Kann ich lernen damit zu leben? (Update #4 zu: Ich weiß nicht, ob ich das verkrafte...)

Hallo,

Diesmal kein wirkliches Update (darum geht's: https://m.urbia.de/forum/30-ungeplant-schwanger/5571720-update-3-zu-ich-weiss-nicht-ob-ich-das-verkrafte ), sondern eine Frage:

Kann ich lernen mit einem Schwangerschaftsabbruch zu leben?

... wenn ich es eigentlich nicht möchte
... wenn ich es aus rationalen Gründen tue
... wenn ich es für meine Familie tue

(aber persönlich nicht dahinter stehe)

Ich weiß, dass ist total individuell, aber vielleicht mag ja jemand von sich selbst berichten (gerne auch per PN). Oder mir allgemein auf meine Frage antworten.

Vielen Dank!

Nachtrag: Wir haben jetzt einen Beratungstermin bei Pro familia für diesen Donnerstag bekommen.

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Wenn du es nicht möchtest und nicht dahinterstehst wird es etwas in dir irreparabel zerstören. Ich habe bisher nur Frauen kennengelernt die 100% dahinter standen und es dadurch gut verkraftet haben.
Die zwei die ich kenne die es für ihren Mann gemacht haben, konnten das ihm (und sich) nie verzeihen und haben sich schlussendlich getrennt. Noch heute trauern sie um das Kind.
Ich bin absolut nicht gegen Abtreibung, aber in deinem Fall schreit alles in mir dass du es auf keinen Fall tun solltest.
Bitte lass dich nicht unter Druck setzen und tu etwas dass du dein Leben lang bereuen würdest.

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Mein Mann und ich drehen uns derzeit auch im Kreis, argumentativ. Ich persönlich kann nicht mal nach Beratungsstellen googeln.

Ich habe aber auch noch ein anderes Problem. Ich komme überhaupt nicht mit dem Gedanken klar, bei Arzt oder Beratung darüber sprechen zu müssen. Ich weiß, daß sind Leute, die das kennen und oft machen. Trotzdem ist da bei mir alles so voller Scham und Schuldgefühle, daß ich einfach nicht damit klar komme. Auch die gesellschaftliche Debatte und das es im Grunde immer noch verurteilt wird, macht mich fertig. Es ist eigentlich blöd und sollte nur eine persönliche Entscheidung sein, aber man liest es, man hört es, man sieht es. Für ein Kind zu entscheiden wird viel besser akzeptiert als dagegen (egal was es für Kind und Familie oder Mutter bedeutet). Was ja auch in der Natur der Sache liegt.
Ich komme überhaupt nicht weiter in meinem Kopf....

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Vielleicht kann die Beratung gut für deinen Mann sein. Vielleicht kann jemand drittes, Objektives ihm vermitteln, warum ein Abbruch für sich nicht in Frage kommt und was es mit dir machen würde.
Vielleicht tut es ihm auch gut, mit jemandem über seine Ängste zu sprechen.
Ich bin nach wie vor der Ansicht, dass er es ist, der in Wahrheit die psychologische Hilfe braucht und nicht du.
Denn nehmen wir einmal an, er würde das Kind auch wollen und sich freuen- was wären dann deine Gefühle? Hättest du auch noch irgendwelche gedanken an einen Abbruch?
Vielleicht ist es gut für deinen Mann, wenn er jemandem von seinem Ängsten erzählen kann.
Du solltest bei dem Termin ganz offen sein und sagen, dass du das Kind eigentlich willst und nur aus "rationalen" Gründen einen Abbruch machen möchtest (und auch, weil er dich unter Druck setzt, denn das tut er).
Dafür ist so ein Gespräch ja da. Eventuell kann euch sogar geholfen werden.

