Schwanger mit Nr. 4

Hallo zusammen.

Ich brauche etwas externen Input, weil ich mich gedanklich im Kreis drehe.

Zu meinen Eckdaten:
Ich bin 40 Jahre alt, mein Mann ist 50 und wir haben bereits drei wunderbare Kinder. 2 sind bereits aus dem Haus und ein Nachzügler von 5 Jahren kommt nächstes Jahr in die Schule.

Unsere Ehe ist stabil, wir genießen unser Leben mit den beiden Großen und unserem Nesthäckchen.
Arbeiten beide Vollzeit und haben sichere Jobs.

Und jetzt bin ich ungeplant schwanger.
Trotz Verhütung.

Nächste Woche habe ich einen FA-Termin um es bestätigen zu lassen.
Dann müsste ich in der 7. SSW sein.

Rein von der Vernunft passt kein Baby mehr rein.

Ich weiß nicht, ob ich mich nicht zu alt für noch eine Runde fühle.
Finanziell wäre es auch eine große Herausforderung. Eins der beiden großen Kinder bekommt von uns noch Unterhalt (studiert), das zweite steht (fast) auf eigenen Beinen. Ich weiß, dass ich mindestens 6 Monate zu Hause bleiben wollen würde, danach vielleicht Teilzeit. Aber wohin mit einem kleinen Baby dann? Kita nimmt nur einmal im Jahr im August und erst ab einem Jahr. Mit Tagesmüttern haben wir zweimal schlechte Erfahrungen gemacht.
Homeoffice geht leider nicht so einfach bei uns.

Mein Mann hat sofort gesagt, dass es alleine meine Entscheidung ist.
Aber ich weiß, dass er für einen Abbruch wäre.

Er weiß, dass ich mit einem Abbruch psychisch nur sehr schwer klar kommen würde.

Ich weiß, dass er einen Abbruch aus rationalen Gründen wählen würde.
Außerdem fühlt er sich auch langsam zu alt…

Mein Herz jubelt, mein Verstand sagt klar, dass es sehr sehr schwer würde, vielleicht unmöglich.

Ich weiß, am Ende muss ich wirklich alleine diese Entscheidung treffen. Aber vielleicht könntet ihr mir eure Gedanken zu dieser Situation mitteilen?

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Letztes Jahr war ich in der absolut der gleichen Situation wie du. Ich wurde im August 40 und hielt am 28.07. einen positiven Schwangerschaftstest in den Händen. Unsere Kinder waren zu diesem Zeitpunkt 15,13 und 5 Jahre.
Anfang des Jahres war ich schwer krank, verlor einen Eileiter und mir wurde gesagt, dass ich nicht mehr im Stande sei Kinder zu bekommen. Es tat mir sehr leid, aber gesundheitlich war es das Beste.
Nun gut, es hat sich einfach Nr. 4 eingeschlichen. Ich wollte immer viele Kinder, durch PCO blieb mir das verwehrt, aber zu diesem Zeitpunkt hatte ich unglaubliche Angst diese Schwangerschaft nicht durchstehen zu können. Mein Mann (der auch nächstes Jahr 50 wird), sagte, es sei absolut meine Entscheidung, er wäre da, egal wie sie ausfallen würde.
Ich habe erstmal gewartet, ich war zu diesem Zeitpunkt zum 4. Mal in meinem Leben schwanger und hatte drei gesunde Kinder geboren. Ich glaubte, diese Statistik sei nicht zu halten, schon wenn man mein Alter betrachtete. Aber ich bin schwanger geblieben. Ich schob die Entscheidung auf bis zum Ersttrimester Screening, warf den Harmonytest hinterher und habe jede Voruntersuchung gemacht gemacht, die man machen konnte (außer der Fruchtwasseruntersuchung), zum Teil in der Hoffnung, dass ich eine Entscheidung abgenommen bekomme, obwohl ich nichts mehr wollte, als dieses Kind. Sozial, finanziell, vom Platz ist bei uns alles Bestens, Angst hatte ich nur, weil rein rational meine Gesundheit betreffend, diese Schwangerschaft nicht optimal war. Das Baby war aber gesund und wir erfuhren dass es ein kleiner Junge sein würde.
Am 25. März diesen Jahres kam er zur Welt und ich bin heute unendlich dankbar dieses kleine Glück noch bekommen zu haben. Er zeigt uns jeden Tag, wie wunderbar er ist und ich hasse mich für meine Gedanken, die ich zu Beginn der Schwangerschaft hatte.

