Ungeplant schwanger

Ihr Lieben,

nie hätte ich geglaubt, dass ich eines Tages in diesem Forum einen Beitrag verfassen müsste. Und doch ist es nun passiert... Seit einer knappen Woche weiß ich, dass ich wieder schwanger bin. Es ist völlig ungeplant passiert, wir hatten eine Verhütungspanne am Tag meines positiven Ovus. Nachdem wir die Panne bemerkt haben, ist mein Freund noch in der Nacht zur Apotheke gefahren, um die Pille danach zu besorgen. Und obwohl ich sie nur eine Stunde nach der Panne genommen habe, hat sie eine Schwangerschaft nicht mehr verhindern können. Mein Eisprung war wohl nicht mehr aufzuhalten...

In den Tagen danach habe ich ziemlich genau in mich hinein gehört und war mir von Tag zu Tag sicherer, dass ich schwanger war. Der zweite Strich auf dem Schwangerschaftstest war nur noch die Bestätigung dessen, was ich ohnehin schon wusste. Und trotzdem war es irgendwie ein Schock.

Mein Freund und ich sind erst seit Anfang diesen Jahres zusammen. Ich habe bereits ein Kind aus einer gescheiterten Ehe. Und obwohl ich unsere Beziehung nach so kurzer Zeit schon als recht gefestigt beschreiben würde, wir über unsere gemeinsame Zukunft schon öfters gesprochen haben und auch definitiv Kinder wollen, fühlt sich alles noch so unheimlich früh an. Ich habe einfach Angst. Angst davor, dass uns Zeit "verloren" geht. Zeit, die wir noch für uns zu zweit oder dritt gebraucht hätten. Angst davor, zwei Kindern noch nicht gerecht werden zu können. Angst davor, dass ich für das zweite Kind nie so viel fühlen kann, es nie so lieben kann, wie das erste, weil das erste so sehnlichst gewünscht war und das zweite sich nun einfach "reingemogelt" hat. Ich habe Angst, dass ich zu ihm keine Bindung aufbauen kann. Und Angst, dass mein großes Kind zu viel zurück stecken muss, wo es mich doch selbst noch so braucht. Und auch der Gedanke an eine zweite Geburt macht mir jetzt schon Angst, weil die erste so schwierig war. Und - so blöd und irrelevant euch das jetzt sicher erscheint - ich habe große Angst vor den Reaktionen unserer Familien und des ganzen Umfeldes. Ich glaube, niemand wird wirklich begeistert davon sein, dass wir uns so früh ein Kind "anschaffen". Auch wenn ich da drüber stehen müsste, weiß ich jetzt schon, dass mich diese Reaktionen ziemlich verletzen werden. Und es gibt eine mir sehr nahe stehende Person, die seit Jahren vergeblich versucht, ein Kind zu bekommen. Wie soll ich ihr erklären, dass ich ungeplant schwanger geworden bin? Es war bei meinem ersten Kind damals schon schwierig, obwohl sie schon lange von unserem Kinderwunsch wusste.

Ich weiß, objektiv betrachtet ist meine Situation nicht die schlechteste. Es sind alles nur Ängste, die im Moment vielleicht auch ganz normal sind. Ich habe einen Partner an meiner Seite, der absolut hinter mir steht und der sich nach anfänglichem Schock sogar schon auf unser Baby freut. Wenn ich sehe, wie wundervoll er mit meinem ersten Kind umgeht, habe ich keine Zweifel, dass er ein ganz toller Papa wird und wir das zusammen schaffen können. Finanziell stehen wir nicht schlecht da und wenn wir noch einige Ausbauarbeit am Haus leisten, hätten wir auch genug Platz. Und trotzdem, ich fühle mich alles in allem einfach noch nicht bereit für ein zweites Kind.

Ich weiß nicht, was ich nun von euch erwarte. Vielleicht musste ich mir das einfach mal von der Seele schreiben, da ich sonst mit noch niemand darüber reden kann/will. Vielleicht gibt es unter euch ja Muttis, die in einer ähnlichen Situation waren und vielleicht könnt ihr mir ja berichten, wie sich bei euch alles entwickelt hat. Oder einfach nur etwas Mut zusprechen...

Ich danke euch!

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Hallo

Die wenigsten rechnen damit, je in ein solches Forum schreiben zu "müssen". Aber viele Frauen werden einmal im Leben ungeplant schwanger.

