Mit 38 schwanger und unglücklich

Guten Morgen ihr Lieben,
wo soll ich anfangen? Vielleicht da, dass es hieß, ich kann nie Kinder bekommen. Die Diagnose lautete Endometriose. Mit zahlreichen Nebenbefunden. Am 29.11.21 sollte die OP sein, um die Endometriose so gut es geht zu entfernen, da ich ständig unter Unterleibsschmerzen litt, an jedem Tag im Monat. Für mich war schon seit Jahren klar, dass ich keine Kinder bekommen kann, ich war mit meinem derzeitigen Partner sogar in 3 Kliniken, die uns alle bestätigten, dass ich absolut unfruchtbar sei und wenn überhaupt, dann nur über künstliche Befruchtung schwanger werden würde. Was für uns nie eine Option war.
Tja, um es kurz zu machen, seit 5 Tagen weiß ich, dass ich schwanger bin (5te Woche) und komme damit überhaupt nicht klar. Der erste Gedanke war Verdrängung, der zweite, dass ich nicht weiß wie wir das hinbekommen sollen. Wir befinden uns in einer bescheidenen Lage- Speziell bei mir sind dieses Jahr sehr viele traumatische Dinge passiert. Ich habe mit meiner Familie gebrochen, weil sie mich dafür verurteilten, was ich für ein Leben führte. Auch dafür, dass ich kinderlos geblieben bin, ohne je zu fragen, warum. Und auch dafür, das ich mit 35 Single war. Ich wurde dafür beschimpft, runter gemacht, gedemütigt. Ich bin quasi über Nacht obdachlos geworden, weil ich im Elternhaus eine riesige Einliegerwohnung hatte, mich für mein Elternhaus aufgeopfert habe und immer nur dafür gedemütigt wurde. Jetzt, nach 20 Jahren bin ich gegangen. Jetzt, wo ich in wenigen Wochen 38 werde, habe ich endlich den Schritt gewagt. Ich wohne mit meinem Partner in einer winzigen 2 Raum Wohnung, weil so schnell nichts anderes ging…
Mein Mann und ich hatten Träume, wir wollten ein Haus kaufen (hat leider nicht geklappt, die Absage war auch erst letzte Woche), uns einen schönen Garten anlegen, Im Frühling verreisen, ich wollte unbedingt noch mal die Nordlichter sehen. Ich hatte überlegt in ein paar Jahren meinen Job hinzuwerfen und eine Katzenpension aufzumachen (Voraussetzung Haus), weil mich das glücklich machen würde. Mein Mann, der eigentlich noch nicht mein Mann ist, ist geschlagene 13 Jahre jünger als ich. Wir haben uns im Job kennen gelernt, ich hätte nie gedacht, dass es hierherführen würde. Er ist das Beste, was mir passieren konnte, auch wenn es am Anfang sehr seltsam war, dass der Altersunterschied sehr groß ist. Es ist eine Beziehung, die voller Liebe, Respekt und Vertrauen ist und noch dazu auf absoluter Augenhöhe.
Er freut sich über das Kind, ich heule seit 3 Tagen. Ich hatte damit abgeschlossen, ich habe mir ein unabhängiges Leben aufgebaut. Ich bin an den Wochenenden oft unterwegs, weil ich ein sehr aktives Hobby habe. Mein Mann ist oft dabei. Uns tut das unheimlich gut. Ich habe nun Angst, das aufgeben zu müssen. Ich habe Angst, all meine Träume nicht mehr umsetzen zu können. Nicht mehr mit meinen besten Freunden auf die Buchmesse gehen zu können, tagelang bei meiner Freundin auf der Couch zu übernachten. Eine Weile habe ich als Model für ein Modehaus gearbeitet, die Leute ab Größe 40 gesucht haben. Das wollte ich eigentlich später auch mal wieder machen. Ich habe Angst, meinen Traum von Haus und Garten aufzugeben. Wir wollten Erdbeeren anbauen, einen Teich anlegen, einen Hund anschaffen. Katzen haben wir schon. Wann sollen wir das alles tun, mit einem kleinen Kind? Und jünger werde ich ja auch nicht. Wenn das Kind 20 ist, bin ich fast 60….60…OH MEIN GOTT. Wie soll ich überhaupt noch mit dem Schulstoff usw mithalten?
Und gleichzeitig fühle ich mich so egoistisch. Ich hatte doch wenigstens die letzten Jahre ein super Leben…und dennoch, fällt es mir schwer jetzt Abstriche zu machen. Und ich fühle mich schlecht, weil ich das mit dem Kind jetzt eher als Einschränkung statt als Bereicherung sehe. Ich glaube, das kommt auch wegen dem, was ich im Elternhaus durchhatte. Ich habe mich jahrelang untergeordnet, in der Hoffnung, so etwas wie Liebe zu erfahren. Fehlanzeige. Ich habe mich zurückgenommen, meine Träume hinten angestellt, nie ausgezogen, mich immer im Haus und Garten eingebracht, Behördengänge erledigt usw. Weil mir eingetrichtert wurde, dass das so sein muss. Dass ich es meiner Mutter schuldig bin (mein Vater ist tot). Ich habe mir erst mit 30 bestimmte Sachen gewagt, habe Dinge gemacht, die ich wirklich wollte, statt Dinge, die andere von mir erwarten. Und nun soll ich mich schon wieder „unterordnen“, das fängt schon damit an, dass ich bestimmte Sachen nicht mehr Essen oder Trinken soll. Ich leide, seit ich 21 bin, an verschiedenen Allergien und kann eh kaum noch was essen. Und von dem fällt nun auch noch vieles weg. Räucherlachs z.B.
Ich kann mir nicht vorstellen, 24/7 mich um ein Kind zu kümmern. Immer da sein zu müssen, nie Pause machen zu können. Mein Partner sagt, er wird mich unterstützen und entlasten, wo er nur kann. Er will auch auf Lachs verzichten, keinen Alkohol mehr trinken, bis ich wieder welchen trinken kann. Aber er arbeitet weiter weg, ist täglich mind. 10h weg. Der Job ist neu und gefällt ihm sehr, ich will nicht erwarten, dass er sich hier einen sucht.
Ich könnte noch ewig weiter schreiben und ich kann mir denken, dass viele von euch mich sehr verurteilen werden. Vielleicht kommen sogar Kommentare darüber, dass ich es mit all diesen Gedanken sowieso nicht gut hinbekommen werde, ein Kind groß zu ziehen. Dass ich von vorneherein zum Scheitern verurteilt bin. Ich überlege auch, was das Beste für das Kind ist. Das letzte was ich will, ist, dass es denselben Mist erfährt, wie ich: Immer zu spüren, dass man eigentlich nicht gewollt war. Immer die Schuld für alles zu bekommen, obwohl man gar nichts dafür konnte.