Raten kann ich dir nur, wenn dein "Herz jubelt", der Sache eine Chance zu geben. Mein Mann sagte mir, dass er zwar dazu tendieren würde, kein weiteres Kind mehr zu bekommen, aber was bringe es, wenn ich daran zerbrechen würde. Ich habe mir seine Geschwister angeschaut und mich gefragt, ob ich etwas nicht bekommen könnte, was so wäre wie unsere großen Kinder. Die Antwort war für mich nein. Für uns war es richtig, alle lieben den Kleinen.

Dir wünsche ich alles erdenklich Gute und dass du eine Entscheidung treffen kannst, die dich glücklich macht, egal wie sie ausfällt.

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Hallo,
fühle dich erstmal unbekannterweise gedrückt. Das ist jetzt schon echt eine Hausnummer was ihr oder du zu Stämmen habt.
Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster aber ich glaube du tendierst dazu, das Würmchen zu behalten.
Ich sage mal, wo ein Wille ist, ist auch ein Weg und wenn du sagst, dass der älteste fast auf seine eigenen Beinen steht dann würde es doch passten. Ein Kind geht und das andere kommt. 😜 Was ich auch gut finden würde dein 5 Jähriger hätte noch jemand zum Spielen und könnte sogar „ mit helfen“ wenn das Baby da wäre. Ich wurde auch mit 6 Jahren große Schwester meine Mama hat mich überall mit eingebunden. Also deine Kleinen könnten sich auch mal bespaßen.
Dein Mann überlässt dir die Entscheidung find ich top. Wenn die Würmer da sind freuen sich die Männer auch. Es gibt bestimmt auch Hilfen, wenn ihr nicht die Finanziellen Mittel habt z.b. Antrag auf Erstausstattung für das Baby das könnte helfen oder zum Kindergeld noch Kindergeldzuschlag beantragen.
Ich für meinen Teil drücke euch die Daumen und hoffen, dass du eine Entscheidung triffst mit der du auch Leben kannst. Alles gute 🍀

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Hallo

Dein Nachzügler wächst bereits wie ein Einzelkind auf. Und der Altersabstand würde dann ja etwa 6 Jahre sein, was wiederum eine grosse Zeitspanne ist. Die Frage ist, ob Du nochmals komplett von vorne beginnen willst.
Wenn Du Teilzeit arbeiten würdest, dann wäre die finanzielle Situation wohl noch prekärer.
Mit 40 kann man sicher nochmals ein Kind bekommen. Ob Du dafür zu alt bist, kannst nur Du entscheiden.
Hast Du denn keine Eltern oder Geschwister in der Gegend? Die Eltern sind wohl eher schon älter?
Wenn Du mit einem Abbruch psychisch nur sehr schwer klarkommst, ist das wohl nicht Dein Weg. Du bist 40 und die Fruchtbarkeit nimmt ab. Zwar war das Kind nicht geplant, aber von Dir wohl nicht unerwünscht.
Das einzige was vielleicht noch zu bedenken wäre, ist ob das Kind gesund ist. Mit 40 ist die Gefahr, dass das Kind behindert ist, erhöht.
Wenn Du möchtest, kannst Du mal einen Beratungstermin z. B. bei Pro Familia vereinbaren. Vielleicht hilft Dir das. Oder das Gespräch beim Frauenarzt.
Ich wünsche Dir, dass Du Deinen Weg findest.

Freundlichen Gruss

tm

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Hallo,
die Schwangerschaft hat dich ja wirklich überrascht und du darfst dir das erstmal zu Gute halten. Dass sich deine Gedanken im Kreis drehen, wundert nicht. Selbst eine geplante kann einen aus der Spur bringen.
Wie geht es dir heute? Wenn du die Beiträge hier liest?

Nächste Woche hast du ja den Arzttermin und siehst erst einmal, ob mit der Schwangerschaft alles in Ordnung ist. Grade in den ersten Wochen weiß man es nicht so sicher. Das geht dir vielleicht auch durch den Kopf?!