Ich denke nicht, dass Du Angst davor haben musst, für das zweite Kind nie so viel zu fühlen oder lieben zu können. Es ist zwar nicht herbeigesehnt, sondern hat sich wie Du schon schreibst einfach "reingemogelt". Du wirst die Verbindung sicher aufbauen können. Wie alt ist denn Dein grösseres Kind? Kannst Du die Ängste vor der Geburt mit Deinem Arzt besprechen? Was die anderen denken, ist eigentlich egal. Wobei sich das einfacher sagen als ertragen lässt. Das Leben ist halt ungerecht. Die einten wünschen sich ein Kind, andere werden ungeplant schwanger. Persönlich hätte ich viel mehr Angst, alleinerziehend mit 2 Kindern zu sein. Denn das erste war herbeigesehnt und doch scheiterte die Ehe. Aber vor einem weiteren Scheitern hast Du keine Angst.

Wie Du schreibst, die Ängste sind ganz normal. Schlussendlich musst Du aber wissen, ob Du Dich bereit fühlst für ein zweites Kind.

Die Ausgangslage scheint ja nicht schlecht zu sein.

Freundlichen Gruss

tm

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Liebe 'SovielAngst',

horch' ganz genau in Dich hinein. Was hörst Du da? Mehr Positives oder Negatives? Wenn Du Dir ernsthaft vorstellen kannst, Mutter zu werden, wenn Du weißt, dass Du es mit (und diese auch vom Partner o. Deinen Eltern uws. bekommst) oder ohne Unterstützung schaffst, dann ist die Antwort glasklar.

Rede mit Deinem Partner. Er wird sicherlich geschockt sein. Doch so mancher werdende Vater kann sich im Laufe der Wochen mit dem Gedanken anfreunden, Vater zu werden.

Da ich einen ausgeprägten Kinderwunsch habe, bin ich natürlich pro Kind. Aber hier geht es nicht um mich, sondern um Euch. Gemeinsam werdet Ihr sicherlich eine Lösung finden.

Alles Liebe, alles Gute!

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Hallo sovielAngst,

Es ist vollkommen normal Angst vor einer neuen Situation zu haben. Und die hast du gerade. Ich hatte schon beim ersten Kind Ängste, beim Hauskauf usw. Das sind Ereignisse, die unser Leben verändern. Das ist normal.

Und du kannst mir glauben, mein ungeplantes Kind, dass unbedingt zu uns wollte, genieße ich jeden Tag, obwohl ich da auch viele Ängste hatte. Sogar mit Schuldgefühle. Und dein erstes Kind wird sicher nicht darunter leiden. Du hast einen tollen Mann, der egal wie du dich entscheidest, zu dir steht. Du hast also jemanden an deiner Seite der sich mit kümmert. Und auch sonst passt alles. Das ihr nur kurz zusammen seit, hat ja nichts zu heißen. Ihr seid seit 10 Monaten zusammen, bis das Baby kommt weitere 9 Monate. Genießt die Schwangerschaft intensiv als Paar. Macht Urlaube oder fahrt auchmal übers Wochenende weg.

Bitte gib nichts auf das was die Leute denken oder sagen. Es ist dein Leben. Du muss etwas daraus machen.
Und so sehr die eine bekannte mit den Kinderwunsch leidet, der Verzicht auf dieses Kind, wird nicht ihren Wunsch erfüllen. U d das es ungeplant war, das hat ja eigentlich auch niemanden zu interessieren. Vielleicht wolltet ihr es einfach auch so 😉.

Ich wünsche dir alles Gute!

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Ich drösel mal auf, so "nüchtern" wie möglich 😉
1. Was "die anderen" sagen, ist vollkommen wurscht. Die ziehen das Kind nicht auf und sollen sich um ihre eigenen Dinge kümmern. Würden sich alle Schwangeren nach anderen richten, wären wir längst ausgestorben. Wäre es nach meiner Familie gegangen, hätte ich auch keine Kinder.
2. Die ungewollt kinderlose Frau ist auch kein Kriterium für Dich. So schlimm es für sie ist, kann sie nicht erwarten, dass nun alle um sie herum aus Mitgefühl kinderlos bleiben. "Erklären" musst Du garnichts,wer Sex hat, kann schwanger werden - fertig, ist so 😎
3. SÄMTLICHE anderen Vorbehalte liest man hier von Dutzenden anderen Frauen, die ungeplant in eine Schwangerschaft rutschen 😘 Ich meine die Ängste, zwei Kindern nicht gerecht zu werden, Zeit usw. nur so am Rande: Was denken Mamas beim 3., 4., 5.Kind ☺ ?man wächst mit seinen Aufgaben.