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Hey, fühl dich erst mal gedrückt. Ja, du hast ein paar harte Zeiten hinter dir. Aber das Rad dreht sich weiter und man kann einfach nicht stehen bleiben, auch wenn man das wöllte. Dafür gibt es diesen einen Mann. Deinen Mann, der für dich da ist!
Altersunterschied hin oder her ;) Dass du dich so fühlst ist völlig normal, das geht unter Umständen auch Frauen so, die gewollt schwanger werden. Einfach weil es erstmal alles auf den Kopf stellt, es ist eine Zeit der Anpassung. Sowas gab es noch nie, warum solltest du also nicht traurig sein dürfen.

Für solche Fälle gibt es Beratungsstellen, falls du das in Anspruch nehmen möchtest. Manchmal hilft es sehr, wenn einer einem einfach nur mal zuhört.

Letztendlich ist doch die Frage, was ist das Beste für DICH? Das kann Tage dauern, um das herausfinden und wird viele Tränen kosten, kann dir zwischendurch aber eventuell auch mal ein Lächeln auf die Lippen zaubern. 🏵

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Hallo,

erstmal: Durchatmen.

Ist dir bei all den Zweifeln auch mal der Gedanke gekommen, dass dieses Kind ein großes Wunder ist? Dass es unbedingt zu euch kommen wollte, trotz deiner Endometriose?