Seit wann weißt du überhaupt, dass du schwanger bist? Nach so einem Schock braucht man eine Weile, bis man innerlich wieder zur Ruhe kommt. Erst dann kannst du so richtig entscheiden, wie es dir entspricht. Auch all die praktischen Fragen, wie es mit dem Baby gehen könnte, brauchen Zeit und Ruhe, bis du ihnen nachgehen kannst. Einer nach der anderen.

Du hast auf jeden Fall ein sehr gutes sensibles Gespür für dich selbst und kennst dich gut. Mit einem Abbruch würdest du sehr schwer klarkommen. Dein Herz jubelt, dein Verstand hat noch Fragen. Wie du euch als Paar und Familie beschreibst – ihr habt eine lebensfrohe Ausstrahlung – wenn ich mir durch deine Worte ein Bild vor Augen zu malen versuche :-D Habt’s schön miteinander.

Wenn du also ein bisschen ruhiger geworden bist – was genau steht dir vor Augen, was schwer werden könnte? Wenn du aus dem Gedankenkreis mal rausgehst und es mehr von außen anschaust. Finanzen, auch im Blick auf euren Studenten, deine Berufstätigkeit und Betreuung?! Mit mehr Fakten bleibt nicht nur ein Gefühl wie Überforderung und Angst. Fakten bringen dich wieder in die Lage, dass du und dein Mann etwas konkret überlegen und tun könnt. Mal durchrechnen, wie es finanziell dann aussieht. Vielleicht sogar mit einer guten Beratung.
Kannst du ihm erklären, wie es die bei dem Gedanken an das Baby geht? Für ihn findet die Schwangerschaft außerhalb statt. Du empfindest alles unmittelbar. Das ist ein Unterschied, den ein Mann sich vielleicht nicht so klar macht. Und er braucht da bisschen deine Nachhilfe. Mit Liebe und Geduld gewürzt ;-)

Jetzt kommt das Wochenende. Viel Ruhe und Kraft!

Liebe Grüße von Kyra!

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Wenn es von den Umständen her irgendwie möglich ist, dann solltest du rein danach entscheiden, ob du es psychisch verkraften kannst. Was bringt dir eine vernunftsentscheidung wenn dich die Konsequenz davon dein Leben lang belastet?

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Hey, erstmal alles Liebe.
Eigentlich ist deine Entscheidung bereits gefallen. Dein Herz jubelt. Das ist der einzige Satz der für mich zählt. Das andere hat natürlich seine Berechtigung und es ist gut, dass du dir darüber Gedanken machst.
Aber ich glaube dass das alles machbar ist.

Natürlich ist es ein finanzieller Mehraufwand. Aber auch wenn du deine beiden älteren Kinder finanziell unterstützt, bedeutet das nicht, dass ein viertes Kind finanziell nicht machbar wäre.
Es ist auch so, dass ein weiteres Kind den Anteil, mit dem du dein älteres Kind unterstützen musst, herabsetzt. Es hat dann unter Umständen (mehr) Anspruch auf Bafög.

Und dein Mann ist jetzt 50 Jahre alt. Er war also schon 45, als euer Nachzügler kam. Das war auch schon nicht mehr jung.
Es kann natürlich sein, dass etwas passiert und er erkrankt etc.
Das kann aber auch jüngeren Männern passieren.

Das wären für mich alles keine Gründe, mich gegen eine Schwangerschaft zu entscheiden, wenn ich mich über diese Schwangerschaft im tiefsten Herzen freuen würde.

Und es kommt vor allem darauf an, wie es dir geht. Es gibt Menschen, die mit 40 Jahren alt sind. Die schon wirken als würden sie mit einem Bein im Grab stehen und keine Energie mehr haben, ständig müde sind, es eigenen Aussagen zu folge mit einem Säugling und Kleinkind nicht mehr schaffen...alles zu anstrengend...

Ich werde am Freitag 40 und schwanke bei solchen Sätzen immer zwischen Unverständnis und Mitleid. Ich habe zwei kleine Kinder von drei Jahren und 10 Monaten und fühle noch kein Nachlassen meiner psychischen und physischen Kräfte! Ich fühle mich topfit! Ich denke immer, was wollt ihr eigentlich vom mir...?
Vielleicht sind es gute Gene, ich weiß es nicht, aber ich würde mir locker ein drittes Kind zutrauen.

