Hallo zusammen,
Der Schock sitzt noch tief... Ich habe einen Sohn, der in knapp einem Monat 1 Jahr alt wird. Da ich mich so komisch gefühlt habe, habe ich heute morgen einen Test gemacht, der sofort knallig anschlug. Ich bin also wieder schwanger und während ich das hier schreibe, rollen mir die Tränen übers Gesicht.
Ich wollte noch ein zweites Kind, aber nicht in so kurzen Abständen. Ich wollte meinem Sohn, den ich über alles liebe, eine gute Mutter sein und mich nur um ihn kümmern und ihm erstmal alles geben, was ich habe. Nun geht mir so viel durch den Kopf, wie kann ich ihm noch meine volle Liebe und Aufmerksamkeit geben, oder dem Baby. Wie machen wir das finanziell, das Elterngeld, wie werden die Reaktionen der anderen sein, wird die Schwangerschaft auch so schlimm wie die letzte...ich empfinde es jetzt schon manchmal als sehr anstrengend mit nur einem Kind, wenn er mal wieder mit dem Kopf durch die Wand will und ich mit meinen Hörnern gegen halten muss. ...mir dreht sich komplett der Magen um und ich fühle mich wie eine Versagerin. Wie kann man nur so leichtsinnig sein...ich wollte im April wieder arbeiten gehen.
Ich erhoffe mir hier keine Erleuchtung, aber musste es mir einfach von der Seele schreiben, weil es noch keiner weiß.
2 unter 2
Wenn du das Kind nicht willst, gibt es dafür Mittel und Wege. Ansonsten stelle dich doch mal der Sache:
Deine Kinder werden fast 2 Jahre auseinander sein. 2u2 hast du 4 Monate? Der Altersabstand ist nicht ungewöhnlich. Es wird dich wohl keiner fragen, ob ihr zu blöd ward um zu verhüten. Elterngeld gibt es genauso wie bei Kind#1, wenn du ab April wieder arbeitest. Volle Aufmerksamkeit ist bei Geschwistern jeden Alters nicht mehr gegeben. Da kannst du auch noch 5 Jahre warten..
Danke für deine Antwort.
Ja, da hast du sicherlich recht, dass bei weiteren Geschwistern nicht mehr die volle Aufmerksamkeit gegeben sein kann. Jedoch ist das Bedürfnis der Kinder sicher noch größer danach, je jünger sie sind. Zumindest habe ich das bei meiner Schwester und ihren 4 Kindern so mitbekommen.
Ich arbeite ab April nur noch 6 Stunden, da wir umziehen und die Arbeitsstelle und die Kita rund 40 min auseinander liegen und wir nur einen 7 Stunden Platz für unseren Sohn haben. Da wird das sicher Auswirkungen auf das Geld haben. Zumal ich die letzten 4 Monate nun Elterngeld plus beziehe.
Ich muss sicher mehr als eine Nacht über die ganze Situation schlafen...
Liebe aennie,
die Nachricht von der Schwangerschaft ist ja noch ganz frisch. Ich kann gut nachempfinden, dass du erst mal total geschockt bist. Du hattest andere Pläne, die jetzt von einem auf den anderen Moment völlig ins Wanken gekommen sind.
Du darfst ganz sicher noch mehr als eine Nacht über der neuen Situation schlafen.
Bei mir liegt dieser Moment zwar schon ein paar Järchen zurück, trotzdem vergisst man das Gefühl nie. Meine ersten beiden Kinder sind genauso nah beieinander. Klar ist es am Anfang anstrengend, aber die beiden wachsen eben miteinander auf und kennen es dann gar nicht anders.
Sie waren sich ein Jahr später die besten Spielkameraden und dadurch auch wieder eine Entlastung für mich, weil sie dann vieles zusammen machen, sich gegenseitig erziehen und bespielen, streiten und versöhnen lernen, alles was man im Leben so braucht...
Du willst das Beste für deine Kinder, das spürt man dir ab.
Ich empfinde, dass ihr für das kommende Jahr einen ziemlichen Spagat geplant habt. 6 Stunden arbeiten, Arbeitsstelle und Kita so weit auseinander und der Umzug. Seid ihr auf dein Gehalt angewiesen? Oder willst du einfach auf jeden Fall wieder in deinen Beruf zurück? Wenn du Kita – Platz und Fahrtkosten abziehst, wieviel bleibt dann unterm Strich?
Weißt du, dass du Landeserziehungsgeld beantragen kannst, wenn du länger als 1 Jahr zu Hause bleibst? Wäre das nicht für das Umzugsjahr wesentlich entspannter?
Die Schwangerschaft wirbelt jetzt eh alles noch einmal durcheinander.
Kannst du heute Abend mit deinem Partner drüber reden, oder willst du es erst nochmal für dich behalten? Das Forum hier ist auf jeden Fall ein guter Platz, um sich die Dinge von der Seele zu schreiben. Du hast vielleicht auch in der Vergangenheit hier schon gute Tipps bekommen?
Schreibst du wieder, was dir weiter durch Kopf und Herz geht?
Ich lese gern wieder von dir.
Ganz liebe Abendgrüße
Ulli
Am besten erst einmal sacken lassen ...
Wir haben uns bewusst für so kleine Abstände entschieden (22 Monate ist der größte Abstand).
Du kannst deinem Sohn - beiden Kindern - weiterhin deine volle Liebe geben. Die Liebe verdoppelt sich einfach. Du hast so viel zu verschenken - egal ob 1 Kind, 2 Kinder oder 9 Kinder.