Du hast offenbar einen lieben Freund, der zu Dir steht und auch finanziell passt es - also ich sehe im Moment keinerlei Grund für einen Abbruch der Schwangerschaft.
Ich bin niemand, der einen Abbruch auf Biegen und Brechen verhindern will - aber bei Dir sehe ich "nur" ein paar normale Ängste, die man absolut bewältigen kann aber echt keine unüberwindbaren Probleme.
Werdet ihr halt etwas schneller eine erweiterte Familie, was soll's. ❤❤❤
Alles Gute.
LG Moni

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Liebe Moni,
ich danke dir für deine lieben Worte! Ich weiß, dass du Recht hast, mit allem was du sagst. Und "nüchtern" betrachtet sehe ich es auch ganz genauso. Nur fällt mir diese Art der Betrachtung im Moment noch sehr schwer, weil das Gefühlschaos noch ziemlich groß ist. Aber wahrscheinlich hast du Recht und diese Gefühle und Ängste sind am Anfang völlig normal. Ich muss mir einfach ein bisschen mehr Zeit geben, um es zu realisieren und mich an die neue Situation zu gewöhnen. Es läuft im Leben halt selten nach Plan... Wenn ich tief in mich hinein horche, könnte ich mir einen Abbruch der Schwangerschaft schon jetzt nicht mehr wirklich vorstellen. Es fühlt sich einfach komplett falsch an, trotz aller Ängste, die ich habe. Ich weiß ja, dass wir es zusammen schaffen können, auch wenn es unser Leben ziemlich auf den Kopf stellen wird. Aber das tun Kinder ja eigentlich immer, ob nun geplant oder nicht...

Danke für deine Sichtweise und deine Gedanken! Du hast mir damit schon etwas helfen können ❤️

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Liebe Angst-Mutti,
darf ich so sagen? #schein
Ich kann dich sehr gut verstehen! Und auch bestätigen, dass es "normal" ist. Und du selbst hast ja auch diesen Gedanken, dass es sich mit der Zeit gut entwickelt und dein Mut auch wächst, wenn du ihn zugesprochen bekommst. Oder dass er einfach so mit der Zeit kommt.
Da bin ich ganz sicher!
Es ist sogar ein besonderes Zeichen von Mutterschaft würde ich sagen, weil wir einen besonderen Beschützerinstinkt haben und daher alles, was gefährlich sein könnte, besonders spüren. #zitter Das macht das Leben manchmal sehr anstrengend ... #schwitz

Wenn du zurückblickst auf deine erste Schwangerschaft, fallen dir vielleicht ähnliche Ängste ein - und du konntest sie im Weitergehen bewältigen. Andere sind dazugekommen, z.B. durch die schwere Geburtserfahrung. Die zweite Geburt wird meistens leichter. Was den Geburtsverlauf an sich angeht. Es sei denn, es gab Komplikationen, die sich auf die zweite Geburt auswirken könnten. Da könntest du sehr bald Kontakt mit deiner Hebamme aufnehmen, wenn es denn eine gute war für dich.

Ich finde es so gut, dass du so von dir geschrieben hast! Dass du überhaupt so schreiben kannst. Dir alles von der Seele schreiben kannst. Das ist eine ganz klasse Fähigkeit! Grade wenn du im Moment niemand wirklich zum Reden hast. Dann "reden" wir eben hier. :-)

Du merkst auch, dass du hier genau das Verständnis und den Zuspruch bekommst, den du brauchst. Tut dir das gut? Kannst du schon ein bisschen leichter durchatmen?

Was mich so fasziniert an deiner Geschichte ist das: du hast genau gespürt, dass du schwanger bist! Also, was dich angeht, waren Körper und Seele einfach bereit. Es war also kein völliger Schock, sondern ein "Trotzdem-Schock".

Und dann hast du alles so klar gegliedert geschrieben. Der große Absatz von dir und deinen Ängsten.
Der kleinere von deinem Partner und allem, was schon sehr gut läuft zwischen euch beiden und um euch herum.