Und auch dieses Argument, dass man ja in den Wechseljahren keinen Teenager um sich haben möchte, ich weiß echt nicht was einige da mitmachen oder wie sie sich dann fühlen, aber ich finde das einfach nur lächerlich.
Und ich glaube dass da sehr viel gesellschaftliche Konvention dahinter steckt.

40 ist eine magische Grenze, ab 40 hat man nicht mehr jung zu sein, da hat man nicht mehr Mutter, nur noch Großmutter zu sein. Da hat man gefälligst müde und erschöpft und alt zu sein.
Was für ein Bullshit.

Wenn du dich über das Kind freust, dann solltest du es bekommen. Und man darf auch nicht vergessen, dass du schon als Mutter erfahren bist. Vieles wirst du mit mehr Gelassenheit angehen können als unerfahrene Mütter.

Ich wünsche dir alles Gute!

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Hallo, ich war letztes Jahr in der gleiche Situation wie du. Sogar mein Alter und das meines Mannes sind gleich. Sogar meine jüngste ist 5😅
Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte ich es vielleicht abgetrieben. Mein Mann wollte es aber nicht, obwohl es ihn auch nicht damit gut ging. Ich hab das Kind in der 16 SSw dann verloren. Laut Untersuchungen war sie gesund.

Erst dann fand ich heraus, dass alle Probleme die ich mit Nr. 4 verbunden hatte, gar keine waren.
Ich war Unglück und hab mir Vorwürfe gemacht. Wenn ich mir vorstelle, ich hätte abgetrieben 🙈

In Juni kam dann Nr. 4 geplant zu uns🥰 und bin sehr glücklich.

Bitte denk gut darüber nach, was du willst, welche Probleme du siehst und wie man diese lösen könnte.

Keiner hier kann dir sagen, was das richtige für euch ist. Höre einfach auf dein Herz.

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Übrigens bin ich jetzt 41 und topfit. Mein Mann auch 😅😉

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Hallo nochmal von mir! #winke
Wie geht es dir mit dem externen Input, den du bekommen hast?
Dass gleich einige 40er-Mamas geschrieben haben, finde ich echt passend schön.
Und dass dein Herz jubelt - ich finde auch, dass das eine ganz starke Aussage ist.
Ist es nicht fast immer unvernünftig, ein Kind zu bekommen? Man bekommt glaub´ kein Kind aus Vernunft, oder?
Und es muss immer was dafür umgeräumt, umgeschichtet, vorbereitet werden.
Ich glaube, das mit der Betreuung nach einem halben Jahr ist für dich der Hauptpunkt, wenn ich nochmal so lese, was du geschrieben hast.
Dass ihr zwei Mal keine gute Erfahrungen mit Tagesmütter gemacht habt - das ist schon schade. War es da auch jeweils nach einem halben Jahr? Hast du dir mal überlegt, dir sogar mehr Zeit mit dem Baby - wenn denn ... - zu gönnen? Das wäre doch auch eine Art "Altersbonus". Es darf ein bisschen gemächlicher gehen. Oder liebst du deinen Job einfach so oder kannst schwer länger raus?
Euer Leben genießen - das würdest du auch mit Baby, oder? Sieht dein Mann da Einschränkungen? Eine Bereicherung für euer Nesthäkchen wäre es auf jeden Fall. Mehr Beziehungsreichtum. :-)
Jetzt erstmal den Arzttermin. Sehen, ob alles o.k. ist, am richtigen Platz und so. Das ist ja auch nicht selbstverständlich.
Liebe Grüße von Kyra

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Hallo du Liebe,
ich habe immer wieder an dich gedacht die letzten Tage. Wie ging es dir mit dem Arzttermin? Ist die Schwangerschaft intakt?
Und deine Gedanken? Herz und Verstand? Werden sie sich klar und einig und auch du mit deinem Mann, auch wenn es letztlich bei dir liegt, ob und wie du es dir vorstellen kannst.
Deine ersten Überlegungen hast du in besondere Worte gefasst:
Mein Herz jubelt, mein Verstand sagt klar, dass es sehr sehr schwer würde, vielleicht unmöglich.
Wie geht es dir mittlerweile?
Ganz liebe Grüße und viel Kraft und guten Rat - aus dir selbst - für die Entscheidung!
Liebe Grüße von Kyra