Du kannst beiden Kindern Aufmerksamkeit geben. Natürlich nicht mehr 100%, aber trotzdem die Aufmerksamkeit, die sie brauchen. 100% Aufmerksamkeit kannst du auch bei einem Kind nicht geben - du hast ja auch ein eigenes Leben, einen Partner ... Und auch bei einem Altersabstand von 3, 6 oder 10 Jahren muss die Aufmerksamkeit geteilt werden. In jedem Alter braucht ein Kind Aufmerksamkeit, das ist mit 3 Jahren nicht weniger wichtig als mit 1 Jahr und mit 11 Jahren nicht weniger wichtig als mit 7 Jahren. Du lernst ganz automatisch, zu erkennen, wo du gerade nötiger gebraucht wirst. Du lernst den Spagat, wie du beiden Kindern gleichzeitig Aufmerksamkeit geben kannst, mit beiden gleichzeitig spielen und kuscheln. Und für die Kinder ist auch die Aufmerksamkeit durchs Geschwisterkind wertvoll. Ich weiß noch, wie einmal unser knapp 2-Jähriger vor Freude fast ausgerastet ist, als er festgestellt hat, dass sein Bruder ihn anguckt, wenn er redet. Und auch das Baby bekommt Aufmerksamkeit durch den großen Bruder, die fürs Baby ganz besonders ist.
Die Reaktionen der anderen sind mir schon lange egal. Es wird Leute geben, denen der Abstand zu klein ist. Bei einem größeren Abstand wird es Leute geben, denen er zu groß ist. Die Menschen haben ein Talent dafür, zu meckern. Die Menschen, die es wert sind, mischen sich nicht auf so ungute Weise in mein Leben ein.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man an seinen Aufgaben wächst. Als wir nur ein Kind hatten, habe ich mich manchmal gefragt, wie um alles in der Welt meine Schwiegereltern es mit 6 Kindern geschafft haben, und ob ich mir den Traum von mindestens 4 Kindern wirklich ermöglichen kann. Mittlerweile habe ich den Traum der 4 Kinder übertroffen und es funktioniert gut. In meiner letzten Schwangerschaft habe ich mich manches Mal gefragt, wie ich es mit 2 Babys gleichzeitig (plus der Horde, die wir eh schon haben) schaffen soll. Aber es funktioniert gut.
Man bekommt die Kraft, die man gerade braucht, man lernt, mit der veränderten Situation umzugehen.
Für mich war es krasser, sich von 0 auf 1 Kind umzustellen, als von 1 auf 2 Kinder.
Man kann beiden Kindern gerecht werden. Auch, wenn es mal schlechte Tage gibt. Es gibt auch die guten Tage und mir geht wirklich das Herz auf, wenn ich sehe, wie unsere Kinder untereinander agieren, spielen, sich liebhaben.
Ich wünsche euch alles Gute!
Hallo.
Bin vor drei Monaten zur zweifach Mama befördert worden. Der „große“ ist ein Monat darauf 2 geworden. Ich hatte erst auch Angst aber hab meinen großen total unterschätzt. Das erste was er macht wenn er wach ist ist es nach den Baby zu schauen. Kinderwagen mitschieben muss er sowieso 🙈 wenn der kleine weint rennt er sofort und zieht an mir rum und ruft mamaaaa Baby. 😅 Klar die Zeit muss man sich anders einteilen aber er wird überall mit einbezogen. Wenn der kleine schläft gehöre ich ihm ganz alleine und wenn Papa von der Arbeit kommt genauso. Man kann auch mit so einen kurzen Abstand eine gute Mutter sein :) aber ich verstehe deine Gedanken. Diese hatte ich auch.
Hey
Auch wenn dein Beitrag schon ein bisschen her ist, wollte ich dir kurz antworten. Ich habe vor gut einem Jahr ein ähnlichen Beitrag hier geschrieben. Mit dem Unterschied, dass meine Große da erst 5 Monate war...Mir gingen die gleichen Gedanken durch den Kopf. Ich habe meine Große so sehr geliebt und konnte mir nicht vorstellen das neue Baby jemals so zu lieben. Ich hatte so ein schlechtes Gewissen ihr gegenüber. Jetzt ein Jahr später ist ihre kleine Schwester schon 4 Monate und wir als Familie sehr glücklich. Es ist gar nicht mehr vorstellbar, dass die Kleine mal nicht da war. Als ich mit der Kleinen aus dem Krankenhaus nach Hause kam und meine Große mit damals 14 Monaten das Baby gesehen hat, war ein ganz magischer Moment...So abgedroschen es klingt aber die Liebe wird nicht geteilt sondern verdoppelt sich tatsächlich...
Die Schwangerschaft lief tatsächlich nebenher und ich habe mich deswegen oft schlecht gefühlt und bis zur Geburt immer wieder Ängste gehabt, dass ich die Kleine nicht so lieben kann. Mit der Geburt war das aber auf einen Schlag alles erledigt. Rückblickend würde ich es wieder genau so machen und bin mir sicher, dass meine Kleinen eine ganz besondere Bindung haben werden - eben fast wie Zwillinge... Mein Mann war damals auch sehr geschockt und hatte auch bis zur Geburt große Angst, dass wir nicht beiden gerecht werden... Inzwischen redet er sogar von einem dritten Kind, obwohl er das immer ausgeschlossen hat...
Ich muss dazu sagen, dass wir wirklich Glück hatten und beide Kinder sehr unkompliziert sind. Ich bin mir aber sicher, dass ihr das auch gut hinbekommt und nächstes Jahr um die Zeit seit ihr auch längst schon eingespielt...
Ich wünsche dir alles Gute und eine schöne Schwangerschaft!