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Du Liebe,
wird dein Mann gar nicht offener?
Das ist furchtbar schwer für dich. #liebdrueck
Wenn du persönlich nicht dahinter stehst, wird dir nicht helfen, dass du es "für" jemanden tust.
Ich glaube, das könntest du dir selbst einfach nicht glauben.
Aber ich glaube, dass du es schaffst, deinen Weg weiterzugehen.
Und deinen Mann "mitzunehmen".
Guten Nacht dir!
Ela #herzlich

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Weißt du, ich befürchte, du wirst es lernen müssen, und es wird hart werden.
Du selber willst den Abbruch nicht, stehst selber nicht hinter deiner Entscheidung?
Das sind keine guten Voraussetzungen, dass du es schnell verarbeiten wirst.
Wenn du das Kind haben möchtest und den Abbruch nicht gut findest, dann bekomme dein Baby auch. Steh ein für dein Kind.
Keine Familie darf dir vorschreiben, dein Kind nicht zu bekommen.

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Leider kann dir keiner von uns sagen, ob ein Abbruch für dich verkraftbar wäre. Ich kann dir nur von mir berichten: Ich habe einen Abbruch aus den sogenannten rationellen Gründen vornehmen lassen, weil ich mich erstens zu alt fühlte, zweitens nicht nochmal von vorne anfangen wollte (auch mein Mann nicht), drittens wir unsere kompletten Lebensumstände hätten umkrempeln müssen (von Wohlverhältnissen bis zum Auto), viertens ich alles andere als Lust darauf hatte, mit einem Baby auf dem Arm bzw. Kleinkind an der Hand, meine großen Kinder halbwegs passabel durch die Pubertät zu bringen und fünftens nicht nochmal wieder aus dem Job rauswollte, den ich mir hart erarbeitet habe.

Ja, ich habe sehr rationell entschieden und das war/ist auch gut so. Nicht jede Schwangerschaft stellt eine Bereicherung der Familie dar und wenn ich hier von den berühmten kleinen Wundern höre, die "unbedingt zu uns wollen", möchte ich manchmal die Augen verdrehen. Das Leben hat nur wenig mit rosaroten Wattewölckchen zu tun; jedes weitere Kind bedeutet neue Verantwortung, die man auf sich nimmt und der man gerecht werden muss.

Ich bin der Meinung, dass auch eine Entscheidung für ein weiteres Kind zu 100% getroffen werden sollte.

Dir alles Gute #herzlich

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Es ist ja gut, wenn hier alle Erfahrungen zusammenfließen und eine Frau viele Möglichkeiten sieht.
Ich glaube, man spürt dann schon: so ähnlich ist es für mich auch.
Oder man spürt auch, dass die eigene Situation doch ganz anders ist. Oder das eigene Empfinden.
Im Fall von "meinkleineswunder" ist es halt schon wirklich "ihr kleines Wunder" #mampf und sie weiß sicher, dass es viel Verantwortung bedeutet. Und nichts würde sie lieber machen, als diese Verantwortung zu übernehmen. Sie hat große Lust auf ihr Baby und ja noch keine pubertierenden Kinder - wenn ich deine Worte und deine Situation aufnehmen darf. #bitte Du kannst es in ihren vorigen Threads, zu denen sie jeweils verlinkt, mitverfolgen.

@MeinKleinesWunder
Ist es o.k., wenn ich das so für dich schreibe?

Ich habe im Frühjahr mitgelesen, wo sich eine Frau auch sehr lange um ihren Mann bemüht hat und es schließlich in ihrer Weise geschafft hat. Leider hat sie sich inaktiv gemeldet.
Aber du kannst noch nachlesen.
Die Threads heißen: Ungeplant mit Nr. 3 am 23.02.
dann der zweite Thread am 16.03.21 Ungeplant schwanger - Mann will es nicht
und dann am 31.03.21 Völlig verzweifelt.
Du fragst ja nach anderen Frauen, denen es ähnlich geht. :-)
Das dritte Kind ist für manche Familie wirklich die große Frage.
So wie du eure Familie schilderst:
Da glaube ich wirklich, dein Mann "verkraftet" (wenn man das so sagen will ...) das Kind eher als du den Abbruch, den du ja überhaupt nie wolltest und auch jetzt nicht willst.

Ich wünsche dir für heute viel Kraft! Und dass du dich auch wieder ablenken kannst, auf anderes konzentrieren und dadurch wieder Kraft schöpfen!