Eine gute "Arbeit" wäre nun, deine Ängste einzeln zu betrachten. Eine einzelne Sorge lässt sich leichter bewältigen als ein Angstknäuel. Vielleicht nimmst Du tatsächlich irgendein Material in die Hand und teilst es in so viele Teile, wie du jetzt benannt hast (es können natürlich auch Blätter sein, auf die du schreibst oder zeichnest):
- "verlorene" Zeit
- zwei Kindern gerecht werden
- kann ich das zweite auch so lieben und eine Bindung aufbauen?
- muss das ältere zurückstecken? (wie alt ist dein/e Große/r?)
- verletzende Reaktionen aus der Familie
- die nahestehende Frau mit ihrer Sehnsucht nach einem Kind

Und dann nimmst du dir eins nach dem anderen vor. Was dir Gutes einfällt, schreibst oder legst du dazu. Mir helfen so kleine Symbole oder Gegenstände oder auch Sätze. Mir würde auch was einfallen ... aber es ist gut, wenn es deine eigenen Gedanken und Gefühle sind.
Und dann besprecht sie doch zu zweit. Es wäre außerdem schön, wenn dein Liebster sich alles geduldig anhört und nicht "widerspricht" oder irgendwie drüber weg geht. Sag´ ihm das so. Das vertieft wieder eure Beziehung.

Vielleicht kommt dir nun zu dem einen oder anderen Punkt schon der Wunsch, da anzupacken und dir Argumente, Lust und Kraft dafür zu sammeln.

Wenn du hier weiter liest oder in den anderen Unterforen, wirst du merken, dass du mit keinem dieser Gedanken alleine bist. Und dass es ein Durchgang ist. Ja, dass es fast so sein "muss" am Anfang einer Schwangerschaft, weil du dir im Lauf der Zeit deine Antworten auf deine Fragen zurechtlegst und genau dadurch sicherer und stärker wirst. So wie du es als Mutti von zwei Knöpfen brauchst. #liebdrueck Für die Kinder ist es auf jeden Fall klasse, zu zweit zu sein. Soviel mal dazu.
Wenn du dir ein kleines "ja, wird schon" erlaubst, merkst du vielleicht, wie eine ganz kleine Freude und Neugier in dir aufflackert.

Alles Liebe für dich!
Kyra

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Liebe Kyra,
ich danke dir von Herzen für deine lieben Worte! Du hast mir einige Gedankenanregungen gegeben, die mir wahrscheinlich sehr helfen werden. Besonders hängen geblieben bin ich an deiner Vermutung, dass mein Körper und meine Seele vielleicht einfach schon bereit dafür waren/sind. Wenn ich darüber nachdenke, fällt mir auf, dass ich mir immer schon ein zweites Kind mit ungefähr diesem Abstand gewünscht habe, schon damals, als ich noch mit meinem damaligen Mann zusammen war. Das rückte natürlich in den Hintergrund, als die Trennung kam und noch ein bisschen mehr in der Zeit als Alleinerziehende. Es war einfach nicht mehr realistisch. Und als ich meinen jetzigen Partner kennen gelernt hatte, spürte ich zunehmend eine innere Sicherheit, dass mein Kinderwunsch irgendwann erfüllt werden wird. Das war sehr beruhigend, aber es war uns beiden natürlich erstmal wichtiger, uns noch genug Zeit für uns zu nehmen. Nun ja, nun kam es doch anders... aber eigentlich genau so, wie ich es mir immer vorgestellt hatte. Wahrscheinlich ist mein Herz bereit dafür, nur mein Kopf halt noch nicht.

Ich versuche, meine Ängste zu sortieren und einen Anfang zu finden, um daran zu arbeiten. Ich habe darüber nachgedacht, wie es in der ersten Schwangerschaft war. Du hast Recht, auch da hatte ich natürlich Ängste. Auf die ersten Wochen euphorischer Freude folgten dann einige Wochen voller Zweifel und Ängste. Welche Ängste das konkret waren, weiß ich allerdings gar nicht mehr. Aber ich weiß, dass ich auch diese Ängste überwunden habe und mir ein Leben ohne meinen Sohn heute nicht mehr vorstellen könnte. Und darauf kommt es am Ende ja an.
Ich weiß auch, dass ich den besten Partner an meiner Seite habe, den ich mir nur wünschen könnte. Ich kann mit ihm über alles reden, er hört mir immer zu, ist so verständnisvoll und feinfühlig. Schon allein wegen ihm bräuchte ich eigentlich vor nichts Angst haben, was auf uns zukommt.

Ich glaube, ich werde deinem Vorschlag wirklich folgen und mir zu allen Ängsten einzeln Gedanken machen und aufschreiben, was mir dazu einfällt. Du hast schon ganz Recht, wenn du sagst, dass reden und schreiben so viel hilft, um die Gedanken zu sortieren.