Du hast harte Zeiten hinter dir, ja. Aber nichts, was aussichtslos ist. Die Wohnsituation ist beengt, klar, aber so ein Baby braucht auch noch nicht viel Platz. Als ich (ebenfalls ungeplant) mit meinem ersten Kind schwanger wurde, haben wir auch in einer kleinen 2-Zimmer Wohnung gewohnt und beide noch studiert. Auch nicht die beste Ausgangssituation, aber es hat funktioniert.

Du kannst auch mit Kind zu den Nordlichtern, Skandinavien ist sogar sehr familienfreundlich und viele Familien mit Kindern reisen sehr gerne dort hin.

Du kannst auch mit Kind einen Garten anlegen. Du kannst fast alles auch mit Kind machen, dem kleinen Menschen die Welt zeigen, deine Welt.

Du hast die Unterstützung deines Partners, der sich freut. Das ist doch auch schon mal viel wert.

So, wie du dich ausdrückst in deinem Text, glaube ich gar nicht, dass das zum Scheitern verurteilt ist. Ich glaube sogar eher, dass du einfach eine sehr reflektierte Frau bist, die viel nachdenkt, was ja etwas gutes ist. Und ich glaube, dass du eigentlich sogar eine tolle Mutter werden kannst, denn absolute Ablehnung dem Kind gegenüber klingt anders. Da hab ich hier schon ganz andere Texte gelesen.

Vielleicht lässt du das erstmal sacken, ich weiß aus eigener Erfahrung, dass das ein paar Tage dauern kann. Und dann überlegt ihr nochmal ganz in Ruhe, wie es weiter geht. Eine ungeplante Schwangerschaft wirft einen fast immer erstmal um, das ist ganz normal. Aber vielleicht findet dieses Baby doch noch einen Weg in dein Herz. Gib dem ganzen ein bisschen Zeit.

Ich wünsche dir dabei alles Gute

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Tatsächlich hatte ich den Gedanken, eines Wunders. Eines ganz gewaltigen Wunders. Denn an dem Tag, an dem ich es erfahren habe, ist genau 2 Jahre zuvor mein Kater gestorben. Wir hatten eine besondere Beziehung, die sich kaum in Worte fassen lässt. Sein Name war "Baby" und sein Verlust war enorm schlimm für mich, hat mich aber auch sehr mutig gemacht. Es hat mir damals gezeigt, was wichtig ist im Leben, ich habe mich entschieden, mein Leben anders anzugehen und mich nicht mehr auf faule Kompromisse einzulassen.
Beim ersten Ultraschall war ich auch tatsächlich gerührt, aber trotzdem kam schnell die Panik zurück...

Ihr habt sicher Recht, alles was ich mir wünsche ist auch mit dem Kind möglich und mein Partner ist auch bereit mich zu unterstützen, mir den Rücken frei zu halten, wenn es sein muss.

Ich werde über die Beratungsstelle nachdenken, ggf. werde ich bei meiner Psychologin anrufen und mit ihr über alles reden. Sie kennt mich sehr gut, weiß immer, was in mir vorgeht und was mich blockiert.

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Liebe Elain,
ich hab eben noch einmal deine Antwort von gestern Mittag gelesen. Das ist ja wirklich ein ganz besonderer Zu-Fall, dass du mit der Nachricht deiner Schwangerschaft sofort an deinen geliebten Kater erinnert wirst, der dir damals Mut gemacht hat. #katze
Du schreibst sein Tod hat dir gezeigt, was wichtig ist im Leben und durch dieses Ereignis konntest du dein Leben noch einmal neu in die Hand nehmen.
Was für eine besondere Geschichte. Ich denke, das kann dir wirklich auch für diesen neuen Lebensabschnitt Mut machen. #liebdrueck
Es freut mich, dass du offensichtlich eine Psychologin an deiner Seite hast, der du vertraust und die du einbeziehen kannst in deine Gedanken, Sorgen und Überlegungen für die Zukunft.
Und dein Partner ist ja auch so ein großer Schatz in deinem Leben, der dir zur Seite stehen wird. #herzlich
Ich bin gespannt was du erzählst – wenn du magst.