Ganz liebe Grüße zu dir von Ela #liebdrueck

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Ich denke, dass das auch eine Fehleinschätzung sein kann bezüglich des Mannes und des Verkraftens eines weiteren Kindes.
Es gibt auch Männer, die es nicht wollen und auch nicht verkraften können. Die sich trennen, weil sie es nicht können.
Ich würde auch kein weiteres Kind bekommen, wenn ich es partout nicht möchte. Aber Männer müssen mit der Entscheidung der Frau dafür ja auch leben und manchmal geht es halt nicht. Jeder Mensch ist nur begrenzt belastbar.
Was ich aber erwarten würde ist, dass der Mann dann auch alles dafür tut, dass eine Schwangerschaft nicht eintreten kann.

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@ela (sorry, konnte aus welchem Grund auch immer nicht direkt antworten). Die TE bat darum, dass jemand von seinen (persönlichen) Erfahrungen berichten möge. Dies habe ich getan, indem ich ihr geschrieben habe, dass ich mich aus rationell orientierten Gründen für einen Abbruch entschied. Weder geht es um eine Wertung noch darum, ob meine damalige Situation mit ihrer vergleichbar ist oder nicht. Das war auch m.E. nicht die Intention der Fragestellung.

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Ja, das ist doch gut so, dass du deine Erfahrung geschrieben hast. #pro

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Nein, kann man nicht. Ist meine Erfahrung.

Es ging mir psychisch unfassbar schlecht, SvV, Suizidgedanken, Jobverlust.
Mein Leben ist nicht mehr wie vorher.
Durch intensive Therapie kann ich zwar weiterleben und habe uns "irgendwie" verziehen, aber wenn ich ehrlich bin: viel hat da nicht mehr gefehlt und mein älteres Kind wäre ohne Mama groß geworden.

Das wird immer ein ganz dunkler Fleck in meinem Leben sein.
Ja, ist individuell. Bei mir war es extrem schlimm.

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Das tut mir unendlich leid... ich glaube dass es der Beitrag ähnlich geht. Sie möchte dieses Kind. Es ist schrecklich, sich zwischen Mann und Kind entscheiden zu müssen.
Aber vielleicht muss sie es auch nicht. Vielleicht sollte sie ihn entscheiden lassen und im Zweifel gehen lassen.
Ich glaube, dass das für ihre psychische Stabilität der einzige gangbare Weg ist.

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Ich glaube, dass du nie, aber auch nie damit abschließen könntest. Du würdest an den Schuldgefühlen und an der Sehnsucht zu deinem ungeborenen Kind zerbrechen. Und immer daran denken müssen was wäre wenn.
Ich werde selten so deutlich, aber ich habe alle deine Beiträge verfolgt und ich bin mir diesbezüglich sehr sicher.
Wenn dein Mann nicht möchte, dann lass ihn gehen. Er ist erwachsen, er kann entscheiden. Dein Kind kann es nicht.
Du willst es. Es ist dein Körper, deine Schwangerschaft, du müsstest den Abbruch ertragen und verkraften.

Mach es nicht.

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Liebe „meinKleinesWunder“-Mama,

ich möchte dir einfach alles Gute wünschen für euer heutiges Beratungs-Gespräch!
Kommt dein Mann mit? Kann er sich die Zeit nehmen?
Ich hoffe, die „Chemie stimmt“ einigermaßen bei eurem Gespräch (das ist bei so einem sensiblen Thema ja auch nicht unerheblich) und es ist genügend Zeit, so dass ihr ein offenes und konstruktives Gespräch haben könnt und ihr auch konkrete Möglichkeiten der Entlastung für euch aufgezeigt bekommt. Du hast sicher schon gute Vorarbeit geleistet, indem du alle praktischen Fragen (zum Beispiel „wie an eine gute Haushaltshilfe kommen“) aufgelistet hast.

Ich wünsche dir so sehr heute einen kleinen Lichtblick☀️ für dich und auch für dein kleines Wunder und auch „Entlastung“ für deinen Mann (dass er einfach erfährt, dass es möglich ist, dass ihr es schaffen könnt mit eurem Dritten!

Liebe Grüße
Ela