Ich danke dir ganz sehr, Kyra! Du hast mir wirklich etwas Mut gemacht! ❤️

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Du Liebe,
ich freue mich sehr, dass du meine Worte aber auch die aller anderen zur Ermutigung so gut aufnimmst!
Und weißt du was, so sorgfältig wie du schreibst und zuhörst und hier antwortest, so freundlich und lieb - da kann ich nur sagen, dass du das bitte für dich selbst genau bist! #bitte

Also dein #herzlich zeigt dir den Weg - für dich und die anderen. #liebdrueck
Das mal in aller Kürze heute.
Ein sehr wohltuendes Wochenende euch zusammen!
Malt euch ruhig aus, wie es gut wird. #klee
Das macht dich stärker und auch mutig gegenüber denen, die erstmal nicht so aufmerksam und sorgfältig mit dir umgehen wie du es mit ihnen tust.:-)
Liebe Grüße von Kyra

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Ich hoffe ich kann dir etwas die Angst vor den Reaktionen des Umfeldes geben. Ich bin mit meinem Freund seit Anfang Mai zusammen, den positiven Test hatte ich Ende Juli in den Händen. Wenn der Zwerg kommt, kennen wir uns ein Jahr. Allerdings war es bei uns geplant. Nur hatte ich nach jahrelangem überfüllten KiWu mit meinem Ex auch so ein bisschen dieses "das klappt eh nicht" im Hinterkopf.
Die Reaktionen waren durchwegs positiv. Die Großeltern sind alle aus dem Häuschen. Meine Mutter hatte sogar schon vermutet, dass wir es einfach drauf ankommen lassen. Von ein paar Bekannten durfte ich mir die Frage anhören, ob es ein Unfall war. Das musst du ja keinem erzählen. Denn danach war auch von denen die Reaktionen positiv.

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Liebe Java,
vielen Dank, dass du deine Erfahrungen mit mir teilst und herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft! Ich finde es wahnsinnig mutig von euch, euch nach so kurzer Zeit für ein gemeinsames Kind zu entscheiden. Da gehört wirklich viel dazu. Hattest du überhaupt keine Ängste oder Bedenken, ob ihr das überhaupt schon schaffen könnt?
Ich finde es wirklich toll, wie euer Umfeld darauf reagiert hat! Es wäre echt zu schön, wenn es bei uns ähnlich wäre... ich denke aber, selbst wenn wir niemandem sagen, dass es ungeplant passiert ist, werden die meisten das trotzdem vermuten und erstmal verhalten reagieren. Nun ja, vielleicht mache ich mir darüber aber auch zu viele unnötige Gedanken...

Hab vielen Dank und alles Gute dir! 🏵️

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Hey du Liebe!

Da geht ja ziemlich viel in dir vor.
Du hast die Befürchtung, keine Bindung aufbauen zu können oder euch Zeit zu dritt genommen zu haben. Ich glaube, diese Ängste kennen viele! Ging mir letzte Woche genau so, als ich positiv testete, völlig ungeplant, und eigentlich die ICSI in diesem Monat vor Augen hatte. Die war dann zunächst nicht mehr notwendig.
All das schoss durch meinen Kopf, wie du schreibst. Jetzt habe ich das Baby verloren.. oder die Schwangerschaft war nicht intakt- ich weiß die rechte Bezeichnung noch nicht. In dem Moment war die Angst weg und ich war echt traurig.
Ich will damit sagen: Die Schwangerschaft dauert ja 40 Wochen- ihr werdet euch daran gewöhnen und könnt die Zeit bis zur Geburt intensiv nutzen, eure Zeit zu dritt noch zu genießen.

Ist doch völlig wurscht, was dein Umfeld sagt. Du erwartest negative Rückmeldungen? Dann würde ich die Botschaft erstmal nicht verkünden und mir schonmal antworten auf "Musste das denn sein, ein Kind anschaffen?" überlegen. Vielleicht reicht auf die Frage auch einfach nur "Ja!". "Ich schaffe es nicht an, sondern trage es aus!" Das Fass, dass das Kind erstmal nicht geplant war, würde ich nicht aufmachen. Das geht niemanden etwas an, erst recht nicht Menschen, die sich erlauben, darüber ein Urteil zu fällen.