Ganz liebe Mut-mach-Grüße Ulli

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Liebe Elain,

wie gut, dass du hier ins Forum gefunden hast.
Herzlich Willkommen ❣️ mit allem was dich ausmacht, was dich bewegt und aus der Bahn werfen möchte. Hier darfst du schreiben wie’s dir ums Herz ist und keiner hat ein recht dich zu verurteilen.
Du hast in den letzten Jahren wirklich eine ganz erstaunliche Geschichte durchlebt.
Mir kommt es so vor, als ob du mit - und vielleicht auch durch - deinen Partner einen „persönlichen Durchbruch“ erleben durftest. Trifft es das ungefähr? Es ist dir jetzt überhaupt erst ermöglicht, Träume zu haben, die du dir jahrelang, vor lauter Pflichtbewusstsein gar nicht gegönnt hast.

Du schreibst von sehr viel Ablehnung, Unverständnis und Missbilligung deiner Familie. Das hat bestimmt tiefe Wunden hinterlassen, die erst noch heilen müssen.
Doch die Liebe hat dir die Kraft gegeben, diese negativen Einflüsse zu überwinden und dir ein neues Leben aufzubauen.
Das hat ganz bestimmt auch sehr viel Kraft gekostet und gleichzeitig verleiht es dir Flügel, wenn du nach vorne schaust.
Du schreibst, ihr wart zusammen in 3 Kliniken und habt jedesmal die Diagnose „unfruchtbar“ bekommen. Stand hinter diesen Kontakten denn ein gemeinsamer Kinderwunsch, den du dann aufgegeben hast?
So oder so, ist diese Schwangerschaft jetzt eine riesige Überraschung, die du überhaupt nicht auf dem Schirm hattest.

Deshalb ist es total verständlich, dass du das jetzt erst mal als Einschränkung empfindest. Du hattest damit abgeschlossen und dir ein unabhängiges Leben aufgebaut.
Ganz vieles hast du hier beschrieben, was dir lieb und wertvoll ist. Ich kann mir vorstellen, das Schreiben hilft dir, deine Gedanken zu sortieren. Das darf so sein.
Ich will dir auch, vor allem anderen, jetzt Mut machen, dich nicht selbst unter Druck zu setzen. Die OP wird sicher erst mal abgesagt, oder was meinen deine Ärzte dazu?

Und dann hast du Zeit, die Nachricht sacken zu lassen. Du hast Zeit, deine Träume weiter zu spinnen und zu sortieren, was mit Kind trotzdem noch gehen würde, was vielleicht angepasst werden könnte, und welche neuen Perspektiven sich noch eröffnen.
Du kannst weiter mit deinem Partner reden, welche Idee er hat, ob ihr euer Haus vielleicht näher an seinem Arbeitsplatz suchen/ bauen wollt.... um nur ein Beispiel zu nennen.

Du Liebe, ich hoffe die Antworten helfen dir ein bisschen zur Ruhe zu kommen und gerne weiterzuschreiben, was dir durch Kopf und Herz geht.

