles auszuloten, was es an Erleichterung für dich gibt!
Schreibst du wieder? Du kannst mir auch gern privat schreiben, wenn du öffentlich nicht möchtest.
Liebe Grüße zu dir von Emilia