Zu "Wie soll ich ihr erklären, dass ich ungeplant schwanger geworden bin?" wäre meine Antwort "gar nicht". Sag ihr, wenn die Schwangerschaft bestätigt ist, dass du schwanger bist. Anbetracht ihrer Situation würde ich weitere Details erstmal nicht preisgeben. Aber ansonsten ist das -leider- ihr Schicksal. Es ändert sich für sie nichts daran, wenn du Kinder bekommen kannst. Auch wenn du keine Kinder bekommen könntest, würde sie nicht schneller schwanger werden.
Mein Mann und ich gelten als Paar eigentlich als unfruchtbar. Ja, es war bitter, wenn Frauen schwanger geworden sind, während wir die nächste Diagnose erhielten oder ein weiteres negativ. Aber es wäre uns nicht besser gegangen, wenn Leute nicht schwanger werden. Die anderen können auch nichts dazu, dass es bei uns nicht klappt. Wieso sollten sie weniger Glück haben, nur damit ich weniger Unglück spüre?
Es ist schade, dass sie auf deine Schwangerschaft damals nicht besser reagierte- es muss ihr dann schon sehr schlecht gehen, wenn sie nicht anders reagieren kann, obwohl ihr im selben Boot sitzt. Aber! Dafür trägst du eben keine Verantwortung, weder früher noch heute.

Lass erstmal alles sacken und schau nach vorn. Eigentlich habt ihr doch wirklich perfekte Bedingungen. Da ist eine spontane, überraschende Schwangerschaft doch ein großes Geschenk. Nehmt euch die Zeit!

Liebe Grüße
Schoko

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Das Fass, dass das Kind erstmal nicht geplant war, würde ich nicht aufmachen. Das geht niemanden etwas an, erst recht nicht Menschen, die sich erlauben, darüber ein Urteil zu fällen.

Genauso sehe ich das auch 👍
LG

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Liebe Schoko,
hab vielen Dank für deine lieben Worte! Es tut mir sehr leid, was dir wiederfahren ist und ich finde es wirklich unglaublich stark von dir, mit wie viel Feinfühligkeit und Verständnis du mir antwortest, obwohl du quasi in der Situation meiner Freundin bist. Danke dafür!

Natürlich haben wir noch so viel Zeit, die vor uns liegt, in der wir uns an alles gewöhnen und uns darauf vorbereiten können und die wir zu dritt noch genießen können. Wenn ich das gerade so schreibe, kommt es mir schon fast ein bisschen gemein vor, weil es so klingt, als würde die Zeit zu viert danach schlimm werden und nicht mehr zu genießen sein. Und wenn ich an die Babyzeit mit meinem Sohn denke, weiß ich ja, dass das völlig unbegründet ist. Es ist halt im Moment alles noch so früh, alles so überraschend, vielleicht bin ich einfach nur überrumpelt und überfahren. Mein Sohn ließ damals über ein Jahr auf sich warten, ich hätte einfach nie so plötzlich mit einer Schwangerschaft gerechnet.

Es hilft mir sehr, deine Sichtweise zu lesen bezüglich meiner Freundin, weil du ja leider auch einen unerfüllten Kinderwunsch hast. Natürlich weiß ich, dass du mit allem Recht hast, und ich glaube sie würde es genauso sehen. Aber ich weiß auch, dass es ihr erstmal das Herz brechen wird, wenn sie es erfährt und es ist so schlimm, ihr damit so weh tun zu müssen. Ich habe in den letzten Jahren so viel mit ihr mit gelitten, dass ich ihr das einfach nicht antun kann und will. Es kommt mir wie Verrat vor, obwohl ich weiß, dass das natürlich Quatsch ist. Aber es ist auch einfach nicht fair. Ich wüsste nicht einmal, wie ich ihr das "schonend" sagen könnte. Ich habe wirklich die Angst, dass unsere Freundschaft dadurch einen richtigen Knacks bekommen könnte, und ich könnte es auch irgendwo verstehen.

Ich danke dir sehr für deine lieben Worte und wünsche dir von Herzen alles Gute! ❤️

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Hallo 😊

Ich kann deine Ängste komplett verstehen 🙈 Ich bin mit meinem Freund seit Februar zusammen und ab Sonntag in der 21. Ssw 🙈 mit dem positiven test gingen natürlich auch bei mir viele Ängste durch den Kopf 🙈 Sie kommen und gehen seit Wochen, doch sobald mich mein bauchbewohner tritt gibt es mir Kraft das ich das schaffe 🙈 leider wahren nicht alle in der Familie so begeistert wie wir 🤷‍♀️ aber so ist es nun mal 😉
Alles wird gut und zusammen werdet ihr das schaffen 👍🙂