Ich lese gern wieder von dir #winke und schick dir ganz liebe Grüße
Ulli

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Fühl dich erstmal ganz herzlich gedrückt.💗
Ich kann deine Ängste um die Zukunftspläne und das Gefühl zu scheitern zu 100% nachvollziehen.
Ich war an dem gleichen Punkt. 😞
Ich hatte morgens getestet, obwohl ich noch nicht überfällig war, hab mich aber komisch gefühlt (Schwindel, Kopfschmerzen die anders waren als sonst, Pieksen im Unterleib rechtsseitig).. Nichts erwartend auf den Test geschaut: POSITIV!
Ich bin 28. Das war der Moment auf den ich immer gewartet hab. Wir hatten beide einen Kinderwunsch (in 2-3 Jahren).. wollten vorher noch was von der Welt sehen, Zeit zu zweit genießen, das Haus sollte bis dahin „fertig“ sein..
Nach der ersten Freude überkam mich die Angst und Ungewissheit.
„Mein Leben ist vorbei..24/7 mit Kind alleine zuhause.. die Reisepläne futsch.. Haus nicht fertig.. Heizung kaputt gegangen (wer soll das alles zahlen?).. Wie reagiert mein Mann? Der denkt doch ich hab ihn vor vollendete Tatsachen gestellt..“ 🤯
Was soll ich sagen.. wir haben lange überlegt, bzw. Ich. Ich war nicht 100%ig cool mit unser Entscheidung. Hab mich aber hinreißen lassen und wir haben uns für einen Abbruch entschieden. ICH - die immer ein Kind wollte. Alle schwanger um mich herum oder schon mit Baby im Arm.

Ich bereue meine Entscheidung bis heute angetrieben zu haben!
Die Ängste vor dem was kommt sind normal. Du denkst du schaffst das nicht, aber du schaffst das.
Ich hätte es auch geschafft. Im Zweifelsfall auch alleine. Ich hab aber eine Entscheidung getroffen, die ich nicht rückgängig machen kann. Ich bete jeden Abend für unser Baby und bitte um Verzeihung.
Auch wenn ich anfangs viel geweint und an mir gezweifelt hab, hab ich es geliebt und mich immer erwischt wie schützend ich die Hand auf meinen Bauch gelegt hab und auf meinen Körper gehört hab.
10 Monate kein Mett, keinen Alkohol, kein Sushi, keine Zigaretten - als ich positiv getestet hab, dachte ich das gleiche wie du!
Aber man macht es einfach: man hört einfach auf. Einfach.

Überleg dir deine Entscheidung gut. Ihr und Vorallem DU musst mit der Entscheidung clean sein. Bist du es nicht und zweifelst du (egal in welche Richtung), wirst du es immer bereuen es (nicht) gemacht zu haben.😞😔

Fühl dich gedrückt 💗🤗

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Ich bin die Allerletzte, die einer Frau das Austragen einer Schwangerschaft auf Biegen und Brechen einreden will, aber bei Dir musste ich gerade schmunzeln. Eine meiner Nichten, mein Patenkind, war in der ähnlichen Lage wie Du, schlechter PAP-Wert Mitte 30 und dann schwanger - Katastrophe, ich hatte ein heulendes Bündel Weib im Arm. Ich greife mal vor: heute ist ihr Sohn 20 (oder 21! ich weiß es nie genau) ein wunderbarer junger Mann, der seine Mama heiß und innig liebt und sie ihn auch. So, nun zu Dir.
So gut wie alles, was Du aufzählst, kannst Du auch mit Kind machen, wenn auch nicht gleich im ersten Jahr, aber das ist doch echt egal.
"Wir wollten Erdbeeren anbauen, einen Teich anlegen, einen Hund anschaffen. Katzen haben wir schon" - super, Dein Kind freut sich, mit Hund und Katz herumtollen zu dürfen, Erdbeeren zu naschen und - natürlich mit Schwimmflügeln - in einem Teich mit Papa und Mama zu toben.
Allergien? Ich kenne zwei Frauen, die nach ihrer Schwangerschaft sogar weitaus besser dran waren, eine mit Heuschnupfen, die andere mit einer Allergie gegen Duftstoffe - war beides weg bzw. nur noch kaum spürbar vorhanden.
Weißt Du, dass Allergien auch psychisch begründet sein können? Ich hatte viele Jahre, als ich sehr unter Druck war, Heuschnupfen - und wie - ohne einen Tablettencocktail konnte ich kaum arbeiten. Als ich meine Probleme und die dazu gehörigen Menschen aus meinem Leben verbannte, ging es mir von heute auf morgen besser - schon seltsam....#cool
Reisen? Heutzutage mit Kindern überhaupt kein Problem, viele Reisegesellschaften haben sich darauf spezialisiert.
Du hast offenbar einen wunderbaren Mann, der Dich unterstützen wird nach Kräften, das haben viele Frauen, die in dieser Rubrik landen, definitiv nicht.
Seine Arbeitszeit ist kein Ausschlußpunkt, so lange arbeiten viele Männer, auch Schichten usw. Es gibt ja auch noch die Wochenenden, Urlaube usw. - und die "moralische Unterstützung" ist ja auch viel wert.

Hake alles ab, was hinter Dir liegt - das geht!! Familiäres Gedönse, was Dich belastet, Zweifel, Probleme, weg damit. Du lebst nicht mehr in Deinem Elternhaus sondern selbstständig.
Dein Baby kann der beste Therapeut sein, wenn es strampelnd und quiekend vor Dir liegt, das ist absolut kein Pathos, ich hab es selber erlebt. Habe meine beiden Kinder unter echt katastrophalen Bedingungen meiner ersten Ehe bekommen - und die Beiden haben mich immer nur motiviert, nie runtergezogen. Meine Tochter und meine Enkelin sind heute mein ganzer Lebensinhalt, mein Mann lebt leider nicht mehr. Bei meinem Sohn lief es leider anders, aber das ist ein Schwiegertochterproblem und eine andere Sache.

Du kannst schulisch nicht mehr mithalten? Tröste Dich, dass kann ab der 4. Klasse kaum mehr eine Mutter, selbst wenn sie studiert hat. Die Tochter meiner Hausärztin bekam im Gymi Fremdnachhilfe, weil die Mutter bei bestimmten Fächern einfach auch passen musste.

Es gibt denn augenzwinkernden Spruch "der Mensch plant und Gott lacht..." der trifft bei Dir zu. Mitten in Deine umfangreichen Planungen platzt nun ein positiver Schwangerschaftstest.
Wenn Du ganz sicher bist, dass Du diese "Unterordnung" für ein Baby nicht schaffst, dann ist es wirklich besser, Du brichst die Schwangerschaft ab. Aber dafür muss man wirklich zu 100% überzeugt sein, sonst kommen die Zweifel, die Dich endgültig psychisch schwer beeinträchtigen könnten.
"Zu alt" bist Du nicht, hier sind schon Frauen Mitte 40 erschienen, die noch schwanger wurden, gut, da hätte ich auch so meine Sorgen, aber heutzutage gibt es soviele Frauen, die Ende 30 noch schwanger werden, alleine bist Du sicher nicht.
Lass es sacken, ordne alle Gedanken mal durch und entscheide dann.

Noch was: "Das letzte was ich will, ist, dass es denselben Mist erfährt, wie ich: Immer zu spüren, dass man eigentlich nicht gewollt war. Immer die Schuld für alles zu bekommen, obwohl man gar nichts dafür konnte.
GENAUSO wurde ich von meiner Mutter behandelt, ich hätte ein Sohn werden sollen - pfff - hab ihr was gepfiffen :-p sie hat es mich immer spüren lassen, dass sie mich nicht wollte, auch mit Prügel. Deswegen habe ich meine Kinder garantiert nicht spüren lassen, dass sie auch zu Zeitpunkten erschienen, als es mehr als schwierig war, beim ersten Kind war ich erst 17, als ich schwanger wurde - auch kein Zuckerschlecken. Deswegen liebte ich meine Kinder trotzdem. Ist also auch kein Argument. DU entscheidest ganz alleine, wie Du mit Deinem Kind umgehst, lass Dir da von NIEMAND was einreden.

Ganz liebe Grüße von Moni

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Liebe Elain1301,

erst mal: Herzlichen Glückwunsch!

Ich kann mir vorstellen, wie sehr Dich die Nachricht umgehauen hat, vor allem, da Du so viele Pläne hast. Mit Endometriose schwanger zu werden ist schwierig, aber nicht unmöglich. Dennoch ist es ein kleines Wunder.

Geh mal ganz in Dich. Wie fühlst Du Dich? Möchtest Du ein Kind? Kannst Du es Dir vorstellen, es zu umsorgen und Dich für eine Weile aufzugeben?

Das erste Jahr ist echt hart. Da ist es super, wenn man Verbündete hat. Manche Frauen kommen auch allein mit einem Baby klar. Da ich nicht zu diesen zähle, empfehle ich: Dein Partner und Du solltet wirklich zusammenziehen.

Vieles von dem, wovon Du träumst, lässt sich mit Kind wunderbar realisieren. Vielleicht nicht alles in den ersten Lebensjahren, aber im Laufe der Zeit auf jeden Fall. Auch eine Katzenpension kann Wirklichkeit werden. Das einzige Problem wäre der Hausbau. Wie viel Eigenkapital habt Ihr? Wie finanziert Ihr Euch, wenn Du erst mal in Elternzeit bist? Das könnte etwas schwierig werden. Aber wenn Dein Partner die nötige Ausdauer und Kraft hat und dieselben Ziele wie Du verfolgt, ist es machbar.

Ja, eine Schwangerschaft bedeutet Verzicht. Und besonders das erste Jahr heißt auch, sich einschränken. Schlafmangel, Überforderung usw. werden an Euren Nerven zehren. Doch die Zeit geht zum Glück vorbei, und normal entwickelte Kinder werden immer selbstständiger, sodass man seine Freiheit nach und nach zurückbekommt.

Also ... Setzt Euch in einem ruhigen Moment zusammen und plant Eure Zukunft. Ich wünsche Euch alles Liebe und Gute!

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wie wäre es wenn ihr sda was sucht, wo er arbeitet oder er macht das mit dem Kind? wenn du so an deinem Job hängst! das wäre doch auch eine Option

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Hey!

Herzlichen Glückwunsch!

Vielleicht ergibt all das, was du schon immer machen wolltest, mit Kind einfach noch mehr Sinn und hat mehr Bedeutung. Ich denke, dass sich dir noch eine weitere Perspektive eröffnen wird, wenn dein Kind da ist. Du wirst es angucken, Ähnlichkeiten mit dir oder deinem Partner sehen- und dann willst du ihm all das zeigen (Erdbeeren, Katzen, den Norden.. ) und bieten (ein Haus).
Vielleicht seht ihr ein Traumhaus und bekommt genau deshalb den Zuschlag.

Atme erstmal durch! Du hast dich auf ein Leben ohne Kind eingestellt- nun kommt es vielleicht anders.
Klar, du hattest den Termin Ende des Monats. Aber so, wie es aussieht, wirst du die OP für die kommenden 10 Monate eh nicht brauchen. Nach einer Schwangerschaft ist die Endo oft besser. Oder du setzt die OP danach an.

Alles wird gut!


Liebe Grüße
Schoko

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Hallo, die Schwangerschaft ist plötzlich und unerwartet in dein Leben getreten, es ist normal, dass dich das erstmal aus der Bahn wirft.
Lass das ganze erstmal sacken.
Drei Kliniken haben dir gesagt, du kannst keine Kinder bekommen, jetzt bist du doch schwanger, ein kleines Wunder ist passiert. Vielleicht ist es die einzige und letzte Chance bei dir, schwanger zu werden.
Was deine Sorgen betrifft: Klar bedeutet es Veränderung, aber du hast einen Partner an der Seite, der sich freut und für dich und das Kind da sein will, dass ist doch schon mal wichtig. Was eure Träume von Haus und Reisen betrifft, warum denkst du, dass ist jetzt vorbei? Das eine schließt doch das andere nicht aus. Vielleicht dauert es jetzt länger, bis ihr eure Träume verwirklichen könnt, aber aus der Welt sind sie nicht.
Du bist auch nicht jahrelang 24/7 mit Kind versorgen und betreuen gebunden. Erstens seid ihr zu zweit, könnt euch auch mal ablösen, und zweitens werden Kinder älter und mit jedem Jahr selbstständiger. Sie gehen in die Schule, treffen Freunde,...
Dein Alter finde ich auch nicht schlimm. Ich kenne Freundinnen, die bekamen ihr erstes Kind auch kurz vor dem Vierziger.
Lass also erstmal alles sacken, und denke auch an die positiven Seiten, ein Kind zu haben.
Alles Gute noch 🍀